Unfaire Konkurrenz unter Frauen, Zickenkrieg, nach vorne freundlich und hintenherum lästern, Gift im Prosecco…. Alles Klischee, oder steckt vielleicht doch ein Funken Wahrheit dahinter?
Vergiften ist hoffentlich ein Gerücht, fest steht jedoch, dass das Verhältnis von Frauen unter- und zueinander häufig geprägt ist von Konkurrenz, Bedrohung, destruktiven Vergleichen und jeder Menge Performance-Druck – verbunden mit der Angst, vor anderen nicht bestehen zu können, ja zu versagen. Andere Frauen werden leider häufig mehr als Gefahr empfunden und weniger als Möglichkeit zu Inspiration, Austausch und gemeinsamem Wachstum. Warum ist das so?
Liegt es wirklich in unseren Genen, dass wir andere Frauen ausstechen und unschädlich machen wollen, um uns einen potenten männlichen Versorger zu sichern? Darüber sollten wir in Zeiten von Emanzipation und finanzieller Unabhängigkeit eigentlich hinweg sein, oder?
Sind wir derart geprägt von den fotogeshoppten perfekten Frauen-Avataren, mit denen uns die Medien ständig versorgen, dass wir diese wirklich als Maßstab ernstnehmen und uns an dieser Scheinwelt messen – mit der Konsequenz, uns minderwertig zu fühlen, die Perfektion aber glauben, in anderen Frauen wahrzunehmen?
Die Angst, vor anderen Frauen nicht zu bestehen, nicht gut genug zu sein und deshalb zu kurz zu kommen, begegnet uns in allen möglichen Facetten. Sei es die Bildung von Zweck-Allianzen, um sich gegen „gefährliche“ Gegnerinnen zu verbünden, das Bilden von Rudeln, wo die Anführerin klar erkennbar ist und sich, um die eigene gefühlte Überlegenheit zu betonen, bevorzugt mit Frauen umgibt, die ihr scheinbar nicht das Wasser reichen können. Andererseits auch das Stigmatisieren von und Lästern über Frauen, die sich aus diesem Korsett befreien, frei von Influencerinnen über Ihr Erscheinungsbild bestimmen, einfach ihr Ding machen und (um Gottes willen) selbstbewusst über sich und Ihre Erfolge sprechen. Hier sehen wir leider häufig die Demontage aus den eigenen Reihen statt Unterstützung und Beifall.
Ganz ehrlich: Es schmerzt mich, diese Zeilen zu schreiben. Nicht nur, weil ich selbst eine Frau bin, sondern weil so viele Ängste, negative Bewertungen und Minderwertigkeitsgefühle dahinterstehen. Und so viel unterdrücktes, in negative Energie gebundenes Potenzial, das der Welt durch diese Hemmungen und Kämpfe verloren geht.
Letztlich spielen alle Themen unseres HERSIEGERIN-Programms hier mit rein:
Der Zweifel, gut genug zu sein, den eigenen Weg gehen zu dürfen, man selbst sein zu dürfen in der Überzeugung, dass das völlig in Ordnung ist und man sich nicht vergleichen muss, den quälenden Anspruch an Perfektion zu revidieren und sich Veränderung zu erlauben, wenn es sich für einen selbst richtig anfühlt. Egal, was Andere dazu für eine Meinung haben.
Emanzipation findet nicht nur gegenüber Männern statt, sie sollte vor allem bei jeder einzelnen Frau und in den eigenen Reihen beginnen, um aus dem schwächenden Gegeneinander ein starkes Miteinander zu erschaffen. Dies kann nur gelingen, wenn wir mit uns selbst im Reinen sind und uns sowie andere Frauen in unserer Einzigartigkeit respektieren und schätzen lernen.
Auch mir ist es schon einige Male passiert, dass ich von anderen Damen „ausgecheckt“ wurde. Ich wurde gefragt nach meinem Alter, meinem Gewicht, meiner Kleidergröße, dem Alter meines Mannes, meinen bisherigen Erfolgen etc. Ich sollte greifbar, einschätzbar werden. Und wenn ich mein Licht nicht unter den Scheffel stellte, wurde es oft mit Befremden aufgenommen. Einige Einladungen in „Mädels-Cliquen“ habe ich abgelehnt, da sie mir nicht ehrlich erschienen, was sich am Ende auch bewahrheitet hat. Stets war der Konkurrenzgedanke seitens der Anderen spürbar, die Angst, ja die Überzeugung schlechter zu sein und deshalb entweder in den Flucht- oder den Angriffsmodus zu wechseln. Das will und kann ich nicht mittragen. Ist ehrlich gesagt auch ziemlich anstrengend.
Dies mag hier etwas plakativ wirken – natürlich gibt es auch jede Menge positive Beispiele!
Ich bin unendlich dankbar für die tollen Frauen, die ich meine Freundinnen, Kolleginnen, Peers nennen darf, für die starke, ehrliche Gemeinschaft, die wir uns erschaffen haben, für die Wertschätzung, die Ergänzung unserer Stärken, die Unterstützung, das Vertrauen und die wunderbaren Momente, die wir miteinander verbringen dürfen. Selbstverständlich ist nicht jede Frau derart negativ geprägt, wie ich es oben dargestellt habe.
Dennoch ist der Konkurrenzgedanke, die wahrgenommene Bedrohung durch andere Frauen häufig deutlich zu spüren – und das soll sich ändern.
Diese Änderung kann nur geschehen, wenn wir uns alle von innen stärken, uns frei machen von der Selbstdemontage, dem Gefühl des Mangels. Und uns stattdessen öffnen für die Fülle, die in jeder von uns liegt und diese nutzen und feiern!
Zu dieser Öffnung sollen unser Impulsgespräch und unsere Livesession einen Beitrag leisten.
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