Im Gespräch #38: Mit Menschen für Menschen überall auf der Welt.

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Mit Martin Gottsacker

Ein frohes, glückliches und gesundes neues Jahr Euch allen!
Das neue Podcast-Jahr beginnt mit einem wunderbaren Gast, den ich nicht nur persönlich sehr schätze sondern der mich durch seine Arbeit unglaublich inspiriert. Martin Gottsacker arbeitet nicht nur als Coach und interkultureller Trainer, sondern auch als Länderreferent in der Afrika-Abteilung bei Misereor.

Seine Offenheit, Neugier und Empathie beindrucken mich ebenso wie Martins Pragmatismus und seine Resilienz. Martin geht zusammen mit Misereor in Ecken dieser Welt, die wir nicht unbedingt auf dem Schirm haben und unterstützt dort Projekte, um Menschen bedürfnisgerecht zu unterstützen. Er nimmt uns in unserem facettenreichen Gespräch mit auf diese Reise und zeigt uns vollkommen ohne moralisch erhobenen Zeigefinger, wie wir kleine aber feine Beiträge leisten können, um uns mit mehr Toleranz zu begegnen und die Welt ein Stück empathischer und besser zu machen.
Genau das Richtige für einen gelungenen Start in 2024!
Viel Spaß beim Zuhören!

Hier geht es zu unserem Gespräch.

Mehr zu Martin gibt es hier.
Weitere spannende Interviews mit mir findet Ihr auf meinen Blog!
Den tollen Misereor-Podcast „Mit Menschen“ findet Ihr hier.

Im Gespräch #37 mit Dorit Sorger: Oh Du Fröhliche!

Im Gespräch Podcast

Frohe Weihnachten mit innerer Kraft und Resilienz

Das Weihnachtsfest rückt näher, die Weihnachtsmärkte haben geöffnet, der Glühwein glüht und die gebrannten Mandeln duften.
Offiziell ist es eine besinnliche Zeit, tatsächlich verlangt uns aber gerade das Jahresende besonders viel an Kraft, Organsinationstalent und Gelassenheit ab. Unser Stresslevel steigt häufig gewaltig an. Da ist eine stabile Resilienz gefragt.
Wie es uns gelingt, diese anspruchsvollen Tage möglichst fröhlich und ausgeglichen zu gestalten und unsere Resilienz zu stärken erklärt uns Dorit Sorger einfach und praktisch.
Dorit ist Coach und Resilienztrainerin in Hamburg und teilt in diesem Gespräch unter anderem ihre eigene Resilienz-Geschichte und warum sie seitdem ihren Beitrag dazu leisten möchte, Menschen von innen heraus zu kräftigen und widerstandsfähig zu machen.

Unser fröhliches Interview findest Du hier!

Alle Infos zu Dorit findest Du auf ihrer Homepage!
Mehr von mir gibt es auf meinem hier.

Frohe Weihnachten Euch allen!

Darf ich die Welt mal abschalten?

Digital Detox

Das Trilemma von News-Sucht, Digital Detox und Gewissensbissen

Anton ist erschöpft. Erschöpft von dem ganzen Leid auf unserer Erde, dem nicht enden wollenden Strom negativer Nachrichten über eine Welt, die jeden Tag etwas mehr in Flammen aufzugehen scheint. Den ständigen Informationen über den Schmerz, den sich die Menschen täglich zufügen, ergänzt um die Prophezeiungen der Klimakatastrophe, in die wir fokussiert reinsteuern und der Angst vor einem Krieg, der die Welt immer mehr in Besitz zu nehmen droht.
Es ist schwer, damit einen passenden Umgang zu finden, sich nicht von der Welle der negativen Energie überfluten zu lassen, die unweigerlich auf uns zurollt, sobald wir die Medien einschalten oder mit Anderen in die Diskussion gehen. Manchmal möchte man verrückt werden vor Wut, Angst und Resignation. Anton befindet sich in einem Trilemma, das wir vermutlich alle kennen.

News-Sucht – Digital Detox – Gewissensbisse

„Ich möchte natürlich informiert sein, um mir ein Bild machen zu können und gleichzeitig die nötige Empathie für die Betroffenen entwickeln. Ich sehe es auch als meine Pflicht, als mündiger erwachsener Mensch am Weltgeschehen teil zu haben und meine Augen nicht zu verschließen. Und gleichzeitig merke ich, dass mich diese Flut an negativen Nachrichten so runterzieht, dass ich häufig selbst in Pessimismus und Mutlosigkeit versinke. Und dann bin ich für mich und mein direktes Umfeld auch nicht mehr die Bereicherung mehr, die ich sein möchte.“
Anton lässt resigniert die Schultern hängen. „Aber schon allein die verstörenden Bilder der Kriegsruinen, der Flüchtlinge, der Verletzten und Toten, die schrecklich hohen Zahlen der Opfer, verschleppte Kinder, Terroranschläge… Ich kriege diese Bilder oft gar nicht mehr aus dem Kopf. Und auf der anderen Seite greife ich doch jede Stunde zum Handy und checke die Nachrichten und Live-Ticker.“ Antons Stimme wird leiser, er fühlt sich hilflos.

Dürfen die wir Welt da draußen auch mal abschalten?

Ist es ok, unseren Radius bisweilen klein zu machen, ohne uns den Vorwurf der mangelnden Empathie und Engstirnigkeit zu machen? Heißt es automatisch, dass wir uns eine Welt voller rosa Einhörner und Luftschlösser phantasieren, wenn wir es uns einfach mal schön machen und unsere privilegierte Situation bewusst genießen? Dass wir einfach nicht verstanden haben, WIE schlimm wirklich alles ist, wenn wir uns diese Auszeiten erlauben, um uns mental wieder aufzurichten?
Diese Fragen polarisieren unglaublich. Und vorab: Es gibt auch hier kein Schema F, das immer richtig ist und für alle passt. Auch hier ist die individuelle Resilienz, die eigene Selbstfürsorge und die Erlaubnis, sich diese auch zu gönnen, der Schlüssel. Fern von dem Versuch der kollektiv verordneten Betroffenheit, die uns manche aufzwingen möchten.
Anton fühlt sich zerrissen. Zerrissen auf der einen Seite von dem Wunsch, seine Solidarität zu den Betroffenen durch Anteilnahme und auf dem Laufenden sein auszudrücken und auf der anderen Seite von dem Bedürfnis, für sich selbst mental gut zu sorgen und von der Welt auch mal Abstand nehmen zu dürfen. Die regelmäßigen Diskussionen, die er mit Menschen in seinem Umfeld darüber führt, machen es nicht besser. Die rigorosen News-Verweigerer auf der einen Seite – die Nachrichten-Junkies auf der anderen. Und Anton irgendwie mittendrin in diesen emotional aufgeladenen Wortgefechten, die oft lange dauern, aber die Fronten eher verhärten als aufweichen. Die häufig das Thema Schuld auf den Tisch bringen und die Verunsicherung des passenden Nachrichtenkonsums noch mehr mit dem schlechten Gewissen belasten.

Anton möchte einfach mal seine Ruhe haben.

„Ist das denn so egoistisch und ignorant?“ fragt er aufgebracht.

Ist es nicht, denn wir brauchen Phasen des Abschaltens, des Runterfahrens, der Stille und der Regeneration. Auch, um das bis dahin Erlebte sinnvoll verarbeiten zu können. Anton wünscht sich die Erlaubnis dazu – und die kann er sich nur selbst geben. Das Trilemma, in dem er sich befindet, wird niemand für ihn passend lösen können. Nicht für Anton, nicht für uns. Die Welt steht niemals still.
Unsere Balance zu finden zwischen der nötigen Information, der individuellen Empathiefähigkeit und einer gesunden Selbstfürsorge gelingt nur durch ehrliche Achtsamkeit für uns selbst.
Natürlich werden uns viele Nachrichten sehr nahe gehen, und das ist völlig in Ordnung. Vielleicht entsteht dadurch sogar in uns der Impuls, direkt zu helfen, uns einzubringen, einen positiven Beitrag zu leisten. Etwas Gutes im Schlechten zu bewirken. Dadurch Sinnhaftigkeit und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Aber wo ist unsere Grenze?
Diese Grenze wahrnehmen zu dürfen und für uns selbst gegenzusteuern ohne uns dafür anzuklagen, ist der Schlüssel für eine gelebte Resilienz in diesen herausfordernden Zeiten. Wir dürfen und sollen entscheiden, welches Maß an Nachrichtenkonsum wir für uns als richtig erachten. Richtig nicht im Sinne irgendwelcher Statistiken sondern im Sinne unserer Kraft- und Energie-Balance. Wie viel kannst Du wirklich verkraften?

Dieser selbstbestimmte Ansatz hilft Anton weiter.
„Es klingt so banal und eigentlich weiß ich das natürlich – aber diese Legitimation nochmal zu hören ist total ermutigend.“ Anton sitzt jetzt wieder gerader, die Last des schlechten Gewissens scheint bis auf Weiteres etwas abgefallen zu sein.
Uns vorübergehend zu entkoppeln heißt nicht, dass wir emotionslose uninteressierte Zombies sind. Es heißt, dass wir mit uns gut umgehen, um auch anderen dauerhaft Kraft spenden zu können. Es heißt, dass wir aktiv entscheiden, was wir uns gerade antun können und wollen.

Die Welt können wir nicht abschalten, aber wir dürfen in Distanz gehen.

Wie siehst Du das?

Foto: www.pexels.com

Im Gespräch #36: Trauer zulassen, überwinden und begleiten.

Trauer einfühlsam begleiten

Ein wunderschönes Gespräch mit Cornelia Dietsche

Ich durfte wieder eine wundervolle Freundin und Kollegin in meinem Podcast begrüßen: Cornelia Dietsche!
Conny ist nicht nur ein toller Coach, sie ist auch eine wundervolle Traurednerin und macht jede Hochzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Darüberhinaus begleitet sie aber auch KlientInnen als Trauerbegleiterin. Und der Umgang mit Trauer ist das Thema unseres heutigen Gesprächs.
Trauer fühlt sich nicht gut an und kann uns große Angst machen – und deshalb tendieren viele Menschen dazu, diesem intensiven Gefühl aus dem Weg zu gehen durch Unterdrückung, Verdrängung, Rationalisierung und Ablenkung. Andere wiederum versinken in ihrer Trauer und tun sich sehr schwer damit, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Der Umgang mit Trauer ist hochindividuell, jeder Mensch trauert anders und im eigenen Tempo. Das Wichtigste für einen gesunden Umgang mit Trauer ist der Mut, die Trauer zuzulassen und bewusst durch sie hindurch zu gehen – und dabei steht Conny Ihren KlientInnen einfühlsam und kompetent zu Seite.
Sie begleitet die Betroffenen auf unnachahmlich empathische Art. Sie gibt Raum und Zeit für alle Gefühle und unterstützt Ihre KlientInnen liebevoll dabei, ihren individuellen Umgang mit der Trauer zu finden und diese Schritt für Schritt zu überwinden. Voller Offenheit, ohne Bagatellisierung, ohne übersteigertes Drama, konstruktiv und in aller Ruhe.
Es ist ein wundervolles tiefgründiges Gespräch geworden, ehrlich, heiter und authentisch. Vielen Dank liebe Conny!

Hier geht es direkt zu unserem Interview.

Die Kontaktdaten zu Conny findet Ihr hier!

Mehr von mir gibt es auf meiner Homepage und meinem Blog.

Ich denke, also bin ich!?

Mach Deinen Geist zu Deinem Diener

Aber WER bin ich eigentlich, wenn ich WAS denke?

Jana ist am Boden zerstört, und das kann auch jeder sehen. Zusammengesackt sitzt sie auf dem Wohnzimmerboden ihrer besten Freundin Sandra und weint. Mal wieder ist sie verlassen worden. Verlassen von einem Mann, mit dem alles so gut anfing, mit dem sich die letzten 4 Monate endlich so angefühlt haben, wie sie es sich immer in einer Beziehung gewünscht hat. Liebevoll, aufmerksam, auf Augenhöhe und sicher.
Nun ist auch diese Blase wieder geplatzt und am Ende bleiben hässliche Flecken auf der Seele, die sich nur schwer wieder abwaschen lassen.

Jana hat ihr Herz geöffnet und mutig verschenkt, der Andere hat es vor Ablauf der Widerrufsfrist kommentarlos zurückgeschickt. Keine Erklärung, keine Zeit, keinerlei Wertschätzung oder Empathie. So wie das die „Ghosts“ von heute machen. Diese menschlichen Geister, die rücksichtslos Seelenqualen verursachen und nur eins kennen und können: Flucht, Vermeidung, radikale Abwehr, unbarmherzige passive Aggression. Das Schlachtfeld, das sie hinterlassen, sollen die Betroffenen selbst aufräumen – damit wollen sie mangels sinnvoller Copingfähigkeiten nichts mehr zu tun haben. Dass ein solches assoziales Verhalten ein Zeichen empathiegestörter emotionaler Defizite ist, ist weitläufig bekannt. Letztlich werden sie selbst an ihrem destruktiven Verhalten zerbrechen. Viel wichtiger ist, wie es Jana geht.

„Du musst nach vorne schauen und denken!“

sagt Sandra aufmunternd und reicht ihr das 3. Glas Rotwein und die fast leere Packung XXL-Taschentücher.
Und Jana denkt. Sie denkt seit ein paar Tagen so viel, dass ihr fast der Kopf platzt. Tag und Nacht. Sie denkt immer wieder dasselbe, entwirft fortwährend dieselbe selbstzerstörerische Geschichte, stellt sich ständig dieselben verurteilenden Fragen.

Was macht sie nur immer wieder falsch? Was stimmt an ihr nicht, dass keiner bei ihr bleiben möchte? Ist sie nicht hübsch, schlank oder klug genug? Zu kompliziert, zu langweilig, so liebenswert wie der alte Wintermantel, den sie nach 3 Jahren im Keller endlich ausrangiert hat?

Und aus diesem Fragen formt ihr denkendes Gehirn eine Geschichte:

„Ich heiße Jana und ich werde es niemals schaffen, einen Mann länger als ein paar Monate von mir zu überzeugen. Ich bin offenbar nicht liebenswert genug, um ein Herz dauerhaft zu halten, deshalb werde ich mein ganzes Leben lang alleine bleiben. Meinen Wunsch auf Familie kann ich vermutlich begraben, denn es hat offensichtlich keinen Sinn, weiter in diese Richtung zu träumen. Ich bin nicht schön genug, und das wird sich mit zunehmendem Alter immer weiter verschlimmern. Niemand wird mich anschauen und wenn – dann nur mit Abscheu. Es ist alles vollkommen hoffnungslos und macht absolut keinen Sinn mehr. Ich muss mich damit abfinden, allein zu bleiben.“

Cogito ergo sum.

René Descartes hat als Urheber dieses Satzes den Zweifel über seine Existenz ausgeräumt.

Jana denkt, also ist sie.
Ihren Gedanken nach ist sie ein bedauernswertes, einsames Wesen ohne Anspruch auf Liebe und Wertschätzung – und das ein Leben lang.
Ihre Gedanken entscheiden darüber, als wen sie sich wahrnimmt, wer sie also ihrer Meinung nach tatsächlich ist. Und diese Gedanken zerstören ihre Seele und ihre Fähigkeit, ihre Zukunft aktiv und zuversichtlich zu gestalten.
Von außen können wir natürlich leicht erkennen, dass es eine sehr einseitige und situativ emotional gefärbte Sicht der Dinge zu sein scheint. Das Verhalten des Vollidioten, der sie feige verlassen hat, scheint in ihrer Geschichte (noch) keine Berücksichtigung zu finden. Liebeskummer tut einfach verdammt weh und macht uns genauso wie die Liebe vorübergehend blind. Der Gedanke, dass sie etwas Besseres verdient, scheint noch nicht von ihr gedacht werden zu wollen. Ihre pessimistische Selbst- und Zukunftssicht ist das Ergebnis ihres einseitig negativ denkenden Geistes.

Wollen wir wirklich sein, was wir denken? Bestimmen unsere Gedanken wirklich, wer wir sind?

Oder anders gefragt: Möchten wir unseren negativen Gedanken dauerhaft die Macht über uns geben und sie in uns einsickern lassen wie ein dickflüssiges Gift – oder wollen wir stattdessen positive Gedanken als wirksame Gegenspieler aufs mentale Spielfeld schicken?

Wie können wir ein mentales Team zusammenstellen, das nicht gleich in der Vorrunde rausfliegt?

Es gibt unzählige Bücher, Videos, Tutorials, Coaches und Gurus, die uns erklären möchten, wie wir unseren Gedanken Einhalt gebieten: Unseren Geist dauerhaft zu unserem Diener statt zu unserem Meister zu machen.
Davon ist Jana gerade heillos überfordert. Sie möchte nur, dass dieses Gefühl der Trauer, dass sie wie eine graue Krake in ihr schwarzes Loch zieht, aufhört. Die Spieler mit der Rückennummer Null dauerhaft auf die Bank setzen oder am besten für immer in die Kabine verbannen.
Von Diener- und Meisterschaft möchte sie noch nichts hören – auch deshalb weil ihre dysfunktionalen Gedanken sie sowieso gerade beherrschen wie der Strippenzieher seine Marionette.
Aber es gibt einen Impuls, den sie annehmen kann:

„Nur, weil ich einen Gedanken habe, heißt es nicht, dass er auch wahr ist.“

Unsere Gedanken sind niemals die Realität, auch wenn wir das manchmal schwer eingestehen können. Sie sind nur unsere momentane Interpretation der Wirklichkeit, gefärbt durch unsere aktuelle Stimmung, unsere Erfahrungen, unsere Wünsche, erlebten Schmerzen, Hoffnungen etc.
Häufig sehen wir nur die Spitze des Eisbergs, verfügen nur über wenige Puzzleteile statt über das Big Picture, haben einen schlechten oder guten Tag – und schon färben sich unsere Gedanken entsprechend ein. Nichts davon hat Anspruch auf absolute Gültigkeit. Alles verändert sich ständig in uns und somit auch im Außen.

Monsieur Descartes wäre nun vermutlich bereit, sich mit uns darüber mutig und konstruktiv zu streiten. Aber für Jana ist es wichtig zu erkennen, dass ihr denkender Geist und die daraus entstehende Geschichte über ihr Selbst nichts anderes ist als das Abbild ihres aktuellen Zustands. Sie sieht die Welt, wie sie sich ihr in diesem Moment darstellt, wie sie von ihren Gedanken illustriert wird. Und das ist vollkommen in Ordnung. Aber es ist nicht die alleingültige Realität. Diese Trennung zwischen momentaner individueller Wahrnehmung und Realität hilft uns allen, unseren Gedanken Einhalt zu bieten und Abstand zu gewinnen. In unserem mentalen Team den Trainerposten zu behalten.

Wir denken.

Wir sind.

Aber wir sind nicht unsere Gedanken.

Aktuell kassiert Janas mentales Team ein Tor nach dem anderen, manche Spieler liegen verletzt auf dem Spielfeld oder pöbeln unkontrolliert rum. Aber Jana verfügt auch über ein breites Repertoire an weiteren Spielern, die sie spätestens in der 2. Halbzeit aufs Spielfeld schicken kann, wenn sie sich ihrer Trainerinnenrolle wieder gewachsen fühlt. Die Spieler, die sich gegenseitig unterstützen, zaubern und Tore schießen. Die stärkenden Gedanken, die ihr Auftrieb geben, nach vorne schauen wollen und die Einsicht reifen lassen, dass Menschen, die sich assozial verhalten, lediglich eine ehrliche bedauernswerte Selbstaussage vermitteln aber keinerlei Statement über den Wert der anderen Person. Und dass derartige Menschen keinen Platz in ihrem Leben verdienen, auch wenn es weh tut. Weil sie eben nicht das bedauernswerte Wesen aus der obigen Geschichte ist sondern ein Recht auf Liebe und Wertschätzung hat wie jeder andere Mensch auch und für dieses Recht einstehen darf. Und sie darf sich Co-Trainer an Bord holen, die sie bei der Mannschaftsbildung unterstützen.

Darüber darf Jana nun gern bewusst nachdenken und ihre Geschichte nach und nach von grau zu farbig umschreiben. Dann hat sie einen großen Schritt in Richtung „den Geist zum konstruktiven Diener machen“ geschafft.

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Im Gespräch #34: Burnout-Prävention für berufstätige Mütter

Mit Waltraud Martynov

Unser Onlineprogramm HERZSIEGERIN freut sich SEHR, eine neue tolle Kooperationspartnerin gewonnen zu haben:
Waltraud Martynov!
Waltraud unterstützt insbesondere berufstätige Mütter dabei, in Balance und Resilienz zu kommen und zu bleiben. Burnout-Prävention ist dabei eines ihrer Fokusthemen.
Überlastung, Multitasking, überhöhte Ansprüche von außen und innen und das ständig über uns schwebende Damokles-Schwert des Perfektionismus erhöhen die Burnout-Rate in unserer Gesellschaft drastisch. Häufig zerreißen wir uns zwischen eigenen und fremden Erwartungen und glauben, allem und Allen gerecht werden zu müssen. Die Person, die wir häufig am wenigsten wichtig nehmen, sind wir selbst – und dafür zahlen wir oft einen hohen Preis. Insbesondere berufstätige Mütter haben unendlich viel auf ihren Schultern, werden viel zu oft mit diesem riesigen Pensum allein gelassen und vernachlässigen ihre Selbstfürsorge oft zum Nutzen Anderer.
Auch Waltraud musste als berufstätige Mutter ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Burnout machen und hat am eigenen Leib erlebt, wie ohnmächtig sich diese Erschöpfung anfühlt und wie langwierig der Weg zurück in Kraft und Selbstbestimmung dauern kann. ABER: Sie hat es geschafft! Mithilfe von Verhaltenstherapie, Selbstfürsorge sowie dem Mut und der Disziplin, ihre hinderlichen inneren Antreiber zu erkennen und zu verändern.
Ihre persönlichen Erfahrungen nutzt sie nun als vertrauensvolle Ressource und Inspiration für Ihre Klientinnen in Kombination mit umfangreichem Fachwissen und maßgeschneiderten Beratungsangeboten, die den status quo sowie den Erfolg der Burnout-Prävention für ihre Klientinnen sichtbar machen.
Warum gerade berufstätige Mütter für diese Erschöpfungskrankheit so anfällig sind, welche Symptome auf jeden Fall beachtet werden sollten und wie Waltraud ihre Klientinnen individuell, empathisch und wirksam unterstützt, erfährst Du in unserem inspirierenden Gespräch.

Waltraud: Schön, dass Du bei HERZSIEGERIN als Kooperationspartnerin dabei bist!

Unser Interview in voller Länge gibt es hier!
Mehr zu Waltraud erfährst Du hier!
Zu den HERZSIEGERINNEN geht es hier lang!

Im Gespräch #5: Den Krebs als Chance nutzen!

Dies ist vermutlich die emotionalste Podcast-Folge, die ich jemals machen werde. Meine liebste Freundin Carmen teilt mit uns die Geschichte ihrer Krebsdiagnose und wie es ihr gelungen ist, damit kraftvoll und optimstisch umzugehen.
Unser Gespräch findet Ihr hier!
Wir haben dieses Gespräch Ende Februar geführt, seitdem ist viel passiert. Deshalb hat Carmen noch einen Nachtrag beigefügt:

„Vor über einem Monat haben wir den Podcast, wie ich mit meinem Brustkrebs umgegangen bin, aufgenommen, und seitdem ist unglaublich viel passiert.
Der Corona-Virus, der zum Zeitpunkt der Aufnahme noch weit weg in China war, ist nun hier, und ich habe das Bedürfnis, unser Gespräch auch um diesen Aspekt zu ergänzen.
Beim nochmaligen Anhören unseres Gesprächs ist mir aufgefallen, dass ich einen für mich zentralen Begriff nicht konkret genannt hatte. Ich hoffe aber, er ist immer mal wieder durchgeschienen, und zwar ist es der Begriff der Akzeptanz. Ich habe die Tatsache, dass ich Brustkrebs habe, sehr schnell akzeptiert – und konnte aus dieser Position heraus selbstbestimmt in die Handlung gehen und Entscheidungen fällen. Dadurch habe ich mich nie als Opfer gefühlt, sondern immer als handelndes Subjekt.
Die letzten Wochen hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Welt unfreiwillig in eine ähnliche Situation gerutscht ist, in der ich mich vor vier Monaten befunden habe: Wir haben mit einer Krankheit zu kämpfen, die wir nicht genau einschätzen können und die wir nur bedingt kontrollieren können. Die Zukunft ist komplett ungewiss, und die Nachrichten und Informationen verändern sich rasant. Keiner weiß, was morgen oder in einer Woche ist. In vielerlei Hinsicht wurde die Stopptaste gedrückt.
Ich beobachte, dass viele Diskussionen sich darum ranken, wann wir endlich wieder zurück zur Normalität kommen. Wir wollen nicht loslassen und wünschen uns unser altes Leben zurück. Dabei haben wir jetzt auch die Chance, innezuhalten, als Individuen und als Gesellschaft, und zu schauen: Was brauchen wir wirklich? Was hat uns gut getan in unserem alten Leben und welche sind die Dinge und Personen, bei denen wir vielleicht auch ganz froh sind, dass wir Corona-bedingt etwas Abstand gewinnen? Bei welchen Prozessen finden wir es insgeheim gar nicht so schlimm, dass sie verlangsamt werden oder gar eine Zwangspause einlegen?
Während Wissenschaftler, Ärzte und Politiker um die Eindämmung der Pandemie kämpfen, bleibt uns zuhause nichts anderes übrig, als das Hier und Jetzt zu akzeptieren. Die Situation ist da, und wir können das Außen nur sehr bedingt kontrollieren. Worüber wir aber sehr wohl volle Kontrolle haben, ist unsere Einstellung zu unserer ganz persönlichen Situation und was wir daraus machen.
Mir hat Akzeptanz geholfen, mit dem Krebs umzugehen, und mir hilft sie auch jetzt. Und ich hoffe, dass sie jetzt und in Zukunft auch vielen anderen Menschen hilft.“

Danke Carmen für Deine Offenheit und dass Du meine Freundin bist!