Your Teamstory: Starke Identität, klarer Purpose!

Storytelling im Teamcoaching

Storytelling in der Teamentwicklung

Dasselbe Team aber neue Aufgaben.

Dieselben Aufgaben aber eine neue personelle Zusammensetzung.

Ein neues Team UND neue Aufgaben.

Transformation und Change

Teams durchlaufen viele Veränderungen, die mal mehr mal und mal weniger aufmerksam begleitet werden. Manche Veränderungen und Transformationen haben disruptive Wirkung, manche bewegen sich auch an der Oberfläche. Aber unabhängig von der messbaren Reichweite der Veränderung, haben alle zwei Faktoren gemeinsam:Es sind Menschen an ihnen beteiligt UND wo Menschen beteiligt sind, geht es immer auch um Emotionen.
Viele Teams werden mit Ihren Fragen und Unsicherheiten, mit ihren Ängsten und vielleicht auch ihrer Wut – genau wie ihre Führungskraft – oft allein gelassen. Es soll halt irgendwie funktionieren und das bisschen Anpassungsfähigkeit und Resilienz wird man ja wohl von erwachsenen Menschen erwarten dürfen, oder?
Diese an Vermeidung grenzende laissez-faire Strategie, die häufig zu beobachten ist, funktioniert selten. Wo Unsicherheit herrscht, öffnet sich der Raum für Spekulation und unnötiges Drama. Wo Menschen nach Halt suchen, entstehen oft Lagerbildung und spaltende Allianzen.

Was ist unser Team-Purpose?

Eine gelungene Teamentwicklung öffnet einen empathischen, ehrlichen und vertrauensvollen Raum, in welchem die essentiellen Fragen, die das Team umtreiben, lösungsorientiert und wertneutral vom Teamcoach moderiert werden. Das Team ist der Experte für sich und sein tägliches Tun, der Teamcoach inspiriert durch gezielte Fragen und Impulse zu neuen Perspektiven und Klarheit. Gerade wenn sich Teams in Transformationen befinden, welche die Teamzusammensetzung und/ oder die Aufgabenverteilung betreffen, stellen sich häufig zwei fundamentale Fragen:

Wer sind wir als Team?“ und „Wofür sind wir da?“ oder auch anders formuliert: „Was ist unser Team-Purpose?

Dies sind nicht nur zwei extrem wichtige sondern auch hochemotionale Fragen, denn sie betreffen die Teamidentität (Existenz) und die Sinnfrage des eigenen Tuns.
Gerade bei der Bearbeitung dieser Frage ist es wenig hilfreich, sich allein auf der messbaren kognitiven Ebene zu bewegen. Zahlen, Daten und Fakten können uns einen Rahmen stecken, welcher sich aber allein betrachtet stets in emotionaler Distanz bewegen wird.

Distanz im Team überwinden

Storytelling schlägt genau diese emotionale Brücke, welche eine Zielgruppe (hier das Team) braucht, um sich in einem Thema wiederzufinden und entsprechende Relevanz und einen konkreten Mehrwert für sich abzuleiten. Storytelling nutzt die Kraft von Bildern und Metaphern, um emotionale Wirkung zu erzeugen und das Team unmittelbar damit in Resonanz gehen zu lassen. Hierbei geht es nicht darum, ein Märchen zu erfinden oder sich in unerreichbaren Wunschträumen zu verlieren, sondern es geht darum, eine klare und passende Teamstory zu entwickeln, welche vom Team nicht nur vernünftig sondern auch emotional getragen und gelebt wird.
Durch das Finden der passenden Bilder für die Aufgaben, den daraus folgenden Purpose sowie für die Erarbeitung einer stimmigen Teamidentität entwickelt das Team einen visuellen bleibenden Anker, welcher nicht nur die nötige emotionale Bindung schafft sondern als praktisch messbarer Parameter für die weitere Entwicklung dient. Eine passende Teamstory sorgt damit sowohl für pragmatische Lösungsorientierung als auch für die nötige Empathie innerhalb des Teams, den verschiedenen Emotionen offen zu begegnen und diese sinnvoll in die Entwicklung und Identität des Teams zu integrieren.

Wertschöpfung mit einer kraftvollen Teamstory

Als Team- und Storytellingcoach finde ich es jedes Mal faszinierend zu sehen, welchen signifikanten Unterschied das Vorhandensein einer kraftvollen emotionalen Teamstory im Vergleich zu einem Verbleiben an der rein kognitiven Ebene macht. Die Wertschöpfung einer gelungenen Story findet auf unterschiedlichen Ebenen statt und wirkt in der Regel sowohl schnell als auch nachhaltig. Sie führt zu mehr Wertschöpfung und Effizienz und stärkt darüber hinaus das individuelle Commitment. Manchmal braucht es einen Moment, um die Teammitglieder und die Führungskraft für diesen kreativen Ansatz zu erwärmen – mir ist in meiner langjährigen Erfahrung aber tatsächlich noch nie eine negative Resonanz entgegengeschlagen, wenn sich ein Team auf diesen konstruktiven Weg geeinigt hat.

Storytelling sollte jeder Teamcoach in seinem Portfolio haben – wie und ob ein Team diese kraftvolle Methode anwenden will, entscheidet es letztlich selbst. Als Coach sind wir Begleiter, Moderatoren und ImpulsegeberInnen. Wir formulieren Angebote, die für unsere KlientInnen attraktiven Mehrwert und sinnvolle Perspektiven generieren. Storytelling gehört unbedingt dazu.

Mehr Informationen zu meinen aktuellen Storytellingworkshops findest Du hier!

im Gespräch #41: Eine konstruktive Fehlerkultur schaffen – für uns selbst und im Unternehmen!

Im Gespräch Podcast

Mit Volker Kleinert

Überall wo Menschen am Werk sind, passieren Fehler. Das ist eine Tatsache. Darüber dürfen wir uns natürlich vorübergehend ärgern, aber entscheidend ist, wie wir mit unseren Fehlern langfristig umgehen. Versinken wir in Angst vor weiteren Fehlern und machen unseren Fokus klein oder nutzen wir sie als Lernmöglichkeiten und schöpfen einen langfristigen Mehrwert?

Und was bedeutet das für eine gesunde Unternehmenskultur? Wie kann ein angstfreier Raum geschaffen werden, in welchem Kreativität gelebt wird und wir lernen und wachsen können? Und wie kann jede(r) einzelne dazu beitragen, insbesondere Führungskräfte?

Wie eine konstruktive Fehlerkultur gelingen kann, erklärt uns niemand besser als mein lieber Freund und Kollege Volker Kleinert.

Es ist eine sehr heitere und facettenreiche Diskussion geworden, die unser spannendes Thema Fehlerkultur wohlwollend unter die Lupe nimmt.

Hier geht es direkt zu unserem Gespräch!

Volker hat zusätzlich einige nützliche Buchtipps geliefert. Schau unbedingt mal rein, wenn Du tiefer in das Thema Fehlerkultur für Dich und/ oder Dein Team einsteigen möchtest:

  • Edmondson, Amy, „Die angstfreie Organisation“
  • Weick, Karl E.; Sutcliffe, Kathleen M., „Das Unerwartete managen“
  • Förster, Nikolaus, „Meine größte Chance – wie Fehler uns voranbringen“
  • Förster, Nikolaus, „Mein größter Fehler“
  • Von Cube, Felix, „Gefährliche Sicherheit – Lust und Frust des Risikos“

Wenn Du mehr zu Volker und seiner Arbeit erfahren und ihn kontaktieren möchtest, findest Du alles Wichtige hier!
Mehr zu mir gibt es auf meiner Homepage.

Viel Spaß beim Hören!

Im Gespräch #40: Leben und Elternschaft mit ADHS – Leichtigkeit ist möglich! Mit Irina Messerschmidt

Im Gespräch #40

Es ist wieder Podcast-Zeit! Auch diesmal freue ich mich wieder ganz besonders, ein spannendes Thema mit einer wundervollen Kollegin besprechen zu dürfen.
Irina Messerschmidt ist Coach und junge Mutter und hat vor einiger Zeit Ihre ADHS-Diagnose bekommen.
Was diese Diagnose mit ihr gemacht hat, welche sinnvollen Coping-Strategien und Superkräfte sie entwickelt hat und wie sich die ADHS auf Ihre Mutterschaft auswirkt, erzählt sie ganz offen und gut nachvollziehbar in unserem heiteren Gespräch.

Irina hat sich auf das Coaching von ADHS-Betroffenen und die Auswirkungen auf die Elternschaft spezialisiert und unterstützt empathisch, kreativ und lösungsorientiert. Denn die gute Nachricht ist: Leichtigkeit ist möglich!

Da ihre Homepage gerade konzipiert wird, findest Du hier ihre E-Mail Adresse: irina.messerschmidt@gmx.de

Mehr von mir findest Du hier.

Willkommen in Bla-Bla-Land! Ein Paradies für Worthülsen und Plattitüden

Reden statt labern

Am Anfang war das Wort und nicht das Geschwätz, und am Ende wird das Wort der Wert sein.“
Rudolf F. Thomas

Ines fehlen die Worte.
Nicht, weil sie ihrer Sprache nicht mehr mächtig ist, sondern weil Sie keinen Ausdruck mehr findet für Ihre Enttäuschung, Frustration und Verunsicherung, die sie seit geraumer Zeit immer wieder in der Kommunikation mit anderen Menschen empfindet.
„Ich habe den Eindruck, dass die Menschen noch nie so viel gelabert und noch nie so wenig gesagt haben wie heutzutage. Alles nur Blasen, von außen schillernd und innen vollkommen hohl.“
Ines hat guten Grund, vieles, was ihr kürzlich gesagt wurde, zu hinterfragen. Die vollmundigen Versprechungen ihres Chefs, sie auf jeden Fall bei der nächsten Gehaltserhöhung zu berücksichtigen, da sie eine „megageile Performance hingelegt habe“ – um sie am Ende am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Ohne Angabe von Gründen, aber mit jeder Menge fadenscheinigen Entschuldigungen.
Ihr letztes Date, das sie nach dem Treffen zwei Tage lang mit Herzen und vollmundigen Liebesbekundungen überschwemmte, um sich an Tag drei ohne eine Erklärung wieder vom Acker zu machen. Oder auch ihre angeblich beste Freundin, die ihr fest versprach, den lang geplanten Wochenendtrip nach Brüssel zu unternehmen und in letzter Minute doch lieber auf ein Yoga-Retreat fuhr, da ihr spiritueller Kompass gerade aus dem Lot geraten sei und sie „mal an sich denken müsse“.

Menschen sind sehr verschwenderisch mit falschen Versprechungen und emotionalen Äußerungen – häufig ohne Sinn und Verstand und definitiv ohne jede Empathie für die Resonanz, die sie damit im Gegenüber auslösen. Es wird einfach ohne jede Impulssteuerung rausgehauen, und was das mit dem anderen Menschen macht, wird kräftig verdrängt bzw. gar nicht erst berücksichtigt.
Und genau diese Resonanz hat Ines ins Coaching gebracht, denn Sie ist nicht nur erschöpft und traurig, sie verliert das Vertrauen in Menschen und die Sicherheit, sich auf Worte verlassen zu können.

Was ist ein Wort überhaupt noch wert?

An dieser Frage reibt sich Ines seit Wochen auf und natürlich findet sie darauf keine allgemein gültige Antwort. Denn nur wir selbst können entscheiden, was unsere Worte wert sein sollen, ob sie ehrlich und verbindlich sind und ob wir die Bereitschaft haben, unseren Worten Taten folgen zu lassen – auch wenn es unbequem und anstrengend wird.
Aber genau davor schrecken heute so viele Menschen zurück. Vor echter Verbindlichkeit und der Umsicht, ihre Worte weise zu wählen und Verantwortung für ihre Wirkung zu übernehmen.
In Zeiten, in denen jeder Mensch jegliche Plattitüde in die Welt blasen und sich gleichzeitig im anonymen Sumpf des Internets verstecken kann, zeigt sich, dass die meisten nicht wirklich etwas zu sagen haben. Dass sie sich ihre eigene Wichtigkeit konstruieren und mit rhetorischen (oft geklauten) Plattitüden, Herzen und sonstigen schwachsinnigen Emoticons um sich werfen um eine gleichermaßen sinnentleerte Resonanz zu bekommen. Keinerlei Inhalt, null Tiefgang, keine Ehrlichkeit – aber davon jede Menge. Es ist heute einfach so verdammt leicht, sich selbst und anderen etwas vorzugaukeln, was nicht umgesetzt wird bzw. von vornherein gelogen ist. Zu verlockend ist die scheinbare Multioptionalität der großen weiten (digitalen) Welt, zu anstrengend die Mühe, die eigenen Worte mit Bedacht zu wählen und sich an ihnen messen zu lassen.

Wem kann ich noch vertrauen?

Ines möchte ihren Glauben an die Menschen und deren Güte behalten, aber es fällt ihr mittlerweile wirklich wahnsinnig schwer.
„Wohin ich auch schaue, überall schreit mir die Oberflächlichkeit entgegen. Ständig werden nur noch Superlative gebraucht, alles ist MEGA, phantastisch und voller Fülle und Dankbarkeit – ich möchte manchmal einfach nur noch kotzen, wie eigentlich schöne Wörter zum rhetorischen Fast-Food verramscht werden. Und auch das große Wort Liebe wird mittlerweile total inflationär und bedeutungslos gebraucht. Wie soll ich da noch darauf vertrauen können, dass mein Gegenüber es ernst meint? Dass ich mich auf sein Wort wirklich verlassen kann? Dass das Wort einen Wert hat?

Ines sackt in ihrem Stuhl zusammen, ihre ganze Körperhaltung zeigt ihre Verstörung und ihre Fassungslosigkeit darüber, mit welcher Skrupellosigkeit viele Menschen heutzutage absichtlich Dinge sagen, um ihr Ego zu befriedigen und andere Menschen für ihre eigenen Zwecke zu benutzen.
„Eigentlich will sich doch jeder Mensch geliebt und geborgen fühlen, warum flüchten sich dann immer mehr Menschen in diese verdammte Oberflächlichkeit und drehen sich nur noch um ihre eigenen Befindlichkeiten?“

Wo ist die echte Verbindung?

Das ist eine wirklich gute Frage. Statistisch gesehen waren die Menschen noch nie so einsam wie heute. Und gleichzeitig haben sie immer größere Angst davor, ehrliche Verbindung herzustellen und ihren Worten einen Wert zu geben. Warum also diese Flucht in den teilweise krankhaften Online-Exhibitionismus und das sich Verschanzen hinter dummen Worthülsen? Warum diese ängstliche Distanz?
Leider gibt es auch darauf keine allgemein gültige Antwort, die Ines ihr Vertrauen sicher zurückgeben kann.
Andere Menschen können wir nicht ändern. Wie immer können wir nur bei uns selbst anfangen. Wir können uns dafür entscheiden, es besser zu machen und dem oberflächlichen Zeitgeist mit Ehrlichkeit und Tiefgang entgegentreten. Wir können uns dafür entscheiden, dass unser Wort etwas wert ist. Und uns gleichzeitig erlauben, Menschen, die uns sinnentleert volllabern, aus unserem Leben zu streichen. Offensichtlich können sie es nicht besser, aber das soll nicht zu unserem Problem werden, auch wenn diese Erkenntnis sehr weh tun kann. Aus unserer Positionierung können wir Sinnhaftigkeit und Kraft schöpfen.

Ines hat die Wahl.

Ines kann sich nun entscheiden: Sie kann genauso hohl werden wie die anderen und in Zukunft ein Feuerwerk aus Worthülsen zünden. Sie kann sich vollkommen zurückziehen und sich ihrer Angst vor weiteren Enttäuschungen ergeben. Oder sie kann sich selbst treu bleiben und ihren Mut zu Ehrlichkeit und Verbindlichkeit als Stärke nutzen, die sie unterstützt, ihrem Wort Gewicht zu verleihen. Und dabei aufmerksam bleiben, ob andere Menschen Ihre Worte verdienen oder nicht.
Natürlich ist Nummer drei die beste Option und glücklicherweise hat sich Ines im Coaching aktiv für diese Variante entschieden. Unsere Welt braucht Menschen wie Ines, die dem kommunikativen Brechreiz die kalte Schulter zeigen und es besser machen. Wir brauchen Menschen, die sich aus Bla-Bla-Land verabschieden und es von ihrer Landkarte streichen.

Wer sein Wort nicht hält, ist Deine Zeit nicht wert!

Seele vs. Ego: Kampf der Giganten

Seele versus Ego

Es tobt ein wilder Kampf in Marina.
Ein Kampf der Giganten. Seele und Ego liefern sich eine erbarmungslose Schlacht. Aber von dieser Schlacht und den beiden Protagonisten merkt Marina erstmal nichts.
Alles, was Marina spürt ist eine lähmende Erschöpfung und gleichzeitig das Gefühl, in einem Schnellzug festzustecken, der mit Vollgas ins Nirgendwo rast ohne die Möglichkeit auszusteigen. Sie versucht zu stoppen, aber das Tempo ist einfach zu hoch.

Marina hat viel in ihrem Leben geleistet.

Sie hat als Junior-Projektmanagerin in einer renommierten Werbeagentur vor vielen Jahren angefangen und sich mit viel Talent, unerbittlichem Fleiß und eiserner Disziplin hochgearbeitet. Nun ist sie Teil der Geschäftsführung und ganz oben angekommen. Genau da wollte sie immer hin. Gehört, gesehen und gefragt werden. Sie gilt als Koryphäe auf Ihrem Fachgebiet, als Garantin für kreative Ideen, hat sich zum Kundenmagneten entwickelt und ist ständig unterwegs. Und das alles auch noch für sehr viel Geld. Sie wird anerkannt, persönlich und monetär. Sie ist wichtig. Und das fühlt sich verdammt gut an.
Die langen Jahre des Ackerns haben sich gelohnt und nun fährt Marina jeden Tag eine reiche Ernte ein. Sammelt die Früchte für die Entbehrungen, welche sie für ihren Erfolg in Kauf nimmt. Für die Vernachlässigung ihrer eigenen Bedürfnisse, ihrer Freunde, ihres Partners – von ihrer kleinen Tochter gar nicht zu reden. Sie weiß genau, dass die Zeit nicht wiederkommt, dass Sie mehr für ihre Kleine da sein müsste und auch für sich selbst. Und sie versucht sich zu trösten mit dem Gedanken, dass Sie all den materiellen Wohlstand für Ihr Kind erarbeitet, damit es später abgesichert ist und auch sie selbst sich einen schönen Lebensabend machen kann. Sie versucht wirklich ihr Allerbestes, um es Allen in ihrem Umfeld so recht wie möglich zu machen – und doch ist es nie genug. Es bleibt immer etwas liegen, irgendjemand fühlt sich immer vernachlässigt.

„Lass mich wieder atmen“, schreit ihre Seele, während das Ego brüllt: „Ich werde mich nicht wieder kleinmachen, wo ich so hart für meinen Erfolg gearbeitet habe.

Unser Ego ist nicht nur ein harter Gegner sondern auch ein Gewohnheitstier. Fühlt es sich einmal gestreichelt, möchte es nicht auf das gute Gefühl der Anerkennung und des Rechthabens verzichten. Zu groß ist der Wert, den unser Ego dieser Resonanz von außen beimisst, zu verlockend die Aussicht besser als Andere zu sein. Schließlich haben wir uns das durch die unzähligen Extrameilen, die wir gelaufen sind, verdient. Es tut so gut, gewollt zu sein.
Unser Ego ist ein brüllender starker Löwe, der es gar nicht mag, wenn in seinem Revier gewildert wird. Er verteidigt sein Territorium unbarmherzig, bis er wieder der Alleinherrscher ist. Unser Ego hat jede Menge Kraft.
Unsere Seele schlägt oft leisere Töne an. Sie schreibt zwischen die Zeilen und singt im Hintergrund ihr leises, mahnendes Lied. Spricht zu uns in den kleinen Momenten, in denen die Frage in uns wach wird, ob dieser Weg auf Dauer wirklich der richtige für uns ist, ob das so wirklich alles Sinn macht. Ob wir wirklich glücklich sind. Sie sendet uns gemeinsam mit ihrer Partnerin namens Intuition weise Impulse der kritischen Reflexion, die unser Ego sofort versucht zu bekämpfen. Aber unsere Seele hat einen langen Atem und wird diesen Kampf niemals aufgeben. Wie eine weise Löwin, die sich ihrer Kraft bewusst ist und deshalb das Geschehen in Ruhe betrachtet, immer bereit zum Eingreifen, wenn es nötig ist. Aber auch sie kann brüllen und gewaltig kämpfen. Sie verfügt über ein breites Portfolio an Helfern, die sie sich an die Seite holt, wenn der Mensch sich vom Ego niederbrüllen lässt.
Unsere Seele arbeitet nicht nur mit unserer Intuition eng zusammen sondern auch mit unserem Körper. Sie nutzt unseren Körper als Sprachrohr, wenn das Lied der Seele gegen das Ego-Gebrüll keine Chance hat. Und unsere Seele ist nicht zimperlich, wenn es darum geht, sich endlich Gehör zu verschaffen. Sie lässt den Körper schreien, wenn wir nicht auf ihre leisen intensiven Botschaften hören wollen.

Marina hängt an ihrem Erfolg.

Natürlich tut sie das. Und sie weiß auch, dass am Ende niemand unersetzbar ist. Dass sie weiterhin mehr als 100% geben muss, um ihren Status zu erhalten – und an diesem kettet ihr Ego sie fest wie an einer erbarmungslosen Galeere. Marina spürt, dass es ihr nicht gut geht, dass sie in den letzten Monaten deutlich angespannter und gereizter, zugleich aber auch verwundbarer geworden ist. Dass sie die Menschen, die ihr gut tun, vernachlässigt und sie viele Nächte nicht mehr in den Schlaf findet. Sie spürt, wie sehr ihr Körper unter Verspannungen leidet, die auch der erhöhte Konsum von Schmerztabletten und Rotwein nicht mehr abfangen können.
Marina weiß natürlich, dass Sie auf keinem guten Weg ist. Sie weiß auch, was sie stattdessen tun sollte. Kürzertreten, auch mal NEIN sagen, mehr feste Zeitfenster für ihre Familie einplanen und für sich selbst. Aber es gelingt ihr einfach nicht. Zu groß ist der Druck, den sie von außen spürt, zu stark die Angst zu versagen. Das hielte ihr Ego nicht aus. Deshalb peitscht es sie weiter voran.
Marina steht nah am Abgrund. Und statt einen großen Schritt zurück zu machen, steuert sie bewusst immer weiter drauf zu. Versagt sich die Möglichkeiten der positiven Abwechslung, um das Gewohnte, das sie fertig macht, um jeden Preis weiterlaufen zu lassen. Investiert ihre letzte Kraft in den eigenen Fall. Bringt sich selbst in die energetische Insolvenz statt ihr Portfolio neu auszurichten.

Der Löwe bäumt sich auf, die Löwin sagt: „Ich wusste es von Anfang an.“

Natürlich ist das alles immer viel leichter gesagt als getan. Marina ist nur ein Beispiel von unzähligen Menschen, die sich ihren Erfolg hart erarbeitet haben und deren gute Geister der Ambition zu Dämonen der High-Performance mutiert sind, die sie auf die dunkle Seite ziehen. Wir möchten alle anerkannt und geliebt werden, in unserer Leistung gewürdigt und gewertschätzt. Es ist ein erhebendes Gefühl, sich einen Expertenstatus erarbeitet zu haben, begeistertes Feedback zu bekommen und sich ein wohlhabendes Leben leisten zu können. Es tut uns gut, zeigt uns, dass sich die ganze Mühe, die wir auf uns genommen haben, gelohnt hat.
Aber wenn wir uns unserem eigenen Erfolg und unserem Drang nach Anerkennung unterwerfen, sind wir in den Schnellzug eingestiegen, der von selbst nie wieder halten und unweigerlich gegen die Wand fahren wird. Es ist so schwer, unserem Ego auf Augenhöhe zu begegnen und es in gesunde Schranken zu weisen. Es ist so anstrengend für uns selbst gut zu sorgen und Grenzen zu ziehen, besonders wenn andere Menschen deshalb sauer auf uns sind. Für uns selbst einzustehen, wenn wir doch sowieso schon am Ende unserer Kräfte sind und wir einfach nur unsere Ruhe haben möchten.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht.

Oft sendet uns das Leben in genau diesen Momenten der vermeintlichen Schwäche einen Anker, der uns hilft, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Eine passende Inspiration oder einen Menschen, der einfach nur da ist, zuhört, uns in den Arm nimmt und bei dem wir aufatmen dürfen ohne etwas zu leisten. Unser Ego wird uns vermutlich befehlen, diesen Anker zu verschmähen um weiter zu schwimmen wie bisher. Unsere Seele ermutigt uns, nach ihm zu greifen, weil es genau das ist, was wir jetzt wirklich brauchen.
An alten Mustern bis zum Zusammenbruch festhalten oder neue Chancen nutzen. Diese Wahl nimmt uns niemand ab. Aber genau diese Schlüsselmomente sind die Weichenstellung, ob wir uns für oder gegen uns selbst entscheiden. Ob wir den Schnellzug bremsen oder weiterrauschen lassen.

Nach einem Schwächeanfall hat sich Marina zwei Wochen am Stück frei genommen, das erste Mal nach einer gefühlten Ewigkeit. Eine Woche davon wird sie allein auf dem Land verbringen. Einfach mal nur für sich sein, atmen, schlafen, essen, nachdenken, ordnen… Sie hat sich auf den Weg zurück zu sich gemacht. Endlich. Wie es danach weitergehen wird, weiß sie jetzt noch nicht. Und das ist ok.

Im Gespräch #39: Gesunde Ernährung einfach genießen

Im Gespräch #39 Podcast

Mit Cynthia Mönch

Ich freue mich sehr, in dieser Folge mit Cynthia Mönch zum Thema gesunde Ernährung ins Gespräch zu gehen. Ein Thema, das uns alle angeht, beschäftigt, beglückt und manchmal vielleicht auch belastet.
Cynthia ist ausgebildeter Coach, psychologische Beraterin und Ernährungsberaterin und nimmt uns kompetent, empathisch und authentisch mit auf eine Reise durch die Wunderwelt der gesunden Ernährung, die sich aufgrund des Overkills an Trends und Infos oft wie ein Dschungel anfühlt.
Wir sprechen über Genussfähigkeit, die Freude am bunten Teller, Selbstliebe und ein gutes Körpergefühl und darüber wie wichtig es ist, uns in unserer Individualität auch beim Thema Ernährung zu sehen und wertzuschätzen.

Es geht hier nicht um einen dogmatisch-moralisch erhobenen Zeigefinger, der uns mit Verboten unter Druck setzt sondern darum, die individuell passende Ernährung zu finden, die uns im wahrsten Sinne gut ernährt und voller Energie durch den Tag bringt. Cynthia arbeitet hier sehr facettenreich und integriert mit Ihren KlientInnen häufig auch Themen wie Hypnose und die Arbeit mit blockierenden Glaubenssätzen, um den Weg freizumachen für eine gesunde Selbstfürsorge. Wie sie Ihre Beratungen empathisch und individuell gestaltet, erzählt sie uns gut verständlich und absolut alltagstauglich in kleinen Schritten. Ohne Druck und immer angepasst auf die individuellen Bedürfnisse und machbaren Parameter. Denn gute Ernährung soll Freude machen!

Hier kommst Du direkt zu unserem Gespräch.

Viel Spaß beim Hören!

Alle Infos zu Cynthia findest Du hier!
Mehr von mir gibt es auf hier.

Im Gespräch #38: Mit Menschen für Menschen überall auf der Welt.

Imgespräch_Podcast

Mit Martin Gottsacker

Ein frohes, glückliches und gesundes neues Jahr Euch allen!
Das neue Podcast-Jahr beginnt mit einem wunderbaren Gast, den ich nicht nur persönlich sehr schätze sondern der mich durch seine Arbeit unglaublich inspiriert. Martin Gottsacker arbeitet nicht nur als Coach und interkultureller Trainer, sondern auch als Länderreferent in der Afrika-Abteilung bei Misereor.

Seine Offenheit, Neugier und Empathie beindrucken mich ebenso wie Martins Pragmatismus und seine Resilienz. Martin geht zusammen mit Misereor in Ecken dieser Welt, die wir nicht unbedingt auf dem Schirm haben und unterstützt dort Projekte, um Menschen bedürfnisgerecht zu unterstützen. Er nimmt uns in unserem facettenreichen Gespräch mit auf diese Reise und zeigt uns vollkommen ohne moralisch erhobenen Zeigefinger, wie wir kleine aber feine Beiträge leisten können, um uns mit mehr Toleranz zu begegnen und die Welt ein Stück empathischer und besser zu machen.
Genau das Richtige für einen gelungenen Start in 2024!
Viel Spaß beim Zuhören!

Hier geht es zu unserem Gespräch.

Mehr zu Martin gibt es hier.
Weitere spannende Interviews mit mir findet Ihr auf meinen Blog!
Den tollen Misereor-Podcast „Mit Menschen“ findet Ihr hier.

Macht mir das noch Freude oder soll das weg?

Erstelle Dein Visionboard

Vom Glück und Schmerz des Entrümpelns, Loslassens und Aufbrechens

Es ist mal wieder die Zeit zwischen den Jahren. Eine Zeit, die irgendwie aus der gewohnten Zeitrechnung fällt, die vorab immer richtig lang erscheint und dann doch ruckzuck wieder vorbei ist. Es ist eine besondere Zeit, in der wir uns viel oder fast gar nichts vornehmen. Für viele Menschen ist es eine Zeit der Inventur, der Innenschau und der Retrospektive auf das vergangene Jahr. Kaum eine Zeit eignet sich so gut dazu inne zu halten und die Gelegenheit zum Aufräumen und Ausmisten zu nutzen, zum Loslassen und bewussten Behalten, zum Bleiben oder Gehen.
Das fängt oft beim Kleiderschrank an, geht weiter über das Ausmisten der Wohnung und nähert sich dann häufig den intensiveren Themen wie dem Halten oder Abbrechen sozialer Kontakte, dem Streichen beruflicher Projekte, die uns vielleicht viel bedeuten, ehrlich gesagt aber Totläufer sind bis hin zum Inspizieren unserer inneren Muster, Prägungen und Werte.
Fragen nach Sinnhaftigkeit, nach Identität und Selbstwerdung können auftauchen. Es ist eine Abenteuerreise: Weg aus dem gewohnten Hafen, hin zu etwas Neuem, das wir noch nicht von Anfang an sehen können, dass sich aber sicher hinter dem Horizont verbirgt.

Macht es mir noch Freude?

Diese scheinbar einfache Frage ist oft unglaublich schwer zu beantworten. Unser Bauchgefühl reagiert in der Regel sofort mit einem untrüglichen JA oder NEIN. Aber sind wir bereit, wirklich darauf zu hören? Die Freude verfügt über strahlende Kraft, aber ihr gegenüber steht eine oft ebenso starke Dame, und Ihr Name ist Nostalgie. Die Nostalgie sieht häufig gemütlich und nett aus wie eine liebevolle Oma, die uns bei der Hand nimmt. Aber oft hat sie klebrige Finger, mit denen Sie uns festhält und am Weitergehen hindert.
Will ich das Hemd, das seit 20 Jahren meinem Schrank verrottet, wirklich weggeben? Immerhin hatte ich darin als Studentin von unzähligen Jahren mal einen super Abend…
Will ich die einst geliebte Person, die mich in der letzten Zeit nur noch respektlos behandelt hat, die ich vielleicht seit Ewigkeiten nicht gesehen habe, die immer wieder Posts absetzt, die mit meinen Werten in Widerspruch stehen, wirklich aus meinem Telefonbuch löschen?
Immerhin waren wir doch mal unzertrennlich…
Will ich an meinem Job wirklich festhalten, der mich zwar nur noch langweilt, der für mich damals aber einen großen Sprung auf der Karriereleiter bedeutete? Etc., etc….

Was kommt dann?

Unsere Vergangenheit gehört zu uns, unsere Erfahrungen und das, was wir aus Ihnen lernen, machen uns zu der Person, die wir heute sind. Unsere Vergangenheit ist Teil unserer Identität. Und es ist oft sehr schmerzhaft, Dinge, Menschen und Träume loszulassen, die uns früher Freude machten, aber heute leider nicht mehr.
Es tut weh uns einzugestehen, dass wir uns entfernt haben, älter geworden sind. Dass uns Menschen, die uns viel bedeutet haben, nicht mehr wertschätzen. Dass wir Projekten, die uns früher begeisterten, heute entwachsen sind. Es kann uns erschüttern zu begreifen, dass auch unsere Träume und Vorstellungen von der Welt an Strahlkraft eingebüßt haben und einer Neuausrichtung bedürfen. Es tut weh zu begreifen, dass Liebe und Freude verloren gegangen sind und wir aufbrechen sollten – denn was kommt dann?

Festklammern oder freimachen?

Viele Influencer-Coachs postulieren das Loslassen wie ein Mantra und inszenieren sich und dieses Thema mit einer Leichtigkeit, die uns allein beim Lesen dieser weichgespülten Beiträge schon überfordern kann.
Denn Loslassen ist verdammt schwer und oft müssen wir uns durch schwere und zähe Gedanken und Gefühle durchkämpfen, bevor wir über die nötige Kraft verfügen, wirklich loslassen zu wollen und zu können. Es ist doch mehr als verständlich, dass wir an früher liebgewonnenen Menschen, Dingen und Tätigkeiten hängen. Wer will schon früher erlebte Freude aufgeben?

ABER: Die Frage ist nicht, ob uns früher etwas Freude gemacht hat, sondern ob wir diese Freude auch JETZT noch spüren. Und hier kommt wieder uns liebes Bauchgefühl ins Spiel, das uns in unbarmherziger Klarheit zeigt, welche Menschen jetzt gut für uns sind, welche Aktivitäten uns nun in den Flow bringen und in welchen Klamotten wir uns heute wirklich wohl fühlen.
Wenn wir uns an alter Freude festklammern, geben wir der Vergangenheit und den daran beteiligten Menschen und Vorstellungen die Macht, uns neuer Freude zu berauben. Wir verlieren uns in einer Vorstellung über Andere aber auch über uns selbst, die vielleicht früher Gültigkeit besaß, heute aber genauso wenig passt, wie das alte Hemd in meinem Schrank.

Sei kein Nostalgie-Messi!

Keiner kann und soll uns zwingen loszulassen. Manchmal gelingt es uns leichter als gedacht, manchmal tragen wir uns lange Zeit mit dem Gedanken, dass ein Loslassen sinnvoll sein könnte, bevor wir uns dann endlich dazu überwinden. Wie immer ist auch hier unser eigener Rhythmus entscheidend. Unsere Intuition wird den richtigen Zeitpunkt erkennen.
Aber eins ist klar: Wenn wir unsere innere und äußere Welt mit alten, heute freudlos gewordenen Menschen, Dingen, Gedanken und Gefühlen zumüllen, bleibt kein freier Raum, um uns neu auszurichten. Wir werden zum Nostalgie-Messi. Unser Leben ist gefüllt aber nicht mehr erfüllt. Wir funktionieren nach außen, unser Telefonbuch ist voll, wir verdienen unser Geld – aber die Freude fehlt. Vermutlich leiden wir still vor uns hin und wünschen uns, dass es wieder wird wie früher. Und dieser Wunsch geht nicht in Erfüllung.

Der Zauber des Neuanfangs

Gönn Dir Zeit, in Ruhe ohne Erwartungsdruck Deine potenziellen Ausmist-Bereiche durchzugehen. Wo spürst Du Schwere statt Leichtigkeit? Was nervt Dich statt Dir positive Energie zu geben? Wer zieht Dich runter statt Dein Herz höher schlagen zu lassen? Welche Aktivität ist lästig statt erfüllend geworden? Welche Werte und Prinzipien möchtest Du neu formulieren? Welche Träume dürfen anderen weichen?
Es ist ein intensiver, wertvoller Prozess, uns diesen Fragen zu stellen und die Antworten ehrlich auszuhalten. Es tut bisweilen weh und gleichzeitig wird der Zauber des Neuanfangs schon spürbar. Denn alles, was wir gehen lassen, hinterlässt freien Raum, den wir aufmerksam neu füllen dürfen. Weniger Nostalgie, mehr Platz für neue Freude.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“

Das schreibt Hermann Hesse in seinem wunderschönen Gedicht „Stufen“.
Lass Dir diesen Zauber nicht durch das Festhalten an dem, was ausgedient hat, nehmen.
Genieße den Zauber des Neuanfangs, die gespannte Aufregung, die energetisierende Neugier auf das, was kommt und all die Freude, mit der Du den offenen Raum füllen kannst.
Es wartet eine Menge da draußen, wenn wir dem Leben die Tür öffnen und unsere Energie auf das richten, was uns wirklich Freude macht.

Ich wünsche uns allen ein zauberhaftes Jahr 2024!

Foto: www.pexels.com

Im Gespräch #37 mit Dorit Sorger: Oh Du Fröhliche!

Im Gespräch Podcast

Frohe Weihnachten mit innerer Kraft und Resilienz

Das Weihnachtsfest rückt näher, die Weihnachtsmärkte haben geöffnet, der Glühwein glüht und die gebrannten Mandeln duften.
Offiziell ist es eine besinnliche Zeit, tatsächlich verlangt uns aber gerade das Jahresende besonders viel an Kraft, Organsinationstalent und Gelassenheit ab. Unser Stresslevel steigt häufig gewaltig an. Da ist eine stabile Resilienz gefragt.
Wie es uns gelingt, diese anspruchsvollen Tage möglichst fröhlich und ausgeglichen zu gestalten und unsere Resilienz zu stärken erklärt uns Dorit Sorger einfach und praktisch.
Dorit ist Coach und Resilienztrainerin in Hamburg und teilt in diesem Gespräch unter anderem ihre eigene Resilienz-Geschichte und warum sie seitdem ihren Beitrag dazu leisten möchte, Menschen von innen heraus zu kräftigen und widerstandsfähig zu machen.

Unser fröhliches Interview findest Du hier!

Alle Infos zu Dorit findest Du auf ihrer Homepage!
Mehr von mir gibt es auf meinem hier.

Frohe Weihnachten Euch allen!

Durch innere Heilung positive Erfahrungen ins Leben bringen

Selbstliebe stärken

Sind wir nicht alle ein bisschen Lars?

Lars fühlt sich elend. Und er versteht die Welt nicht mehr.
Diese Welt, die ihm ständig kurzzeitige Beziehungen schickt, die nach ein paar Monaten wieder in die Brüche gehen, weil seine Herzensdamen die Reißleine ziehen. Manche werfen ihm vor zu distanziert zu sein, andere haben ihn als Klammeraffen abgestempelt – wie Lars es auch macht, es scheint immer verkehrt zu sein. Und dabei will er es doch besonders gut machen. „Ich bin offenbar ein totaler Beziehungsversager“, meint er traurig-resigniert und lässt die schweren Schultern hängen. Die letzte Dame, der er sein Herz geschenkt hat, war verheiratet und hat letztlich ihrer Ehe den Vorrang gegeben. „Eigentlich war mir schon klar, dass das zum Scheitern verurteilt war, aber offensichtlich wohnt ihn mir nicht nur ein Blödmann sondern auch ein Masochist.“
Lars ist verdammt müde, aber mit sich selbst schimpfen kann er voller Energie und Überzeugung.
Und er möchte sich endlich selbst verstehen. Möchte an die Quelle seines ambivalenten Beziehungsverhaltens kommen und zur Abwechslung auch mal glücklich sein. Sich gut aufgehoben fühlen, geliebt werden, ankommen. „Das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?“

Nein, das ist es ganz und gar nicht.

Wir alle haben unsere eigene Geschichte, die unseren Umgang mit Beziehungen geprägt hat.
Lars ist von seiner Mutter allein großgezogen worden. Der Vater hat die beiden verlassen, als Lars 3 Jahre alt war. An ihn hat Lars nur dunkle Erinnerungen, aber er weiß noch, wie der Vater aus dem Haus ging und ihn im Flur zurückließ wie ein ausrangiertes Paar Schuhe. Aber er erinnert sich noch sehr genau, wie verzweifelt seine Mutter war und wie sie ihm einmal unter Tränen sagte, dass der Vater was Besseres gefunden habe und sie ihm nicht mehr genügten.  Dass sie einfach ersetzt und weggeworfen wurden.
Da begann der kleine Lars, sich Fragen zu stellen. War er nicht gut genug, so dass der Vater gehen wollte? War etwas mit ihm falsch? Was war denn besser woanders? Und der kleine Lars fand Antworten, die ihm als Kind absolut stimmig erschienen: Irgendetwas musste an ihm nicht wertvoll genug, nicht gut genug gewesen sein, so dass es dem Vater leichtfiel, seinen Sohn und die Mutter zu verlassen. Was genau das sein könnte, konnte Lars nicht identifizieren. Aber offenbar gab es Menschen, die diesen Makel nicht hatten, die es schafften, seinen Vater zu halten. Und damit trat Lars in einen Teufelskreis ein, der ihn bis heute immer wieder in seinen Bann zieht. In den Kreis der inneren Zweifel, Entwertung und Selbstdemontage, die sich im Außen laufend durch weitere Negativerfahrungen manifestiert.

Der Teufelskreis der Selbstdemontage

Wenn wir insbesondere in früheren Jahren unseres Lebens eine tiefe Verletzung erfahren und das schmerzhafte Gefühl erleben, nicht geliebt, nicht gewollt und scheinbar wertlos zu sein, ist das eine Wunde, die wir in der Regel nicht selbst heilen können. Und die sich auch nicht von selbst wieder schließt – egal wie viele Verdrängungsmechanismen und Ablenkungsmanöver wir dafür anwenden.
Und wenn wir dieser Wunde keinen Raum geben, geheilt zu werden, wird diese Ablehnungserfahrung oft zum Teil unserer Identität, zu einer negativen Annahme über uns Selbst, die wir uns täglich immer wieder aufs Neue durch unsere Gedanken und die daraus resultierenden Gefühle erzählen und konservieren. Gerade in jungen Jahren verfügen wir nicht über die intellektuellen Fähigkeiten, Ablehnungserfahrungen kritisch zu hinterfragen und differenziert zu betrachten. Als junger Mensch fühlen wir uns selbst dafür verantwortlich, denken, dass wir schuld sind und etwas an uns nicht gut genug war, um diese Erfahrung zu vermeiden. Dass wir es nicht wert waren, dass ein Mensch bei uns bleibt.
Dann sehen wir uns als die Person, die weder gewollt noch geliebt ist. Wir haben uns einen durch die Vergangenheit scheinbar begründeten und in der Gegenwart immer wieder reaktivierten Filter vor unsere Wahrnehmung gelegt. Und dieser Filter macht unsere Welt dunkel und eindimensional. Er drängt uns in eine Sackgasse, in welcher wir dauerhaft parken.

Der Dauerparkschein in der Sackgasse

Die Tragik liegt oft darin, dass wir durch diese verzerrte, sich verselbstständigte Wahrnehmung permanent nach weiteren Negativerfahrungen suchen, um unser gewohntes entwertetes Bild von uns zu bestätigen. Wir reproduzieren Ablehnungserlebnisse, um unsere Identität des nicht gewollten ungeliebten Menschen zu bestätigen, anstatt uns zu erlauben, uns vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Wir suchen den gewohnten Schmerz, unsere negative Komfortzone. Wir reiben uns eventuell an Beziehungen auf, die von vornherein zum Scheitern verurteilt sind, suchen uns Menschen, die für uns nicht verfügbar sind und kämpfen den aussichtslosen Kampf um eine Liebe, die dieser Mensch uns nicht geben kann. Wir suchen in neuen Situationen die Bestätigung alten Schmerzes, statt diese Situationen als Chance zu nutzen, endlich den alten Schmerz zu heilen und unsere Einstellung sowie unser Verhalten zu verändern. Und am Ende finden wir uns wieder auf dem harten Boden der Desillusion, sind allein und haben uns eine weitere Enttäuschung auf unsere geplagten Schultern gepackt, die doch sowieso schon so viel zu tragen haben.
Aber es ist eine gewohnte Last, unser destruktiver Normalzustand. Und wir glauben, nichts Besseres zu verdienen, weil wir es nicht anders kennen – und unbewusst alles dafür tun, dass keine gegenteiligen positiven Erfahrungen in unser Leben treten können. Denn das hieße, dass wir unsere Identität der ungeliebten Person abgeben und uns neuen Sichtweisen öffnen müssten – und dagegen schiebt die Fülle unsere bisher gemachten negativen Erfahrungen einen wirksamen „vernünftig“ evaluierenden Riegel vor. Die bisherige Negativbilanz spricht für sich.

„Wir sind halt, wie wir sind – und echte Liebe erfahren eben nur die Anderen, oder?“

Es ist ein Teufelskreis. Und wir brauchen Unterstützung, um ihn zu bemerken, aufzudröseln und uns die Erlaubnis zu geben, auszusteigen. Es mag paradox klingen, dass es schwer sein soll, aus einem leidvollen Zustand auszusteigen, wenn man doch weiß, dass er einem gar nicht gut tut.
Aber die dunkle Macht lang verinnerlichter dysfunktionaler Muster, wirkt auf vielen Ebenen. Sie leitet unsere Gedanken, unsere Gefühle und unser Verhalten. Wenn wir diese Muster lange genug gefüttert haben, sind sie äußerst widerstandskräftig. Sie haben es sich bequem gemacht in einem Raum, den wir ihnen lange Jahre in unserem Inneren eingerichtet haben. Sie mögen keine neuen Mitbewohner und klammern sich sehr beharrlich in uns fest.
Aber wir dürfen diesen Mietvertrag kündigen. Wir dürfen neue konstruktive Muster bei uns einziehen lassen, die uns liebevoller und zuversichtlicher auf uns selbst schauen lassen und unser Selbstbild positiv verändern, so dass wir uns für positive neue Erfahrungen öffnen können. Aber dafür müssen wir ihnen die Tür aufmachen – und das gelingt am besten mit einem fachkundigen Dritten, der uns kompetent und empathisch auf dieser Reise begleitet.
Wenn wir uns einen neuen Raum geben, in welchem wir uns erlauben, gewollt und geliebt zu sein, werden wir automatisch unsere Gedanken und Gefühle verändern und mit Menschen anders interagieren. Wir bereiten den Boden für neue, positive Erfahrungen. Wir sähen eine neue Ernte, welche nicht wie zuvor zum Vertrocknen verdammt ist, weil wir sie nicht gießen konnten. Aber es braucht Zeit, diese neue Ernte aufgehen zu lassen. Wir brauchen Zeit, um unsere alten destruktiven Muster loszulassen, uns immer wieder zu erlauben, wertschätzend und zuversichtlich auf uns selbst zu schauen und Schönes zu verdienen. Uns diese Zeit und Geduld zu geben, ist gelebte Selbstliebe.

Niemand ist stets vor Verletzung sicher, aber mit einem starken Selbstwertgefühl und der daraus resultierenden Zuversicht verringern wir das Schmerzrisiko massiv. Wir und auch Lars dürfen mit allem rechnen. Auch mit dem Guten!

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Du bist gut genug! Mein Statement für mehr Selbstvertrauen und weniger Versagensangst

Schmiegelt Coaching Blog

Zu Gast im Podcast Paulchenfragt

Vor einigen Wochen durfte ich zu Gast im Podcast Paulchenfragt von meiner lieben Kollegin Nadine Paul sein und mit ihr ein facettenreiches Gespräch zum Thema Versagensangst, ihre Ursachen und Wirkungen führen.
Die Zeit verging in unserem Dialog wirklich wie im Flug, und wir hätten vermutlich noch stundenlang weiter diskutieren können. Denn das Thema Versagensangst liegt mir besonders am Herzen, da sie in der Regel aus einem Glaubenssatz resultiert, den leider viel zu viele Menschen tief in sich verankert haben:

„Ich bin nicht gut genug!“

Diese verdammten 5 Wörter halten uns oft in einem unbarmherzigen Würgegriff, schneiden uns die Luft und die Stimme ab und nehmen uns jeden Mut, uns weiter zu entwickeln. Sie sabotieren uns von innen, nehmen unsere Kraft und bringen nichts als Frustration, Zweifel und Verunsicherung.
Ein starker toxischer Freund dieses ätzenden Glaubenssatzes ist der Perfektionismus, ein fieser Hardliner, der uns – sollten wir ihm die Tür geöffnet haben – anhänglich und penetrant an alles erinnert, was uns angeblich noch fehlt und optimiert werden muss. Und er legt seine Messlatte auf ein Level, das wir nie erreichen werden, denn Perfektion ist eine Illusion.
Oft tarnt er sich jedoch als kraftvoller Antreiber, als Motivator für ein Leben in ewiger Fülle und Glückseligkeit und gaukelt uns vor, durch ihn besonders geliebt zu werden – aber nur wenn wir ALLES richtig machen. Und somit spielt er mit dem „Ich bin nicht gut genug-Saboteur“ ein perfides Spiel, das wir nie gewinnen werden, wenn wir uns ihren absurden Regeln unterwerfen.

Und was kostet uns das?

Der Preis den wir für dieses tragische Szenario zahlen ist eine ständige Versagensangst. Die Angst, nicht gut genug zu sein, nicht schön, intelligent, charismatisch, fit und erfolgreich genug, um in einer Welt zu bestehen, in welcher Fake zur neuen Realität geworden ist. Die Furcht in unserer Mangelhaftigkeit überführt zu werden und von Anderen nicht nur mit Spott sondern auch mit Liebesentzug bestraft zu werden. Sie lässt vor unserem inneren Auge ein Horrorszenario entstehen, das wir auf jeden Fall verhindern wollen. Darüber hinaus übernimmt unser Gehirn häufig noch den Part der zusätzlichen Dramaqueen und gaukelt uns durch scheinbar überzeugende Katastrophengedanken vor, dass wir auf die schlimmstmögliche Art auf jeden Fall scheitern werden. Und so hängen wir fest im giftigen Netz der Perfektion, Angst und Selbstdemontage und mit jeder Bewegung verlieren wir an Kraft und Selbstvertrauen.

Und was hilft uns?

Aber es gibt ein Gegenmittel, um die Angst vor dem Versagen zu besiegen und das Gift vom Perfektionisten und Selbstzweifel zu neutralisieren. Dieses Gegenmittel ist ein Satz. Ein einziger Satz, der – wenn Du ihn Dir glaubhaft sagen kannst – eine stärkere Kraft hat als jeder Saboteur jemals aufbringen kann.

ICH BIN GUT GENUG!

Oder alternativ: MEIN WERT IST UNANTASTBAR!

Es sind 4 Wörter, die Dein Leben auf allen Ebenen positiv verändern und unendlich leichter machen werden.

Wie Dir dieser Switch gelingt und wie Du Dich aus der lähmenden Verstrickung befreien kannst, erfährst Du in unserer Podcastfolge.

Viel Freude beim Zuhören!

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Darf ich die Welt mal abschalten?

Digital Detox

Das Trilemma von News-Sucht, Digital Detox und Gewissensbissen

Anton ist erschöpft. Erschöpft von dem ganzen Leid auf unserer Erde, dem nicht enden wollenden Strom negativer Nachrichten über eine Welt, die jeden Tag etwas mehr in Flammen aufzugehen scheint. Den ständigen Informationen über den Schmerz, den sich die Menschen täglich zufügen, ergänzt um die Prophezeiungen der Klimakatastrophe, in die wir fokussiert reinsteuern und der Angst vor einem Krieg, der die Welt immer mehr in Besitz zu nehmen droht.
Es ist schwer, damit einen passenden Umgang zu finden, sich nicht von der Welle der negativen Energie überfluten zu lassen, die unweigerlich auf uns zurollt, sobald wir die Medien einschalten oder mit Anderen in die Diskussion gehen. Manchmal möchte man verrückt werden vor Wut, Angst und Resignation. Anton befindet sich in einem Trilemma, das wir vermutlich alle kennen.

News-Sucht – Digital Detox – Gewissensbisse

„Ich möchte natürlich informiert sein, um mir ein Bild machen zu können und gleichzeitig die nötige Empathie für die Betroffenen entwickeln. Ich sehe es auch als meine Pflicht, als mündiger erwachsener Mensch am Weltgeschehen teil zu haben und meine Augen nicht zu verschließen. Und gleichzeitig merke ich, dass mich diese Flut an negativen Nachrichten so runterzieht, dass ich häufig selbst in Pessimismus und Mutlosigkeit versinke. Und dann bin ich für mich und mein direktes Umfeld auch nicht mehr die Bereicherung mehr, die ich sein möchte.“
Anton lässt resigniert die Schultern hängen. „Aber schon allein die verstörenden Bilder der Kriegsruinen, der Flüchtlinge, der Verletzten und Toten, die schrecklich hohen Zahlen der Opfer, verschleppte Kinder, Terroranschläge… Ich kriege diese Bilder oft gar nicht mehr aus dem Kopf. Und auf der anderen Seite greife ich doch jede Stunde zum Handy und checke die Nachrichten und Live-Ticker.“ Antons Stimme wird leiser, er fühlt sich hilflos.

Dürfen die wir Welt da draußen auch mal abschalten?

Ist es ok, unseren Radius bisweilen klein zu machen, ohne uns den Vorwurf der mangelnden Empathie und Engstirnigkeit zu machen? Heißt es automatisch, dass wir uns eine Welt voller rosa Einhörner und Luftschlösser phantasieren, wenn wir es uns einfach mal schön machen und unsere privilegierte Situation bewusst genießen? Dass wir einfach nicht verstanden haben, WIE schlimm wirklich alles ist, wenn wir uns diese Auszeiten erlauben, um uns mental wieder aufzurichten?
Diese Fragen polarisieren unglaublich. Und vorab: Es gibt auch hier kein Schema F, das immer richtig ist und für alle passt. Auch hier ist die individuelle Resilienz, die eigene Selbstfürsorge und die Erlaubnis, sich diese auch zu gönnen, der Schlüssel. Fern von dem Versuch der kollektiv verordneten Betroffenheit, die uns manche aufzwingen möchten.
Anton fühlt sich zerrissen. Zerrissen auf der einen Seite von dem Wunsch, seine Solidarität zu den Betroffenen durch Anteilnahme und auf dem Laufenden sein auszudrücken und auf der anderen Seite von dem Bedürfnis, für sich selbst mental gut zu sorgen und von der Welt auch mal Abstand nehmen zu dürfen. Die regelmäßigen Diskussionen, die er mit Menschen in seinem Umfeld darüber führt, machen es nicht besser. Die rigorosen News-Verweigerer auf der einen Seite – die Nachrichten-Junkies auf der anderen. Und Anton irgendwie mittendrin in diesen emotional aufgeladenen Wortgefechten, die oft lange dauern, aber die Fronten eher verhärten als aufweichen. Die häufig das Thema Schuld auf den Tisch bringen und die Verunsicherung des passenden Nachrichtenkonsums noch mehr mit dem schlechten Gewissen belasten.

Anton möchte einfach mal seine Ruhe haben.

„Ist das denn so egoistisch und ignorant?“ fragt er aufgebracht.

Ist es nicht, denn wir brauchen Phasen des Abschaltens, des Runterfahrens, der Stille und der Regeneration. Auch, um das bis dahin Erlebte sinnvoll verarbeiten zu können. Anton wünscht sich die Erlaubnis dazu – und die kann er sich nur selbst geben. Das Trilemma, in dem er sich befindet, wird niemand für ihn passend lösen können. Nicht für Anton, nicht für uns. Die Welt steht niemals still.
Unsere Balance zu finden zwischen der nötigen Information, der individuellen Empathiefähigkeit und einer gesunden Selbstfürsorge gelingt nur durch ehrliche Achtsamkeit für uns selbst.
Natürlich werden uns viele Nachrichten sehr nahe gehen, und das ist völlig in Ordnung. Vielleicht entsteht dadurch sogar in uns der Impuls, direkt zu helfen, uns einzubringen, einen positiven Beitrag zu leisten. Etwas Gutes im Schlechten zu bewirken. Dadurch Sinnhaftigkeit und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Aber wo ist unsere Grenze?
Diese Grenze wahrnehmen zu dürfen und für uns selbst gegenzusteuern ohne uns dafür anzuklagen, ist der Schlüssel für eine gelebte Resilienz in diesen herausfordernden Zeiten. Wir dürfen und sollen entscheiden, welches Maß an Nachrichtenkonsum wir für uns als richtig erachten. Richtig nicht im Sinne irgendwelcher Statistiken sondern im Sinne unserer Kraft- und Energie-Balance. Wie viel kannst Du wirklich verkraften?

Dieser selbstbestimmte Ansatz hilft Anton weiter.
„Es klingt so banal und eigentlich weiß ich das natürlich – aber diese Legitimation nochmal zu hören ist total ermutigend.“ Anton sitzt jetzt wieder gerader, die Last des schlechten Gewissens scheint bis auf Weiteres etwas abgefallen zu sein.
Uns vorübergehend zu entkoppeln heißt nicht, dass wir emotionslose uninteressierte Zombies sind. Es heißt, dass wir mit uns gut umgehen, um auch anderen dauerhaft Kraft spenden zu können. Es heißt, dass wir aktiv entscheiden, was wir uns gerade antun können und wollen.

Die Welt können wir nicht abschalten, aber wir dürfen in Distanz gehen.

Wie siehst Du das?

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Filter, Fake und Frustration – wie authentisch darf ich heute noch sein?

Blogpost Schmiegelt

Disclaimer: Dieser Text wurde wie alle anderen Beiträge auf meiner Homepage NICHT mit Chat-GPT verfasst, sondern ist ganz altmodisch das kreative Ergebnis meines eigenen Gehirns.

Es ist nicht leicht, heutzutage herauszufinden, wer man wirklich ist und das auch selbstbewusst nach außen zu vertreten. Zu groß ist die Verlockung der perfekten Inszenierung der eigenen Person mittels einfach zu bedienender Filter auf diversen Netzwerken, zu zwingend erscheint die Aufrechterhaltung der Illusion von Erfolg, Entspanntheit, Beliebtheit und dem makellosen Äußeren. Und zu groß die Scham, nicht mithalten zu können im Wettlauf der oberflächlichen Eitelkeit und des Konkurrenzkampfs um Likes und Herzen.
In einer Zeit, wo uns suggeriert wird, dass sich unser Wert an dem Wohlwollen einer anonymen Menschenmenge messen lässt, die uns entweder mit Daumen hoch oder Hate-Kommentaren beschenkt. Wo uns künstliche Intelligenz und globale Vernetzung vieles leichter machen, uns aber auch viel wegnehmen – unter anderem das Zutrauen in unsere eigenen kreativen Fähigkeiten und eine authentische Selbstdarstellung, die vielleicht nicht massentauglich dafür aber ehrlich ist.

Aber können wir mit dem, was wir selbst unverfälscht beisteuern, heute noch zufrieden sein geschweige denn erfolgreich werden?

Wenn man den diversen selbsternannten „Businesscoaches“, die angeblich alle Millionäre sind, Glauben schenkt, ist die Antwort ganz klar: NEIN. Echte Authentizität ist was für die, die noch nicht kapiert haben, wie Erfolg heute wirklich geht.
Die vermeintlich gutmeinenden Visionäre reden uns gern ein, dass wir jeden Monat hohe fünfstellige Umsätze erzielen werden, wenn wir das Internet mit den ständig selben Plattitüden fluten und unser gefiltertes Gesicht auch gern in Verbindung mit viel Sex-Appeal mit den schon tausendfach gehörten Floskeln in zahlreichen „Reels“ inszenieren. Wenn wir dauernd posten, wofür wie dankbar sind, wie strahlend wir unser eigenes Ich feiern, wie stark wir mit unserer Schöpferkraft verbunden sind, wie gern wir grüne Smoothies trinken und jeden Tag so leben wie unseren letzten. Blablabla…
Und wenn es dann mit dem Erfolg nicht klappt – dann haben wir offenbar etwas falsch gemacht und sollten unbedingt das überteuerte Upgrade-Programm buchen, um gerade noch die Kurve zu bekommen. Von nichts kommt schließlich nichts – davon abgesehen, dass wir ans Universum offensichtlich noch nicht die richtigen Erfolgsvibes gesendet haben. Kurz gesagt, wir sind an den nötigen Anforderungen gescheitert, haben nicht genügt. Was von diesem ganzen Mist häufig übrig bleibt, sind vollkommen verunsicherte, frustrierte Menschen, die jegliches Vertrauen in sich selbst und in ihren eigenen Wert verloren haben. Die glauben, aus sich selbst heraus nicht gut genug zu sein, um in dieser Welt ihre eigene Definition von Erfolg und Erfüllung zu erreichen und ein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie morgens einfach ihren schwarzen Kaffee trinken und Radio hören, statt beseelt lächelnd Zitronenwasser zu trinken und ihr tägliches „journaling“ zu absolvieren (früher nannte man das Tagebuch schreiben, aber das klingt natürlich nicht so fancy).

Was sind wir wirklich noch selbst, und was haben wir uns aufzwingen lassen und ganz selbstverständlich mittlerweile in unsere Identität integriert?

Wie abhängig sind wir von der Resonanz von unbekannten Menschen, mit denen uns im wirklichen Leben gar nichts verbindet? Wie sehr gebe ich die Beurteilung meines eigenen Werts in fremde Hände, die ihre eigenen Projektionen an mir abarbeiten und häufig nur mein Geld wollen? Wieviel meiner eigenen Kreativität lasse ich mir von KI glattbügeln aus Angst vor mangelnder Perfektion?

Auch ich poste gern Bilder, die mir Freude machen, und Gedanken, die ich teilen möchte. Es ist meine kleine kreative Auszeit – ohne wirtschaftliche Absicht und ohne Unterstützung weiterer Hilfsmittel. Wenn es jemandem gefällt, freut es mich. Wenn nicht, kann ich gut damit leben. Ich genieße diese Unabhängigkeit und den fehlenden Vergleichsdruck. Den Weg zu dieser Freiheit musste auch ich mir mit viel Geduld erarbeiten, diverse Male hart hinfallen und mühsam wieder aufstehen. Vielleicht bin ich mittlerweile auch einfach zu alt für diesen ganzen Mist und dafür bin ich sehr dankbar.
Fake führt unweigerlich zur Frustration, denn Fake kann niemals wirkliche Verbindung schaffen. Weder zu uns selbst noch zu Anderen. Wir Menschen brauchen als soziale Wesen wirkliche Verbindung, das Gefühl gut aufgehoben zu sein und aus uns selbst heraus zu genügen. Und dafür brauchen wir Ehrlichkeit. Ehrliche Verbindung erfüllt uns statt uns zu frustrieren. Und das geht nur über qualitativ hochwertige Beziehungen und nicht über die anonyme „Community“. KI-erstellte Beiträge und hoch gefilterte Bilder mögen bisweilen perfekter aussehen und korrekter konzipiert sein als unsere eigenen Worte, aber nur letztere drücken uns wirklich aus (und bevor ich als rückwärtsgewandt bewertet werde: Natürlich gibt es viele Bereiche, wo die KI absolut sinnvoll ist).

An uns selbst zu glauben, unseren Wert als absolut unantastbar anzusehen, uns aus unserem Inneren heraus gut genug zu finden, egal, was irgendein Instacoach oder Influencersternchen uns einreden möchte, ist wirklicher Erfolg. Dieser Erfolg beginnt mit einer bewussten Entscheidung für uns selbst. Und die kann jedeR für sich treffen.

Zum Glück!

Im Gespräch #36: Trauer zulassen, überwinden und begleiten.

Trauer einfühlsam begleiten

Ein wunderschönes Gespräch mit Cornelia Dietsche

Ich durfte wieder eine wundervolle Freundin und Kollegin in meinem Podcast begrüßen: Cornelia Dietsche!
Conny ist nicht nur ein toller Coach, sie ist auch eine wundervolle Traurednerin und macht jede Hochzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Darüberhinaus begleitet sie aber auch KlientInnen als Trauerbegleiterin. Und der Umgang mit Trauer ist das Thema unseres heutigen Gesprächs.
Trauer fühlt sich nicht gut an und kann uns große Angst machen – und deshalb tendieren viele Menschen dazu, diesem intensiven Gefühl aus dem Weg zu gehen durch Unterdrückung, Verdrängung, Rationalisierung und Ablenkung. Andere wiederum versinken in ihrer Trauer und tun sich sehr schwer damit, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Der Umgang mit Trauer ist hochindividuell, jeder Mensch trauert anders und im eigenen Tempo. Das Wichtigste für einen gesunden Umgang mit Trauer ist der Mut, die Trauer zuzulassen und bewusst durch sie hindurch zu gehen – und dabei steht Conny Ihren KlientInnen einfühlsam und kompetent zu Seite.
Sie begleitet die Betroffenen auf unnachahmlich empathische Art. Sie gibt Raum und Zeit für alle Gefühle und unterstützt Ihre KlientInnen liebevoll dabei, ihren individuellen Umgang mit der Trauer zu finden und diese Schritt für Schritt zu überwinden. Voller Offenheit, ohne Bagatellisierung, ohne übersteigertes Drama, konstruktiv und in aller Ruhe.
Es ist ein wundervolles tiefgründiges Gespräch geworden, ehrlich, heiter und authentisch. Vielen Dank liebe Conny!

Hier geht es direkt zu unserem Interview.

Die Kontaktdaten zu Conny findet Ihr hier!

Mehr von mir gibt es auf meiner Homepage und meinem Blog.

Wird schon, passt schon, so ist das Leben eben – der Fluch der Bagatellisierung

Die Invasion der traurigen Clowns

Die Invasion der traurigen Clowns

Meine Arbeit raubt mir jede Lebensfreude und lässt mich nachts nicht mehr schlafen – aber das gehört halt zum Erfolg dazu.
Ich habe solche Angst vor der Zukunft, dass ich manchmal kaum noch atmen kann, aber das wird schon wieder.
Meine Tochter räumt regelmäßig mein Konto leer, aber so sind die Kinder eben.
Ein geliebter Mensch hat mich nach Jahrzehnten ohne Begründung aus seinem Leben gestrichen und mir das Herz gebrochen. Aber da muss ich jetzt wohl durch.
Zu meinen chronischen Rückenschmerzen sind jetzt auch noch massive Nackenverspannungen hinzugekommen, aber passt schon irgendwie.

Derartige Äußerungen höre ich ständig. Im Freundeskreis, im Arbeitsumfeld und auch viel zu häufig von mir selbst. Bagatellisierung ist einer der beliebtesten Abwehrmechanismen, die unsere Psyche im Repertoire hat, um Abstand zu schaffen zwischen uns und einem Gefühl/ einer Situation, die uns massiv berührt und belastet. Dann machen wir dieses Gefühl klein, bügeln über die Situation drüber, verstecken unseren Schmerz, unseren Kummer und unsere Angst hinter weichgespülten allgemeinen Floskeln um unserem Gegenüber und vor allem uns selbst vorgaukeln, dass das alles nicht so tragisch ist. Dass Schwäche, Schmerz und Kummer nur andere Menschen wirklich treffen, aber wir jederzeit alles locker im Griff haben. Dass es doch immer noch viel schlimmer kommen kann und wir deshalb gefälligst die Kirche im Dorf lassen sollen.

Mach Dich klein und lass es glitzern

Bagatellisierung passt so wunderbar in unsere Instagram-gefilterte Welt, in der alles so megaschön einfach ist, wo wir in ständiger Fülle leben und sich jedes Problem durch den entsprechenden Wunsch ans Universum und einen veganen Power-Bowl von selbst löst.
Da ist kein Platz für Tiefgang oder Ehrlichkeit geschweige denn für einen längeren Leidensweg, für einen Prozess mit Hochs und Tiefs, der sogar auch schmerzhaft scheitern kann. Für unsere Zweifel, Abgründe, gebrochene Herzen und aufrichtige Trauer. Kein Raum für das Gefühl, dass uns der Boden unter den Füßen weggezogen wird und wir – zumindest vorübergehend – ins Leere fallen, ohne dass sich der Fallschirm öffnet. Da muss es glitzern, bis einem die Augen brennen, und alles, was nicht passt, wird wegbagatellisiert, klein gemacht, im Sumpf der Bedeutungslosigkeit versenkt.
Wir haben uns angewöhnt, unsere Themen und Gefühle klein zu machen, weil wir uns oft an die ehrliche Konfrontation nicht rantrauen. Weil wir uns nicht eingestehen wollen, dass wir vollkommen überfordert, körperlich am Limit oder zutiefst verletzt sind. Wir reden uns selbst ein, dass es kein Thema sei – und damit wir uns diese Lüge leichter glauben, erzählen wir sie auch allen Anderen. Und irgendwann wird diese bagatellisierende Kommunikation zum Automatismus. Das „aber passt schon“ kommt uns über die Lippen, ohne dass wir noch groß darüber nachdenken. Und dann ist die Welt scheinbar wieder geradegerückt. Bagatellisierung ist eine „Volkskrankheit“ geworden, die durch die grinsende Fratze der sozialen Netzwerke ständig weiterverbreitet wird und es sich in unserem täglichen Miteinander bequem gemacht hat.
Am Ende passt schon alles irgendwie. Irgendeinen banalen Kalenderspruch finden wir sicher, um unseren Schmerz spirituell angehaucht aufzuhübschen und darüber hinaus haben wir sicher den ein oder anderen disziplinierenden Glaubenssatz in uns, der uns einbläut, hart zu sein, uns selbst nicht zu wichtig zu nehmen, nicht klagen zu dürfen und das Leben verdammt nochmal nicht als Ponyhof zu betrachten. Und da es den meisten anderen Menschen genauso geht, bestätigen wir uns diese Illusion gern gegenseitig und streuen noch eine große Prise vorgetäuschte Lockerheit drüber.

Die Reise ins banale Nirgendwo

Aber wozu werden wir, wenn wir nicht den Mut haben, das, was uns als Menschen wirklich berührt, offen auszusprechen und ihm die Bedeutung zuzugestehen, die es verdient?
Wo kommen wir hin, wenn wir uns gegenseitig vorgaukeln, alles im Griff zu haben und diese Lügen gegenseitig noch verstärken?
Wie soll es uns gelingen, in echte und vertrauensvolle Verbindung mit anderen Menschen zu gehen, wenn wir unser verwundbares Menschsein unterdrücken und stattdessen zu Smiling-Zombies werden? Zu traurigen Clowns, die sich hinter einen dicken Maske verstecken, die keinen Blick mehr auf die wirkliche Verfassung zulässt?
Welche Entwicklung schlagen wir ein, wenn wir uns von uns selbst immer mehr entfremden und die Themen, die gesehen werden wollen, tief in uns verschließen und als Kleinigkeit herabwürdigen?

Es funktioniert nicht.

Wie jeder andere Abwehrmechanismus hat auch die Bagatellisierung eine sehr begrenzte Halbwertszeit. Sie funktioniert nicht ewig. Alles, was unsere Psyche abwehrt, kommt irgendwann zu uns zurück – in der Regel auf die harte Tour.
Wir werden einen Preis bezahlen, wenn wir uns selbst nicht ernst nehmen und unsere Gefühle, Bedürfnisse und Verletzungen als Nichtigkeit abtun. Vielleicht werden wir krank, stoßen Menschen weg, die sich ehrlich um uns bemüht haben aber an unserer oberflächlichen Mauer abgeprallt sind. Die bereit waren uns komplett zu lieben und gegen unsere Angst keine Chance hatten. Vielleicht erreichen wir den bitteren Punkt der Wahrheit, dass uns die Bagatellisierung die wichtigsten Chancen unseres Lebens geraubt hat, als sie vor uns auf dem Tisch lagen.

Du bist wichtig.

Was wir fühlen ist wichtig und will Raum bekommen. Was uns passiert will gesehen und verarbeitet werden. Unser Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, Emotionen und Wünschen, Risiken und Chancen hat eine große Bedeutung. Für uns selbst und für die Menschen, mit denen wir wirklich in Verbindung sind. Wir verdienen es, uns wichtig zu nehmen und unser Leben mit Selbstliebe, Eigenverantwortung und Ambition zu führen. Und das geht nur, wenn wir den Mut haben, uns zu konfrontieren statt uns hinter Bagatellisierung zu verstecken.
Das hat nichts mit Arroganz, Überhöhung oder Überdramatisierung zu tun. Es ist eine erwachsene reife Sicht auf das Leben und die Überzeugung, dass konstruktives Hinsehen sinnvoller ist als feiges Wegducken und Drüberbügeln.
Ich habe mir ein „Stop-die-Bagatellisierung-Glas“ auf den Tisch gestellt. Immer wenn ich mich dabei ertappe, etwas das mich wirklich umtreibt, klein zu machen, immer wenn ich ein automatisches „aber passt schon“ hinter meine Belastung füge, werfe ich einen Euro rein, um alle 6 Monate das so entstandene Kapital zu spenden. Glücklicherweise wird das Glas immer langsamer voll. Spenden kann ich ja trotzdem😊

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Im Gespräch #35: Prüfungsangst verstehen und kreativ lösen mit Katrin Gleiß-Wiedmann

Podcast Kirsten Schmiegelt

Endlich ist es wieder soweit und mein Podcast „Im Gespräch“ geht in die nächste Runde!
Ich freue mich sehr, zum zweiten Mal meine liebe Kollegin Katrin Gleiß-Wiedmann im Podcast zu begrüßen, diesmal mit dem wichtigen Thema Prüfungsangst.
Als Coach und Künstlerin vor und hinter der Bühne ist sie mit allen Facetten der Prüfungsangst bestens vertraut und unterstützt Dich in ihren Coachings kreativ und wirksam , damit Du in Zukunft mit Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit Deine individuelle Bühne kraftvoll füllen kannst.
Wie sie genau arbeitet, welche unterschiedlichen Facetten der Angst inkl. negativer Überzeugungen angeschaut werden sollten und wie es uns gelingen kann, die Angst als positiven Motor zu nutzen, erfährst Du in diesem kurzweiligen Gespräch.

Alle Infos zu Katrin gibt es hier!

Weitere Podcastfolgen mit mir findest Du hier!

Ich denke, also bin ich!?

Mach Deinen Geist zu Deinem Diener

Aber WER bin ich eigentlich, wenn ich WAS denke?

Jana ist am Boden zerstört, und das kann auch jeder sehen. Zusammengesackt sitzt sie auf dem Wohnzimmerboden ihrer besten Freundin Sandra und weint. Mal wieder ist sie verlassen worden. Verlassen von einem Mann, mit dem alles so gut anfing, mit dem sich die letzten 4 Monate endlich so angefühlt haben, wie sie es sich immer in einer Beziehung gewünscht hat. Liebevoll, aufmerksam, auf Augenhöhe und sicher.
Nun ist auch diese Blase wieder geplatzt und am Ende bleiben hässliche Flecken auf der Seele, die sich nur schwer wieder abwaschen lassen.

Jana hat ihr Herz geöffnet und mutig verschenkt, der Andere hat es vor Ablauf der Widerrufsfrist kommentarlos zurückgeschickt. Keine Erklärung, keine Zeit, keinerlei Wertschätzung oder Empathie. So wie das die „Ghosts“ von heute machen. Diese menschlichen Geister, die rücksichtslos Seelenqualen verursachen und nur eins kennen und können: Flucht, Vermeidung, radikale Abwehr, unbarmherzige passive Aggression. Das Schlachtfeld, das sie hinterlassen, sollen die Betroffenen selbst aufräumen – damit wollen sie mangels sinnvoller Copingfähigkeiten nichts mehr zu tun haben. Dass ein solches assoziales Verhalten ein Zeichen empathiegestörter emotionaler Defizite ist, ist weitläufig bekannt. Letztlich werden sie selbst an ihrem destruktiven Verhalten zerbrechen. Viel wichtiger ist, wie es Jana geht.

„Du musst nach vorne schauen und denken!“

sagt Sandra aufmunternd und reicht ihr das 3. Glas Rotwein und die fast leere Packung XXL-Taschentücher.
Und Jana denkt. Sie denkt seit ein paar Tagen so viel, dass ihr fast der Kopf platzt. Tag und Nacht. Sie denkt immer wieder dasselbe, entwirft fortwährend dieselbe selbstzerstörerische Geschichte, stellt sich ständig dieselben verurteilenden Fragen.

Was macht sie nur immer wieder falsch? Was stimmt an ihr nicht, dass keiner bei ihr bleiben möchte? Ist sie nicht hübsch, schlank oder klug genug? Zu kompliziert, zu langweilig, so liebenswert wie der alte Wintermantel, den sie nach 3 Jahren im Keller endlich ausrangiert hat?

Und aus diesem Fragen formt ihr denkendes Gehirn eine Geschichte:

„Ich heiße Jana und ich werde es niemals schaffen, einen Mann länger als ein paar Monate von mir zu überzeugen. Ich bin offenbar nicht liebenswert genug, um ein Herz dauerhaft zu halten, deshalb werde ich mein ganzes Leben lang alleine bleiben. Meinen Wunsch auf Familie kann ich vermutlich begraben, denn es hat offensichtlich keinen Sinn, weiter in diese Richtung zu träumen. Ich bin nicht schön genug, und das wird sich mit zunehmendem Alter immer weiter verschlimmern. Niemand wird mich anschauen und wenn – dann nur mit Abscheu. Es ist alles vollkommen hoffnungslos und macht absolut keinen Sinn mehr. Ich muss mich damit abfinden, allein zu bleiben.“

Cogito ergo sum.

René Descartes hat als Urheber dieses Satzes den Zweifel über seine Existenz ausgeräumt.

Jana denkt, also ist sie.
Ihren Gedanken nach ist sie ein bedauernswertes, einsames Wesen ohne Anspruch auf Liebe und Wertschätzung – und das ein Leben lang.
Ihre Gedanken entscheiden darüber, als wen sie sich wahrnimmt, wer sie also ihrer Meinung nach tatsächlich ist. Und diese Gedanken zerstören ihre Seele und ihre Fähigkeit, ihre Zukunft aktiv und zuversichtlich zu gestalten.
Von außen können wir natürlich leicht erkennen, dass es eine sehr einseitige und situativ emotional gefärbte Sicht der Dinge zu sein scheint. Das Verhalten des Vollidioten, der sie feige verlassen hat, scheint in ihrer Geschichte (noch) keine Berücksichtigung zu finden. Liebeskummer tut einfach verdammt weh und macht uns genauso wie die Liebe vorübergehend blind. Der Gedanke, dass sie etwas Besseres verdient, scheint noch nicht von ihr gedacht werden zu wollen. Ihre pessimistische Selbst- und Zukunftssicht ist das Ergebnis ihres einseitig negativ denkenden Geistes.

Wollen wir wirklich sein, was wir denken? Bestimmen unsere Gedanken wirklich, wer wir sind?

Oder anders gefragt: Möchten wir unseren negativen Gedanken dauerhaft die Macht über uns geben und sie in uns einsickern lassen wie ein dickflüssiges Gift – oder wollen wir stattdessen positive Gedanken als wirksame Gegenspieler aufs mentale Spielfeld schicken?

Wie können wir ein mentales Team zusammenstellen, das nicht gleich in der Vorrunde rausfliegt?

Es gibt unzählige Bücher, Videos, Tutorials, Coaches und Gurus, die uns erklären möchten, wie wir unseren Gedanken Einhalt gebieten: Unseren Geist dauerhaft zu unserem Diener statt zu unserem Meister zu machen.
Davon ist Jana gerade heillos überfordert. Sie möchte nur, dass dieses Gefühl der Trauer, dass sie wie eine graue Krake in ihr schwarzes Loch zieht, aufhört. Die Spieler mit der Rückennummer Null dauerhaft auf die Bank setzen oder am besten für immer in die Kabine verbannen.
Von Diener- und Meisterschaft möchte sie noch nichts hören – auch deshalb weil ihre dysfunktionalen Gedanken sie sowieso gerade beherrschen wie der Strippenzieher seine Marionette.
Aber es gibt einen Impuls, den sie annehmen kann:

„Nur, weil ich einen Gedanken habe, heißt es nicht, dass er auch wahr ist.“

Unsere Gedanken sind niemals die Realität, auch wenn wir das manchmal schwer eingestehen können. Sie sind nur unsere momentane Interpretation der Wirklichkeit, gefärbt durch unsere aktuelle Stimmung, unsere Erfahrungen, unsere Wünsche, erlebten Schmerzen, Hoffnungen etc.
Häufig sehen wir nur die Spitze des Eisbergs, verfügen nur über wenige Puzzleteile statt über das Big Picture, haben einen schlechten oder guten Tag – und schon färben sich unsere Gedanken entsprechend ein. Nichts davon hat Anspruch auf absolute Gültigkeit. Alles verändert sich ständig in uns und somit auch im Außen.

Monsieur Descartes wäre nun vermutlich bereit, sich mit uns darüber mutig und konstruktiv zu streiten. Aber für Jana ist es wichtig zu erkennen, dass ihr denkender Geist und die daraus entstehende Geschichte über ihr Selbst nichts anderes ist als das Abbild ihres aktuellen Zustands. Sie sieht die Welt, wie sie sich ihr in diesem Moment darstellt, wie sie von ihren Gedanken illustriert wird. Und das ist vollkommen in Ordnung. Aber es ist nicht die alleingültige Realität. Diese Trennung zwischen momentaner individueller Wahrnehmung und Realität hilft uns allen, unseren Gedanken Einhalt zu bieten und Abstand zu gewinnen. In unserem mentalen Team den Trainerposten zu behalten.

Wir denken.

Wir sind.

Aber wir sind nicht unsere Gedanken.

Aktuell kassiert Janas mentales Team ein Tor nach dem anderen, manche Spieler liegen verletzt auf dem Spielfeld oder pöbeln unkontrolliert rum. Aber Jana verfügt auch über ein breites Repertoire an weiteren Spielern, die sie spätestens in der 2. Halbzeit aufs Spielfeld schicken kann, wenn sie sich ihrer Trainerinnenrolle wieder gewachsen fühlt. Die Spieler, die sich gegenseitig unterstützen, zaubern und Tore schießen. Die stärkenden Gedanken, die ihr Auftrieb geben, nach vorne schauen wollen und die Einsicht reifen lassen, dass Menschen, die sich assozial verhalten, lediglich eine ehrliche bedauernswerte Selbstaussage vermitteln aber keinerlei Statement über den Wert der anderen Person. Und dass derartige Menschen keinen Platz in ihrem Leben verdienen, auch wenn es weh tut. Weil sie eben nicht das bedauernswerte Wesen aus der obigen Geschichte ist sondern ein Recht auf Liebe und Wertschätzung hat wie jeder andere Mensch auch und für dieses Recht einstehen darf. Und sie darf sich Co-Trainer an Bord holen, die sie bei der Mannschaftsbildung unterstützen.

Darüber darf Jana nun gern bewusst nachdenken und ihre Geschichte nach und nach von grau zu farbig umschreiben. Dann hat sie einen großen Schritt in Richtung „den Geist zum konstruktiven Diener machen“ geschafft.

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What’s MY story? Individuelles und lösungsorientiertes Storytelling im Coaching

What's my Story

Martin: „Ich habe eben kein Glück“.

Tina: „Prüfungen sind definitiv nicht mein Ding, da ist mein Scheitern schon vorprogrammiert“.

Roberto: „Ich kann keine Beziehung aufrechterhalten, ich bin einfach ein zu großer Freak“.

Helene: „Das große Stück vom Kuchen kriegen halt immer die Anderen“.

Nein, das ist kein Aufruf zur Wahl der wirksamsten Selbstdemontage. Es ist auch keine Ermutigung zum Belächeln derartiger „Schwächling-Affirmationen“, die unserer egoorientierten High-Performer-Gesellschaft widersprechen und deshalb hinter glitzernden Insta-Posts krampfhaft geleugnet werden. Es ist kein Martin, Tina, Roberto, Helene, wie auch immer wir sie nennen möchten, Bashing.
Es ist vielmehr eine wertschätzende Aufforderung zum Beleuchten der Geschichten, die wir uns – vielleicht täglich und möglicherweise seit langer Zeit – über uns selbst erzählen. In meinem letzten Blogartikel habe ich bereits ausführlich über die Kraft von starken Geschichten und Bildern geschrieben, die uns ermöglichen, klar auf den Punkt zu kommen und unser Gegenüber emotional und andauernd zu erreichen. Hier und heute geht es um die Stories, mit denen wir uns selbst versorgen. Bewusst oder unbewusst – aber immer mit großer Wirkung.

Wer bin ich?

Wir definieren unser Ich als soziale Wesen einerseits über die Interaktion mit Anderen, über die Resonanz, die wir im Außen erzeugen und bekommen. Über die Wirkung, die wir erzielen. Über unsere Erfahrungen, die uns für die Zukunft lernen lassen, sei es in konstruktiver oder destruktiver Weise. Und auf der anderen Seite definieren wir uns von Innen über die Bilder, die wir von uns malen und zu einer Geschichte über uns selbst zusammenfügen.
Wir alle sind geborene kreative Storyteller und Kreativität hat viele Gesichter. Ihnen gemein ist, dass durch Kreativität etwas erschaffen wird. Egal, welche Geschichte wir uns über uns erzählen, wir erschaffen damit etwas, nämlich unser Selbstbild – und dieses wiederum wird nach Entsprechung im Außen suchen. Wir erschaffen unsere Realität im Außen durch unsere innere Wirklichkeit. Das ist natürlich nichts Neues. Das haben wir schon etliche Male mit viel Konfetti und Hashtags verziert auf den sozialen Netzwerken gelesen. Kann man schon nicht mehr hören, oder?

Wahr ist es trotzdem.

Unsere Geschichte entsteht jeden Tag neu, entwickelt sich weiter, stagniert vielleicht bisweilen und nimmt dann wieder Fahrt auf. Sie ist ständig präsent. In dem Moment, wo wir morgens die Augen aufschlagen, nimmt unsere selbstkonstruierte Geschichte ihren Lauf: Wir erzählen uns, wie wir uns fühlen, ob wir Lust auf den Tag haben, was uns Bauchschmerzen bereitet, worauf wir hoffen, welche Herausforderungen und Aufgaben auf uns warten, an denen wir vielleicht scheitern werden. Das Date am Abend, auf das wir uns einerseits freuen und gleichzeitig schon die Angst vor Zurückweisung in uns hochkriechen spüren wie eine giftige Raupe. Martin von oben wartet auf die Rückmeldung zu einer Bewerbung und erzählt sich beim Gang zum Briefkasten vermutlich, dass es sowieso nicht klappen wird, in der Illusion, mit dieser Geschichte besser auf die Enttäuschung vorbereitet zu sein. Weniger verwundbar zu sein.
Tina hat nur noch wenige Wochen bis zum großen Staatsexamen und merkt gar nicht mehr, dass sie die Möglichkeit des Scheiterns jeden Tag ganz selbstverständlich durch ständiges Wiederholen von früh bis spät zum Teil ihrer Identität hat werden lassen und genau darauf hinsteuert.
Roberto findet das Alleinsein trotz aller vordergründiger Leugnung gar nicht mehr so spannend, aber eine negative verletzende Beziehungserfahrung in der Vergangenheit hat ihn dazu gebracht, seine eigene Beziehungsstory zu verändern. Es ist halt nicht beziehungsfähig, ist ein merkwürdiger Freak. Und diese Geschichte lässt er regelmäßig durch belanglose Dates ohne Perspektive wahrwerden. Auch Helene steht sich unbewusst selbst im Weg. Von klein auf im Schatten ihres älteren Bruders stehend, wurde ihr nie viel zugetraut. Genügsamkeit war das Gebot ihrer Erziehung. Klar, dass der große Kuchen mit jeder Menge Füllung, Zuckerguss und Marzipanrosen nicht in der Geschichte Ihres Selbst vorkommt, oder?

Mal Dir ein Bild!

Durch unsere Geschichten versorgen wir uns täglich mit Bildern über uns und unser Leben. Mit diesen Bildern geht unser Gehirn sofort in Resonanz. Es erzeugt Gedanken und Gefühle, und diese werden zu unserer Realität, auch zu einer destruktiven. Wenn wir nicht aufmerksam beobachten, welche Bilder und Geschichten in uns aktiv sind, werden diese mit den entsprechenden Gedanken und Gefühlen zu einer Gewohnheit. Und diese übernimmt irgendwann die Kontrolle über uns. Wir werden selbst zu dieser Gewohnheit, ohne es zu merken. Von diesem oft destruktiven Autopiloten gesteuert, fügen wir uns in unser scheinbar unabänderliches Schicksal. Auch eine negative Komfortzone ist eine Komfortzone, und wir sind halt so, wie wir sind, oder?

Come to the dark side

Die Magie kraftvoller Stories besteht nicht nur darin, dass wir sie in uns selbst erschaffen. Darüber hinaus suchen wir nach Entsprechung unserer Geschichte im Außen, nach Bestätigung, dass unsere Story, die wir uns so kreativ selbst entworfen haben, der Wahrheit entspricht. Was wird wohl passieren, wenn Roberto bei seinem nächsten Date nach 5 Minuten erzählt, dass seine früheren Beziehungen daran scheiterten, dass er leider ein Freak sei? Sein Gegenüber wird sich vermutlich mithilfe einer fadenscheinigen Entschuldigung schnell wieder verabschieden. Und damit hat sich Roberto mal wieder bewiesen, dass seine Story stimmt. Ja ja, Storytelling hat eine magische Wirkung, leider auch in die schwarze Richtung.
Tina hat sich, bevor sie in ihrer Prüfung zum Stift greift, vermutlich nochmal nach allen Regeln der Kunst in den Dramamodus ihres Scheiterns reingesteigert – und die Chancen stehen gut, dass ihre Geschichte wahr wird.

Aber ist das wirklich das Ziel?

Dass wir uns am Ende auf die schmerzende Schulter klopfen, weil wir es geschafft haben, unser negatives Selbstbild durch eine entsprechende kraftvolle Story zu zementieren?
Natürlich nicht!
Und hier kommt mal wieder der Mehrwert von Coaching ins Spiel.
Coaching erweitert unseren Blick, lässt uns Zusammenhänge erkennen und individuelle Lösungsstrategien und Perspektiven entwickeln. Häufig sind wir so verstrickt in unsere eigenen kontraproduktiven Geschichten, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen.
Storytelling ist eine Fähigkeit, die uns angeboren ist. Sie hilft uns, Situationen und Erfahrungen einzuordnen, in einen scheinbar sicheren Rahmen zu stellen, so dass unser Gefühl der Verunsicherung nachlässt und wir uns weniger verwundbar fühlen. Und leider gelingt es uns sehr oft viel leichter, uns in das worst-case-Szenario und eine dazu passende Dramageschichte rein zu steigern als es genau umgekehrt zu machen.
Warum ist es oft so schwer, unsere Geschichte vom großen Kuchenstück zu kreieren?
Von der Person, die uns so liebt, wie wir sind, von der erfolgreich bestandenen Prüfung? Warum empfinden wir vielleicht ein Störgefühl bei dem Gedanken, dass diesmal wir das vierblättrige Kleeblatt finden?

Coaching hilft

Es braucht Zeit und Mut, unseren eigenen negativ behafteten Stories auf die Schliche zu kommen. In unserer Alltagsroutine, unserem Stress und unserer Komfortzone tarnen sie sich häufig gut und wirken aus der Dunkelheit. Wenn wir sie ans Licht gezerrt haben, kann es zunächst schmerzhaft sein, sie und ihre Wirkung zu erkennen. Aber es geht nicht darum, zu versuchen, die Vergangenheit umzuschreiben, sondern darum für das Jetzt und für die Zukunft neue Geschichten zu entwerfen, alte Blockaden zu lösen und hinter uns zu lassen. Geschichten, die wir annehmen können und mit stetiger Übung, Disziplin (ja, die darf auch hier nicht fehlen) und Geduld in unser Selbst integrieren. Uns zu erlauben, best-case-Stories zu entwickeln, weil wir sie verdienen und unser Wert unantastbar ist.
Coaching kann uns dabei wunderbar unterstützen, empathisch begleiten und uns auf diesem lohnenswerten Pfad halten, wenn uns alte Gewohnheiten wieder ins dunkle Dickicht ziehen wollen. Coaching bietet uns den Sparringspartner, Lektor, das offene Ohr und die wertschätzende Kritik, die wir als AutorInnen unserer eigenen Geschichte brauchen. Und das Schöne ist: Es gibt bei dem Verfassen dieser Geschichte keine Deadline. Wir dürfen uns die Zeit nehmen, die wir brauchen, solange wir den Stift nicht wieder dauerhaft aus der Hand legen. Als Coach und Storytelling-Trainerin liebe ich es, diesen kreativen Prozess bei meinen KlientInnen zu unterstützen – genauso wie ich es liebe, meine eigenen Stories aufmerksam zu betrachten, die von mir gewünschte Richtung zu klären und meine Geschichten fokussiert zu gestalten.

An alle Martins, Tinas, Robertos und Helenes da draußen: Eure Stories haben die magische Kraft wahr zu werden. Also überlegt Euch gut, mit welchen Inhalten, Kernaussagen und Bildern ihr sie füllen möchtet. Es ist nie zu spät, Eure Geschichten zu verändern, aber auch niemals zu früh, neue zu schreiben.

Komm auf den Punkt und nimm mich mit! Kraftvolles Storytelling, starke Bilder, klare Aussagen

Kraftvolle Stories, starke Bilder

Bla bla bla blupp blupp bla….
Worum geht es hier eigentlich? Diese Frage stellt sich Sven nicht zum ersten Mal, als er wieder in einem Meeting sitzt, das als verpflichtend angesetzt wurde und letztlich keine mehrwertschaffenden Informationen oder Ideen liefert.
Irgendwelche vorher-nachher-Zahlen werden in einer vollkommen langweiligen bilderlos aufbereiteten Powerpoint-Präsentation gezeigt, irgendwas soll sich personell verändern in „absehbarer Zeit“. „Man wolle sich vorbereiten, einfach würde es nicht werden“. Worum es aber konkret geht, wird nicht ersichtlich – und die Körpersprache des Sprechers wirkt so linkisch die einer Marionette, die nur an einem Faden hängt. Liebend gern hätte Sven eine Taste, mit der er das Szenario vorspulen könnte. Die ganze Veranstaltung verbreitet Unsicherheit, Unmut und Demotivation. Pure Zeitverschwendung, ärgerlich und irgendwie auch respektlos vom Initiator gegenüber den Teilnehmenden.
Sven ist genervt – zu Recht. Er möchte wissen, was das konkrete Thema ist, was es mit ihm persönlich zu tun hat, wenn er schon beim Meeting dabei sein soll. Und er möchte abgeholt und mitgenommen werden, um einen persönlichen Bezug zum Thema und seinen damit verbundene Handlungsoptionen aufzubauen.
Warum reden so viele Menschen so lange, ohne wirklich etwas Wichtiges zu sagen?
Warum fällt es so vielen Menschen schwer, auf den Punkt zu kommen – und zwar schnell?
Und die damit verbundene Frage: Geht es nicht auch besser?

Ja, es geht besser! Und zwar mit maßgeschneidertem kraftvollem Storytelling!

Hand aufs Herz: Wie häufig sind wir Zeuge von Gesprächen, Meetings und Veranstaltungen, bei denen unglaublich viel gesprochen wird und nur wenig greifbare Inhalte vermittelt werden? Wie oft merken wir, dass bei derartigen Situationen unser Puls hochgeht und unsere innere Stimme den Sprechenden antreiben will: „Komm endlich zur Sache, komm auf den Punkt! Meine Zeit ist kostbar, Du langweilst mich!“.
Das letzte, was wir vermutlich möchten, wenn wir etwas erzählen, ist, unseren Gesprächspartner zu langweilen. Aber das kann schnell passieren, zumal unsere Aufmerksamkeitsspanne dank der ständigen digitalen Reizüberflutung sowieso immer kürzer wird. Die Versuchung der Ablenkung ist einfach zu groß geworden.

Was ist Storytelling und wie kann es hier Abhilfe schaffen?

Storytelling ist keine „Märchenstunde“. Storytelling ist eine kreative, kraftvolle und strukturierte Methode, um Inhalte prägnant, emotional und nachhaltig an die individuelle Zielgruppe zu vermitteln. Storytelling schafft es, eine griffige punktgenaue Kernaussage zu definieren und diese in eine stimmige Handlung einzubetten, welche ihre Zielgruppe abholt und mitnimmt. Eine Kernaussage ist im Idealfall ein einziger punktgenau formulierter Satz. Kein Geschwafel, kein Abschweifen in unwichtige Details.
Und da jede gute Geschichte Bilder in unseren Köpfen erzeugt, welche wir uns langfristig merken, arbeitet Storytelling weniger mit Zahlen, Daten und Fakten sondern vor allem mit Bildern und Metaphern, um eine emotionale Wirkung zu schaffen. Mit Bildern geht unser Gehirn sofort emotional in Resonanz. Das Geheimnis einer guten Story liegt darin, die gut verständlichen Inhalte mit passenden Bildern zu kombinieren und zu verstärken. Hierbei liegt die Betonung auf „passend“: Wer z.B. eine Erfolgsstory erzählen möchte, sollte als Metapher für Erfolg nicht die Titanic nehmen. Klingt logisch, oder?

Bilder sagen mehr als Worte.

Tatsache ist aber, dass sich viele eigentlich gute Stories selbst ins Abseits schießen, da sie an den falschen Bildern scheitern und keine Kongruenz zwischen Bildern und Kernaussage schaffen. Ein Coach, der damit wirbt, Klienten zu mehr Optimismus zu verhelfen, auf seiner Homepage aber dunkle, neblige Naturbilder verwendet, hat die Wirkung von Bildern und die in diesem Fall entstandene Dissonanz von Kernaussage und Bildsprache nicht berücksichtigt. Bei Interessenten wird ein Gefühl der Irritation zurückbleiben, und das ist keine gute Ausgangssituation. Dass ein Bild grds. ästhetischen Ansprüchen genügt, ist leider kein Garant für eine nachhaltig erfolgreiche Story.
Ein Trainer, welcher sich selbständig machen möchte, bei seiner Akquise aber als erste Kernaussage betont, dass er noch ganz neu und unerfahren ist, erzählt damit höchstwahrscheinlich nicht die „Story“, welche seine Zielgruppe hören möchte, um Vertrauen aufzubauen. Er erzeugt mit diesem Fokus das Bild mangelnder Kompetenz und somit beim Gegenüber ein Gefühl der Verunsicherung.

Eine gute Story erzählt keine Lügen!

Aber sie vollzieht einen empathischen Perspektivwechsel auf die Seite des Empfängers und nimmt sich Zeit, die Bedürfnisse der Zielgruppe zu identifizieren und anzusprechen. Es wäre also sinnvoller, wenn unser Trainer oben bei der Akquise für seine Zielgruppe Sicherheit durch eine solide Ausbildung und empathische Ansprache schafft als durch die von ihm favorisierte Selbstoffenbarung der Unerfahrenheit (welche vermutlich seinem eigenen Bedürfnis nach Nachsichtigkeit entspricht). Eine gute Story hält den Fokus auf den Adressaten, nicht auf den Storyteller.
Hierbei tut sich eine weitere spannende Frage auf: Welche Story erzähle ich eigentlich über mich selbst? Wie möchte ich wahrgenommen werden, und trägt die von mir vermittelte Story diesem Anliegen Rechnung? Wenn ich z.B. als selbstbewusst wahrgenommen werden möchte, mich in Vorstellungsgesprächen aber selbst als konfliktscheu und schüchtern bezeichne und Lob sofort selbstverständlich abwehre, erzähle ich meinem Gegenüber eine ganz andere Geschichte. Wenn ich gefragt werde, welches Tier ich als Führungskraft wäre und meine Antwort „Kaninchen“ lautet, habe ich vermutlich eine für diesen Kontext suboptimale Metapher gewählt. Möchte ich in meiner Partnerschaft mehr für meine eigenen Bedürfnisse einstehen, sehe mich selbst aber als dauerverfügbare Arbeitsbiene, ist auch hier meine innere Bildsprache inkongruent zu der von mir eigentlich beabsichtigten Kernaussage. Kongruenz von Inhalt und Bildern ist entscheidend!
Storytelling und die Arbeit mit passenden Bildern kann also nicht nur im Business-Kontext sondern auch im Bereich der persönlichen Weiterentwicklung unglaublich wertstiftend sein.
Einer guten Story gelingt es, eine kraftvolle, auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmte Kernaussage in eine spannende Handlung einzubetten, die von emotional inspirierenden Bildern getragen wird. Dabei können wir gern auch auf gut bewährte Skripte wie z.B. die Heldenreise zurückgreifen. Wir müssen das Rad auch beim Storytelling nicht immer neu erfinden, wichtig ist, dass wir es zum Rollen bringen.
Dann werden die Zuhörenden interessiert, motiviert, bereichert und nachhaltig bewegt aus einer Veranstaltung rausgehen, eine Homepage betrachten, gebannt auf die Leinwand schauen.

Und was ist mit Sven?

Das Thema von Svens Meeting sollte eigentlich sein, die Teilnehmenden darauf vorzubereiten, dass in Zukunft zwei Teams zu einem zusammengelegt werden. Kein einfaches Thema.
Wahrscheinlich fühlte sich der Initiator des Meetings selbst nicht wohl dabei, diese Ankündigung zu machen, hatte sich zu wenig vorbereitet, hatte deshalb keine klare Kernaussage und flüchtete sich in schwammige Eventualitäten, statt adressatengerechten Klartext zu reden. Vermutlich hat er sich auch gar keine Gedanken gemacht, wie die Zielgruppe auf dieses Thema reagieren würde, welche Bedürfnisse die beiden Teams haben und wie er diese ansprechen und auffangen kann. Eventuell wollte er einfach sein eigenes Bedürfnis, dieses unangenehme Meeting „irgendwie rumzubekommen“ erfüllen und hatte keinen Kopf für den empathischen Perspektivwechsel. Von einem passenden Bild, dass die Zusammenlegung der beiden Teams emotional positiv belegen könnte, ganz zu schweigen. Und genau das hat Sven gemerkt. Die Wirkung ist verheerend: Keine Klarheit, keine Motivation, ggf. jede Menge Spekulationen, Angst, lebhafter Flurfunk.

Wie hätte es besser laufen können?

Punkt 1: Die Vorbereitung einer guten Story braucht Zeit. Zeit, sich der eigenen Inhalte, der klaren Kernaussage sowie der individuellen Zielgruppe bewusst zu werden. Diese Zeit hätte sich der Initiator nehmen müssen.
Punkt 2: Eine klare Kernaussage zur Fusion der beiden Teams definieren. Z.B. „In Zukunft werden wir unsere Kompetenzen bündeln und in einem Team zusammenarbeiten“.
Punkt 3: Herausfinden, welche Bedürfnisse die beiden Teams haben und wie diese durch eine entsprechende Storyhandlung adressiert werden Warum wurde diese Entscheidung gefällt? Was ist der Sinn dahinter, was der angestrebte Mehrwert? Wie kann das einzelne Teammitglied dazu beitragen? Nur eine Handlung, die das Team abholt, wo es aktuell steht, auf die Reise mitnimmt und das Ziel klar benennt, wird Kraft entfalten.
Punkt 4: Welche Metapher, welches Bild könnte für die Team-Fusion stehen? Ein Handshake, eine Fußballmannschaft, Hände, die einen Pokal hochhalten? Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt – sofern das Bild die Kernaussage kohärent verstärkt statt ihr zu widersprechen!
Diese 4 Punkte gelten für alle Arten von Stories in jedem Umfeld. Wann immer wir etwas Wichtiges mitteilen möchten, helfen uns die Grundsätze des Storytellings, strukturiert, verständlich und packend auf den Punkt zu kommen – und im Gedächtnis zu bleiben. Als Storytelling-Trainerin bin ich jedes Mal wieder fasziniert, welchen riesigen Unterschied eine gute Story macht, besonders bei Themen, die eher schwergängig sind und Menschen in Bewegung bringen sollen. Gute Stories zu entwerfen ist ein unglaublich kreativer und für alle Beteiligten bereichernder Prozess, so als ob Du den wahren Schatz eines Themas entdeckst und für Deine ZuhörerInnen greifbar an die Oberfläche holst.

Investiere Deine Zeit in gute Stories, schlechte gibt es schon genug.

Im Gespräch #34: Burnout-Prävention für berufstätige Mütter

Mit Waltraud Martynov

Unser Onlineprogramm HERZSIEGERIN freut sich SEHR, eine neue tolle Kooperationspartnerin gewonnen zu haben:
Waltraud Martynov!
Waltraud unterstützt insbesondere berufstätige Mütter dabei, in Balance und Resilienz zu kommen und zu bleiben. Burnout-Prävention ist dabei eines ihrer Fokusthemen.
Überlastung, Multitasking, überhöhte Ansprüche von außen und innen und das ständig über uns schwebende Damokles-Schwert des Perfektionismus erhöhen die Burnout-Rate in unserer Gesellschaft drastisch. Häufig zerreißen wir uns zwischen eigenen und fremden Erwartungen und glauben, allem und Allen gerecht werden zu müssen. Die Person, die wir häufig am wenigsten wichtig nehmen, sind wir selbst – und dafür zahlen wir oft einen hohen Preis. Insbesondere berufstätige Mütter haben unendlich viel auf ihren Schultern, werden viel zu oft mit diesem riesigen Pensum allein gelassen und vernachlässigen ihre Selbstfürsorge oft zum Nutzen Anderer.
Auch Waltraud musste als berufstätige Mutter ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Burnout machen und hat am eigenen Leib erlebt, wie ohnmächtig sich diese Erschöpfung anfühlt und wie langwierig der Weg zurück in Kraft und Selbstbestimmung dauern kann. ABER: Sie hat es geschafft! Mithilfe von Verhaltenstherapie, Selbstfürsorge sowie dem Mut und der Disziplin, ihre hinderlichen inneren Antreiber zu erkennen und zu verändern.
Ihre persönlichen Erfahrungen nutzt sie nun als vertrauensvolle Ressource und Inspiration für Ihre Klientinnen in Kombination mit umfangreichem Fachwissen und maßgeschneiderten Beratungsangeboten, die den status quo sowie den Erfolg der Burnout-Prävention für ihre Klientinnen sichtbar machen.
Warum gerade berufstätige Mütter für diese Erschöpfungskrankheit so anfällig sind, welche Symptome auf jeden Fall beachtet werden sollten und wie Waltraud ihre Klientinnen individuell, empathisch und wirksam unterstützt, erfährst Du in unserem inspirierenden Gespräch.

Waltraud: Schön, dass Du bei HERZSIEGERIN als Kooperationspartnerin dabei bist!

Unser Interview in voller Länge gibt es hier!
Mehr zu Waltraud erfährst Du hier!
Zu den HERZSIEGERINNEN geht es hier lang!

Im Gespräch #33: Mit Ayurveda ganzheitlich und sanft bei Brustkrebs unterstützen – mit Carmen Schumacher

Brustkrebs mit Ayurveda sanft unterstützen

Heute ist meine wunderbare Freundin Carmen Schumacher in meinem Podcast zu Gast, die Ihr bereits aus der berührenden Podcastfolge vom 4.4.2020 kennt.
Wir sprechen über das wichtige Thema Brustkrebs und wie Ayurveda eine nachhaltige Genesung sanft fördern kann.
Carmen war selbst Brustkrebspatientin, hat sich niemals unterkriegen lassen und für sich entdeckt, wie gut ihr die ayurvedische Medizin dabei tut, wieder in Balance zu kommen und zu bleiben.
Und weil Carmen keine halben Sachen macht, hat sie sich selbst als Ayurvedacoach ausbilden lassen.
Gemeinsam mit ihrer Freundin Stefanie Ebenfeld hat Sie die Initiative FRAU MAMMA ins Leben gerufen, die betroffene Frauen mit ihren besonderen MAMMA KARMA OM Retreats und Coachings empathisch und ganzheitlich unterstützt.
Hierbei ist auch eine wunderbare Kooperation mit dem Onlineprogramm HERZSIEGERIN entstanden, das ich mit meiner Freundin Peggy Schierenbeck ins Leben gerufen habe und das sich ebenfalls dem weiblichen Empowerment verschrieben hat und auf starke weibliche Netzwerke und Unterstützung setzt.
Wie uns Ayurveda (auch ohne Brustkrebserkrankung) richtig gut tun kann, warum es einfach und alltagstauglich anzuwenden ist und wie FRAU MAMMA genau arbeitet, erfährst Du in diesem Gespräch unter Freundinnen.

Mehr zur FRAU MAMMA und den MAMMA KARMA OM Retreats gibt es hier!
Meinen anderen Podcast mit Carmen gibt es auf meinem Blog.
Mehr zur HERZSIEGERIN erfährst Du hier!

Im Gespräch #32: Positives Denken – eine gute Entscheidung!

Positives Denken ist erlaubt

Mit Katrin Gleiß-Wiedmann

Vielleicht kennst Du das:
Positives Denken funktioniert immer dann am besten, wenn sowieso alles super läuft.
Wenn uns das Leben ein Bein stellt, gelingt uns das positive Denken oft weniger gut. Irgendwie macht es sich häufig genau dann vom Acker, wenn wir es am dringendsten brauchen.
Vom Kopf her wissen wir zwar ganz genau, dass es mehr Sinn macht, positiv als negativ zu denken. Wir wissen auch, dass wir unsere Seele und unseren Körper mit destruktiver Energie füttern, wenn wir das Glas immer als halbleer bewerten. Uns ist bewusst, dass wir uns damit schaden, dass uns eine vorgezogene Katastrophisierung letztlich doch nicht vor Enttäuschung und Verletzung schützen wird.
Aber was tun, wenn die Angst, die Frustration, die negativen früheren Erfahrungen uns so fest im Griff haben, dass der Blick auf eine mögliche positive Entwicklung versperrt bleibt? Wenn wir uns vielleicht gar nicht erlauben können, den „verrückten“ Gedanken zuzulassen, dass es ja auch mal gut werden könnte?

Wie wir positive Kraft durch unsere Gedanken genau in diesen trüben Momenten aktivieren können und unserem Gehirn damit einen Riesengefallen tun, erzählt uns Katrin Gleiß-Wiedmann in diesem tollen Interview.

Katrin hat zum positiven Denken ein leicht verständliches aber tiefgründiges Buch geschrieben. Sie ist aber nicht nur Autorin sondern auch Coach und Künstlerin. Sie teilt mit uns aus ihrem vielseitigen Erfahrungshorizont spannende Erkenntnisse und erklärt, warum sie das positive Denken besonders als Thema für ihr Buch angesprochen hat.
Mehr zu Katrin findest Du hier.
Hier geht es direkt zu ihrem Buch.

Weitere inspirierende Interviews findest Du auf meinem Blog.

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Im Gespräch #31: Wenn das Schicksal zuschlägt – psychosoziale Ersthilfe mit Bernd Dorst

Das Leben ist eine Achterbahn

Das Leben ist eine Achterbahn…

Was manchmal so romantisch-dynamisch klingt, wird häufig grausamer Ernst.
Nämlich dann, wenn das Schicksal aus dem Nichts erbarmungslos zuschlägt und Menschen von einer Minute auf die andere aus der Mitte Ihrer Angehörigen reißt und diese fassungslos zurückbleiben. Wenn Menschen Zeugen schrecklicher Unfälle oder krimineller Übergriffe werden und die geordnete „heile“ Welt innerhalb einer Minute dunkel, bedrohlich und unbeherrschbar zu werden droht. Wenn nichts mehr so ist, wie es gerade noch war und jegliche scheinbare Kontrolle sich in Nichts auflöst. Dann brauchen wir Hilfe.
Zum Glück gibt es Menschen wie meinen wunderbaren Kollegen Bernd Dorst, die genau in solchen schweren Momenten zur Stelle sind und die Betroffenen im Augenblick der schrecklichen Nachricht auffangen, zuhören und unterstützen. Er ist einfach da, bietet Halt und ein offenes Ohr in diesen schwierigen Momenten an. So hilft er auch dabei, mögliche dauernde posttraumatische Belastungsstörungen zu vermeiden.
Als psychosozialer Ersthelfer wird Bernd Zeuge vieler schwerer Momente und erlebt nicht nur die Endlichkeit des Lebens sondern auch dessen tägliches Geschenk und eine große Sinnhaftigkeit in seiner wertvollen Tätigkeit für die Betroffenen.
In diesem ergreifenden Gespräch erzählt er, wann er hauptsächlich zum Einsatz kommt, wie er mit den Betroffenen behutsam interagiert und wie er selbst es schafft, seine eigene Psychohygiene in Balance zu halten und das, was er miterlebt, zu verkraften.
Mich hat unser Gespräch wirklich nachhaltig berührt.

Zu unserem Interview geht es hier.

Hier findest Du mehr zu Bernd.

Mehr tolle Gespräche und Inspiration findest Du auf meinem Blog.

PS: Das Video hat an einer Stelle einen kleinen Hänger, aber der geht schnell vorbei. Bleib dran!:)

Im Gespräch #30: Breathwork: Tief atmen, loslassen & Raum für Neues schaffen. Mit Christine Bronzel

Blockaden lösen mit Breathwork

Wir alle atmen täglich unzählige Male ein und aus – häufig unbewusst und viel zu flach. Atmen ist für uns selbstverständlich und bekommt von uns viel zu wenig Aufmerksamkeit.
Dabei bedeutet Atmen nicht nur die Sauerstoffzufuhr für unseren Körper, unser Atem kann viel mehr als das. Er hilft uns, negative und schädliche Energien ins uns aufzuspüren, uns davon zu reinigen und ein neues Körpergefühl zu entwickeln. Er bringt uns direkt in Kontakt mit unserem tiefsten Inneren, lässt uns endlich bei uns ankommen und ermöglicht uns, ohne Angst eigene Baustellen zu erspüren und zu heilen.

Wenn wir diese unglaubliche Ressource achtsam nutzen, können wir lang verinnerlichte Ängste und Blockaden lösen, eine neue Leichtigkeit mit uns erreichen und endlich Raum für Neues schaffen. Wie das gelingen kann, erzählt Christine Bronzel in diesem spannenden Gespräch zu ihrem Herzensthema Breathwork.

Hier geht es zu unserem Interview.

Alle Infos zu Chrissy findest Du hier.
Mehr zu mir findest Du auf meiner Homepage.

Frau mit ohne Stimme! Wie ich erfahren habe, wie viel ich eigentlich sagen möchte, wenn ich es nicht kann.

Trau Dich, laut zu werden!

Und was ich daraus für die Zukunft mitnehmen will.

Ich ohne Stimme.

Eine schwere Erkältung hat mich mal wieder dank einer Klimaanlage erwischt, und abweichend von meinen bisherigen Erkältungserfahrungen durfte ich mich diesmal weniger mit Schnupfen herumschlagen, dafür aber mit Halsschmerzen und einer Heiserkeit, die mich 3 Tage mit einem kompletten Stimmverlust „beschenkte“.
So oft reden wir heutzutage von Stille, die wir uns im Innen und im Außen wünschen, aber als ich zum still-sein verdammt war, fühlte sich das alles andere als gut an. In Zeiten, in denen wir gefühlt sowieso nur noch über Messenger-Dienste und dumme Emoticons kommunizieren und uns besonders gern unangenehmen Themen und direkter Konfrontation entziehen, sollte das mangelnde Reden eigentlich kein Problem sein, oder?Aber es war für mich ein Problem. Ein großes sogar. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold – ich gebe ehrlich zu, dass sich meine stummen Tage weniger golden, dafür aber rostig und dumpf anfühlten.

Machtlos stumm.

Ich fühlte mich meiner unmittelbaren Wirksamkeit beraubt, konnte mich verbal nicht ausdrücken, fühlte mich machtlos. Und einsam. Als ob ich von allen Anderen durch eine dicke Glaswand getrennt wäre, und kein Laut zu ihnen durchdrang. Ich wollte so viel mitteilen, nicht alles bahnbrechend wichtige Dinge, aber viele kleine Themen, Fragen, Aufmerksamkeiten loswerden, in direkten Kontakt gehen – und es war unmöglich. Das Telefon blieb unbeantwortet, die Voicemail-Funktion ungenutzt, und der Gang zum Bäcker, um die Trost-Zimtschnecke zu holen, musste ausfallen.
Ich bin von einem unglaublich liebevollen, fürsorglichen und starken Netzwerk beschenkt. Natürlich war ich auch in diesen Tagen nicht wirklich einsam. Aber geschriebene Worte und Smileys können den direkten Austausch, den Klang einer Stimme, die zwischenmenschliche Energie und Nähe eben doch nicht ersetzen. Als ich wie ein junger Kuckuck das erste Krächzen wieder rausbrachte, war das tatsächlich, als wäre ich neu aus dem Ei geschlüpft. Nie hätte ich gedacht, dass drei Tage ohne Stimme so lang sein können.

Vom Müllschlucker zum Spiegel

Aber was nehme ich aus meiner stimmlosen Erfahrung mit?
In mir ist jede Menge los, unzählige Gedanken und Gefühle tanzen einen ständigen Tanz. Mal einen feurigen Tango, mal einen gemütlichen Walzer, meistens chaotischen Freestyle. Nicht alles ist der Rede wert, vieles erledigt sich von selbst und verändert sich ständig – himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Und ja, manchmal könnte es in mir durchaus stiller sein.
Viele Menschen, die mich nicht besonders gut kennen, kategorisieren mich als ruhig – und sind dann ganz überrascht, wenn ich mal laut werde. Das ist vollkommen in Ordnung. Nicht jeder muss und soll mich gut kennen, und ich empfinde das Wort „ruhig“ nicht als negatives Label, sondern gerade in diesen lauten Zeiten, wo sich jeder in den „sozialen“ Netzwerken  (meist unnötig) zu Wort meldet und sinnbefreite Plattitüden raushaut, als positives Merkmal. Ich erlaube mir häufig, erstmal zu beobachten und mir ein Bild zu machen, bevor ich mich äußere.

Aber ich habe viel zu sagen. Auf meinem Human Design Chart habe ich eine direkte Verbindung von meinem Selbst-Zentrum zur Kehle. Mir fällt es unglaublich leicht, Fremdsprachen zu lernen. Reden und mich ausdrücken können liegt in meiner Natur. Warum tue ich es dennoch manchmal nicht – auch wenn ich es könnte und sollte? Warum bleibe ich bisweilen gerade dann leise, wenn ich laut werden sollte? Gerade dann, wenn ich für mich und meine Bedürfnisse einstehen sollte, wenn mein ganzes Herz an einer Person oder einer Sache hängt und ich etwas oder jemanden so sehr will, dass es mir bisweilen den Atem raubt? Ist es die Angst vor Zurückweisung, vor Verletzung? Bleibe ich dann lieber still, um keine Angriffsfläche zu bieten, anstatt stimmlich Vollgas zu geben und mich klar zu positionieren? Und ist es wirklich besser, Frust und Enttäuschung wie ein Müllschlucker in mich rein zu fressen anstatt sie dem Anderen aktiv zu spiegeln?
Die aus der Passivität resultierende Lähmung in mir ist oft schwerer auszuhalten als die Reaktion des Anderen auf mein ehrliches Statement. Nichts ist frustrierender als die Frage: „Was wäre passiert, wenn ich mich getraut hätte, offen zu sprechen?“

Achte auf Deine Worte

Die berühmte Simone de Beauvoir sagte einmal:

„Frauen (Menschen), die nichts fordern, werden beim Wort genommen – sie bekommen nichts.

Und sie hat Recht damit: Wenn ich mir verwehre, laut zu werden, meine Stimme zu erheben, wo ich es wichtig finde, beraube ich mich jeder Möglichkeit zu Gestaltung und nehme mir selbst die Chance auf ein positives Ergebnis. Denn Achtung: Es könnte ja gut werden. Es könnte ja sein, dass ich das bekomme, was ich will – wenn ich die verdammte Angst vor der negativen Resonanz überwinde. Dies habe ich mir schon lange auf die Fahnen geschrieben. Mal gelingt es mir gut, mal darf ich noch üben.
Natürlich sagt sich das oft leichter, als es getan ist. Wer diesen Blog hier aufmerksam liest und hört, weiß, wie wichtig es ist, unsere eigenen inneren Muster zu erkennen und zu hinterfragen, um zu einer Veränderung unseres Verhaltens fähig zu sein.

Laut sein, wann ich es will

Ich muss nicht immer laut werden. Ich achte sehr genau darauf, meine Energie nicht zu verschwenden. In meinen Augen unwichtige und ergebnislose Konversationen gehe ich nicht ein. Ich muss nicht wie ein aufgeregter Hahn auf jeden Misthaufen springen und rumschreien. Ich beteilige mich nicht an unsinnigen Grundsatzdiskussionen, die von arroganter Silobildung und Dummheit geprägt sind. Ich habe nicht das Bedürfnis, mich ständig sichtbar zu machen, alles zu teilen – in Zeiten des digitalen Exhibitionismus bin ich damit offenbar Teil einer sehr kleinen Spezies geworden, die aber hoffentlich nicht vom Aussterben bedroht ist. Es gibt viele Gedanken und Gefühle, die ich gern mit mir selbst teile – oder mit einem sehr kleinen exklusiven Kreis.
Aber ich kann und werde laut werden, wenn ich will. Und ich will und werde in Zukunft öfter von dieser Fähigkeit Gebrauch machen.

Also danke Erkältung für diese Erkenntnis! Und jetzt darfst Du gern wieder gehen.

Ich habe diesen Artikel konsequent aus meiner ganz persönlichen Ich-Perspektive geschrieben, weiß aber sehr genau, dass das Thema „laut werden“ sehr viele von uns betrifft.

Lasst gern von Euch hören, wie Ihr dazu steht!

Bild: www.pexels.com

Im Gespräch #29: Die Kraft des Female Empowerments mit Maren Somers

Female Empowerment Podcast

Female Empowerment!

Was genau ist das eigentlich und was heißt es heute?
Wann bin ich eine „starke Frau“ und wie genau definiere ich das überhaupt?
Kann ich über mich hinauswachsen und alte Muster hinter mir lassen?
Darf ich trotzdem auch mal weinen und „schwach“ sein?
Und wie geht das alles mit Emanzipation, den Anforderungen unserer Zeit und den vielschichten Geschlechterrollen zusammen?
So viele Fragen zu einem so unerschöpflichen Thema…

Maren Somers und ich steigen zu diesem wichtigen und kraftvollen Sujet in einen lebendigen Austausch ein, gehen den vielseitigen Facetten dieses großen Wortes auf den Grund und nehmen den Perfektionsdruck, der unter Anderem durch die „sozialen“ Netzwerke geschaffen wird, raus. Female Empowerment bedeutet für uns, Frauen zu ermutigen, aus sich selbst zu schöpfen, sich selbst zu stärken und die eigene Energie für sich und nicht gegen sich einzusetzen.
Außerdem zeigen wir Dir, wie Coaching unseren individuellen stärkenden Entwicklungsprozess sinnvoll und fokussiert unterstützen kann – sowohl im 1:1 Setting als auch in unseren interaktiven Live-Sessions des HERZSIEGERIN-Programms.

Denn die gute Nachricht ist: Auch eine starke Frau muss nicht alles alleine machen!

Hier geht zu es zu unserem Gespräch!

Mehr zu Maren gibt es hier!
Hier findest Du unser HERZSIEGERIN-Onlineprogramm.
Den neuen Durchgang für Herbst bereiten wir gerade mit neuen spannenden Themen vor.

Noch mehr Inspiration findest Du auf meiner Homepage.

Im Gespräch #28: Faszination Human Design mit Katia Giry

Human Design im Business

Wie wir durch Human Design mit unserer angeborenen Energie wieder in Kontakt kommen und mehr Fülle, Leichtigkeit und Freude in unsere Leben bringen können.

Human Design ist ein faszinierendes Modell, das unglaublich viel Weisheit, Wissenschaft und Spiritualität vereint.
Es zeigt uns unsere energetische Blaupause, mit der wir in diese Welt geboren worden sind und öffnet uns Wege, unserer individuellen Energie entsprechend ein Leben in allen Bereichen mit mehr Leichtigkeit, Freude und Authentizität zu gestalten.
Vieles machen wir alle bereits intuitiv richtig, bei manchen Themen stehen wir uns aber auch im Weg, weil wir entgegen unserer Energie handeln und es uns dadurch (unnötig) schwer machen. Hier können wir durch Human Design lernen, uns selbst besser zu verstehen, sinnvoll gegenzusteuern und liebevoller auf uns zu achten.

Katia Giry erklärt in unserem Gespräch einfach und verständlich, was Human Design bedeutet, wie wir unsere Bodygraphik lesen und wie es uns gelingt, unserer angeborenen Energie entsprechend ein erfülltes Leben zu führen.
Unser schönes Interview gibt es hier!

Eine Bodygraphik („Chart“) kannst Du Dir bei verschiedenen Human-Design-Plattformen online ganz einfach in einer Minute selbst erstellen.

Mehr zu Katia findest Du auf Instagram: katia.self.love.journey

Weitere inspirierende Interviews gibt es hier!

Im Gespräch #27: „Vollständige Genesung einer Magersucht ist möglich!“

Mit Ricarda Gerlinghaus

Meine wunderbare Kollegin Ricarda Gerlinghaus von insideanorexia.com hat sich auf die Unterstützung Angehöriger von Magersucht-Betroffenen spezialisiert.
Diese Krankheit ist nicht nur für die direkt Betroffenen eine unglaublich große Herausforderung, sondern konfrontiert auch deren Angehörige mit vielen Fragen und Veränderungen. Wie kann eine einfühlsame, klare Kommunikation aussehen? Wie können Bedürfnisse auf beiden Seiten wahrgenommen und respektiert werden? Was ist wirklich hilfreich, was kontraprodukiv?
In diesem tiefgründigen, ehrlichen und hoffnungsgebenden Gespräch nimmt uns Ricarda mit in die Komplexität dieser Erkrankung. Sie teilt offen ihre eigene Geschichte und zeigt, was wirklich helfen kann, Heilung zu finden und wie Angehörige den Spagat zwischen Fürsorge und Selbstfürsorge schaffen können.
Hier geht es zu unserem Gespräch!

Alles zu Ricarda findest Du hier!

Mehr zu meinem Podcast und zu mir gibt es auf meiner Homepage.

Im Gespräch #26: Coaching in Familienunternehmen mit Louise Ritter

Erfolgreiche Familienunternehmen führen

Ich freue mich sehr, das Podcast-Jahr 2022 mit einem tollen Gast und einem tollen Thema zu beginnen!

Business and Family: Für Manche ist dieses Zusammentreffen ein Segen, für Andere vielleicht manchmal auch ein Fluch. Eines ist sicher: Erfolgreiche Unternehmensführung und Familie zusammen zu bringen ist eine große Aufgabe!
Louise Ritter hat sich darauf spezialisiert, familiengeführte Unternehmen als Coach zu unterstützen und die besonderen Themen wie z.B. Generationenwechsel, Rollenklärung und Konfliktlösung lösungsfokussiert zu begleiten.
Sie war selbst Mitglied eines Familienunternehmens und ist dafür die ideale Sparringspartnerin.

Welche Herausforderungen in diesem besonderen Spannungsfeld Familie-Business besonders häufig vorkommen, und wie Sie mit Ihren Kunden daran konstruktiv arbeitet, erfährst Du in unserem anregenden Gespräch!

Hier gibt es die Kontaktdaten von Louise.

Mehr zu mir findest Du hier!

Bin ich schön?

Innere Schönheit erkennen

Der Himmel ist grau, die Luft kalt, Nebel liegt in der Luft. Wir schreiben den 15. Januar 2022. Die ersten beiden Wochen des ersten Monats des neuen Jahres sind bereits schon wieder vergangen. Der Zauber des Neuanfangs ist zwar noch zu spüren, aber der Alltagstrott hat bereits wieder Einzug gehalten.
Marie und Tom haben sich beide fest vorgenommen, dass dieses Jahr vieles anders und vor allem besser werden soll. Nicht nur, was die Karriere und den Kontostand angeht. Nein, sie selbst möchten sich verbessern, wollen schöner werden und dadurch begehrenswerter.
Unabhängig voneinander sind Sie zu dem Schluss gekommen, dass sie mit ihrem aktuellen äußeren Erscheinungsbild zwar „ok“ sind – aber irgendwie doch nicht gut genug. Der Blick in den Spiegel offenbart ihnen keine Katastrophe, aber Schönheit liegt ja im Auge des Betrachters, oder? Und das kann bekanntlich sehr kritisch beurteilen.

Die Dämonen da draußen schlafen nicht

Wenn man den Einflüsterungen von außen glauben mag, geht da noch eine ganze Menge mehr. Eine kleine innere Stimme versucht zwar, Tom und Marie zu sagen, dass sie individuell total in Ordnung sind, aber dieses kleine Stimmchen hat es gegen den Chor von Influencern und gut gemeinten fiesen Ratschlägen echt schwer.
Die Konkurrenz da draußen schläft nicht, beide sind Single – und mit Ü-30 sollte man sich ja sowie nicht mehr gehen lassen, um noch lange einigermaßen ansehnlich zu bleiben, oder? Davon abgesehen geht das Selbstbewusstsein bestimmt auch massiv und dauerhaft nach oben, wenn sie den Schönheitsidealen zumindest ein paar Millimeter näherkommen.
Tom hat von seinem Bruder zu Weihnachten ungefragt ein Abo für einen online-Fitnesskurs bekommen, Marie von ihrer besten Freundin einen Gutschein für eine Stil-Beratung. Das kann ja kein Zufall sein…
Der Bedarf einer Verschönerung scheint sichtbar zu sein. Dass solche Geschenke in erster Linie übergriffig sind und vermutlich mehr mit den Komplexen des Schenkenden als mit dem Beschenkten zu tun haben, lassen Tom und Marie außer Acht.
Also los geht’s. Hilft ja nichts. Wahre Schönheit soll zwar angeblich von innen kommen, aber darauf wollen sich die beiden in unserer oberflächlich gewordenen Welt lieber nicht verlassen.
Tom und Marie sind mit ihrem Anliegen nicht allein. Den Kampf um das perfekte Äußere fechten viele Menschen täglich frustriert aber verbissen aus – und die Schönheitsindustrie freut sich darüber. „Zum Glück“ sind auch diesmal wieder zuverlässig zum Jahresanfang jede Menge Medien, Zeitschriften, Influencer und sogenannte Coachingprogramme an unserer Seite, die uns scheinheilig erstmal zurufen, dass wir uns selbst lieben sollen, da wir einzigartig und genau richtig sind.

„You are perfect like you are!“

Das ist ein guter Einstieg, um uns erstmal an Bord zu kriegen, denn einzigartig und genau richtig trifft unsere Triggerpunkte und lässt die Selbstzweifel für einen kurzen Moment etwas leiser werden. Hier sind wir scheinbar gut aufgehoben, hier meint es jemand ehrlich gut mit uns.
Damit wir aber noch „einzigartiger“ werden und endlich unser volles Potenzial ausschöpfen, bekommen wir gerade zum Neuen Jahr unzählige Diäten, Fitnesstipps und Persönlichkeitsprogramme geliefert, die uns eine strahlende Ausstrahlung, ein umwerfendes Äußeres und Erfolg auf ganzer Linie versprechen. Damit das neue Jahr endlich mal zu UNSEREM wird und wir uns nicht mehr mit dem Durchschnitt zufriedengeben. Damit wir endlich auch mal das große Stück vom Kuchen abbekommen und nicht nur den trockenen Rand ohne Zuckerguss.
Wenn wir den goldenen Gral für uns finden wollen, ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Denn wir sind zwar irgendwie einzigartig – aber dann doch wieder nicht gut genug, um in dieser oberflächlichen Highspeed-Welt zu schönen Gewinnern zu werden. Und wer will schon einen hässlichen Verlierer? Natürlich wird diese Botschaft unter netten Plattitüden und wohlmeinenden Motivationssprüchen weichgespült, aber sie ist da und entfaltet ihre geißelnde Wirkung.

Die Suche nach dem goldenen Gral

Und schon sind wir wieder Gefangene des Teufelskreises, in dem sich Andere anmaßen, über unser Äußeres zu urteilen, unsere Schönheit in Frage stellen und uns etwas verkaufen möchten, damit wir willkürlich ausgewählten Schönheitskriterien endlich mal ein Stück näherkommen. Wie männliches und weibliches Selbstbewusstsein von offensichtlich sportsüchtigen Coaches anhand des perfekten Body-Maß-Index‘ bewertet wird, wie eine Falte mehr oder weniger über die eigene Liebenswürdigkeit und ein Leben in Glamour oder Dunkelheit entscheiden soll, ist erschreckend.
Vordergründig emanzipierte Frauenzeitschriften berichten fast ausschließlich über Schönheitsoperationen, den richtigen Zeitpunkt für Hyaluronunterspritzungen und die neueste Lowcarb-Diät, alles natürlich immer schön gesponsert. Pro Forma wird dann noch das Psychologiekapitel mit ein paar Achtsamkeitsübungen bestückt, damit wir immer schön bei uns bleiben und uns mit uns selbst wohlfühlen – auch wenn wir ja davor gelernt haben, dass wir jede Menge Verschönerungspotenzial und -bedarf haben. Quasi Achtsamkeit und Akzeptanz als Trostpflaster für unsere mangelhafte Perfektion.

Iss den Kuchen und tue Buße

Nach dem Rezept für den Schokokuchen (denn man soll sich ja auch mal was gönnen), folgt auf der nächsten Seite zuverlässig die Anleitung für den Detox-Tag und den veganen Superfruit-Smoothy. Alles schön visuell aufbereitet, aber immer mit dem gemeinen Subtext, dass zu viel Genuss dick und hässlich macht und wir deshalb schön aufpassen sollten. Denn sonst passen wir in die danach präsentierte XS-Mode nicht mehr rein – und wer will uns dann noch?
Tom hat es da nicht leichter. Den durchtrainierten Body, auf den Frauen angeblich fliegen, bekommt man nicht mit der Butterstulle und einer Stunde joggen pro Woche. Das kann man zwar machen, ist irgendwie auch niedlich, aber echte erfolgreiche Kerle sehen anders aus und bekommen am Ende das Top-Model. Und zu diesem sollen wir Frauen ja wiederum werden. Es nimmt einfach kein Ende.

Aber was heißt schön?

Sind wir wirklich so oberflächlich geworden, wie es uns die Schönheits- und Selbstoptimierungsindustrie glauben lassen will? Definieren wir Schönheit wirklich allein über äußere Kriterien und verbannen alle, die keine Modelmaße haben in die dunkle Ecke?
Dürfen wir uns nur noch perfekt gestylt beim Joggen oder mit strahlendem Grinsen vor dem angeblich ach so leckeren Detox-Bowl präsentieren? Oder geht es nicht eher um ein gutes Gefühl, das uns ein anderer Mensch gibt? Macht es einen Menschen nicht viel eher schön, wenn er es schafft, dass wir uns gesehen, freundlich behandelt und gut aufgehoben fühlen? Wenn wir mit der Person ein Gefühl der Wärme, der Sicherheit empfinden und uns deshalb jedes Mal freuen, sie zu sehen, weil wir wissen, es wird schön?
Es ist grotesk, dass die Coaches, die häufig damit werben, uns rundum selbstbewusst und zufrieden machen zu wollen, offenbar selbst gefangen sind in der Illusion, dass körperliche Perfektion innere Leere beseitigt und uns glücklich macht. Wenn die schon unzählige Male gehörten platten Kalendersprüche von ihren Verwendern perfekt gestylt, mit starrem Grinsen und freizügigen Outfits immer wieder in die Welt geblasen werden, ist die Frage, wer sein Schönheits- und Glücksempfinden überdenken sollte – der Sender oder der Empfänger?

Es ist wichtig, auf unsere Gesundheit zu achten. Und auch wenn es toll wäre, sich nur von Fett und Zucker zu ernähren, wissen wir alle, dass das nicht der Königsweg ist. Auch ein Leben auf der Couch ist nicht hilfreich, um lange fit zu bleiben. Wir alle sollten unseren Teil dazu beitragen, unseren Körper gesund zu halten.

Wir alle möchten geliebt werden, und ja: Wir sind visuelle Wesen. Es wäre einfach falsch zu behaupten, dass unser Äußeres überhaupt keine Rolle spielt. Wir alle haben Vorlieben, äußere Merkmale, die uns ansprechen. Aber heutzutage werden wir dazu angehalten, dem Äußeren die alleinige Hauptrolle zuzumessen und uns in der Illusion der erreichbaren Perfektion daran aufzureiben, abzuarbeiten und zu verzweifeln – um uns dann noch abhängiger zu machen von Produktversprechungen und selbsternannten Gurus.
Wenn wir Glück haben, dürfen wir ein langes Leben haben. Unsere Körper werden sich auf jeden Fall transformieren. Unsere Schönheit wird sich verändern. Daran wird kein Programm, kein Produkt etwas ändern können.

Der schöne Energie-Vampir und die Kraft der Brille

Unsere innere Einstellung ist die Brille, die wir unserem Gegenüber aufsetzen. Durch sie werden wir betrachtet. Wer von uns hat noch nicht erlebt, dass ein objektiv schöner Mensch uns sofort durch seine Arroganz abgestoßen hat und seine oberflächliche Schönheit von uns nicht mehr wahrgenommen wurde?
Wer hat noch nicht unter einem Energie-Vampir gelitten, der zwar nett aussah, aber uns durch seine negative Ausstrahlung sofort in die Flucht getrieben hat?
Wenn es uns gelingt, unseren Fokus nach innen zu richten und uns mit unseren Ecken, Kanten, Ängsten und Bedürfnissen anzunehmen und zu lieben, haben wir die Weichen für wahre Schönheit gestellt. Und das ist keine Plattitüde, sondern vielleicht die größte Herausforderung, vor der wir alle stehen. An manchen Tagen mag es uns leichtfallen, an anderen scheint es kaum zu schaffen. Aber nur, wenn wir diese Herausforderung annehmen, kommen wir mit uns ins Reine. Und das lässt uns stärker strahlen als jedes Glow-Treatment. Es ist dieses Strahlen, das uns schöne langfristige Beziehungen und Verbindungen schenkt – zu uns selbst und zu Anderen. Kein Kilo weniger auf der Waage, keine Gramm Muskelmasse mehr, keine Botoxspritze kann uns das bringen oder kompensieren. Eine schöne Hülle hat auf Dauer keinen Wert, wenn Sie leer ist.

Marie hat ihre Stilberatung abgesagt. Warum sollte sie sich von jemand Fremdem sagen lassen, welche Farben sie tragen darf?
Tom hat das Fitness-Abo nach 3 Monaten gekündigt. Die Typen da gingen ihm auf den Geist. Es geht auch anders. Zum Glück!

Entscheiden, gewinnen, verändern! Willkommen 2022!

Salon Zukunft

Aktuell liegt das frische Jahr noch vor uns wie ein aufgeschlagenes Buch voller weißer Seiten. Der Zauber des Anfangs umweht den Januar und verspricht uns unendlich viele Möglichkeiten, die noch weißen Seiten mit Inhalt und Ideen zu füllen.
Was wünschst Du Dir für das neue Jahr? Welche Träume möchtest Du Dir erfüllen, welche Ziele erreichen? Was möchtest Du abschließen, wo Raum für Neues schaffen? Wen möchtest Du loslassen, wer soll mehr Platz in Deinem Leben bekommen? Was möchtest Du lernen, was weitergeben? Wo willst Du sein? Zu wem möchtest Du Dich entwickeln?
Das neue Jahr erwartet uns immer mit vielen spannenden Fragen und weiten Feldern zum lernen und wachsen.

Fest steht: Die Zukunft fängt mit Dir an.
Du gestaltest die vor Dir liegende Zeit sowie die aktuelle Gegenwart durch das, was Du tust und unterlässt, durch Deine Gedanken, Gefühle und Deine Interaktionen mit Anderen. Du steuerst durch Deine Entscheidungen.
Allein Du bist dafür verantworlich. Du hast die Freiheit, Deine Zukunft zu erschaffen, die Fülle an Möglichkeiten zu sehen und für Dich sinnvoll zu nutzen. Du allein wählst, wie der Inhalt Deines Buches 2022 lauten soll.
Ja, es werden Dinge passieren, um die Du nicht gebeten hast. Situationen, die nicht geplant waren, vielleicht Begegnungen und Einschnitte, die Dich vorübergehend aus der Bahn werfen. Aber Du wirst immer die Wahl haben, wie Du damit umgehen willst. Du triffst Deine Entscheidungen selbst. Immer. Auch Passivität und das Überlassen des Ruders an Andere ist eine Entscheidung. Und am Ende wirst Du die Konsequenzen tragen. Also rudere lieber selbst und lass Dich nicht vom Kurs abbringen.

Diese Eigenverantwortung, dieses Bewusstsein für die eigene Selbstwirksamkeit und Veränderungskraft ist nicht nur wesentlicher Teil unseres HERZSIEGERIN-Programms, das ab Februar mit neuen Life-Sessions in die 3. Runde geht.
Die eigenverantwortliche konstruktive Gestaltung von Zukunft war auch Thema des Talks im „Salon Zukunft“, bei dem ich bei meiner Freundin Vivien van Deventer zu Gast sein durfte.

Unser Gespräch findest Du hier!

Also: Willkommen 2022! Ich bin bereit!

Im Gespräch – diesmal auf der anderen Seite: Zu Gast bei Susan Groffmann

Im Gespräch mit Kirsten Schmiegelt

Es ist auch schön, mal selbst die Interviewpartnerin sein zu dürfen, und da war ich bei der tollen Susan Groffmann genau richtig!

Herzensprojekte, Verletzlichkeit, female Empowerment und ein unantastbarer Selbstwert – das sind nur ein paar der Themen, zu denen ich Susan in unseren Interview Rede und Antwort stehen durfte.
Es ist ein wirklich schönes, tiefgehendes und heiteres Gespräch geworden, das wir für Euch in zwei Teile aufgeteilt haben.

Teil 1 findest Du hier.

Und hier geht es zur Fortsetzung.

Weitere Infos zu Susan gibt es auf Ihrer Homepage.

Hommage an das Alleinsein

Hommage an das Alleinsein

Was bedeutet Luxus?

Wenn ich dem Beitrag über die Pariser Fashion Week, den ich heute Morgen gesehen habe, glauben darf, besteht Luxus in Kleidern, die eher Karnevalskostümen als tragbaren Gewändern gleichen und mindestens fünfstellige Beträge kosten. Zur scheinbaren Elite gehört offenbar, wer sich diese Clown-Klamotten, mit denen man durch keine Tür passt und erst recht keine Treppe hochkommt, leisten kann. „Luxus“ scheint aus unsinnigen Statussymbolen und grenzenloser Dekadenz zu bestehen, die medientauglich in Szene gesetzt wird, um das Staunen und den Neid anderer weniger betuchter Menschen zu entfachen. Wer sich diesen „Luxus“ leisten kann, scheint auf der Sonnenseite zu stehen.
Aber können materielle Luxus-Güter wirklich ein dauerhaftes Hochgefühl erzeugen?  Angststörungen, Einsamkeit und Depressionen machen auch vor den sogenannten Stars nicht halt, die von den Machern exklusiver Produkte nur zu gern als menschliche Aushängeschilder benutzt und mit den entsprechenden Sachen versorgt werden. Materieller Luxus bleibt oberflächlich, sein Glücksgefühl ist schnell vergänglich.

Was ist also wahrer Luxus?

Die Antwort auf diese Frage muss vermutlich Jeder und Jede für sich selbst beantworten. Ich durfte jedoch vor Kurzem erfahren, was Luxus unter anderem für mich bedeutet: Ein paar Tage komplett für mich allein zu haben, auf einer wunderschönen Nordseeinsel – nur Zeit mit mir zu verbringen, meinen Gedanken nachzuhängen, stundenlang an der frischen Luft zu verbringen, ins Unendliche zu laufen und das Meer und seine Weite zu genießen. Tiefe Reflexion zuzulassen genauso wie das süße Nichtstun und Nichtsdenken. Alles in meinem Rhythmus, nichts absprechen müssen. Dankbar zu sein für jede Minute dieser Auszeit – und gleichzeitig für das unglaublich wertvolle, tragende und liebevolle Netzwerk von Familie und Freunden, das zuhause auf mich wartet.

Allein oder einsam?

Allein zu sein ohne Einsamkeit zu empfinden, ist manchmal nicht leicht. Je nachdem wie aufgehoben und geliebt wir uns generell fühlen, ob wir mit uns im Reinen sind oder gerade hadern, kann uns der Gedanke an eine Auszeit mit uns selbst mit Freude oder Entsetzen erfüllen. Vielleicht haben wir dieses Experiment bis jetzt noch nie gewagt und tun uns mit dem Sprung aus dieser Komfortzone etwas schwer. Möglicherweise haben wir auch Angst vor dem Emporkommen von Gedanken und Themen, die wir im Alltag und in Gemeinschaft mit Anderen erfolgreich umschiffen und am liebsten gar nicht zulassen möchten. Vielleicht spüren wir, dass es Stationen in unserem Leben gibt, in denen wir mit uns unzufrieden sind, uns hilflos und ungenügend fühlen. Erfahrungen, die uns immer noch Schmerzen bereiten und unter unserer Alltagsoberfläche schwelen. Eine Auszeit mit uns selbst klingt toll, solange wir mit uns selbst gut befreundet sind. Aber was, wenn genau diese Freundschaft mit uns selbst Brüche aufweist und wir uns selbst eher harter Kritiker als liebevoller Freund sind? Ist es dann nicht eher eine harte Konfrontationstherapie als Erholung?

Möglicherweise ist das so. Vielleicht werden wir mit Schmerz konfrontiert, den wir lange in uns begraben haben, liegen die ein oder andere Nacht wach, weil die Stille zu uns spricht und wir nicht abschalten können. Werden auf uns selbst zurückgeworfen und spüren, dass wir an uns arbeiten können, um die ein oder andere Baustelle dauerhaft zu schließen.
Und auf der anderen Seite erfahren wir einen Raum ins uns selbst, den wir durch den dröhnenden Alltag kaum mehr zugänglich machen. Und genau in diesem Raum kann eine unglaubliche Kraft entstehen für Heilung, Reflexion, Selbstliebe und neue Perspektiven.
Für ein tiefes durchatmen, sich neu aufstellen und fokussiert weitergehen – wenn wir uns die Zeit dafür nehmen.

Zeit mit uns selbst zu verbringen und uns vorübergehend aus allem rauszuziehen, ist das größte Geschenk, das wir uns machen können. Auch, wenn wir möglicherweise zunächst ängstlich unsere Koffer packen.
Egal wie lang und an welchem Ort – dieser Sprung auf der Komfortzone ist gelebte Selbstliebe.
Mehr Luxus geht nicht.

Die Halbwertszeit des Glücks

Das flüchtige Glück

Das Glück ist eine leichte Dirne,
und weilt nicht gern am selben Ort;
Sie streicht das Haar dir von der Stirne
und küsst dich rasch und flattert fort.
Frau Unglück hat im Gegentheile
Dich liebefest an’s Herz gedrückt;
Sie sagt, sie habe keine Eile,
Setzt sich zu Dir an’s Bett und strickt.

Heinrich Heine

Dieses Gedicht schrieb mir meine Großmutter vor vielen Jahren in mein Poesiealbum. Damals mit 8 Jahren habe ich Heines Worte natürlich nicht richtig verstanden. Den Gedanken an ein strickendes Unglück an meinem Bett fand ich ziemlich gruselig, und dass das Glück gleich wieder weg flattert, erschien mir etwas übertrieben.
Heute, wo gefühlt alle auf der Jagd nach dem großen Glück sind und dieses zum Teil über Likes in den (a-)sozialen Netzwerken oder Size Zero definieren, hat Glück eine ganz andere Bedeutung gewonnen. Nicht nur die Philosophen widmen sich diesem schönen Thema. Die Hedonisten z.B. verstehen grob gesagt unter Glück das lustvolle, achtsame Auskosten des jeweiligen Augenblicks (nicht zu verwechseln mit hemmungsloser Völlerei). Die Vertreter der eudaimonischen Richtung definieren Glück darüber, dass Menschen an guten Werten orientiert handeln und Sinnhaftigkeit in Ihrem Tun erfahren. Aber Glück beschäftigt nicht nur unsere Philosophen, es ist auch Thema der Forschung. Das Frage, wie viel unseres Glücksempfindens genetisch vorprogrammiert ist und wieviel wir selbst tun können, um „glücklich“ zu sein, füllt zahlreiche Bücherregale und Mediatheken. Themen wie Dankbarkeit, Zielorientierung, achtsames Erleben und Optimismus gelten als anerkannte Faktoren, die unser Glücksempfinden stärken. Auch die positive Psychologie widmet sich unserem großen Glück und setzt es unter anderem in Kontext mit dem Thema Flourishing. Glück empfinden wir also dann, wenn wir erblühen und uns entfalten können. Wir gehen Tätigkeiten nach, die uns erfüllen und fordern, aber nicht überfordern. Dann geraten wir in einen wunderbaren „Flow-Zustand“.

Was macht uns glücklich?

Wie und anhand welcher Faktoren wir Glück für uns definieren, entscheiden wir letztlich individuell selbst. Was uns aber vermutlich alle vereint, ist die Flüchtigkeit glücklicher Momente, deren viel zu kurze Wirkung – und im Gegenzug dazu das Haftenbleiben an Momenten, die uns nerven und runterziehen. Morgens kommen wir noch glücklich und erleichtert vom positiv verlaufenen Kontrolltermin beim Arzt und schwören uns, die Dankbarkeit für unser wichtiges Gut Gesundheit dauerhaft beizubehalten, und schon eine Stunde später ist dieses positive Gefühl dem Ärger über den verpassten Bus gewichen. Unser Glück über die nette Whatsapp unserer besten Freundin weilt vielleicht für einen flüchtigen Augenblick, während die Wut auf unseren Partner, der mal wieder den Müll vergessen hat, uns die ganze Mittagspause vermiest. Das Glück flattert, das Unglück macht es sich zum Stricken neben uns bequem. Heinrich Heine war ein weiser Mann. Glück hat eine kurze Halbwertszeit.
Grundsätzlich ist es uns Menschen angeboren, negative Ereignisse stärker als positive zu verankern, um uns für die Zukunft vor negativen Wiederholungen zu schützen. Im weitesten Sinne also ein Überlebensmechanismus. Aber heißt das automatisch, dass wir dem Glück dafür weniger Raum geben sollen? Definitiv nicht!

Jeder ist seines Glückes Schmied

Wir alle kennen das Sprichwort: Jeder ist seines Glückes Schmied. Das mag generell stimmen, allerdings gibt es natürlich auch Perioden im Leben, in denen wir wenig haben, womit wir schmieden können. Wenn uns Krankheiten oder Schicksalsschläge ereilen, wenn wir uns verlassen und traurig fühlen und die ganze Welt grau erscheint. Zum „Glück“ gehen derartige Episoden aber auch irgendwann zuende.
Letztlich können wir alle lernen und stetig üben, den vielen positiven Glücksmomenten in unserem Leben mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie achtsamer und länger am Leben zu halten. Die positiven Gefühle freudig wahrnehmen und in uns verankern, ggf. aufschreiben, um sie lebendig zu halten. Uns Tätigkeiten suchen, die uns mit Sinnhaftigkeit erfüllen und uns Zeit dafür nehmen, unsere persönlichen Werte zu definieren und möglichst oft nach ihnen zu handeln. Glück durch Selbstliebe in uns finden, anstatt uns von dem Wohlwollen Anderer und anonymer Likes abhängig zu machen. Und nicht zuletzt auch die unglücklichen Momente als das sehen, was sie sind: Zeitlich begrenzte Einheiten, die vorübergehen werden. Vielleicht nicht mit flatterhafter Leichtigkeit und möglichweise viel Anschubhilfe, aber auch das Unglück hat eine Halbwertszeit. Möglicherweise empfinden wir das Unglück durch unseren menschlichen eingebauten Dramamodus bisweilen intensiver als nötig. Halten es zu sehr fest und lassen das Glück achtlos entweichen.
Wenn wir aufmerksam dranbleiben am Glück, es aktiv zum Bleiben einladen, bleibt es vermutlich auch mal länger an unserem Bett sitzen statt den Platz Frau Unglück zu überlassen.
Das Glück hat viele Gesichter und versteckt sich an jeder Ecke, manchmal groß und überwältigend, manchmal klein und so unscheinbar, dass wir eine Brille brauchen, um es zu bemerken. Aber es ist da. Je stärker wir unseren Blick darauf ausrichten, desto mehr werden wir finden. Letztlich sind wir alle Glücksucher. Und die frohe Botschaft lautet: Trotz bisweilen kurzer Halbwertszeit ist Glück eine nie endende Ressource.

Foto: Giallo/pexels.com

Im Gespräch #25: „Spread your wings!“ mit Susan Groffmann

Diesmal habe ich die wunderbare Susan Groffmann zu Gast, Coach, Musikerin und Gewinnerin des Speaker Excellence Awards des internationalen Speakerslams in Mastershausen. Gemeinsam sprechen wir über das von ihr entwickelte Program „Spread your wings“, über Klarheit, Ziele und echtes Glück.
In den ersten 15 Minuten hakt das Video leider zweimal. Da es hier aber um Menschen und nicht um Perfektion geht, wollen wir Euch dieses inspirierende Gespräch trotz der 2 Stolpersteine nicht vorenthalten;)

Hier kommst Du direkt zu unserem Gespräch!

Mehr zu Susan findest Du hier!
Weitere Podcasts mit mir gibt es aus meinem Blog.

HERZSIEGERIN-Thema: Ich bin nicht mehr die, die ich war. Was jetzt?

Persönliche Transformation

Wer bin ich, und wie viele?
Wenn ich mal jemand war, der ich jetzt nicht mehr bin – wer bin ich jetzt?
Und was sagen die anderen Menschen in meinem Umfeld dazu?
Schon allein über diese existentiellen philosophischen Fragen könnten wir bei HERZSIEGERIN unzählige Stunden diskutieren.

Tatsache ist: Wir entwickeln uns weiter im Leben. Wir werden mit 25 nicht mehr dieselbe Person sein wie mit 5 Jahren und mit 65 nicht die, die wir waren, als wir unseren 45. Geburtstag gefeiert haben. Zum Glück.
Wir machen in unserem Leben unzählige Erfahrungen. Hoffentlich viele gute, aber bestimmt auch ein paar schmerzhafte. Wir werden geprägt, durch das, was der Leben uns ungefragt bietet und die Entwicklungen, die wir selbst anstoßen. Wir ändern Prioritäten, Wünsche, unser Netzwerk, unser Äußeres, vielleicht auch den Beruf und unseren Lebensort.
Wir nehmen neue Rollen an und geben andere ab. Veränderung bestimmt unser Leben, manchmal im großen oft im kleinen Rahmen.

Viele kleine Veränderungen können wir gut in unser bestehendes Leben integrieren, sie haben keinen tiefen Einfluss. Andere Veränderungen haben eine Reichweite, die uns abverlangt, uns selbst neu zu definieren. Es kann eine Herausforderung sein, unser „neues Ich“ anzunehmen, kennenzulernen und stimmig zu integrieren. Selbst wenn wir eine neue Rolle aktiv angestrebt haben, brauchen wir oft Zeit, um die Rolle mit Leben zu füllen und zum Teil unseres Ichs zu machen. Dies kann z.B. die Rolle als Mutter, Führungskraft oder auch die Pflege der einst rüstigen Eltern sein.
Neben der Frage, wie wir selbst mit unserem neuen Ich umgehen, drängt sich aber auch die Frage nach der Akzeptanz unseres Umfelds auf. Nicht jeder schreit Hurra, wenn wir eine neue Rolle annehmen. Wenn wir beruflich die nächste Stufe erklommen haben, wenn wir es endlich geschafft haben, regelmäßig Sport zu machen oder den Sprung von der Festanstellung in die Selbstständigkeit gewagt haben, kann das Umfeld manchmal aus unserer Sicht merkwürdig reagieren. Bedenken, Zweifel, Ängste werden gesät. Vielleicht erleben wir auch Neid und Unverständnis – von wirklich guten Freunden aber auch Rückhalt, Zuspruch und Ermutigung. Mit negativer Resonanz unseres Umfelds klarzukommen, kann aufreibend sein – besonders, wenn es um Menschen geht, die uns nahestehen. Wir möchten weiterhin geliebt werden, Teil der Gemeinschaft bleiben, auch wenn unser neues Ich den Anderen nicht mehr richtig zu passen scheint. Und genau hier geraten wir eventuell in ein Spannungsfeld: Einerseits weiterhin die Erwartungen der Anderen in deren Komfortzone erfüllen und andererseits unsere neue Rolle zu behaupten.

Menschen, die es wirklich gut mit uns meinen, werden uns (vielleicht nach einer Eingewöhnungsphase) unterstützen. Mit denjenigen, die sich mit unserer Veränderung schwertun – vielleicht weil wir Ihnen damit einen ungeliebten Spiegel vorhalten – werden wir auf Distanz gehen müssen. Das kann weh tun und uns eventuell ins Zweifeln bringen, ob unsere Veränderung das wirklich wert ist. Vielleicht überdenken wir sie nochmal, justieren nach, schauen alles aus einer anderen Perspektive an. Wichtig ist, dass wir in Kontakt mit uns selbst bleiben und unsere Fahne nicht nach dem Wind der Anderen drehen. Dass wir selbst entscheiden, wer wir in unserer neuen Rolle sein möchten und wen wir dabeihaben wollen. Und dass wir bereit sind auszuhalten, dass sich unser System ebenfalls verändern wird – vielleicht auf eine Weise, die wir uns nicht gewünscht haben.

In unserer Livesession hast Du die Möglichkeit, Deine bisherigen Entwicklungen und deren Wirkung mit uns zu reflektieren und intensiv in den Austausch zu gehen. In der Session teilen wir unsere Erfahrungen, was wir aus ihnen lernen durften und wie es uns gelungen ist, mit negativen Reaktionen klarzukommen und stark zu bleiben. Wir versorgen Dich mit jeder Menge Coaching-Impulsen und sammeln Ideen für mehr Mut, Tatkraft und Selbstvertrauen, um unsere Neu-Erfindung erfolgreich zu gestalten.

Alle Infos zu unserer Livesession findest Du hier.

Wir freuen uns!

Foto: Suzanne Willia: www.unsplash.com

HERZSIEGERIN-Thema: Wie verletzbar darf ich mich zeigen?

Herzsiegerin_Wie verletzbar darf ich mich zeigen

Auch diese Frage kommt aus der Mitte unserer Herzsiegerin-Community und Peggy und ich haben diese hoch emotionale intensive Frage dankbar für unsere Online-Programm aufgegriffen.

Ganz ehrlich: Kaum jemand steht auf Schmerzen, oder?
Erst recht nicht auf seelische. Herzschmerz ist ätzend.
Und deshalb wollen wir ihn tunlichst vermeiden. Selbstschutz liegt in unserer DNA. Lieber die harte Schale bewahren, als den weichen Kern zu zeigen.
Das Paradoxe ist jedoch, dass wir uns grundsätzlich von Anderen Ehrlichkeit, Nähe und Vertrauen wünschen, um tiefe Bindungen aufzubauen. Wir brauchen dieses Netz aus Geborgenheit, um uns bei anderen Menschen fallen lassen zu können. Zur Erfüllung dieses Bedürfnisses gehört auch der Mut, den eigenen Panzer abzulegen – genauso wie das Risiko, eine emotionale Breiseite zu kassieren und vorübergehend k.o. zu gehen. Wenn wir uns selbst verschließen, werden wir auf Dauer keine echte Verbindung spüren. Wie häufig im Leben können wir auch hier nichts Gutes bekommen, ohne zu geben. Leider haben wir aber auch hier nicht die Garantie, dass wir, wenn wir bereit sind, uns zu öffnen und hinzugeben, dasselbe auch bekommen werden. Vermutlich jede und jeder haben schon die Erfahrung machen müssen, das eigene Herz zu öffnen und statt einer Umarmung den Dolchstoß zu erhalten. Das ist nicht nur äußerst schmerzhaft, es lässt uns zweifeln. An dem konkreten Menschen, der uns verletzt hat, an unserer Urteilsfähigkeit und in besonders traurigen Momenten vielleicht auch an allem und jedem. Und häufig kommen wir zu dem Schluss: „Das möchte ich nie wieder erleben.“ Und dann entwickeln wir Strategien, die uns schützen sollen und stärken unseren Panzer für die Zukunft. Schließlich sind wir ja nicht blöd, oder?

Offen zu bleiben ist manchmal eine harte Herausforderung.

Unsere Verletzbarkeit macht uns angreifbar, sie macht uns aber auch einzigartig. Sie spiegelt unsere Geschichte und unsere Erfahrungen wider. Sie ist Ausdruck unserer Sensibilität, unserer Bedürfnisse und unserer individuellen Schmerzpunkte. Sie macht uns menschlich – gerade in Zeiten der ständigen Selbstoptimierung und absurden Feel-good-Scheinrealität der sozialen Netzwerke eine besonders wertvolle Ressource. Verletzbarkeit öffnet uns, für uns selbst und für Andere.
Sie ist für uns ein zuverlässiger Navigator durch unsere Seele. Sie zeigt uns, wo wir Heilung brauchen und wo wir uns stark fühlen. Sie gibt uns untrüglich Rückmeldung zu unseren Prioritäten, Gefühlen und Wünschen. Und manchmal ist sie auch unser Bodyguard und hält uns in einer Sicherheitszone, deren Überschreitung für den Moment nicht ratsam ist. Sie kann uns davor schützen, ins offene Messer zu laufen.
Wenn unsere Verletzlichkeit jedoch permanent das Steuer übernimmt, werden wir von Angst statt von Mut gesteuert. Wie ein verschrecktes Reh wittern wir überall Gefahr. Wir gehen selbstverständlich in den Schutzmodus, bleiben unverbindlich, gehen auf Distanz. Wir bleiben in gefühlter Sicherheit – und vermutlich ab einem gewissen Punkt auch allein. Das ist zwar konstant ruhig, aber auch ziemlich einsam.
Verletzungen gehören leider zum Leben. Wenn wir uns dem Leben öffnen und den Menschen, die unseren Weg kreuzen, werden wir manchmal faule Äpfel statt Blumen bekommen. Dass die Menschen, die uns verletzen häufig eigene Probleme haben und diese an uns abreagieren, dass sie selbst emotionale Defizite haben und häufig deshalb aus Überforderung in die Aggression gehen, wissen wir. Dennoch tut es weh. Wir wissen auch, dass wir nach Verletzungen irgendwann heilen werden. Aber der Weg zu diesem „irgendwann“ kann verdammt lang sein. Und es ist total in Ordnung, sich diese Extraschleife in unserem Leben manchmal bewusst zu ersparen und nicht auf jeden Zug aufzuspringen, der zwar verlockend aussieht, aber großes Pannenpotenzial hat.

Die Frage ist also weniger „wie verletzbar DARF ich mich zeigen?“, sondern vielmehr: „Wie verletzbar WILL ich mich zeigen.“
Denn auch hier können wir viel mehr aktiv gestalten, als wir auf den ersten Blick vermuten. Wenn wir bereit sind, bei uns selbst und bei Anderen genau hinzugucken und unsere Verletzbarkeit als wertvollen Teil von uns und nicht als Makel zu betrachten. Wenn wir den Mut haben, uns zu offenbaren, ohne uns schwach zu fühlen.
Erste Ideen haben wir dazu in unserem Impulsgespräch gesammelt. Jetzt freuen wir uns unglaublich darauf, in unserer großen Livesession mit Dir zu diesem hoch emotionalen Thema in den Austausch zu gehen, unsere Erfahrungen zu teilen, unser Wissen als Coaches an Dich weiterzugeben und uns gegenseitig mit Offenheit, Resilienz und Selbstliebe zu bereichern.

Lasst uns gemeinsam ausloten, wie wir der Welt und ihren Bewohnern offen begegnen und uns gleichzeitig in gesundem Maße selbst schützen. Damit wir die Blumen, die das Leben uns schenkt, mit allen Sinnen genießen und die faulen Äpfel möglichst schnell und schmerzlos aussortieren können.

Alle Infos findest Du hier!

Wir sehen uns!

Foto: Sinitta Leunen: www.unsplash.com

HERZSIEGERIN-Thema: Wieviel bin ich wert?

Wieviel bin ich wert?

Vorab: Der Wert eines jeden Menschen ist weder messbar noch hat er eine Begrenzung.
Die obige Frage klingt hart, aber das dahinterstehende Thema wurde ausdrücklich von den Mitgliedern unserer Herzsieger-Community gewünscht.

Warum ist das so?
Warum tun sich viele Frauen so schwer damit, ihre eigene Leistung, ihr Engagement und ihre Stärken selbstbewusst zu präsentieren?
Warum wird lieber häufig vorsorglich tiefgestapelt als mutig in die Offensive gegangen?
Ich selbst erlebe immer wieder, dass Frauen z.B. auf Beförderungen oder interessante Projekte verzichten aus Angst zu versagen und Andere zu enttäuschen – obwohl ihre Qualifikationen und Erfahrung über jeden Zweifel erhaben sind. Bei Gehaltsverhandlungen, wird lieber die niedrigste Schwelle gewahrt, um nicht unverschämt zu erscheinen.
Bei vielen Selbständigen gilt das Prinzip, die eigene Dienstleistung lieber niedrigpreisig anzusetzen, da das Vertrauen in die eigene Kompetenz fehlt – trotz fundierter Ausbildung, Erfahrung und Vorbereitung.
Wie immer geht es nicht darum, hier in stereotype Mann-Frau-Schubladen zu greifen, aber ganz ehrlich: Noch nie ist mir ein Mann begegnet, der gesagt hat: „Ich habe zwar 20 Jahre Berufserfahrung, möchte aber lieber dem Neuling den Vortritt bei der angebotenen Führungsposition lassen, da ich Angst habe, nicht alles 100%ig perfekt zu machen und das höhere Gehalt nicht zu verdienen. Die niedrige Stelle ist für mich viel angemessener.“

Es klingt konstruiert, aber genau das erleben wir als Initiatorinnen von HERZSIEGERIN immer wieder.

Die Angst, hochwertige Versprechen und zu machen und zu scheitern – vor allem an den eigenen überhöhten Ansprüchen – und Furcht vor irgendeiner Form von Bestrafung und Liebesentzug führt oft dazu, dass sich Frauen minderwertig fühlen und sich auch nach außen so präsentieren. Häufig geschieht das unbewusst. Sich mit den eigenen Fähigkeiten in den Fokus von Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu rücken, impliziert für viele Frauen keine positive Chance auf Sichtbarkeit sondern ein unangenehmes Gefühl, des auf dem Prüfstand Stehens und des möglichen exponierten Scheiterns. Und genau das wollen sie vermeiden. Deshalb wird Lob häufig abgewehrt mit der These, dass das eigene Engagement doch selbstverständlich sei – selbst, wenn sich die Überstunden auftürmen wie ein Berg schmutziger Wäsche. Deshalb behaupten sie, sich für einen verantwortungsvollen Posten doch noch nicht fit genug zu fühlen, obwohl sie perfekt auf das Jobprofil passen. Darum bleiben sie bei prestigeträchtigen Angelegenheiten oft lieber im Hintergrund – und ärgern sich, wenn jemand mutig an ihnen vorbeizieht und die Lorbeeren erntet, obwohl sie doch eigentlich die ganze Arbeit erledigt haben. Und aus diesem Grund setzen Sie ihre selbständigen Honorare oft viel zu niedrig an und verramschen sich auf einem Niveau, das niemals für ein gutes Auskommen reichen wird, damit bloß kein Kunde böse wird und den Vorwurf der Unverhältnismäßigkeit anbringt.

Der innere Konflikt mit der eigenen Wertigkeit ist ein harter Gegner, und er spielt sich eben nicht nur in unserem Inneren ab, sondern drängt mit aller Macht nach außen. Wir setzen unserem Gegenüber die Brille auf, durch die wir gesehen werden. Wenn wir selbst voller Zweifel über den Wert unseres eigenen Beitrags sind (und das bedeutet NICHT, dass wir immer alles super finden müssen, was wir tun und zu kritikunfähigen Ignorantinnen werden), werden Andere diese Zweifel spüren und übernehmen. Die gefürchtete skeptische Resonanz wird die Folge sein. Und die sehen wir dann häufig wieder als Bestätigung, eben doch lieber zaghaft tief zu stapeln statt mit Selbstvertrauen in Verhandlungen zu gehen und das eigene Marketing zu selbstbewusst gestalten.

Ein Teufelskreis.

Diesen Teufelskreis wollen wir von HERZSIEGERIN durchbrechen.
In unserer Livesession gehen wir mit Dir individuell und tiefgründig ins Gespräch und legen den Grundstein für eine selbstbewusste, mutige Neubewertung. Aktiv in die Offensive gehen, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Das richtige Maß an Selbstdarstellung zu finden, und den Druck an Dich selbst und an Deine eigene Leistung realistisch mit den Erwartungen Anderer in Einklang zu bringen. Die Angst vor Versagen zu überprüfen und die Chance auf Weiterentwicklung in den Fokus rücken. Deinen eigenen Wert feiern statt klein zu machen!
Wir lassen Dich teilhaben an unseren Erfahrungen und Coaching-Impulsen, lernen in der Livesession mit- und voneinander und inspirieren uns gegenseitig.

Weil unser Wert keine Grenze kennt und wir gemeinsam vorwärts gehen.

Alle Infos dazu findest Du hier!

Wir freuen uns auf Dich!

Foto: Sharon McCucheon: www.unsplash.com

Im Gespräch #24: Über den Umgang mit Menschen – die Welt des Adolph Freiherr Knigge

Mit Birgit Strasser-Jentsch

Mit „Knigge“ assoziieren wir häufig steife, überkorrekte Benimmregeln und einen strengen erhobenen Zeigefinger. Dies ist jedoch ein Fehler.
Adolph Freiherr Knigge war ein Menschenfreund, der in seinem Werk „Über den Umgang mit Menschen“ zeitlose wichtige Gedanken zu einem von Respekt geprägten zugewandten Miteinander entwickelt hat.
Coach und Trainerin Birgit Strasser-Jentsch gibt uns eine spannende Einführung in dieses faszinierende Werk und entstaubt den fälschlichen Mythos mit jeder Menge Humor und alltagstauglichen Beispielen. Sie begleitet ihre Klienten dabei, sich sicher im Umgang mit Menschen und herausfordernden Situationen (z.B. Bewerbungsgespräche oder das 1. Date) zu fühlen und ermutigt diese, sich selbstbewusst und authentisch zu präsentieren.

Unser fröhliches Gespräch findest Du hier!

Alle Infos zu Birgit gibt es auf ihrer Homepage.

Mehr zu mir gibt es hier.

Come to the happy dark side: Toxic positivity

Ines ist erschöpft. Vollkommen.
Sie sitzt zusammengesunken auf ihrem Stuhl und wünscht sich drei Dinge: Ein bisschen Zeit für sich, Ruhe und eine Pause von dem, wie sie es nennt, „always-happy-spirituell angehauchten Schwachsinn“, von dem sie nicht nur in den sozialen Netzwerken durch oft selbsternannte Coaches sondern mittlerweile auch von ihren dafür empfänglichen Freundinnen beschallt wird.
„Denk doch mal positiv“, „verbinde Dich mit der Energie der Liebe“, „entscheide selbst, wie Du Dich fühlen willst“ – ich kotze, wenn ich das höre. Dann am besten noch in Kombination mit Fotos von einer Tasse Yogi-Tee, einem Journal (früher nannte man das Tagebuch) und dem ganzen esoterischen Life-Style Gedöns“.

Ines ist genervt. So richtig.
Sie ist alleinerziehend und Mutter eines zweijährigen Sohnes, den sie von Herzen liebt und der sie viel Kraft kostet. Sie arbeitet zu 80%, die häufig aber doch zu 100% werden. Der Vater ihres Sohnes kümmert sich mehr schlecht als recht, die Großeltern wohnen 300 km entfernt. Ines hat jede Menge zu stemmen, und das macht sie richtig gut. Niemals würde sie sich wünschen, dass sie kein Kind bekommen hätte, sie bereut nichts.
„Aber es muss doch möglich sein, mal schlecht drauf, erschöpft und am Ende zu sein, ohne das Gefühl vermitteln zu bekommen, mein Karma zu versauen oder eine Versagerin auf den Gebieten work-life Balance und positiver Gelassenheit zu sein. Natürlich wäre ich gern immer glücklich, aber was die ganzen Life-Coaches da quatschen von wegen, dass man sich immer für das Glück entscheiden kann, ist schwer durchzuhalten, wenn ich pro Nacht nur 5 Stunden schlafe und das Meiste komplett allein managen und finanzieren muss.“

Ines leidet. Heftig.
Nicht nur am chronischen Schlafmangel, sondern an dem von außen „liebevoll“ ausgeübten Druck, ein Leben mit Leichtigkeit in ewiger „Happiness“ führen zu können – wenn sie dabei alles richtig macht und spirituell die nötige Reife erreicht. Wie das angeblich gelingen kann, wollen uns unzählige „Coaches“ und Influencer in den sozialen Netzwerken suggerieren. Mit verklärtem Dauergrinsen oder andächtig geschlossenen Augen und Hand aufs Herz, dem passenden meist veganen Smoothie und sich ständig wiederholenden Kalendersprüchen, zeigen sie uns, wie wir ganz einfach jeden Tag zum schönsten unseres Lebens machen.
Dinge positiv zu betrachten und den Fokus grundsätzlich auf Fülle im Leben statt auf Mangel auszurichten, ist essentiell wichtig – darf aber nicht zum Dogma werden, das subtil mit Elementen von Versagen und Bestrafung arbeitet. Hier wird die gute Absicht der positiven Ausrichtung toxisch. Häufig wird uns eingeflüstert, dass wir alles Negative in unserem Leben positiv umdeuten können, und dass allein wir diese Entscheidung treffen. Natürlich können wir viel in unserem Leben aktiv gestalten – zum Glück. Dass es aber Ereignisse und Situationen im Leben gibt, die wenig bis gar kein Potenzial für positive Umdeutungen bergen, dass wir sie mit plakativer positiver Umdeutung ggf. bagatellisieren und in die Verdrängung gehen, wird häufig vernachlässigt. Heilung ist oft das Zauberwort – genau diese wird durch toxic positivity jedoch ausgebremst. Dennoch springen Massen an Followern auf diesen Zug Richtung Regenbogen auf und befeuern sich gegenseitig, indem sie auf den social networks durch ihre Posts und Bilder eine Scheinrealität verbreiten, die einem Club mit strikten Regeln gleicht. Gelingt es Dir nicht, happy, heilig und hoffnungsvoll zu sein, bist Du leider draußen und gehörst nicht dazu.
Dass es Tage, ja ganze Episoden gibt, die einfach nur schrecklich sind, dass Momente existieren, wo Nägel statt Glitter auf uns herabzuregnen scheinen, dass wir manchmal grau, vielleicht sogar schwarz statt pink und sonnengelb sehen, wird häufig geflissentlich ausgeblendet. Das wäre ja auch keine Positivity sondern Negativity – und das verkauft sich wesentlich schlechter und fühlt sich auch verdammt beschwerlich an.
Und so geht es uns, wenn wir ehrlich sind, häufig wie Ines.  „Es muss doch möglich sein, einfach mal abzukotzen, statt jeden Abend mein Dankbarkeitstagebuch zu führen und mir vorzugaukeln, dass alles wunderschön sei. Das ist es häufig einfach nicht, und das ist auch ok. Aber der Gedanke, dass ich einfach falsch denke, falsch fühle, in irgendeiner Form spirituell ungenügend und schuld an meinem schlechten Tag bin, schwingt mittlerweile immer mit. Da fühle ich mich manipuliert und hilflos. Wenn ich dann noch den Fehler begehe, ein soziales Netzwerk zu öffnen und die ganzen Grinsebacken sehe, reicht es mir echt.“
Zumindest den letzten Teil kann Ines tatsächlich selbst entscheiden. Es tut ihr gut, regelmäßiges social-network-detoxing zu betreiben und sich mehr auf sich selbst zu besinnen als sich von Anderen beeinflussen und ärgern zu lassen.

Häufig werden diese Eindrücke von außen bewusst oder unbewusst noch angestachelt.
Ines erzählt: „Vor einer Woche hatte ich Besuch von einer Freundin. Ich hatte einen harten Tag hinter mir, Leo musste früher aus der Kita abgeholt werden, da er sich übergeben hatte, ich nahm viel Arbeit nach Hause und habe bis 20 Uhr gearbeitet. Ich saß um 21h30 erschöpft mit meiner Freundin auf dem Sofa und wollte eigentlich nur ein bisschen Empathie, ein offenes Ohr und Rückhalt. Stattdessen hielt sie mir, beflügelt von irgendeinem Online-Kurs, den sie gerade gemacht hat, einen Vortrag darüber, dass ich einfach dankbar sein müsse, dass ich einen Job und ein Kind habe und mein Herz für den inneren Reichtum öffnen solle. Dann käme die Energie von ganz allein. Meine Freundin hat keinen Job, 2 Kinder, einen gutverdienenden Mann und eine Nanny. Da klangen ihre Worte für mich in meiner Situation wie Spott und Beleidigung“.

Ines’ Zorn ist mehr als verständlich.
Denn das Problem der oberflächlichen Mainstream toxic positivity ist, dass sie systematisch ignoriert, dass viele Menschen sich in Situationen befinden, wo ihre Entscheidungsfähigkeit für das Glück massiv eingeschränkt ist. Für Menschen mit Depressionen z.B. sind Plattitüden wie „wende Dein Gesicht zur Sonne, dann fallen die Schatten hinter Dich“ und „Sei der Schöpfer Deiner Welt“ reiner Hohn.
Toxische Positivität kann den Eindruck vermitteln, alles falsch zu machen, wenn wir nicht jeden Morgen mit seligem Lächeln als dem Bett springen und uns mit einer ausgiebigen meditativen Morgenroutine auf einen Tag voller Wunder einstellen. Hier wird die positive Maske zur hässlichen Fratze.
Wir sind Menschen, keine positiv programmierten Roboter. Da wir uns jedoch alle – verständlich – nach immerwährendem Glück sehen, sind wir empfänglich für Ideen, Angebote und Bilder, die uns weismachen, dass dieser Zustand erreichbar sei. Und das lassen wir uns viel kosten. Dass die Gesichter dieser Trends häufig jede Menge Menschen um sich haben, die ihnen Arbeit abnehmen und den bis ins kleinste Detail perfekt aufbereiteten glücklichen Auftritt für sie initiieren, vergessen wir häufig. Genau das unterscheidet jedoch die stay-positive-BotschafterInnen von Ines, die, wie viele andere Menschen auch, jeden Tag ihre ganze Kraft aufwendet, um ihr Leben und das ihres Kindes zu meistern.

Ines möchte da nicht mitmachen.
Sie möchte sich gute und schlechte Zeiten erlauben, nach Möglichkeit natürlich mehr gute als schlechte. Aber sie möchte sich weiterhin das Recht vorbehalten, auch mal ehrlich schlecht drauf, ausgelaugt, vielleicht sogar pessimistisch zu sein, ohne die milde lächelnde spirituelle rote Karte zu bekommen. Heilung liegt häufig bereits in genau dieser Erlaubnis, die wir uns selbst geben, für die wir einstehen und die uns hilft, uns von dem toxisch-positiven Mainstream zu emanzipieren. Uns zu gestatten, ohne Zensur wahrzunehmen, was ist und dann in unserem Tempo zu entscheiden, wie wir damit umgehen wollen.

Ines fühlt sich mit dieser Erkenntnis deutlich leichter.
„Ich darf auch mal das graue Schaf in der rosaroten Herde sein. Am Ende eines harten Tages möchte ich eben lieber Rotwein und Breaking Bad als Tee und Meditation“, sagt sie lachend.

Und das ist vollkommen in Ordnung.

Foto: www.pexels.com/ Zachary Spears

Erwachsenwerden erlaubt!

Emanzipation in der Familie

Der 70. Geburtstag des Vaters steht an, große Familienfeier, alle werden da sein: Mutter, Tante Ulrike, Onkel Karl, die älteren Geschwister Anja mit Mann und ihren 2 vielversprechenden Kindern und Thomas, der extra für dieses Ereignis von seinem Lehrauftrag an der Universität in Boston gekommen ist – und Hendrik.
Hendrik hat seit Wochen Bauchschmerzen, wenn er an diese Feier denkt, an dieses seinen Worten nach „Zurschaustellen der jeweiligen Erfolge und dem Fegefeuer der Eitelkeiten“. Bei Hendrik läuft es gerade nicht so besonders: Mit seinen 30 Jahren quält er sich immer noch an der Uni mit seinem Examen herum, seine letzte Partnerschaft ging vor 2 Monaten in die Brüche, und auch sonst fühlt er sich getrieben ohne Orientierung. Er hat aktuell nicht wirklich etwas vorzuweisen, womit er imponieren könnte und fühlt sich gegenüber seiner Familie unterlegen.

„Allein das Gehabe von meinen Geschwistern, die mir ihre Erfolge unter die Nase reiben, ihre Kinder in den Vordergrund stellen und sich bei meinen Eltern permanent einschmeicheln, kotzt mich an. Und dann gucken die mich so mitleidig an, fragen mich, wie es bei mir läuft und quatschen etwas von besseren Zeiten, die kommen werden.“
Hendrik ist wütend. Auf die Anderen, vielleicht auch ein bisschen auf sich selbst. Aber auf die Anderen wütend zu sein ist einfacher.
„Meine Eltern wollen immer wissen, wann ich endlich meinen Abschluss habe, dieser latente Druck nervt total – und dann stehe ich natürlich wieder als schwarzes Schaf gegenüber meinen Geschwistern da, die ja angeblich alles richtig machen und versuche verzweifelt, mich zu rechtfertigen.“
Vielleicht übertreibt Hendrik hier ein bisschen und nimmt die Familie durch seine von Frust verzerrte Brille wahr. Aber wenn er gefragt wird, wie er sich bei dem Gedanken an die Konfrontation mit der Familie fühlt, fallen Worte wie „klein, gemaßregelt und minderwertig“.
„Mama und Papa haben immer viel verlangt und klar gemacht, was sie unter einem guten und erfolgreichen Leben verstehen. Das war und ist der Maßstab für uns Kinder.“

Wir dürfen erwachsen werden

In genau dieser Aussage liegt der Kern des Problems: Hendrik ist eben KEIN Kind mehr sondern ein erwachsener Mann, dennoch nimmt er gegenüber seinen Eltern und älteren Geschwistern automatisch wieder die Kindrolle an und gerät in einem Strudel aus Rechtfertigung, Gehorsam und Unterlegenheit. Alles, was er in seinem Erwachsenenleben gelernt und erfahren hat, scheint plötzlich in den Hintergrund zu treten, gefühlt ist er wieder 5 und nicht mehr 30 Jahre alt.
Die Bedeutung des Wortes Erwachsen werden kann man unterschiedlich definieren, manche halten es für spaßbefreite Zeitverschwendung, andere für ein Sinnbild von vernünftiger und gut geplanter Lebensführung. Erwachsen werden heißt aber vor allem, dass wir lernen, uns von unseren Eltern abzugrenzen und unsere eigenen Positionen, unsere eigene Identität zu entwickeln und dafür gerade zu stehen. Das kann manchmal konform zu den Positionen unserer Eltern sein, muss es aber nicht. Wichtig ist, dass wir uns trauen, bewusst selbst zu entscheiden, was wir von uns und unserem Leben erwarten, was uns wichtig ist und wer wir sein möchten.
Das ist oft leichter gesagt als getan. Unsere Kernfamilie, besonders die Eltern haben eine große Macht über uns. Die Eltern sind unser erster und stärkster Maßstab, ihre Erwartungen und Bewertungen prägen unsere Vorstellung über uns selbst und das, was wertvoll, richtig oder falsch ist.
Als Kind verfügen wir in der Regel nicht über die Fähigkeit abzuwägen und zu hinterfragen. Wir übernehmen die Grundsätze der Eltern und deren Bewertungen als Tatsache und integrieren sie in unsere Identität. Wir fühlen uns verpflichtet und geraten automatisch in die Rolle des unterlegenen Kindes, wenn wir mit der Kernfamilie in Konfrontation geraten. Statt uns selbstbewusst zu behaupten, machen wir uns klein, gehorchen und fühlen uns schlecht, weil es „jedes Mal dasselbe ist.“
Uns von diesem Rückfall in die Kindrolle als erwachsene Menschen frei zu machen, ist oft ein langwieriger und anstrengender Prozess. Aber wir brauchen diese Emanzipation, um unser Leben selbstbestimmt führen zu können und mit uns wirklich im Reinen zu sein. Das heißt nicht, dass wir ständig auf Kontrakurs zu den Eltern gehen müssen, wichtig ist, dass wir uns selbst erlauben zu entscheiden, wofür wir stehen und was wir für richtig halten.

Loyalität heißt nicht Kind bleiben

Hendrik überlegt. „Das fühlt sich fast wie Verrat an, wenn ich mich von den Vorstellungen meiner Eltern frei mache. Schließlich meinen die es ja auch irgendwie gut. Auf der anderen Seite merke ich, dass sich mein Bauch bei dem Gedanken an die Abgrenzung gerade etwas entspannter anfühlt.“
Was Hendrik durch den Kopf geht, ist ein häufiges Loyalitätsdilemma. Einerseits wissen wir, wie wichtig die Emanzipation von unseren Eltern für unsere Selbstwerdung ist, auf der anderen Seite spüren wir, wie verbunden wir den erlernten Mustern sind und fühlen uns diesen nach wie vor verpflichtet. Der Gedanke des „Verrats“, des Loyalitätsbruchs zu unserer Familie ist häufig ein starkes Gegengewicht zu dem Ablegen der gehorsamen Kindrolle. Bei vielen Menschen behält diese Loyalität ein Leben lang die Oberhand, häufig mit der Konsequenz der bitteren späten Erkenntnis, nie wirklich das Leben gelebt zu haben, das man eigentlich wollte.
Erwachsenwerden bedeutet Abschiednehmen, neu beginnen, selbstbestimmt zu agieren und zu entscheiden, zu hinterfragen und sich zu positionieren. Wir dürfen unsere Rolle in unserer Familie neu definieren, so wie sie sich für uns stimmig anfühlt. Vermutlich wird sich das Familiensystem dadurch verändern, vielleicht findet nicht jeder unsere Neuausrichtung sofort toll. Aber wer sagt, dass Erwachsenwerden immer einfach ist?
Hendrik raucht der Kopf. „Das muss ich erstmal sacken lassen. Ich spüre aber ein kleines Kribbeln in meinem Kopf. Bis jetzt bin ich immer ganz selbstverständlich in die Kindrolle gerutscht und habe mir gar nicht die Frage gestellt, ob das nötig ist. Jetzt wird mir zum ersten Mal bewusst, dass ich selbst entscheiden kann, was ich unter Erfolg verstehe und mich zu den Erwartungen der Anderen abgrenzen darf. Bis ich das aber selbstverständlich integriert habe, wird es wohl etwas dauern.“
Das ist ok. Intensive Veränderungsprozesse brauchen Zeit.
Es wäre zu viel zu behaupten, dass sich Hendrik jetzt auf die Familienfeier freut, aber er wird mit einem stärkeren Selbstbewusstsein in den Zug Richtung Heimat steigen, mit neuen Ideen und weniger Bauchschmerzen.
„Ein Teil von mir fühlt sich jetzt größer, im positiven Sinne älter und stärker.“

Das ist doch ein guter Anfang.

Foto: Arthouse/ pexels.com

Im Gespräch #23: Fit und gesund durch die Pandemie! Teil 3: Darmgesundheit

Den Darm in Balance halten

Auch diesmal freue mich wieder sehr, meinen Lieblings-Sportwissenschaftler und Personal Trainer Alexander Ulitzka in meinem Podcast begrüßen zu dürfen. Diesmal mit dem unglaublich spannenden, wichtigen und faszinierenden Thema Darmgesundheit.

Alex erklärt uns wie immer einfach verständlich, wie wir diese essentiell wichtige Schaltzentrale in unserem Körper gesund halten und worauf wir besonders achten sollten.

Unser Gespräch findest Du hier!

Alex kannst Du hier erreichen!

Mehr zu mir erfährst Du hier.

Im Gespräch #22: Fit und gesund durch die Pandemie! Teil 2: Gelungene Ernährung

Gesunde Ernährung ohne erhobenen Zeigefinger

Hier kommt Teil 2 meiner Reihe mit Sportwissenschaftler und Personal Trainer Alex Ulitzka. Alex bringt uns fit und gesund durch die Zeit der Pandemie und natürlich auch danach. Heute widmen wir uns dem spannenden und unglaublich vielfältigen Thema der gelungenen und gesunden Ernährung. Wie immer entspannt und ohne erhobenen Zeigefinger versorgt uns Alex mit positiven und einfach umsetzbaren Tipps und Ideen.
Wir hatten bei diesem Gespräch viel Spaß. Überzeuge Dich selbst – das Interview findest Du hier!

Mehr zu Alex gibt es hier!
Alles über mich erfahrt Ihr auf meiner Homepage.

Im Gespräch #21: Kräftig und gesund durch die Pandemie! Teil 1: Bewegung und Sport

Fit und gesund durch die Pandemie

Es ist mal wieder Zeit für ein neues Highlight auf meinem Podcast!

Ich bin sehr froh, dass ich den fitten und wunderbaren Alexander Ulitzka für 3 spannende, informative und lustige Folgen gewinnen konnte.
Alex ist studierter Sportwissenschaftler, Trainingsleiter bei den AMIGA Studios in Frankfurt und selbstständiger Trainer und Berater für die Themen Bewegung, Ernährung und Darmgesundheit.
Auf entspannte Art lässt er uns an seinem Wissen teilhaben und versorgt uns mit absolut machbaren, alltagstauglichen Tipps.

In dieser Folge widmen wir uns dem Thema Sport und Bewegung, was für Einige sicher besonders in der Pandemie mit Homeoffice und geschlossenen Fitnessstudios eine Herausforderung ist.
Lasst Euch inspirieren, unser Gespräch findet Ihr hier!

Alle Infos zu Alex findet Ihr z.B. auf Instagram unter a4u.fitness oder auf seiner Homepage.

Mehr Infos zu mir gibt es hier!

Im Gespräch #20: Mehrwert für Unternehmen schaffen durch sinnvolle Kulturentwicklung

Ein inspirierendes Gespräch mit der Organisationsberaterin und Change-Begleiterin Evelyn Ackermann.

Stimmige Kulturentwicklung und konstruktive Change-Begleitung sind die Basis für eine langfristige Zukunftsfähigkeit und motivierte Mitarbeiterbindung. Die Themen, die unter dem Dach dieser beiden großen Bereiche liegen, sind ebenso vielfältig wie faszinierend und bieten unendlich viele Ansatzpunkte, Menschen und Unternehmen für Veränderung zu öffnen und zu motivieren, eine positive Haltung zu entwickeln und sie langfristig zu Change-Gewinnern zu machen. Es gilt, Veränderung zu akzeptieren, den Fokus auf die damit verbundenen Chancen zu richten und diese engagiert zu nutzen.
Hier setzt Evelyn Ackermann in ihrer Arbeit als Change-Begleiterin an.

Dieser Podcast wurde zu einem leidenschaftlichen Plädoyer für Kultur und Veränderung. Unser Gespräch findest Du hier.
Hier gibt es mehr zu Evelyn!

Weitere Inspirationen von tollen Menschen gibt es auf meinem Blog.

Im Gespräch #19: Optimismus wagen und den Schalter umlegen

Optimismus wagen

Wie es uns gelingt, uns vom Leben nicht unterkriegen zu lassen und unseren Fokus auf die positive Seite auszurichten.
Darüber spreche ich mit meinem wundervollen Kollegen Sebastian Sowa. Sebastian ist passionierter Coach und Sportler und vor allem leidenschaftlicher Optimist und Lebens-Künstler.
Unser positives, tiefgründiges und tatkräftiges Interview findest Du hier!

Mehr zu Sebastian findest Du auf Instagramm unter anlaufpunkt_coaching und auf seinem Podcast „Punktlandung“ (z.B. auf Spotify). Ich durfte auch in einer Folge dabei sein.

Checke gern auch seine Homepage.

Weitere tolle Interviews mit spannenden Kollegen gibt es hier!

Einsam ohne Risiko

Einsam ohne Risiko

Björn ist 32 Jahre alt und Single – eine ganze Weile schon. Und aus voller Überzeugung, wie er immer wieder betont, egal, ob er danach gefragt wird oder nicht.
Das war nicht immer so. Vor drei Jahren war Björn verliebt in Anna. Sie hatten sich ganz altmodisch offline in einer Kneipe kennengelernt. Für Björn war es Liebe auf den ersten Blick, für Anna war Björn interessant. Sie trafen sich wieder und waren schließlich für 3 Monate ein Paar. Björn war im siebten Himmel, dachte, er wäre jetzt angekommen mit der Richtigen und ertappte sich, wie er im Kopf bereits Pläne für die Zukunft schmiedete. Mit Anna konnte er sich alles vorstellen, bis zu dem Moment wo Anna ihn mit einer SMS auf den harten Boden der Tatsachen holte: „Sei mir nicht böse, aber ich habe das Gefühl, dass das mit uns nicht passt.“
Danach war Anna nicht mehr erreichbar.

Björn ist geschockt

Björn erinnert sich noch sehr gut an diesen Moment, der ihn traf wie ein Peitschenhieb aus dem Nichts. Was hatte er falsch gemacht? Hatte sie einen anderen getroffen, einen der besser war als er? War er ihr nicht mal eine verdammte Erklärung wert, sondern nur eine feige SMS? Wie konnte das sein? Es hatte sich doch alles so echt, so unglaublich gut angefühlt! Er hatte sich für sie entschieden, war bereits aufs Ganze zu gehen – und wurde eiskalt abgewatscht. Wie hatte er sich bloß dermaßen täuschen können, wie konnte er so blind sein und die Anzeichen für diese Pleite übersehen?
Da helfen die gutgemeinten Ratschläge seiner Kumpels, diese Frau einfach abzuhaken und sich gleich eine Neue zu holen, wenig. Björn ist traurig, wütend, vollkommen ratlos und maßlos enttäuscht, und er weiß nur eins: Das passiert ihm nie wieder!

Björn hat Schmerzen

Der Schmerz über diesen Verlust ist einfach zu groß, und jetzt wo Björn genau weiß, wie sich das anfühlt, möchte er das nie wieder erleben. Er ist ja schließlich kein Masochist und wieder ins offene Messer laufen will er auf keinen Fall. Egal wie schön die verliebten Stunden waren, das Risiko diesen Verlustschmerz noch einmal fühlen zu müssen, dieses Ausgeliefertsein zu spüren, ist einfach zu groß. Wie sollte er Liebe überhaupt noch genießen können, wenn der mögliche Schmerz vom Beginn einer Beziehung an wie ein Damoklesschwert über allem schwebt? Nur ein Idiot würde sich jemals wieder auf diese Risikorechnung einlassen. Die Tatsache, dass einige seiner Freunde durchaus in langen, glücklichen Beziehungen sind und davor auch einige Tiefschläge einstecken mussten, blendet Björn nach Möglichkeit aus. Auch die werden ihre Dummheit eines Tages sicher bitter bereuen. Dieses ganze Drama möchte sich Björn gern für immer ersparen.

Liebe(r) allein

Eckart von Hirschhausen sagt in einer seiner Bühnenshows: „Liebe allein ist einfach, da weiß man, was man hat.“
Das kann Björn bestätigen. Er hat ein gutes Leben, einen Job, der ihm gefällt, viele Freunde, unternimmt viel in seiner Freizeit und ist gesund. Keine Streitereien, keine Kompromisse, keine Ängste, von einer anderen Person verletzt zu werden. Allerdings auch keine Vorfreude, keine Zärtlichkeit, keine gemeinsamen Pläne, keine Geborgenheit bei einer anderen Person, wenn der Tag einfach nur zum Abgewöhnen war. Aber alles in allem ist alles eigentlich ok.
Manchmal, wenn Björn im Supermarkt einkaufen geht, ertappt er sich dabei, wie er die Pärchen beobachtet, die den Wochenend-Einkauf machen und gemeinsam planen, was sie kochen wollen. Und ein Teil in ihm spürt etwas Wehmut, ja sogar etwas Neid. Es muss schön sein, diese Gemeinschaft im Alltag zu haben, gemeinsam Dinge zu planen statt allein. Aber dann übernimmt die Vernunft wieder die Oberhand, und die Angst vor erneutem Verlust besiegt den zaghaften Mut, sich wieder auf jemanden einzulassen.
Natürlich hofft Björn, dass er nicht allein alt wird. Irgendwie soll sich alles fügen. Ms. Perfect soll einfach auftauchen und ihm sofort hundertprozentige Sicherheit geben – für immer. Kein Risiko, keine Ängste, keine Schmerzen – dann würde sogar Björn seinen überzeugten Single-Status überdenken. Bis jetzt ist diese Dame jedoch nicht aufgetaucht, vielleicht hat er sie durch seinen Angstfilter aber auch übersehen.

Wir alle sind ein wenig Björn

So wie Björn geht es vielen von uns. Wie alle haben vermutlich schon den Moment erlebt, wo die Geigen aus dem einst rosa Himmel in Splittern auf uns herabregnen und uns jeder einen Stich ins Herz verpasst. Wo wir an allem zweifeln, insbesondere an uns. An unserer Liebenswürdigkeit, unserem Urteilsvermögen, daran, ob das Leben es überhaupt gut mit uns meint und ob wir jemals den bindungswilligen Menschen finden werden, der uns so sehr liebt, dass er lange bei uns bleiben will. Wer einmal diesen Schmerz, diese Verunsicherung gefühlt hat, wird die Narben mit sich tragen. Niemand will verletzt werden. Ein bisschen Björn steckt vermutlich in uns allen. Björn und wir alle stehen vor der Entscheidung, wie wir mit diesen Narben umgehen wollen. Nehmen wir sie als Entschuldigung, uns zu verschließen und andere nur so weit an uns herankommen zu lassen, dass kein Verletzungspotenzial entsteht, oder akzeptieren wir unsere Narben als vergangene Erfahrung, die schmerzhaft ist, von der wir uns die Zukunft aber nicht verderben lassen?
Björn sagt: „Ich würde ja gern mal wieder was versuchen, aber der Mist ist doch, dass jeder Versuch wieder das Risiko des Scheiterns beinhaltet. Und dann sitze ich wieder mit diesem ganzen Schmerz da. Keiner kann mir garantieren, dass es das nächste Mal klappt. In solche riskanten Aktien würde ich nicht investieren.“

Björn hat Recht

Die Entscheidung, sich auf jemanden einzulassen, bedeutet immer eine 50/50-Chance sowohl auf das große Glück als auch auf die große Pleite. Und wenn die eintritt, werden wir wieder Zeit brauchen. Zeit, um diesen Tiefschlag zu verkraften, um uns wieder zu finden und aufzurichten. Zeit, um wieder positiv in die Zukunft zu blicken. Wir werden an vielem zweifeln, uns wahrscheinlich mit sinnlosen Grübeleien die Nächte um die Ohren schlagen und uns vielleicht selbst in unserem Wert in Frage stellen.
Und wir werden von Menschen, die es gut mit uns meinen, aufgefangen werden, uns mit uns selbst wieder anfreunden und wieder Mut schöpfen. Beschließen, dass wir denen, die uns verletzt haben, nicht die Macht geben wollen, unser Leben dauerhaft negativ zu beeinflussen und uns runterziehen zu lassen. Kein schlechtes Gefühl, kein negativer Gedanke bleibt für immer. Wir sollen ihnen Raum geben und weiterziehen lassen, wenn es sich für uns richtig anfühlt und wir bereit sind, wieder voran zu gehen.

Björn hat die Wahl

Wenn wir die Chance auf eine gute Beziehung haben möchten, müssen wir uns trauen, uns einzulassen. Das ist keine neue Erkenntnis. Aber sie ist manchmal verdammt schwer in die Tat umzusetzen. Vielleicht ist es eine der mutigsten Entscheidungen, die Björn und wir alle zu treffen haben. Risiko versus Chance. Komfortzone allein versus Reise ins Ungewisse zu zweit. Dies heißt nicht, dass wir alle Bedenken ausschalten, mit einer radikal rosaroten Brille die Welt und ihre Einwohner betrachten und mögliche Warnzeichen bewusst ignorieren. Wertschätzend die andere Person wahrnehmen und dennoch mit einer gewissen Vorsicht und Aufmerksamkeit deren Verhalten betrachten kann hilfreich sein, um die ganz große Pleite aus scheinbar heiterem Himmel abzumildern.
Vor einer Woche hat Björn beim Klettern Marie getroffen. Marie gefällt Björn, sie ist lustig, nett und hat schöne grüne Augen. Und sie hat ihn gefragt, ob er Lust hat, sie auf ein Konzert zu begleiten. Darüber hat Björn sich gefreut, ziemlich doll sogar. „Vorsicht“, warnte die Angst; „Los jetzt“, flüsterten Mut und Neugier im Duett.

Björn hat sich den Abend vorsorglich mal im Kalender freigehalten.

Foto: www.pexels.com

HERZSIEGERIN-Thema: Ist die gefährlich?

Ist die gefährlich?

Unfaire Konkurrenz unter Frauen, Zickenkrieg, nach vorne freundlich und hintenherum lästern, Gift im Prosecco…. Alles Klischee, oder steckt vielleicht doch ein Funken Wahrheit dahinter?
Vergiften ist hoffentlich ein Gerücht, fest steht jedoch, dass das Verhältnis von Frauen unter- und zueinander häufig geprägt ist von Konkurrenz, Bedrohung, destruktiven Vergleichen und jeder Menge Performance-Druck – verbunden mit der Angst, vor anderen nicht bestehen zu können, ja zu versagen. Andere Frauen werden leider häufig mehr als Gefahr empfunden und weniger als Möglichkeit zu Inspiration, Austausch und gemeinsamem Wachstum. Warum ist das so?

Liegt es wirklich in unseren Genen, dass wir andere Frauen ausstechen und unschädlich machen wollen, um uns einen potenten männlichen Versorger zu sichern? Darüber sollten wir in Zeiten von Emanzipation und finanzieller Unabhängigkeit eigentlich hinweg sein, oder?
Sind wir derart geprägt von den fotogeshoppten perfekten Frauen-Avataren, mit denen uns die Medien ständig versorgen, dass wir diese wirklich als Maßstab ernstnehmen und uns an dieser Scheinwelt messen – mit der Konsequenz, uns minderwertig zu fühlen, die Perfektion aber glauben, in anderen Frauen wahrzunehmen?
Die Angst, vor anderen Frauen nicht zu bestehen, nicht gut genug zu sein und deshalb zu kurz zu kommen, begegnet uns in allen möglichen Facetten. Sei es die Bildung von Zweck-Allianzen, um sich gegen „gefährliche“ Gegnerinnen zu verbünden, das Bilden von Rudeln, wo die Anführerin klar erkennbar ist und sich, um die eigene gefühlte Überlegenheit zu betonen, bevorzugt mit Frauen umgibt, die ihr scheinbar nicht das Wasser reichen können. Andererseits auch das Stigmatisieren von und Lästern über Frauen, die sich aus diesem Korsett befreien, frei von Influencerinnen über Ihr Erscheinungsbild bestimmen, einfach ihr Ding machen und (um Gottes willen) selbstbewusst über sich und Ihre Erfolge sprechen. Hier sehen wir leider häufig die Demontage aus den eigenen Reihen statt Unterstützung und Beifall.

Ganz ehrlich: Es schmerzt mich, diese Zeilen zu schreiben. Nicht nur, weil ich selbst eine Frau bin, sondern weil so viele Ängste, negative Bewertungen und Minderwertigkeitsgefühle dahinterstehen. Und so viel unterdrücktes, in negative Energie gebundenes Potenzial, das der Welt durch diese Hemmungen und Kämpfe verloren geht.
Letztlich spielen alle Themen unseres HERSIEGERIN-Programms hier mit rein:
Der Zweifel, gut genug zu sein, den eigenen Weg gehen zu dürfen, man selbst sein zu dürfen in der Überzeugung, dass das völlig in Ordnung ist und man sich nicht vergleichen muss, den quälenden Anspruch an Perfektion zu revidieren und sich Veränderung zu erlauben, wenn es sich für einen selbst richtig anfühlt. Egal, was Andere dazu für eine Meinung haben.

Emanzipation findet nicht nur gegenüber Männern statt, sie sollte vor allem bei jeder einzelnen Frau und in den eigenen Reihen beginnen, um aus dem schwächenden Gegeneinander ein starkes Miteinander zu erschaffen. Dies kann nur gelingen, wenn wir mit uns selbst im Reinen sind und uns sowie andere Frauen in unserer Einzigartigkeit respektieren und schätzen lernen.
Auch mir ist es schon einige Male passiert, dass ich von anderen Damen „ausgecheckt“ wurde. Ich wurde gefragt nach meinem Alter, meinem Gewicht, meiner Kleidergröße, dem Alter meines Mannes, meinen bisherigen Erfolgen etc. Ich sollte greifbar, einschätzbar werden. Und wenn ich mein Licht nicht unter den Scheffel stellte, wurde es oft mit Befremden aufgenommen. Einige Einladungen in „Mädels-Cliquen“ habe ich abgelehnt, da sie mir nicht ehrlich erschienen, was sich am Ende auch bewahrheitet hat. Stets war der Konkurrenzgedanke seitens der Anderen spürbar, die Angst, ja die Überzeugung schlechter zu sein und deshalb entweder in den Flucht- oder den Angriffsmodus zu wechseln. Das will und kann ich nicht mittragen. Ist ehrlich gesagt auch ziemlich anstrengend.

Dies mag hier etwas plakativ wirken – natürlich gibt es auch jede Menge positive Beispiele!
Ich bin unendlich dankbar für die tollen Frauen, die ich meine Freundinnen, Kolleginnen, Peers nennen darf, für die starke, ehrliche Gemeinschaft, die wir uns erschaffen haben, für die Wertschätzung, die Ergänzung unserer Stärken, die Unterstützung, das Vertrauen und die wunderbaren Momente, die wir miteinander verbringen dürfen. Selbstverständlich ist nicht jede Frau derart negativ geprägt, wie ich es oben dargestellt habe.
Dennoch ist der Konkurrenzgedanke, die wahrgenommene Bedrohung durch andere Frauen häufig deutlich zu spüren – und das soll sich ändern.
Diese Änderung kann nur geschehen, wenn wir uns alle von innen stärken, uns frei machen von der Selbstdemontage, dem Gefühl des Mangels. Und uns stattdessen öffnen für die Fülle, die in jeder von uns liegt und diese nutzen und feiern!
Zu dieser Öffnung sollen unser Impulsgespräch und unsere Livesession einen Beitrag leisten.

Sei dabei, bring Dich ein, werde Teil unserer Community – lass uns sinnvolle Impulse für ein starkes Netzwerk und eine kreative Zukunft schaffen!

Wir freuen uns auf alle Herzsiegerinnen!

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HERZSIEGERIN-Thema: Mich selbst zu loben und selbstbewusst zu präsentieren, ist doch ziemlich arrogant, oder?

Herzsiegerin Livesession

Nein, ist es nicht!

Schlicht und ergreifend.

Damit könnte dieser Blogartikel zu diesem Thema unseres HERZSIEGERIN-Programms eigentlich schon zuende sein, denn zu dieser Frage ist damit alles gesagt.
Mein persönlicher Weg zu dieser unmissverständlichen Antwort war jedoch alles andere als schnell, glatt und einfach. Wie die meisten Frauen habe ich mich auch lange Zeit mit demontierenden Glaubenssätzen rumgeschlagen. Mit der Überzeugung, dass ich mein Licht stets unter den Scheffel stellen müsste, um nicht negativ durch das, was ich gut gemacht hatte, aufzufallen. Schon allein in diesem Satz wird der ganze Irrsinn dieser Einstellung sichtbar, oder?
Durch viel Reflexion, Coachingarbeit und das konstruktive positive Bearbeiten meiner inneren Muster konnte ich mir schließlich erlauben, für meine gute Leistungen einzustehen, sie selbstbewusst zu zeigen und Lob entgegenzunehmen. Und zwar ohne Anderen dadurch etwas wegzunehmen, sondern stets mit der Absicht, mein Wissen zu teilen, mich auch von anderen inspirieren zu lassen und sich gemeinsam weiterzuentwickeln. Ich war und bin davon überzeugt, dass das der richtige Weg ist.
Dass insbesondere Frauen diesbezüglich anderer Meinung sind, habe ich vor einigen Jahren auf einer psychologischen Fortbildung erfahren dürfen:
Nach einer Praxisübung wurde ich vom Seminarleiter im Plenum für meine gute Prozessführung gelobt. Meine Antwort war: Vielen Dank, darüber freue ich mich. Ich hatte auch den Eindruck, dass der Prozess gut im Flow war.“ So weit, so skandalös. Kaum hatte ich das gesagt, bemerkte ich, dass einige Kolleginnen nervös wurden bzw. die Energie im Raum sich negativ aus manchen Richtungen auflud. In der Kaffeepause ging ich auf die Toilette und während ich in der Kabine war, hörte ich, wie sich eine „Kollegin“ im Vorraum gegenüber einer anderen Teilnehmerin über mich beschwerte. Es sei „unmöglich gewesen, wie arrogant ich mich selbst gelobt hätte und damit alle anderen als „blöd“ hingestellt hätte. Davon abgesehen sei es ja außerdem klar gewesen, dass ausgerechnet ich vom Seminarleiter gelobt worden wäre, da ich den ja sowieso die ganze Zeit schon so offensiv angelächelt hätte und mich offensichtlich „ranmachen“ wollte. Sie könne jedenfalls über so ein illoyales Verhalten nur den Kopf schütteln und würde mich für den Rest des Seminars auf jeden Fall meiden, denn so ein billiges Verhalten habe sie nicht nötig!

In diesen Sprüchen offenbart sich die ganze Misere des Verhältnisses von Frauen zu den Themen Selbstbewusstsein, dem Wert der eigenen Leistung und Fähigkeiten, Loyalität untereinander und aggressiver Ausgrenzung statt offenem Austausch und gegenseitiger Inspiration.

Ich saß in meiner Kabine, war traurig, schockiert, wütend, fassungslos – alles auf einmal.
Vor einigen Jahren hätte ich mich still und leise wieder auf meinen Platz gesetzt und diese Episode ignoriert. Aber ich hatte dazu gelernt.
Ich verließ also meine Kabine, passte die Dame ab und konfrontierte sie höflich, aber unmissverständlich mit dem, was ich vernommen hatte und bat um eine Erklärung, was genau sie zu diesen harten Aussagen veranlasst habe, wo und wann genau ersichtlich gewesen sei, dass ich es auf den Seminarleiter abgesehen hätte, und wie ich mich ihrer Meinung nach hätte verhalten sollen, um mich als loyales Mitglied der Seminargruppe erkennen zu geben.
Ich bekam einen tiefroten Kopf, einen gesenkten Blick und ein nervöses Gestammel zur Antwort, aus dem ich ungefähr Folgendes entnehmen konnte: Es wäre „anständig“ gewesen, das Lob abzulehnen, da nur ich in diesem Maße gelobt worden sei und sich „alle anderen“ dadurch blöd vorkommen würden. Schließlich würden hier alle noch lernen, und meine „Vorstellung“ wäre arrogant gewesen. Eigenlob würde stinken und „gehöre sich nicht“. Mein Lächeln wäre ebenfalls unangebracht, da es schließlich eine Schulung und kein „Date“ sei. Klar sei aber, dass ich damit aus der Gruppe ausgeschert sei und mit dem Seminarleiter „gemeinsame Sache“ mache.
Ich kommentierte diesen (meiner Meinung nach) Schwachsinn nicht weiter, dankte ihr für ihre Meinung und gab ihr den gutgemeinten Tipp, sich nochmal vertieft mit dem spannenden Thema der Projektion (der Wahrnehmung eigener Anteile im Gegenüber) vertraut zu machen – schließlich war das ja eine Schulung, wie sie mir gerade beigebracht hatte, und wir waren zum Lernen und nicht zum Spaß hier und natürlich auch nicht zu daten, was ja anscheinend unbewusst meine Intention gewesen war.

Es war wirklich eine komisch-tragische Situation. Komisch, weil so viele Klischees zum Tragen kamen und ich mich erstmal kneifen musste, dass das gerade wirklich passierte. Und tragisch, weil es PASSIERTE! Weil diese Dame auf wirklich tragische Weise (und das meine ich nicht arrogant sondern ehrlich mitfühlend) Einblicke in die Welt ihrer negativen und selbstzerstörerischen Glaubenssätze gab und zeigte, wie gespalten, wie destruktiv, ja grausam häufig das Verhältnis von Frauen zu ihrem Erfolg, ihrer Leistung, ihrem Verhalten und ihrer Beziehung untereinander ist. Wie viele Zweifel, Aggression, Angst und Stutenbissigkeit vorhanden sind, wo eigentlich gegenseitige Unterstützung, Freundschaft, Wachstum, Inspiration und Selbstvertrauen den Ton angeben sollten.
Ich habe diesen destruktiven Zirkel verlassen. Ich liebe es, andere Menschen ehrlich zu loben und zu ermutigen. Und ich werde gern gelobt und ermutigt, habe aber auch kein Problem damit, mich wertschätzend-kritisch zu hinterfragen und ständig dazu zu lernen – gern auch mit anderen, die meine Haltung teilen. Und da mache ich zwischen Männern und Frauen keinerlei Unterschied. Unsere Individualität zu feiern, zu verbinden und gemeinsam zu wachsen – das ist meine Intention und meine Einstellung. Und damit komme ich sehr gut durchs Leben.
Natürlich entscheidet jede Frau selbst, wie sie das handhaben möchte. Peggy und ich von HERZSIEGERIN möchten Euch aber alle ermutigen, keine Energie mehr in diese Selbstdemontage zu verschwenden und Euch rauf auf Eure individuelle Bühne zu trauen, ganz egal, wie diese aussieht.

Dabei unterstützen wir Euch in unserem Impulsgespräch, ggf. in Einzelcoachings und natürlich auch in unserer großen Livesession!

Wir freuen uns auf Euch!

Foto: Quang Nguyen/ pexels.com

HERZSIEGERIN-Thema: Ich würde gern, aber aktuell ist es gerade schlecht…

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Ich würde ja so gern… aber aktuell ist leider schlecht!
Kennst Du die Situation, dass Du einen großen Wunsch hast, den Du in die Tat umsetzen möchtest, einen „verrückten“ Plan, etwas Großes, das Du zuvor noch nie getan hast? Das Herz sagt „eigentlich“ ja, der Kopf auch – aber dennoch bist Du dankbar für jede Ausrede, jeden „guten Grund“, um nicht beginnen zu müssen. Lieber die 1001. Ausbildung machen, lieber nochmal den Internetauftritt überarbeiten, damit auch alles 100% perfekt ist (Spoiler: Wird es nie sein), lieber nochmal 50 Leute nach ihrer Meinung fragen, lieber nochmal…. egal was.
Hauptsache, Du musst nicht aktiv und sichtbar werden. Hauptsache, Du machst Dich nicht verwundbar vor Anderen und vor Deinem übergroßen Anspruch an Dich selbst. Etwas neues wagen heißt, die Komforzone zu verlassen und ggf. auch zu scheitern. Und etwas nicht perfekt zu machen, wird von vielen Frauen mit unverzeihlichem Versagen gleichgesetzt. Das ist schmerzhaft, entwertend und will möglichst vermieden werden. Und so verwehren wir uns häufig wertvolle Chancen, Erfahrungen und Veränderungen und lassen lieber alles beim Alten. „Eigentlich ist ja auch alles ok“, oder?
Natürlich gibt es häufig auch triftige Gründe, um Pläne zu hinterfragen, zu ändern oder aufzuschieben.
Häufig lassen wir uns jedoch ausbremsen von Ängsten, Blockaden, entmutigenden Glaubenssätzen und dummen Sprüchen von außen, die wir unzutreffend als Maßstab für unsere eigenen Wertigkeit nehmen.
Peggy und ich möchten Dich mit unserem HERZSIEGERIN-Programm ermutigen zu machen statt zu warten und Deine Wünsche wahrwerden zu lassen. Wir freuen uns, Dich kennenzulernen!

Unser kostenloses Impulsgespräch und unsere Livesession findest Du hier!

Foto: www.pexels.com

HERZSIEGERIN-Thema: Darf ich das?

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DARF ICH DAS?
Auch diese Frage, dieser Zweifel, diese Bremse, die große Pläne ganz schnell ganz klein werden lässt, begegnet Peggy und mir immer wieder in unseren Coachings mit Klientinnen, die so unglaublich viel können und sich häufig so wenig erlauben. Deshalb wollten wir dieses Thema unbedingt in HERZSIEGERIN, unser Empowerment Programm für Frauen integrieren. Warum glauben gerade wir Frauen häufig, dass wir die Erfüllung unserer Pläne und Wünsche abhängig machen müssen von der Erlaubnis Anderer? Dass die Bedürfnisse anderer Menschen ganz selbstverständlich wichtiger sind als unsere eigenen und wir uns unterzuordnen haben? Dass wir aus irgendwelchen Gründen glauben, keinen Erfolg, keine Veränderung, keinen Beifall zu verdienen, weil es irgendjemandem nicht passen könnte? Warum nehmen wir uns selbst oft so wenig wichtig und erhöhen die Bedeutung anderer Meinungen und Interessen im Gegenzug umso mehr? Und wieso assoziieren wir häufig, dass es egoistisch, arrogant ja vielleicht sogar assozial ist, wenn wir einfach mal tun, was WIR wollen und worauf WIR Lust haben, ohne uns davor x-mal zu versichern, dass wir auch bloß niemandem damit auf den Schlips treten?
Die eigenen Interessen und Wünsche zu vertreten und praktisch umzusetzen, wird bei und von Frauen häufig automatisch gleichgesetzt mit krassem Eigennutz, mangelnder Empathie und fehlendem Verantwortungsgefühl. Die großen Stärken, die Frauen häufig besitzen, nämlich Einfühlungsvermögen und Fürsorge werden auf diese Weise kontraproduktiv instrumentalisiert. Entweder von Dritten, um uns zu manipulieren und zu verhindern, dass wir aus der für Andere bequemen Komfortzone auszubrechen. Oder mehr oder weniger bewusst von Frauen selbst, um die Angst vor der eigenen Courage zu vertuschen und letztlich alles so zu lassen, wie es ist, um Konflikte und Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Es geht hier aber nicht darum zu lernen, rücksichtslos immer die eigenen Interessen durchzudrücken, es geht um eine gesunde Selbstfürsorge und die Erlaubnis, sich selbst weiterentwickeln, auszuprobieren, zu scheitern und in den Fokus rücken zu dürfen. Unsere eigenen Erfahrungen machen zu können und (Gott bewahre) einfach mal etwas nur für uns zu tun.
Und gerade hiervor haben so viele tolle Frauen Angst. Vielleicht Angst vor negativer Resonanz, Liebensentzug, davor, den eigenen Ansprüchen nicht zu genügen, etwas zu versprechen, dass sie glauben, nicht halten zu können und deshalb als Hochstaplerin entlarvt zu werden. Und bevor diese scheinbar realen schlimmen Szenarien eintreten, nehmen Sie lieber Abstand von ihren „verrückten“ Plänen, vor der Veränderung, die sie sich insgeheim wünschen, von dem Freiraum, den sie so sehr verdienen. Lieber alles beim Alten lassen, bevor jemand böse ist, oder das Horrorszenario des (scheinbaren) Versagens eintritt. Ging bis jetzt ja auch irgendwie, oder?
Wieviel Potenzial könnte sich entfalten, wie viel Neues probiert werden, wieviel positive Veränderung in Gang gesetzt werden, wenn wir uns häufiger erlauben würden, einfach zu machen, statt schüchtern zurückzutreten? Wenn wir unserem ewigen Perfektionismus, der Versagensangst und der Furcht vor Konfrontationen abschwören und vertrauen auf unsere Kraft, unsere Fähigkeiten und unsere Improvisationsgabe?
Genau hier setzen wir in unserer Livesession an und gehen mit Euch in die Tiefe.
Was hält uns ab, was möchten wir behalten, was abgeben, und wie schaffen wir den Spagat zwischen Fremd- und Eigenfürsorge. Und wie geben wir uns selbst die nötige Portion Selbstvertrauen, um aus vollem Herzen sagen zu können: ICH DARF!
Wir freuen uns sehr auf unsere Livesession mit Euch!
Den Link dazu findest Du hier!

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HERZSIEGERIN-Thema: Bin ich gut genug?

Ich bin gut genug

Bin ich gut genug?

Wie wunderbar einfach wäre es, wenn jede Frau diese Frage mit einem spontanen ehrlichen JA beantworten könnte, oder? Wieviel Kraft, positive Energie und Zuversicht würde dann frei werden!
Als Peggy und ich uns die Themen für unser Herzsiegerin-Programm überlegt haben, kamen wir unabhängig voneinander sofort auf diese -meist quälende- Frage, die so viele Frauen umtreibt. Wir begegnen ihr als Coaches ständig. Häufig ist es leider eine rhetorische Frage, denn die Antwort, die Frauen sich oft selbstverständlich geben, ist NEIN. So viele wunderbare Frauen lassen sich beuteln von unseligen Vergleichen, die sie zu ihren Ungunsten anstellen, verzweifeln an einem perfektionistischen Überanspruch, den niemand je erfüllen können wird und sind (warum auch immer) überzeugt davon, mit anderen nicht mithalten zu können, weil sie eben „nicht gut genug“ sind. Sie gehen davon aus zu versagen, sei es in fachlicher Hinsicht, vom körperlichen Erscheinungsbild her, bezüglich ihres Erfahrungsschatzes oder oder oder… Fehler werden oft zum unverzeihlichen Makel hochstilisiert.

Negative Muster, die meist schon früh im Leben entstanden sind, begleiten sie häufig ihr ganzes Leben lang, und die meisten Frauen sind sich ihrer gar nicht bewusst. Negative Selbstannahmen sind ein „selbstverständlicher“ Teil ihrer selbst geworden und werden deshalb auch nicht hinterfragt. Dennoch bleiben diese Selbstannahmen aktiv und äußern sich in falscher Zurückhaltung, Selbstzweifeln, der Scheu, sich selbstbewusst vor Anderen zu positionieren und der ständigen Angst, zu versagen und deshalb nicht geliebt zu werden. All das hat nichts mit „Schuld“ zu tun, sondern mit negativen Bewertungen, die sich verfestigt haben und aufgelöst werden wollen.
Wir wollen mit HERZSIEGERIN unseren Beitrag dazu leisten, dass das besser wird! Es macht uns traurig zu sehen, wie viel Potenzial der Welt auf diese Weise versagt wird, wieviel Wärme, Wissen, Kraft und Innovation. Wie viele phantastische Frauen sich klein machen, in der falschen Angst nicht mithalten zu können und deshalb ihr Licht unter den Scheffel stellen anstatt es strahlen zu lassen. All das verdient es, nach draußen getragen zu werden und positiv in der Welt zu wirken. Deshalb machen wir uns als Herzsiegerinnen gemeinsam auf den Weg, unterstützen uns und treiben uns gemeinsam positiv an, ohne Anspruch an Perfektion und Selbstüberschätzung aber mit Mut, Zuversicht und Selbstvertrauen. Wir alle dürfen die hemmende übertriebene Bescheidenheit und Vorsicht ablegen und wagen, Neues auszuprobieren, Fehler zu machen, zu lernen, zu wachsen.
Unser Programm entstand aus dieser tiefen Intention heraus, spontan und begeistert und entwickelte sich dann in einem unglaublich fokussierten, kreativen Prozess. Hier einen Stein ins Rollen zu bringen, ist uns eben eine Herzensangelegenheit!

Was wird sich alles zum Besseren verändern, wenn Frauen statt „Ich bin nicht gut genug“ selbstverständlich den Glaubenssatz verinnerlichen: „Ich genüge immer und mein Wert ist unantastbar?“
Was meinst Du dazu?

Unser Impulsgespräch zu diesem Thema findest Du hier!

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HERZSIEGERIN ist ONLINE!

Herzsiegerin

Aufgepasst liebe Herzsiegerinnen und alle, die es werden wollen!
Wir (Peggy Schierenbeck von @echt_fuehren und ich) sind so stolz, pünktlich am Weltfrauentag mit unserem Onlineprogramm HERZSIEGERIN an den Start gegangen zu sein und freuen uns, mit Dir ein kraftvolles Netzwerk wunderbarer Frauen aufzubauen und Dich effektiv als Coaches unterstützen zu dürfen.
Unser Programm ist persönlich, flexibel und interaktiv und bietet Dir 5 große Themen, die Du in Deinem Tempo mit uns vertiefen kannst.
Die großen Fragen, denen wir als Coaches immer wieder bei unseren Klientinnen als Stolpersteine begegnen und die wir mit Dir konstruktiv bearbeiten und auflösen möchten, lauten:
Bin ich gut genug?
Darf ich das?
Ich würde gern, aber aktuell ist gerade schlecht…
Mich selbst zu loben und selbstbewusst zu präsentieren, ist schon ziemlich arrogant, oder?
Ist die gefährlich?

Hier möchten wir mit Dir ins Gespräch gehen, Blockaden lösen und mutige Zukunftsimpulse entwickeln. Dazu bieten wir Dir kostenlose, frei abrufbare Impulsgespräche und interaktive Livesessions. Wir wollen ein kraftvolles Netzwerk starker Herzsiegerinnen entwickeln, die ihre Weiblichkeit feiern, ihr Leben selbstbestimmt gestalten und ein großes Herz für sich und Andere haben.

Damit Du Dir einen ersten Eindruck verschaffen kannst, findest Du hier unser Intro für unser Onlineprogramm.
Alle Infos zum gesamten Programm findest Du hier!

Schön, dass Du dabei bist!

Video: Im Gespräch #18: Rauf auf die Bühne!

In diesem ermutigenden Gespräch nimmt uns Auftrittscoach Julia Heße mit auf die Bühne – egal, ob Deine Bühne die Oper, das Meeting oder die Hochzeit ist.
Mit Ihren Tipps und leicht selbstdurchzuführenden Techniken unterstützt sie Ihre Klienten schnell und wirkungsvoll, die Angst vor dem Auftritt zu verlieren und das innere Drama in positive Fokussierung umzuwandeln.

Hier geht es zu unserem Interview!
Mehr zu Julia findest Du hier.
Mehr zu mir findest Du auf meiner Homepage!

Das gefälschte Ich

Die dunkle Seite der Selbstdarstellung

Immer strahlendes Lächeln, phantastische Orte, dynamische sportliche Aktivitäten, perfekt fotografiertes Essen, gemütliche Auszeiten mit grünem Tee und veganem Avocadokuchen, erfolgreiche aussehende hippe Freunde und Spaß ohne Ende. Wenn man die Bilder auf Anjas Profil in den sozialen Netzwerken betrachtet, möchte man neidisch auf dieses perfekte Leben werden, wo offenbar alles spielend gelingt. Da fällt das Dauerlächeln leicht, oder?
Das Problem ist nur, dass Anja häufig gar nicht zum Lachen zumute ist, denn eigentlich ist sie oft einsam, hat Angst, dass Ihr Leben nicht in die richtige Richtung läuft und hätte gern einen Partner, mit dem Sie Ihr Leben teilen kann. Sie ist eben ein Mensch wie wir alle mit Höhen und Tiefen – nur die Tiefen sollen in der Außendarstellung nicht sichtbar werden. Hier soll alles glänzen, keine „Schwäche“ gezeigt werden. Denn für Matt statt Hochglanz kriegt man keine „Likes“ – und Likes bedeuten Liebe und Bestätigung in der virtuellen Welt, wo wir uns das ideale Bild von uns selbst einfach erschaffen und die Realität ausblenden können.
Das kann Anja perfekt. Ihre Selbstdarstellung ist erfolgreich, zumindest den Maßstäben der Network-Scheinrealität entsprechend.

Wenn man Anja fragt, was sie sich am meisten wünscht, antwortet sie: „Ich wünsche mir endlich einen Partner, der mich so liebt wie ich bin, bei dem ich mich fallen lassen und auch mal einen schlechten Tag haben kann.“ Aber genau dieses „geliebt werden, wie sie ist“, lässt sie nicht zu, indem sie permanent ein gefälschtes Bild von sich zeichnet, ständig befeuert und nach außen vermittelt.

Dauergrinsende Roboter sind nicht echt

Es kostet viel Mut, uns authentisch zu zeigen und dadurch verletzbar zu machen. Umso schwerer fällt es in den Zeiten ständiger Selbstoptimierung, Selbstdarstellung und unseligen Vergleichen mit anderen (vermutlich genauso künstlich aufgehübschten) Profilen. Wir setzen uns unter Druck, immer perfekt funktionieren und aussehen zu müssen und dauergrinsenden Robotern gleich alles mit Leichtigkeit zu schaffen. Diesen Eindruck von Leichtigkeit und Kraft können wir nochmal besonders fördern, indem wir hin und wieder ein Foto von uns beim Meditieren posten – auch diesen Trend darf man ja nicht verpassen.
Wie können wir erwarten, dass uns Menschen wirklich kennen, lieben und akzeptieren, wenn wir es selbst nicht tun in der Angst, uns echt zu zeigen? In der Welt sozialer Netzwerke soll alles „real“ sein und ist häufig zum Abgewöhnen verlogen.
Warum geben wir anderen Menschen häufig nicht die Chance, sich von unserem wahren Ich begeistern zu lassen? Glauben wir, dieses wäre nicht spannend, schön oder erfolgreich genug?

Authentisch sein kostet Mut

Es ist oft schmerzhaft, sich einzugestehen, dass es im Leben manchmal nicht so läuft, wie wir es uns wünschen, umso mehr, wenn wir den Eindruck haben, dass es bei allen anderen Menschen ständig voran geht. Es tut weh, durch dunkle Zeiten zu gehen, uns allein zu fühlen oder nicht alles im Griff zu haben. Wieviel wir davon zeigen, steht uns selbstverständlich frei.
Definitiv kontraproduktiv ist aber, uns selbst zu verleugnen, indem wir anderen vorspielen, alles wäre toll.
Automatisch antworten wir meistens auf die Frage „wie geht’s?“ mit „gut!!“ – auch wenn uns vielleicht eigentlich zum Heulen zumute ist. Wir posten strahlende Smileys und dankbar gefaltete Hände, obwohl wir uns vielleicht hundeelend fühlen. Alles muss irgendwie „mega“ sein, und wir machen mit, weil wir nicht aus diesem geschönten Raster fallen wollen. Hiermit verspielen wir aber jede Chance auf echte Anteilnahme, Hilfe und Bindung.
Anja wirkt nachdenklich bei diesem Impuls.
„Das klingt total logisch, merkwürdig, dass mir das gar nicht aufgefallen ist. Dieses positive Getue ist bei mir schon eine Art Automodus geworden, darüber denke ich gar nicht mehr nach. Helfen tut es mir letztlich aber nicht, im Gegenteil, ich finde dieses Vorgaukeln, dass alles toll ist, häufig unglaublich anstrengend.“

Pause machen

Menschen sind soziale Wesen, wir möchten uns zugehörig fühlen, in Gemeinschaft mit Anderen sein. Soziale Netzwerke sind meist eine Glitzerwelt aus gesteuerter, oft gefälschter Selbstdarstellung. Sie folgen Ihrer eigenen Dynamik und ihren eigenen Maßstäben. Wir möchten mitschwimmen in diesem Fluss schöner Bilder und unseren eigenen Beitrag dazu leisten. Uns selbst suggerieren, dass wir das Leben, das wir auf sozialen Netzwerken in Szene setzen, toll und spannend ist. Vielleicht entwickeln wir sogar eine Art Sucht nach positiver Resonanz in Form roter Herzchen von Menschen, die wir überhaupt nicht kennen. Wir möchten dabei sein, das entspricht unserem Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit. Dafür sind wir oft bereit, den hohen Preis der Selbstverleugnung zu zahlen und merken gar nicht, wie sehr wir uns letztlich damit von uns selbst und anderen isolieren.
Natürlich entscheiden wir alle selbst darüber, was wir wo und wie von uns preisgeben, aber letztlich sehnen sich die meisten Menschen nach Geborgenheit und Authentizität. Soziale Netzwerke können diese Geborgenheit in der Regel nicht bieten, sie nennen sich sozial und bleiben häufig doch anonym. Sie arbeiten oft mit einer Masse von Menschen, aber nicht mit echter Verbindung.

Anja möchte eine Pause von der inszenierten Selbstdarstellung einlegen. „Ich glaube, das tut mir mal gut und lässt mich zur Ruhe kommen. Schließlich gibt es auch eine echte Welt da draußen. Die ist vielleicht nicht immer schön, aber wenigstens ohne Filter“.
Vielleicht sollten wir uns diese Pause alle hin und wieder gönnen und Anderen die Freude machen, uns wirklich live und in Farbe kennenzulernen. Dies wird kein inszenierter Post jemals ersetzen können.

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Video: Im Gespräch #17: Potenzial erkennen und entwickeln mit Tessa Koro

Wir alle verfügen über eine Fülle an Fähigkeiten und Potenzial. Manchmal fällt es uns jedoch schwer, diese Fülle zu erkennen und zu nutzen.
Warum gerade Frauen sich häufig schwer damit tun, sich ihr Potenzial zu erlauben und selbstbewusst zu aktivieren, diskutieren meine tolle Kollegin Tessa Koro und ich in dieser neuen Podcastfolge.

Hier geht es zu unserem Video!
Mehr zu Tessa gibt es auf Ihrer Homepage.

Weitere Infos zu mir findest Du hier!

Foto: Victor Santos/ www.pexels.com

Und plötzlich ist der Mensch einfach weg

Warum Ghosting nicht nur feige sondern ein wahres Armutszeugnis ist

Mark lässt resigniert die Schultern hängen, seine Stimme ist tonlos. Eigentlich ist er mit seinen 1,90 eine imposante Erscheinung, im Moment wirkt er aber wie ein hilfloses Kind, klein, niedergeschlagen und ratlos.

Mark ist Opfer eines leider sehr aktuellen Trends geworden, wenn es um das bequeme Beenden einer Beziehung geht. Er wurde ohne ein Wort verlassen, auf neudeutsch: Er wurde „geghostet“.
Seine Freundin hat sich vom Acker gemacht, ohne die Trennung vorab im Entferntesten anzudeuten. Dies wurde ihr durch die Tatsache, dass Mark und sie eine Wochenendbeziehung führten, sicher zusätzlich erleichtert.
„Alles war gut, wir verstanden uns prächtig, haben Pläne gemacht, viel Zeit zusammen verbracht. Ich habe beim besten Willen keine Spannung oder Trennungsabsicht bemerken können. Das letzte Mal, als ich sie gesehen habe, sagte sie noch „bis Freitag“, gab mir einen Kuss und stieg in den Zug.“
Dies passierte vor 2 Monaten. Seitdem herrscht absolute Funkstille. Sie reagierte auf keinerlei Nachrichten oder Anrufe, und vor zwei Wochen sah Mark, dass sie ihn aus sämtlichen Kontakten und Netzwerken gelöscht und zusätzlich blockiert hat.

Allein mit dem Geist
Er ist allein mit seinen Zweifeln, seiner Trauer, seiner Hilflosigkeit, seiner Wut und seiner Orientierungslosigkeit. Seine Freundin ist weg und schwebt dennoch wie ein böser Geist über ihm und seinem Selbstbewusstsein.
„Wie kann man jemandem so etwas antun, wie kann man es mit sich selbst vereinbaren, sich so feige zu verpissen und den anderen komplett allein zu lassen ohne die geringste Erklärung? War ihr unsere gemeinsame Zeit denn nicht mal ein anständiges Schlussmachen wert? Wie konnte ich mich nur so täuschen? Und wie soll ich wieder in anderen Beziehungen Vertrauen finden?“
Mark ist wütend, fassungslos und vollkommen verunsichert – und das völlig zu Recht.
Wenn wir derart passiv-aggressiv verlassen werden, stellt das unsere Werte von respektvollem Miteinander und Ehrlichkeit genauso auf den Kopf wie unser Selbstbewusstsein. Wir hinterfragen vielleicht unsere eigene Liebenswürdigkeit, unseren Selbstwert, unser Urteilsvermögen. Wir hätten so viele Fragen, aber der Geist verwehrt uns die Antworten.
Ghosting ist unglaublich schmerzvoll für den Verlassenen und es kann sehr lange dauern, eine derart traumatische Erfahrung zu verkraften. Wir sind gefühlt ins offene Messer gelaufen, haben vertraut und wurden extrem enttäuscht und verletzt. Wir möchten verstehen, was die andere Person dazu getrieben hat und werden radikal aus dem Leben des anderen gestrichen. Antworten werden uns radikal verweigert. Empathie scheint für den Geist ein Fremdwort zu sein.
Mark hat Tränen in den Augen, während er über seine Erfahrung spricht, manchmal ballt er auch die Faust und seine Stimme wird wieder kräftiger. Es ist eine emotionale Achterbahn, und der frühere Partner ist ohne ein Wort ausgestiegen. Wir müssen die Loopings allein drehen.

Die richtige Entscheidung treffen
Es ist wichtig, dass wir uns die Zeit geben, diese Gefühle zuzulassen und auszuleben statt sie zu verdrängen. Mit Menschen, die uns guttun, darüber zu reden, um nach und nach andere Perspektiven zuzulassen und aus uns selbst heraus die Entscheidung zu treffen, dass wir Menschen, die sich derart grausam verhalten, keinen Platz in unserem Leben erlauben. Wieder lernen, uns zu öffnen und zu vertrauen. Denn die Wahrheit ist: Wer sich nicht anders zu helfen weiß, als Menschen auf derart radikale Weise vor den Kopf zu stoßen und keinerlei Kommunikation zuzulassen, hat große soziale Defizite. Offene Kommunikation und Konfrontation stellen für diese Menschen eine so große Überforderung dar, dass Sie flüchten ohne Rücksicht auf Verluste und den Schaden, den sie anrichten. Dieses große Maß an sozialer Inkompetenz und fehlender Empathie und vermutlich auch massiver Bindungsangst ist schmerzvoll für den Verlassenen, aber auf Dauer noch schmerzhafter für den Ghost. Vermutlich wird dieser „gute“ Entschuldigungen für sein armseliges Verhalten finden, vielleicht rechtfertigt der Geist sein Verschwinden mit seinem enormen Unabhängigkeitsdrang, dem Zeitgeist der multioptionalen Welt, der Erlaubnis, dass er es sich „auch mal einfach machen darf“.
Vielleicht hat der Geist selbst schlechte Erfahrungen erlebt und sich diese zu eigen gemacht. All dies können Erklärungen sein aber keine Entschuldigungen. Denn am Ende hat jeder die Wahl, wie er seine Mitmenschen behandelt – respektvoll und anständig oder feige und verletzend. Wer ghosted wird am Ende selbst allein bleiben.
Dank Friedmann Schulz von Thun und seinen 4 Kanälen der Kommunikation wissen wir, dass jede Äußerung den Aspekt der Selbstoffenbarung beinhaltet. Die bedauernswerte Aussage, die ghostende Menschen durch ihr Verhalten über sich selbst machen, spricht für sich.
Dies konnte auch Mark nach und nach für sich akzeptieren. „Auch wenn es immer noch weh tut, kann ich ehrlich sagen, dass ich sie auf keinen Fall wieder in meinem Leben haben möchte, und das fühlt sich verdammt befreiend an!“

Ein Geist kann uns lange verfolgen, aber er muss nicht gewinnen. Denn letztlich treffen wir selbst die Entscheidung, ihn aus unserem Leben zu verbannen und Platz für jemand Besseres zu schaffen.
Am Ende bleibt er nichts als ein Schatten, ohne Rückgrat, ohne Kontur und hohl.

Video: Im Gespräch #16: Sinnhaftigkeit erleben durch soziales Engagement mit Teresa Southcott

Meine wundervolle Coachingkollegin Teresa Southcott arbeitet u.a. im der ambulanten Jugendhilfe und kann sich keinen besseren Job vorstellen.
Wie sie Sinnhaftigkeit, Engagement und gesunde Abgrenzung in Balance hält und warum die Sorge für Andere mit einer stabilen Selbstfürsorge und Eigenreflexion beginnt, diskutieren wir in diesem herzlichen Gespräch.

Weitere Interviews findet Ihr hier!

Video: Im Gespräch #15: Mit mir und Anderen besser in Kontakt kommen durch gewaltfreie Kommunikation

In diesem unglaublich inspirierenden Interview nimmt uns meine Kollegin Maren Somers mit in die multidimensionale Welt der gewaltfreien Kommunikation. Maren ist Trainerin für die GFK und erklärt uns nicht nur einfach und verständlich, wie diese funktioniert, sondern macht den unmittelbaren Mehrwert, den wir durch eine friedvolle Kommunikation mit uns selbst und Anderen erfahren, unmittelbar greifbar.

Hier findest Du unser Gespräch!

Mehr zu Maren gibt es auf Instagram unter: bereichert.coaching
Weitere Inspiration von mir findest Du hier!

Berührung bitte! Die wunderbare Kraft der Massage

Ein „berührendes“ Interview mit Christin Besler

Christin Besler ist Ernährungswissenschaftlerin, Pilates-Trainerin und Massage-Therapeutin. Ihr Ansatz ist ganzheitlich auf die Einheit von Körper und Geist zur Erhaltung von Gesundheit ausgelegt. Unter diesem Aspekt arbeitet sie in Berlin mit Einzelkunden im Pilates-Training und Massagen, sowie in Online-Pilates-Kursen.

Frau Besler, Sie sind unter anderem als Massagetherapeutin in Berlin tätig: Welche Arten von Massage bieten Sie an, und wie genau wirken diese?
Ich gebe myofasziale Tiefengewebsmassage und Fußreflexzonen-Massage. Die Tiefengewebsmassage kann als Ganz- oder Teilkörpermassage angewendet werden und löst muskuläre Verspannungen sowie fasziale Verklebungen. Bei der Fußreflexzonen-Massage werden Energiepunkte an Fußsohle und Fußrücken stimuliert. Diese Massage-Technik wirkt ausgleichend auf den ganzen Körper.

Warum haben Massagen nicht nur eine körperliche sondern auch eine seelische Wirkung, welche Wechselwirkungen treten hier auf?
Die Haut ist unser größtes Sinnesorgan. Über sie nehmen wir unsere Umwelt wahr und unsere eigene Grenze nach außen. Über die Reize, die auf unsere Haut treffen, ermittelt unser Gehirn, ob uns unsere Umwelt positiv gesonnen ist. Achtsame, wohlwollende Berührung z.B. durch Massagen, gibt uns das Gefühl, angenommen und beschützt zu sein, wir können uns entspannen und loslassen, körperlich und emotional. Es werden Glückshormone wie Serotonin und Dopamin ausgeschüttet.
Oft manifestieren sich unverarbeitete Emotionen in körperlichen Verspannungen und Blockaden. Massagen, Dehnungen oder Mobilisierungen beim Sport regen den Lymphfluss an und können sowohl Verspannungen, als auch Emotionen lösen. Hier ist es sehr wichtig, achtsam bei sich zu bleiben, auf sich selbst zu hören und nach der Massage viel zu trinken, um den Ausleitungsprozess zu unterstützen.

Wir Menschen brauchen Berührung, und gerade die kommt in der Coronakrise häufig zu kurz oder ist ganz unmöglich geworden. Was kann passieren, wenn wir zu lange keine Berührung von anderen Menschen spüren?
Ein Mangel an positiver Berührung bringt sowohl körperliche als auch emotionale Folgen mit sich. Auf der sensorischen Ebene kann der Berührungsmangel vorübergehend von den anderen Sinnen bis zu einem gewissen Maß ausgeglichen werden. Auf emotionaler und physischer Ebene sind die Folgen tiefgreifender. Es wird vermehrt das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet und kann zu vermehrten Angstzuständen, depressiven Verstimmungen bis hin zu Bindungsstörungen führen. Ein erhöhter Cortisol-Wert kann zu hohem Blutdruck und einer geschwächten Immunabwehr führen.

Inwiefern kann eine Massage da helfen?
Natürlich kann eine Massage echte Bindungen mit Berührungen nicht ersetzen. Sie kann jedoch durch positive Berührungen das vegetative Nervensystem beruhigen und in einen entspannten Gemütszustand führen. Das Immunsystem wird gestärkt, ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen wird gefördert und depressiven Stimmungen entgegen gewirkt.

Eine Massage kann sehr entspannend und stressreduzierend wirken, was besonders in der aktuellen Krise sehr wichtig ist. Welche Art von Massage ist hier besonders empfehlenswert?
Prinzipiell eignen sich alle Massage-Techniken, die streichende Bewegungen und Griffe nutzen wie die Tiefengewebsmassage oder auch Abhyanga, die ayurvedische Massage. Auch die Fußreflexzonen-Massage ist hier wohltuend. All diese Techniken wirken sehr ausgleichend und stressreduzierend und sind auch gut als Einstieg geeignet, für Menschen ohne Massage-Vorerfahrungen.

Welche Akkupressurpunkte kann man bei sich selbst nutzen, um stressresilienter zu werden?
Im oberen Drittel der Fußsohle liegt mittig, dort wo Groß- und Kleinzehballen sich treffen und eine kleine Vertiefung bilden, der Solarplexus-Punkt. Diesen mit einem ruhigen, gleichbleibenden Druck 1-3 min. zu halten, beruhigt das vegetative Nervensystem und wirkt ausgleichend.
Außerdem kann man den Vagusnerv stimulieren, indem man mit zwei oder drei Finger der einen Hand etwa 60 sek. auf den Handrücken der anderen Hand klopft, und zwar zwischen kleinem Finger und Ringfinger. Das stärkt die Verbindung zwischen Körper und Geist und beruhigt das sympathische Nervensystem, das uns in einen Kampf-oder-Fluchtzustand versetzt.
Achten Sie bei beiden Techniken auf einen angenehmen Druck und lassen Sie Ihre Atmung fließen, dann können Sie dabei nichts falsch machen.

Manche Massagen können auch ziemlich schmerzhaft sein, gerade, wenn sie tief in Verspannungen reingehen. Wieviel Schmerz ist hier noch „gesund“, und wann sollten wir lieber „Stop“ sagen?
Jeder empfindet Schmerz etwas anders: Was für den einen schon unerträglich ist, macht dem anderen gar nichts aus. Allgemein ist es wichtig, sehr achtsam mit sich zu bleiben und die Signale des Körpers ernst zu nehmen. Wenn z.B. an einigen Schmerzpunkten die Atmung nicht mehr frei fließt, ist es zu viel, da sich die Muskeln eher noch mehr anspannen, anstatt die Spannung loszulassen. Die Kommunikation mit dem Therapeuten ist hier ganz entscheidend.

Wann ist eine Massage kontraindiziert?
Bei erhöhtem Blutdruck und Aneurysmen sowie in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten ist eine Massage kontraindiziert. Vorsicht ist auch bei Fieber, akuten Rheumaschüben und Krebserkrankungen mit Metastasen geboten, da sich Bakterien, Entzündungszellen und auch Krebszellen über die Anregung des Lymphflusses schneller im Körper verteilen.
Liegen bekanntermaßen Psychosen oder Epilepsie vor, sollten Massagen auch vermieden werden, da ein sehr tiefer Entspannungszustand einen psychotischen Schub oder epileptischen Anfall hervorrufen kann.

Wenn ich mir eine professionelle Massage geben lassen möchte, worauf muss ich achten? Wie kann ich zwischen Profis und Scharlatanen unterscheiden?
Ist der Massage-Therapeut, Physiotherapeut oder Heilpraktiker ausgebildet, erkennt er Vorerkrankungen und Verletzungen und erfragt sie vor der Massage. Er wird Sie auch über den Ablauf oder die Technik aufklären. Außerdem sollte während der Massage eine Kommunikation stattfinden, indem sich der Therapeut über Druck und Intensität Feedback geben lässt.
Sind alle Punkte gegeben, sollten Sie trotz allem darauf achten, dass Sie ein gutes Gefühl haben und sich sicher und aufgehoben fühlen.

Was möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Gerade in der aktuellen Corona-Krise wird uns deutlich vor Augen geführt, wie wertvoll Gesundheit ist und wie abhängig unser Gesundheitsempfinden von unserem emotionalen Zustand ist. Wir haben die Chance zu lernen, achtsamer mit uns zu sein, mehr mit uns in Kontakt zu kommen und zu spüren „Was brauche ich gerade, was tut mir gut?“, um dann langfristig bewusstere Entscheidungen für uns zu treffen.

Mehr Infos zu Christin Besler gibt es hier!

Foto: Anete Lusina/ www.pexels.com

Video: Im Gespräch #14: Endlich positive Beziehungen haben! Ein mutmachendes Gespräch mit Katia Giry

Endlich kein Drama mehr!
Wie das gelingen kann, warum eine schöne Beziehung im Außen immer mit einer positiven Beziehung zu uns selbst anfängt und weshalb wir vielleicht manchmal allein aber nie einsam sind, erfährst Du in diesem mutmachenden Gespräch von mir und meiner tollen Kollegin Katia Giry. Katia ist Beziehungscoach und hat sich vor allem auf Frauen spezialisiert.

Hier geht es zu unserem Gespräch!

Mehr zu Katia gibt es auf Instagram unter katia.giry.coaching
Mehr von mir bekommst Du hier.

Homöpathie, Kinesiologie und Coaching: Auf 3 Ebenen wirken und stärken

Carola Mertz ist Heilpraktikerin und Personal- und Businesscoach in Bielefeld. Sie bringt die Kräfte der Homöopathie und der Kinesiologie in einzigartiger Weise zusammen und unterstützt Ihre Klienten dadurch ganzheitlich, sanft und effektiv.
Wie genau Sie das macht, erzählt sie in diesem spannenden Interview.

Die Kombination von Kinesiologie und Klassischer Homöopathie findet man nicht sehr häufig, wenn es um Gesundheit und emotionale Ausgeglichenheit geht. Warum hast Du Dich in Deiner Arbeit dafür entschieden?
Rückblickend war es keine Entscheidung, im Laufe meiner Praxiszeit haben beide Therapieformen mich gefunden. Seit 30 Jahren praktiziere und doziere ich Klassische Homöopathie, doch die perfekte Ergänzung, um auch in der aktuellen Situation „am Menschen“ zu sein und ihn emotional zu begleiten und entstressen zu können, kam vor 23 Jahren in Form der Kinesiologie dazu. Diese Kombination ermöglicht eine höchst individuelle und authentische Therapieform für den Patienten/die Person – ganz egal wie drängend die Symptome oder Störungen sind. Es wirkt und bewirkt sehr viel und sehr effektiv, da war es keine Entscheidung mehr, es wurde einfach zur Berufung.

Zum besseren Verständnis: Was genau habe ich mir unter Homöopathie und Kinesiologie vorzustellen? Wie genau werden diese Verfahren angewandt?
Die Klassische Homöopathie ist eine ganzheitliches, in sich geschlossenes, allumfassendes Heilungsverfahren, dass auf einer hoch energetischen Schwingungsebene arbeitet. Dazu stehen Ihr über 7000 – das größte deckt 2000 Symptome ab – hochenergetische Arzneimittel zur Verfügung und es kommen immer mehr dazu, weil immer neue – auch aus modernsten Stoffen – Mittel getestet werden. Sie arbeitet da, wo Krankheit zuerst entsteht im Menschen, an der traumatisierten Lebenskraft und aktiviert energetisch die Selbstheilungskräfte. Sie ist 224 Jahre alt und wurde von dem deutschen Arzt, Rechtsmediziner, und Sprachenwunder Dr. Samuel Hahnemann begründet. Schnell trat sie im frühen 19. Jahrhundert einen Siegeszug über Frankreich, Nord- und Südamerika bis nach Indien an, wo sie heute noch stark verbreitet ist.
Die Kinesiologie wurde vor ca. 40 Jahren in den USA aus Osteopathie, der TCM – Traditionelle Chinesische Medizin ( Akupunktur etc.) – und Neurologie entwickelt, seit ca. 20 Jahren ist sie nach Europa herüber geschwappt. Mit ihr kann man emotionale und Gehirn-Blockaden energetisch lösen.
Zusammen eingesetzt, ergeben sie ein transferstarkes Instrument, das dann die Wege ebnet, wie bereits beschrieben.

Wie würdest Du die positive Wirkung der beiden Heilweisen – vor allem in Kombination beschreiben?
Nun, beides sind hoch energetische Heilweisen und arbeiten durch Information an die Körperzelle – auch an die im Gehirn – und über die Wesenhaftigkeit einer Person. Das Informieren soll bewirken, dass der Körper aufgefordert wird, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Aber die Kombination von beidem erreicht etwas viel Genialeres.
Durch das Umgehen des kritischen Faktors/des menschlichen Verstandes, befragt man den Körper direkt, das Unterbewusstsein, die Seele, wenn Du so willst. Das Interessante dabei ist, dass auch der Verstand des Therapeuten nicht mehr ausschlaggebend für die letztendliche Mittelgabe ist. Bevor das homöopathische Mittel zum Einsatz kommt, klärt man dies ebenfalls mit dem Organismus des Patienten ab, das vermeidet Fehlverordnungen auf Seite des Therapeuten. Der Therapeut hat natürlich immer noch die Vorarbeit zu leisten, aber wenn der Körper nicht zustimmt, sollte man nicht verordnen. Der Körper ist dabei sozusagen das „Barometer“.  

Werden diese Verfahren von der gesetztlichen Krankenkasse unterstützt?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen leider nichts, aber die Privaten, die Beihilfen und teilweise Innungskrankenkassen, jedoch häufig zu sehr geringen Sätzen. Einigen begrenzen auf eine jährliche Pauschale.

Du hast einen Studiengang zum Personal und Business Coach gemacht, warum passt das gut zu Deiner Arbeit?
Zum einen passen die Fragetechniken des Coachings gut zum anamnestischen Bereich meiner Arbeit, so wird die Anamnese zur Challenge. Zum Teil ist es sich auch sehr ähnlich…W-Fragen, keine Suggestiv-Fragen etc. Zum anderen hilft es dem Patienten, aus Gedanken- und Leidschleifen auszusteigen, denn er kommt so selbst zu Lösungen z. B. in seinem Verhalten, Gewohnheiten etc. Wenn es jedoch zum eigentlichen Einsetzen von Coaching-Tools kommt, trenne ich die Arbeit, schon aus technischen Gründen.

Was hat sich für Dich verändert, seit Du so praktizierst?
Da gibt es zwei große Bereiche in denen sich etwas verändert hat.
a) Auf der Arbeit /in der täglichen Praxis:
Es ist eine ganz andere, viel leichtere und sicherere Arbeitsroutine geworden und der Arbeitsinhalt hat einen ganz anderen Anspruch bekommen. Ich versuche, das mal so zu erklären: Dadurch, dass die Kinesiologie emotionale Blockaden wie Ängste, Stress, Lernblockaden etc. über die und in der Körperebene auflöst, können die hochenergetischen homöopathischen Mittel viel besser durchschwingen im Organismus. Sie rennen sich nicht vor den Blockaden tot. Weiterhin kann man ganz anders dosieren, dem Körper und der modernen Zeit angepasst – Stichwort Konsumverhalten auf allen Ebenen, Smartphone, Computer, Stressblockaden, Nahrungsmittel. Das ständige Verbieten von evtl. störenden Einflüssen hat aufgehört, das können die Patienten sehr schätzen und ich auch.
b) Mein eigenes Leben ist prozessorientiert und auf Transformation und Weiterentwicklung ausgerichtet. Der immer wieder neue achtsame Blick auf Prioritäten, Zusammenhänge und Zeitqualitäten mit den unterschiedlichsten Methoden. Da nehmen die Klassische Homöopathie, Kinesiologie, Coaching und Systemische Arbeit einen sehr, sehr großen Platz ein. Alles läuft problemlos parallel und ist einfach nicht mehr wegzudenken – warum auch? Ich bin ich sehr dankbar, dass ich diese Dinge in meinem Leben erfahren, lernen durfte und immer noch darf. 

Mit welchen Anliegen kommen Deine Klienten zu Dir?
Meine Patienten kommen vom Embryo bis zu Greis und mit jeder Art von Erkrankung. Gerne in der Schwangerschaft, aber viele bringen auch Ihre Kinder, oder sie haben ein ganz klares Bewußtsein darüber,
wie sie mit ihrem Organismus umgehen wollen. Gibt es gesetzliche Einschränkungen, dann weise ich die Patienten darauf hin.

Was ist denn für Dein Klientel/Patienten daran so wichtig und fühlbar?
Unmittelbar nach der Sitzung ist Erleichterung auf allen Ebenen fühlbar, erleichtert, getröstet und positiv erschöpft, das ist das, was die Patienten direkt nach der Sitzung beschreiben. Auf lange Sicht natürlich effektives Vorankommen, wenn es um Schmerzfreiheit und Symptomen-Verlust geht. Aber es ist mehr als das. Ich nenne es „raus aus den inneren Strickmustern“, raus aus dem Leid-Karussell, Gedanken- und Symptomen-Schleifen. Hin zu einem freieren, bewussten, sinnhaften und zielorientierten Leben. Vielleicht einfach weniger gefangen in Mustern und Prägung.

Wenn man als absoluter Anfänger beginnt, sich zu diesem Thema schlau zu machen, wird man mit viel Information überrollt. Was würdest Du einem Anfänger empfehlen?
Das Leben, das dieser Mensch geführt hat, hat ihn an diesen Punkt gebracht, er sollte nicht wieder um jeden Preis dahin zurückwollen. Er sollte sich darüber klar werden, was sich in seinem Leben, Verhalten, Wirken wirklich dauerhaft verändern darf.  Also ist es klug, nicht auch noch den Therapieverlauf regeln zu wollen. Nicht so viel über die Theorie lesen, sondern sich den einen Menschen suchen, der einen auf seinem Weg stützen, begleiten, coachen darf. Sich hier mal abgeben und vertrauen. Zeitgleich bereit sein,  Reaktionen zuzulassen, Heilungskrisen auszuhalten, hinzunehmen und mitzuarbeiten.
„Am Ball bleiben“, step by step weiter zu gehen, neue ungewöhnliche Dinge anzunehmen und Ziele nicht aus den Augen verlieren. Kurz gesagt, Transformation und Wandlung nicht als Bedrohung einzustufen und auch die Bereitschaft zeigen, Liebgewordenes, das sich überholt hat, loszulassen.

Was möchtest Du unseren Zuhörern noch mit auf den Weg geben?
Liebt Euch so sehr, dass es Euch wert, ist diese Arbeit anzugehen und zu verfolgen, dies wird die spannendste Geschichte Eures Lebens. Seid dankbar über das was Ihr habt, die eigenen Ressourcen sind eine echte Bank im wechselnden Glück der Zeiten!

Mehr Infos zu Carola findest Du hier!

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Video: Im Gespräch #13: Tanzen als Spiegel unserer Seele nutzen

Ein tiefgründiges und animierendes Gespräch mit Vivien van Deventer

Musik an und lostanzen!
Tanz hat nichts mit Perfektion zu tun sondern mit der Lust, unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen und ganz bei uns zu sein. Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, negative Gefühle rauszulassen und uns mit positiven Emotionen zu versorgen. Warum Tanz ein tolles Mittel ist, uns wieder in Balance zu bringen, erzählt uns meine wunderbare Freundin und Tänzerin Vivien von Deventer in diesem facettenreichen Interview und neusten Beitrag zu meinem mentalen Corona Care-Paket.
Sehen und hören kannst Du uns hier!

Infos zu Vivien und ihren Performances findest Du vielfältig im Internet, ihre eigene Seite befindet sich gerade im Aufbau.
Mehr Infos zu mir gibt es hier!

Ran an das Hindernis und drüber!

Ein spannender Hindernislauf mit Sebastian Sowa

Sebastian ist nicht nur Trainer, Fachberater und Coach in Altenburg/ Thüringen, sondern seit vielen Jahren auch Extremsportler und mit vollem Herzen dabei. Insgesamt betreibt er seit 20 Jahren Sport. Unter anderem hat er sich seit 9 Jahren auf Hindernislauf spezialisiert. Was er daraus fürs Leben lernt und warum das gerade in Krisenzeiten von unschätzbarem Wert ist, um die eigene Resilienz zu stärken, erzählt er in diesem dynamischen Interview.

Sebastian, Du bist seit vielen Jahren unglaublich aktiv als Sportler und hast erzählt, dass Du es gewöhnt bist, Dich selbst zu disziplinieren und mit Dir allein zu sein. Warum kann das gerade in der aktuellen Coronakrise so wertvoll sein?
Ich hatte viele Trainings und auch einige Wettkämpfe, die nicht gut liefen, das hat mich vor einigen Jahren noch stark frustriert. Ich glaubte fest daran das es doch „immer“ klappen muss. Das ich immer abliefere und alles andere nichts bringt. Mittlerweile bin ich da deutlich entspannter. Denn genau diese Trainings, Wettkämpfe waren es die mir am stärksten gezeigt haben, wo ich Defizite habe. So gab es immer die Möglichkeit, mich neu auszurichten und meine guten Attribute genauer zu erkennen. Zusätzlich kam die Erkenntnis, dass Schwächen dazugehören. Kein Körper funktioniert immer auf 100%, auch wenn das gern suggeriert wird. Ich gebe mir die Erlaubnis auch mal weniger gut zu sein. Denn ich bin ja immer noch gut! Corona bringt viele ins Wanken. Auch mich. Jedoch gibt mir der Sport und die Disziplin einen großen Halt. Wenn du unzählige Stunden allein Laufen warst, Sport machst zu Zeiten wo andere schlafen… das macht dich mental sehr stabil. Du erkennst, dass allein sein auch notwendig ist. Allein sein heißt bei dir sein. Wer ist das noch regelmäßig? Wenn du die Ruhe an einem Sonntagmorgen um 6 Uhr beim Laufen über 3Std. schätzen lernst, dann lernst du auch die Entschleunigung durch Corona schätzen.

Du hast Dich unter Anderem auf das Thema Hindernislauf spezialisiert. Was genau fasziniert Dich daran so?
Ich habe früher nur reines Krafttraining absolviert, mein Horizont war darauf beschränkt. Dann kam mein Bruder und meinte, „Hey, Basti. Da findet bald so ein krasser Lauf in Rudolstadt statt, da müssen wir mitmachen!“
Ich hatte drei Monate um mich zum Läufer fit zu machen. Zusätzlich die Hindernisse… Sehr gewagt und auch rückblickend ein wenig unklug. Das erste Training über 8 km war eine Qual von Anfang bis Ende. Und für den Event standen 24km an… Da dachte ich mir: “Das kann nicht sein, du machst viele Jahre Sport, aber fit bist du überhaupt nicht.“
Also habe ich alle Regeln, alle Dogmen über Bord geworfen, komplett anders trainiert. Die neue Welt faszinierte mich. Und da der Event sehr gut für mich ausging, war die Euphorie groß. Seitdem lerne ich aus möglichst vielen Sportarten das Beste zu verbinden, bin deutlich offener und kommuniziere jedem, dass eine breite Aufstellung mehr Balance gibt. Wörtlich und sinngemäß. Hindernisläufer sind sehr gute Athleten. Außerdem bekommst du die Möglichkeit bspw. als Angestellter einer Bank, der immer im Anzug und sehr „konform“ ist, mal im Schlamm zu kriechen, zu klettern wie ein Kind und einfach mal die Sau raus zu lassen. Beim Hindernisrennen sind alle gleich, alle auf Augenhöhe. Das ist ein megaschönes Gefühl und so intensiv woanders sehr selten zu bekommen.

Wie hilft Dir Deine Fähigkeit, Hürden zu überspringen aktuell – und was können wir (die vermutlich keine sportliche Kompetenz als Hindernisläufer haben) aus Deinen Erfahrungen für uns mitnehmen?
Gehen wir gemeinsam gedanklich durch, was in mir vorgeht wenn ich auf eine Hürde zulaufe und sie bewältige.
„Da kommt die nächste Hürde, ich bin schon ein wenig groggy. Aber die letzten Hindernisse habe ich geschafft, also auch dieses. Oh man, schwerer als erwartet, sah von weitem nicht so aus. Los, genau dafür hast du trainiert. Oben, ging doch gut. Konzentrier dich. Langsam runter, nicht fallen, Sicherheit geht vor. Halte dich gut fest, gleich geschafft. Yes, das war geil. Tolles Hindernis. Was kommt als nächstes?“ Übertragen auf das Leben möchte ich es wie folgt anbieten: Schau genau, wie oft du anspruchsvolle Situationen bereits gemeistert hast. Trainiere, sei vorbereitet. Das gibt dir Sicherheit. Auch wenn es schwerer ist als erwartet, vertraue dir! Bleib konzentriert bei dir, blende das Außen aus und geh nach innen. Finde die Freude an der Sache die du eben tust! Sei im Moment! Schau nach vorn und sei dir gewiss, du packst auch das folgende. 

Du hast Dich neben Deiner Sportlerkarriere und Deinem Hauptjob für die Coachingausbildung entschieden. Warum?
Ich möchte schon sehr lange Coach/Trainer werden, es hat sich nur nicht herausgefiltert wie ich das umsetze. Personen aus unterschiedlichsten Kreisen sprechen mir einen hohen motivierenden Faktor zu. Wenn mir Sprechzeit gegeben wird, spreche ich gern und ziehe Menschen in meinen Bann. Mich hat interessiert wie ich in anderen diese intrinsische Motivation entfachen kann. Dazu benötigt es eine Menge zusätzliches Wissen, daher die Ausbildung. Zu sehen wie andere Menschen Kompetenzen entwickeln, die ihnen langfristig helfen, ist einfach spitze! Und ich lerne dadurch auch ständig dazu. Das in Summe mit anderen Faktoren hat mich dazu veranlasst. Bald kommt diese Story über mich persönlich auf viele Teile gesplittet auf Instagram. Da beleuchte ich das näher. Da könnt Ihr mir gern folgen.

Was hast Du selbst für Dich aus der Coachingausbildung mitgenommen? Was hat sich bei Dir dadurch verändert?
Ich bin deutlich offener und übe mich ständig darin weniger zu bewerten. Eine wirklich große Herausforderung!

Wie unterstützt Du Deine Klienten mental in der aktuellen Krise, welche Themen werden vor allem an Dich herangetragen?
Corona ist bei meinen (momentan noch wenigen) Klienten bis jetzt überhaupt kein Thema. Es kommen andere Dinge zum Vorschein, die durch Corona lediglich offengelegt werden. Ein enorm spannender Prozess. Ich wünsche jedem gute Erkenntnisse aus dieser Zeit! Support erhalten sie durch meine hoch positive Einstellung zum Leben. Ich blicke gern mal weg vom Weg, das gibt Luft zum Atmen und Raum für Wärme. Schutz und Stärke werden übertragen.

Inwiefern kannst Du Deine Erfahrungen als Sportler sinnvoll einfließen lassen?
Beim Sport hängt alles von deiner Umsetzung ab, genauso wie in allen anderen Bereichen auch. Das ist das größte Learning für mich. Auch wichtig: der Zustand aus Be-und Entlastung. Dem Klienten klar zu machen, das Pausen die Resonanz für Kreativität und Antrieb fördern. Allerdings ist hier viel Übung wichtig. Pausen machen bedeutet nicht dem inneren Faulenzer ständig nachzugeben. Hier setzte ich an, realistischen Zielen, die fördern und Fordern. Das birgt fruchtbaren Boden.

Die Coronakrise wirft vielen von uns ständig neue Steine in den Weg. Wie kann ich mich motivieren, nicht aufzugeben, sondern jedes Hindernis in Angriff zu nehmen?
Erstmal die momentane Situation annehmen, fühlen. Danach klarmachen dass du immer noch über so viel entscheiden kannst. Etwas neues beginnen. Erfolge in diesen Bereichen feiern und mit dieser Motivation erneut bei Schritt eins beginnen.

Wir haben oben über den Wert des Alleinseins gesprochen. Warum meinst Du, fällt das manchen Menschen so schwer?
Die meisten befinden sich in einem Status des permanenten Konsums. Überall Reize, die sie aufnehmen und verarbeiten. Sie sind konditioniert darauf immer neue Impulse zu benötigen. Totale Ruhe und oder das allein sein entzieht diese Reize. Damit kommen viele nicht zurecht. Doch statt sich behutsam an diesen Moment heranzutasten, wird wieder konsumiert. Sehr schwer da auszubrechen. Das schaffen nur die, die das wirklich (!) möchten, oder die, die sich dafür Anleitung holen. Auch für mich war dies eine lange Reise die immer noch andauert. Mittlerweile weiß aber jeder: Der Sebastian ist häufig nicht dabei, aber wenn, dann ist er absolut dabei.  Bodo Schäfer hat da ein tolles Zitat:
„Sage nein zu unwichtigen Dingen, und werde groß. Sage ja zu den wirklich wichtigen Dingen und werde ein Gigant!“ Ein wenig reißerisch, aber mir gefällt es sehr.

Was möchtest Du diesen Menschen als Coach mit auf den Weg geben?
Erkenne die Magie der Ruhe! Du benötigst mehr Zeit für dich, als du vermutest.

Als positiver Impuls zum Abschluss: Warum lohnt es sich, auch in der Krise Hindernisse in Angriff zu nehmen und zu überwinden statt auszuweichen?
Zunächst: Wenn die Kraft nicht reicht ist ein Ausweichen auch okay, dafür gibt es beim Hindernislauf die ( sehr scherzhaft bezeichnete) Pussy Lane. Das hat natürlich auch ein Stück mit deinem eigenen Anspruch und deinem mentalen Limit zu tun. Aber ich denke, lieber ausnahmsweise mal ausweichen, statt langfristig nicht an den Start zu kommen. Aber: stell dir vor, wieviel mentale Höhe und Reife du erreichst, wenn du Hindernisse überwindest. Dieses Gefühl ist woanders schwer zu bekommen. Daher, es lohnt sich! Heavy Metal und GO!!

Mehr zu Sebastian findet Ihr auf Instagram unter anlaufpunkt_coaching

Weitere Interviews, Videos und Artikel gibt es hier!

Foto: Andrea Piacquadio/ www.pexels.com

Blumen für alle! Willkommen 2021!

Von Henri Matisse stammt das wunderbare Zitat:

„Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will.“

2020 war ein ganz besonderes Jahr, geprägt von einer Pandemie, die vieles auf den Kopf gestellt und nachhaltig verändert hat – und sie hat noch lange kein Ende gefunden.
Gefühlt von heute auf morgen waren und sind wir einer latenten Bedrohung ausgesetzt und können vielen Aktivitäten, die wir bisher vollkommen ungehindert ausüben durften, nicht mehr nachgehen. Wir sind aufgefordert, Abstand zu unseren Familien und Freunden zu halten, um sie und uns selbst vor Ansteckung zu schützen. Viele von uns kämpfen mit Angst, Einsamkeit und einer großen Unsicherheit, sowohl persönlich als auch finanziell. Manchmal ist das alles schwer auszuhalten.
Manches fehlt aktuell, einiges ist anders geworden, aber vieles ist auch noch vorhanden.

Für mich bedeutet das obige Zitat vor allem eine Entscheidung.
Die Entscheidung, den Fokus auf das zu legen, was da ist, anstatt auf das, was fehlt. Meine Aufmerksamkeit auf die Fülle statt auf den Mangel zu legen. Zugegeben: Das ist nicht immer einfach. Manchmal nervt einfach alles. Ich will endlich wieder reisen, ins Museum gehen und meine Freunde umarmen. Da verstecken sich die erwähnten Blumen unter dem temporären Frust oft ziemlich gut.

Was konnten wir 2020 gewinnen?

Zum Beispiel die Erkenntnis, dass unsere Gesellschaft Großes erreichen kann, sofern sie täglich Solidarität, Verantwortung und Rücksichtnahme lebt und (hoffentlich weitgehend) an einem Strang zieht.
Die Erfahrung, dass wir häufig viel weniger benötigen, als wir vor der Pandemie dachten und Konsum in vielerlei Hinsicht gar nicht mehr so wichtig ist. Die Dankbarkeit, dass es ganz viele tolle Menschen in unserem Leben gibt, für deren Schutz wir gern eine Maske aufsetzen.
Das Aha-Erlebnis, dass man auch in Deutschland wunderbar Urlaub machen und Wandern vor der Haustür richtig Spaß machen kann.Wir haben aber auch gelernt, wie wichtig für uns Berührung und körperlicher Kontakt sind und dass digitale Nähe die körperliche nicht ersetzen kann.
Vielleicht sind wir mit manchen im Geiste noch enger zusammengerückt, mit anderen mussten wir möglicherweise den Kontakt abbrechen, da im Zuge der Pandemie unterschiedliche Wertvorstellungen sichtbar wurden, die einer Beziehung den Boden entziehen.

Es war ein Jahr der Umbrüche, des Lernens, des Umgangs mit Veränderung und eine konstante Überprüfung der eigenen Anpassungskompetenz, Resilienz und Akzeptanzfähigkeit.
Sehr deutlich konnten wir bei vielen Menschen deren grundsätzliche Haltung erkennen, wenn es aus der Komfortzone herausgeht: Vielen gelang es, die neue Situation und deren ständigen Fluss relativ schnell anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Unglaublich viel Kreativität und neue Lösungen und Angebote entstanden so in einem beeindruckenden Tempo. Hier wurden neue Blumen gesät und schnell zum Erblühen gebracht. Andere Menschen klammerten sich verzweifelt an den alten Status quo, die alte Komfortzone, wechselten in den Opfermodus und entwickelten Ihre Kreativität nicht in Richtung Lösung sondern Verschwörung und selbst ernannten Widerstand. Auf diesem Boden kann nur wenig Schönes wachsen.

Auch 2021 wird uns vor gravierende Herausforderungen stellen, wir werden weitere Einschränkungen und Veränderungen bewältigen müssen.
Aber es werden sich auch viele neue Möglichkeiten auftun, uns lösungsfokussiert einzubringen, für Andere da zu sein und so viele Blumen wachsen zu lassen wie möglich – wenn wir diese denn sehen möchten.

Ich persönlich möchte versuchen, meine Fähigkeiten als mentale Gärtnerin stetig weiter zu entwickeln. Noch aufmerksamer zu werden für die kleinen schönen Momente wie ein nettes Lächeln, eine freundliche E-Mail, einen sonnigen Morgen oder eine gute Tasse Kaffee. Solche Momente erfahren wir jeden Tag, zu oft aber nehmen wir sie als selbstverständlich und verschenken die positive Energie, die sie uns geben.
Ich will meine Dankbarkeit schulen für die Gesundheit, die Sicherheit und den Wohlstand, den ich leben darf und das, was schwierig ist, zwar würdigen, aber in eine gesunde Relation setzen.
Denn den Fokus auf die Fülle im Leben zu legen, macht nicht nur Sinn – es macht schlichtweg auch mehr Spaß!

Ich wünsche Euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr und jede Menge Blumen für 2021!

Foto: Kirsten Schmiegelt

Video: Im Gespräch #12: Kraft tanken durch Trance und Phantasiereisen

Pünktlich zum Jahr 2021 ist es Zeit für eine Premiere!
In dieser neuen Folge meiner Reihe „im Gespräch“ könnt Ihr uns nicht nur hören sondern auch sehen.
Ich freue mich sehr, meine gute Freundin und Kollegin Monika Stepan, mit der ich Anfang 2020 die allererste Podcastfolge aufgenommen habe, auch für diese Premiere gewonnen zu haben.
Mona hat selbst unglaublich positive und heilsame Erfahrungen mit Trance und Hypnoelementen gemacht und arbeitet sehr erfolgreich damit als Coach. An ihren persönlichen Erfahrungen lässt sie uns nicht nur teilhaben, sondern gibt uns einen tiefen Einblick in die kraftvolle Wirkung emotionaler Bilder und tiefer Entspannung. Gleichzeitig thematisieren wir in diesem Gespräch eventuelle Vorbehalte bzgl. Trance- und Hypnoelementen und lassen den Prozess greifbar werden.
In Coronazeiten können wir wenig real reisen, aber in unserer Phantasie gibt es keine Grenzen. Also packt Euren imaginären Koffer und tankt neue Kraft auf Eurer individuellen Trancereise!

Unser Interview – live und in Farbe, ohne Filter und vollkommen authentisch findet Ihr hier.

Mehr Infos zu Mona gibt es auf ihrer Homepage.
Mehr zu mir erfahrt Ihr hier!

Foto: Kirsten Schmiegelt

Gelassenheit finden durch autogenes Training

Mein Kollege und Hypnocoach Bernd Dorst gibt uns eine einfache und praxistaugliche Einführung.

Du bist ausgebildeter Coach und Hypnotherapeut und vielseitig ausgebildet. Wie bist Du zum autogenen Training gekommen?
Ich bin schon sehr früh zum Autogenen Training gekommen, als ich als asthmakrankes Kind in einer Kur AT auf meinem Therapieplan stehen hatte. Nach nur 4 Wochen merkte ich schon die positiven Auswirkungen auf mein Asthma und bin dann anschließend bei der Methode hängen geblieben.  

Wie genau funktioniert es?
Wie das Wort „autogen“ (griechisch für „ursprünglich, selbsttätig“) schon andeutet, nimmt man beim autogenen Training selbsttätig eine Art Selbsthypnose vor. Das ist für gesunde Menschen ungefährlich. Im Autogenen Training gibt es 3 Stufen, die Grund-, Mittel- und Oberstufe.
Mit dem Autogenen Training ist es möglich, das Vegetative Nervensystem, das „autonome“, selbständige Nervensystem, anzusprechen. Dieses arbeitet normalerweise unabhängig von unserem Bewusstsein und unserem Willen und reguliert unter anderem die Tätigkeit sämtlicher Organe, ist aber andererseits für viele negative körperliche Reaktionen auf Stress verantwortlich.
In der Grundstufe erlernt man in einfachen Übungen sein vegetatives Nervensystem willentlich positiv zu beeinflussen und so u. a. ganz bewusst psycho-vegetative Funktionen selbst zu regulieren. Für die Anwendung der Mittelstufe muss die Grundstufe beherrscht werden. Die Mittelstufe dient dazu, sich mit seelischen und sozialen Faktoren, die zu Verspannungen führen, auseinanderzusetzen. Sogenannte Vorsatzformeln, also Leitsätze, die auf den Übenden abgestimmt sind, werden hier genutzt, damit der Übende sich selbst hypnotische Aufträge erteilen kann und diese vom Unbewussten direkt umgesetzt werden. Hierbei kann es sich um Themenbereiche wie den Körper (Leistungsfähigkeit, Krankheit) oder die Psyche (Verhaltensveränderungen oder das Erreichen von Lebenszielen) drehen und die kurz und prägnant formulierten Formeln werden vom Übenden im Anhang an die Übung der Grundstufe (als Vorentspannung) genutzt.
In der Oberstufe des Autogenen Trainings geht es um Tiefenentspannung, Selbsterkenntnis und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Es findet eine Art Innenschau, Selbsterfahrung, Selbstfindung und Einsicht statt.

Welche positive Wirkung merkst Du bei Dir ganz konkret?
Auch in der Krise behalte ich meine Gelassenheit und kann die Dinge so akzeptieren wie sie im Moment gerade sind. Seit ich Autogenes Training betreibe konnte ich meine Asthma-Medikamente in Abstimmung mit meinem Pneumologen um mehr als die Hälfte reduzieren, ein Akut-Medikament habe ich zwar noch, aber seit ganz langer Zeit nicht mehr nutzen müssen. Sollte ich mal nicht einschlafen können, wirkt Autogenes Training Wunder.

Wenn ich mit autogenem Training beginnen möchte, gerade in der aktuellen Zeit: Kann ich das online lernen, oder empfiehlst Du auf jeden Fall einen Präsenzkurs?
Im Idealfall würde ich einen Präsenzkurz zum Erlernen empfehlen. In der heutigen Zeit des „Social Distancing“, kann aber sicher ein erstes Erlernen der Grundstufe online erfolgen, um es später in Präsenz noch einmal zu wiederholen und die eigene Technik zu überprüfen. Bei einem Online-Kurs wäre anzuraten, einen Kurs zu suchen, der eine Interaktion mit dem Kursleiter zulässt. Dieser gibt weitere Erklärungen zu den Übungen und beantwortet am Ende jeder Lektion Fragen oder gibt weitere Tipps/teilt seine Erfahrungen. Zum Erlernen der Mittel- und Oberstufe wäre ein Präsenzkurs bestimmt die bessere Wahl, da hier auch u. U. starke Emotionen auftreten können, die durch einen erfahrenen Kursleiter stabilisiert werden sollten.

Was muss ich als Anfänger beachten?
Üben, üben, üben und das regelmäßig. Die Methode „Autogenes Training“ beinhaltet „Training“. Wie beim Sport gilt: Ohne Fleiß kein Preis. Nicht zu viel auf einmal wollen und geduldig sein: Langsam die aufeinander aufbauenden Übungen erlernen ist besser, als in 2 Wochen bei der Oberstufe angelangt sein zu wollen. Man kann davon ausgehen, dass es mindestens 6 Monate dauert, bis man mit dem Training der Oberstufe anfangen kann (ein Marathon wird ja auch nicht nach 2 Wochen Training gelaufen)

Gibt es eventuelle Risiken?
Für gesunde Menschen ist Autogenes Training gefahrlos. Für Personen mit schweren Angststörungen, Wahnvorstellungen, Persönlichkeitsstörungen, Depressionen ist Autogenes Training (wie bei Hypnose auch) kontraindiziert.

Inwiefern kann uns autogenes Training helfen, die aktuelle Krise mit all ihren Einschränkungen und latenter Bedrohung zu verarbeiten und Kraft zu tanken?
Autogenes Training kann uns helfen, besser mit dem durch die aktuelle Krise hervorgerufenen Stress umzugehen, in dem wir bewusst unser vegetatives Nervensystem autoregulieren und somit physischen Belastungen durch Stress entgegensteuern können. Autogenes Training kann auch vor dem Einschlafen gemacht werden und ist ein hervorragendes Mittel, um sanft in den Schlaf zu gleiten oder negative Gedankenspiralen zu durchbrechen. Schaut man sich das Autogene Training mit all seinen Facetten an, stellt man fest, dass es sich positiv auf fast alle Säulen der Resilienz auswirken kann und wer schon einmal eine Fantasiereise an einen sonnigen Sandstrand gemacht hat, wie das z. B, in der Mittelstufe des Autogenen Trainings möglich ist, weiß in welcher Weise hieraus Kraft getankt werden kann.   

Wie lange dauert es, bis sich fühlbare Erfolge einstellen?
Nach etwa 4-6 Wochen stellen sich erste Erfolge ein. Es ist jedoch sehr davon abhängig, wie oft geübt wird.

Wieviel Zeit sollte ich täglich dafür investieren?
Anfänglich sind 5-10 Minuten am Tag, die sich nach und nach auf maximal 30 Minuten steigern, sehr gut investierte Zeit.

Wenn Du mir autogenes Training „verkaufen“ willst, was sind Deine 3 Top-Argumente?
Wieso eigentlich nur 3 Argumente?:)
Es ist so einfach zu erlernen, dass selbst Kaffeewasser anbrennen lassen schwer dagegen ist.
Autogenes Training kann man immer und überall ohne Hilfsmittel praktizieren – im Stehen in der U-Bahn, im Sitzen im Kutschersitz auf dem Bürostuhl im Homeoffice oder auf der Couch oder im Liegen.
Die Anwendung von Autogenem Training ist so vielseitig und „dosierbar“ – nur zum Entspannen/Gelassenheit erwerben, sich mit Leitsätzen weiterentwickeln oder als Mittel zur Selbstfindung/Selbsterfahrung.
Mit entsprechender Übung ist es möglich mit Autogenem Training von Stress auf Entspannung umzuschalten, in Sekunden.

Ok das waren jetzt vier… soll ich weitermachen?

Was möchtest Du unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Einen Spruch aus den „Carnets“ von Antoine de Saint-Exupéry:
„Es ist die Welt von heute, der eine Welt von morgen folgen wird.“

Auch wenn es gerade alles andere als einfach ist, versucht die momentane Situation zu akzeptieren, bleibt Euren Werten treu. Tut Euch und Anderen Gutes, werdet zum Sinnfinder, bleibt optimistisch und kreativ auf Eurem Weg in Eure Welt von morgen. 

Bernd Dorst studierte BWL in Saarbrücken und Lyon. Nach 20 Jahren in Frankreich lebt er seit 2018 in Saarbrücken und arbeitet in einer psychologischen Gemeinschaftspraxis im Süden Luxemburgs. Er ist ausgebildeter Personal und Business Coach, Mediator (univ.-gepr.), geprüfter Heilpraktiker für Psychotherapie, Burnoutberater und Trainer für Autogenes Training nach Schultz und Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Neben Themen, wie z.B. Stressmanagement, Burn- und Boreout, Entspannungstechniken und anderen, spezialisierte er sich auf die Bereiche Coming-out, Mobbing und Trauerbegleitung.

Zu Bernd’s Homepage geht es hier.

Foto: Spencer Selover/ pexels.com

Ganz bei mir ankommen! Das Wunder der Meditation

Im Gespräch mit meiner Kollegin und Meditationscoach Anja Lüders.

Anja kommt ursprünglich aus dem schönen Harz und hat sich vor 18 Jahren in Baden-Württemberg ein neues Leben aufgebaut. Coaching und Meditation sind die letzten Jahre ihre intensiven Begleiter, und ich freue mich sehr, dass sie uns durch dieses einfühlsame Interview in die Meditation und ihre Wirkung eintauchen lässt.

Anja, Du hast Dich in Deiner Arbeit u.a. auf Meditation spezialisiert. In einem griffigen Satz: Wie definierst Du Meditation?
Meditation bedeutet für mich: Auf dem kürzesten Weg aus der kognitiven Welt auszusteigen, Verbindung zu sich aufzunehmen, zum Kraftort, seinem Herz und der Seele.

Warum fasziniert Dich dieses Thema so?
So viel wird über Meditation gesprochen und mein Ziel war es Eingangs, dieses ganz Besondere zu finden. Da ich diesen umworbenen Zustand nicht erreichte, habe ich dieses Medium erstmal wieder aus den Augen verloren. Nach Jahren stieß ich erneut auf Meditation und wollte mehr wissen. So habe ich verschiedene Arten ausprobiert, sämtliche Lektüren gelesen und schließlich auch meinen Meditations-Coach absolviert. Ich habe mittlerweile dadurch eine andere Meinung über Meditation. Aus heutiger Sicht fasziniert mich, wie viel Macht die Innenschau hat, wenn wir offen sind und nichts erwarten oder erzwingen. Wie viel Heilung darin steckt.

Welche positive Wirkung hat Meditation, und warum kann Sie für uns speziell in Krisenzeiten so hilfreich sein?
Diese Art von Achtsamkeit kann viele gute Wirkungen haben. Sei es, dass sie Stresshormone und Angstgefühle reduzieren kann, wir es schaffen können aus unserem Gedankenkarussell auszusteigen, zu mehr Bewusstsein und Vertrauen führen, oder auch positiven Einfluss auf verschiedene Krankheitsbilder haben kann. Ich sage auch: „Je lauter und stürmischer es im Außen ist, desto ruhiger und geordneter sollte es in uns sein!“ Und das zeigt sich gerade in turbulenten Zeiten. Ich kann mir mit Meditation ein stabiles inneres System aufbauen, dass mich befähigt, negative äußere Einflüsse von mir abzuhalten, oder diesen Zeiten kraftvoller zu begegnen, um schneller wieder aus diesen herauszutreten. Es schafft, bewusst und achtsam mit mir umzugehen.

Kannst Du eine persönliche Erfahrung teilen, wo Meditation für Dich besonders heilsam und unterstützend war?
Ja, natürlich. Ganz besonders heilsam war diese für mich, im Umgang mit Vergebung. Durch die Meditationspraxis schaffte ich es, alte Konflikte zu lösen. Mich von Erwartungen, Wertungen und Verletzungen zu trennen. Gefühle wie Wut, Angst und Trauer loszulassen. Infolgedessen, kann ich nun mit den betroffenen Personen ganz frei umgehen. Habe eine neue Basis geschaffen und trage diesen nichts mehr nach. Meditation unterstützt mich auch dabei, mir regelmäßig Erholungs- und Regenerationsphasen des Alltags zu sichern. Ich nehme dadurch Verbindung zu mir auf und kann leichter auf meine Intuition hören. Denn unsere „Entscheidungen und Handlungen aus dem Bauch“ sind ja nicht umsonst die Richtigen und so bewährt.

Welche unterschiedlichen Arten von Meditation gibt es, und wie finde ich die richtige für mich?
Mir sind einige verschiedene Meditationsarten bekannt. Um ein paar gängige zu nennen: Atemmeditation, Klangmeditation, Gehmeditation, Zazen-Meditation, Metta-Mediation, Transzendentale Meditation, aber auch Bodyscan, Progressive Muskelrelaxation, Vipassana/Achtsamkeits-Meditation, Mudras und einige mehr. Ich glaube, die eine richtige Art zu meditieren gibt es nicht. Vielmehr ist es wichtig auf sein Gefühl oder Impuls zu hören. Es einfach auszuprobieren und sich zu öffnen. Wenn es sich gut anfühlt, wird es auch gut sein. Ich zum Beispiel meditiere auch nicht immer auf die gleiche Art. Ich höre da auf meine innere Stimme, was sich richtig in dem Moment für mich anfühlt. Und das passt immer.

Wenn ich beginnen möchte zu meditieren, wie kann ich das am besten tun? Soll ich mich einer geführten Gruppe anschließen, reichen Videos aus? Was empfiehlst Du?
Für den Start halte ich geführte bzw. angeleitete Meditationen am geeignetsten. So habe ich jemanden an der Hand, der mich sozusagen einlernt und mir unterstützend zur Seite steht.
Grundsätzlich gibt es keine Vorgaben und es kann per Video, Podcast , CD oder in Einzel- oder Gruppensitzungen begonnen werden. Ich habe beispielsweise in einer kleinen Gruppe gestartet. Dies hat mir geholfen einen Einblick, erste Kenntnisse und eine gewissen Sicherheit zu bekommen.

Meditation hilft uns dabei, uns in uns selbst zu versenken und die Welt um uns herum auszublenden und unsere Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Ich nehme an, dass jeder, der Meditation ausprobiert, sehr schnell merken wird, dass diese Selbstversenkung und vor allem das „nicht denken“, ziemlich schwierig umzusetzen ist. Wie gelingt Dir das, und welche Tipps kannst Du uns dazu geben?
Als aller erstes fällt mir dazu ein, sich keinen Druck zu machen und geduldig dranzubleiben. Den Kopf auszuschalten geht nicht von heute auf morgen. Sind wir doch in einer eher gehetzten, kognitiven Welt. Für das „nicht denken“, bedarf es ein wenig Übung und Routine. Auch ich habe Tage, an denen es bei mir nicht so „klappen mag“. Allerdings ist das ebenso ok. An solch einem Tag hilft es mir, meine Gedanken nicht zwanghaft unterdrücken zu wollen, sondern zu beobachten. „Was kommt da für ein Gedanke? Und, oh, noch einer.“ Die Gedanken anzusehen ohne ihnen Bewertung zu geben. Ihnen die Möglichkeit zu geben weiterzuziehen. Gerade an diesen Tagen breche ich nicht ab und danke mir nochmal besonders, dass ich mir die Zeit genommen habe und geduldig war.

Wie kann ich trotz dieser anfänglichen „Misserfolge“ am Ball bleiben?
Wie oben schon genannt, halte ich es für wichtig, gerade am Anfang, nicht gleich den Kopf in den Sand zu stecken. Gib dir Zeit! Für so viele Dinge haben wir Geduld und Ausdauer, aber für uns nicht mal 10 min am Tag? Wie schnell haben wir denn Fahrradfahren gelernt? Wie oft sind wir gescheitert und trotzdem immer wieder aufgestiegen? Genauso dürfen wir das auch beim Meditieren sehen. Übung macht den Meister! Zusätzlich halte ich es auch für super wichtig ohne Erwartungen in die Meditation zu gehen. Je weniger Erwartungen wir haben, desto mehr können wir begeistert werden und Erfolge erleben. Ich bedanke mich nach jeder Meditation bei mir selber. Das schafft Respekt und Freude für die nächste Übungseinheit.

Gibt es eine Tageszeit, die sich besonders gut eignet, um zu meditieren?
Ich meine gelesen zu haben, dass sich die frühen Morgenstunden am besten zum Meditieren eignen, da der Geist da noch ruhig und klar ist. Auch hier ist es wieder individuell. Ich halte Meditation zu jeder Tageszeit für empfehlenswert. Am Abend hilft sie durchaus auch zum Abschalten und unterstützend beim Einschlafen.

Wie sollte meine Umgebung gestaltet sein, um die Wirkung von Meditation zu unterstützen? Hilfst uns Musik dabei oder eher totale Stille?
Um zu meditieren braucht es grundsätzlich nur dich und den Ort deiner Wahl. Um leichter in die Entspannung zu tauchen, ist es wichtig keinen Zeitdruck oder direkt anstehende Termine zu haben. Unterstützend sind auch: nicht gestört zu werden, den Raum ggf. etwas abzudunkeln, bequeme Kleidung und eine Position, in der du während dessen gut bleiben kannst.  Räucherwerk und entsprechende Dekoration können das Gesamtempfinden unterstreichen. So wie bei einigen vorherigen Punkten, darf auch hier jeder für sich wählen. Je nach Stimmungslage mag ich mal Musik und mal die absolute Stille. Ich variiere dabei mitunter. Brauche ich Antworten und Entscheidungshilfen, dann entscheide ich mich für Letztere – die Stille. Dient mir die Meditation eher zum Stressabbau und die Gedanken zu beruhigen, lasse ich passende Musik dazu laufen.

Wie kann ich den inneren Schweinehund überwinden und anfangen?
Wahrscheinlich ist es hilfreich nicht gleich das große Ganze zu fordern, dass kann schnell entmutigen. Wenn ich ein Warum habe, schaffe ich mir schon mal eine positive Grundeinstellung. Tägliche Erinnerungen zum Beispiel ins Handy unterstützen zusätzlich. Feste Termine für Live Meditationen geben auch eine gewisse Disziplin vor.
Meiner Meinung nach kostet es nicht viel Überwindung, wenn ich es wirklich praktizieren und etwas bei mir ändern oder mir etwas Gutes tun möchte. Sobald Zwang dahinter steckt, ist es nicht die richtige Methode für mich, oder nicht der passende Zeitpunkt.

Was möchtest Du unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Mein persönlicher Tipp ist, sich nicht von zu vielem Drumherum abschrecken zu lassen und offen zu sein. Oft höre ich, was bei der Meditation alles ein Muss ist und das kann dazu führen, gar nicht erst in die Umsetzung zu kommen. Ich kann nur raten auf seine innere Stimme zu hören. Die Positionen oder Art zu wählen, die sich für jeden Einzelnen richtig anfühlt. Und ganz wichtig: anfangen! Nur wer es ausprobiert, ich empfehle etwas immer mindestens drei mal zu testen, kann auch herausfinden, ob es eine passende Möglichkeit für sich ist. Schon allein 10 Minuten der Stille haben eine so magische Wirkung! Meditation ist Zeit für sich allein. Nimm dir diese wertvolle Zeit!

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Weniger ist so viel mehr: Das Glück im weglassen finden

Meine Kollegin Maren Somers hat sich vor einigen Jahren dafür entschieden, vieles in ihrem Leben zu minimieren und zu verändern. Wie sie das gemacht hat und welche immense Bereicherung sie dadurch erfahren hat, erzählt Sie in diesem berührenden Interview.

Du hast Dich vor einigen Jahren entschieden, minimalistischer zu leben. Wie kam es dazu?
In den letzten Zügen meiner immer belastender werdenden Beziehung, häuften sich immer mehr Gegenstände an. Ich nutzte jede Gelegenheit ein Schnäppchen zu machen und beschäftigte mich damit, immer mehr Stauraum für immer mehr Dinge zu schaffen. Nach der Trennung wurde mir bewusst, dass ich durch dieses Verhalten versucht hatte, die immer größer werdende Leere und Unzufriedenheit in mir zu füllen und zu ordnen. Die unglaubliche Masse an Gegenständen belastete mich immer mehr. Das wollte ich nicht mehr!

In welchen Bereichen hast Du Dein Leben konkret umgekrempelt?
Ich habe über die letzten 5 Jahre konsequent alle Lebensbereiche umgekrempelt. Ich habe mich von fast allen Büchern getrennt lediglich Sachbücher durften bleiben. Meine Kleidung hat sich drastisch reduziert und wird regelmäßig aussortiert oder ausgetauscht. Möbel, Deko und letztendlich jeder Gegenstand in der Wohnung, wurde und wird hinterfragt. Auch mit meinen Kindern gehe ich regelmäßig durch ihre Zimmer und wir sortieren aus, womit länger nicht mehr gespielt wurde. Das Aussortierte wird verkauft, verschenkt oder gespendet. Ich stelle Waschmittel und Putzmittel selbst her, im Bad brauche ich im Alltag gerade einmal 6 Produkte, um mich startklar für den Tag zu machen. Auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, bezüglich Müllreduzierung und -Vermeidung sind mir sehr wichtig geworden. Ich habe mir einen Finanzplan erstellt, der mir hilft meine Ausgaben zu regulieren und durch den ich immer den Überblick behalte.

Wie schwer war es für Dich, Deinen Konsum einzuschränken, auszumisten und loszulassen und welchen Mehrwert erlebst Du dadurch?
Ich fühle mich in meinem Konsum nicht eingeschränkt, weil ich mir jetzt einfach vorher überlege was ich brauche und gehe dann gezielt einkaufen. Second Hand Geschäfte und Ebay Kleinanzeigen online, besuche ich zuerst. Ausmisten ist für mich eine regelmäßige Beschäftigung, die ich immer wieder sehr gerne und punktuell mache. Manchmal wenn ich unsicher bin, packe ich etwas in eine Kiste in den Keller und wenn ich es nach ein paar Monaten nicht vermisst habe, kommt es weg. Ich sammle die Dinge, die ich noch verkaufen möchte in einer Kiste. Es gibt eine weitere Tasche mit Spenden und eine weitere für Kleidung, die ich zum Altkleidercontainer bringe. Ich sehe das als Kreislauf und freue mich, wenn ich weiß, dass jemand anderes an meinen Sachen, die für mich überflüssig geworden sind, Freude hat oder sie recycled werden können. Der Mehrwert, den ich erfahre, zeigt sich durch die freie Zeit und Freiheit in meinem Leben.

Stichwort loslassen: Viele Menschen tun sich schwer damit, auszumisten und Dinge abzugeben oder wegzuwerfen. War es schmerzhaft für Dich, z.B. Gegenstände, an denen Erinnerungen hängen, wegzugeben?
Natürlich! Es ist immer noch ein Prozess. Aber es fällt mir mit jedem Loslassen leichter. Mir hat es geholfen mich erst einmal mit den Dingen des täglichen Gebrauchs auseinander zu setzen und mich nach und nach an Erbstücke, Geschenke und Erinnerungsgegenstände heranzutasten. Marie Kondo hat mit Ihrem „Magic Cleaning“ eine gute Strategie veröffentlicht, das Loslassen zu lernen. Auch Bea Johnson hat mich mit Ihrem Buch „Zero Waste Home“ sehr inspiriert. Grundsätzlich ist die innere Einstellung das Wichtigste. Und sich selbst immer wieder zu fragen: Warum besitze ich das? Welchen Nutzen/Freude/Sinn hat es in meinem Leben? Wenn kein Nutzen erkennbar ist: spielen Schuldgefühle oder eine Verpflichtung eine Rolle? Was wird mit diesem Gegenstand assoziiert? Wie würde es dir gehen, wenn es den Gegenstand gar nicht gäbe? Für wen bewahrst du diesen Gegenstand auf? Welche Gefühle und Gedanken nimmst du wahr, wenn du dir diese Fragen stellst und sie beantwortest? Das kann bei der Entscheidung helfen.

Warum kann das Loslassen besonders für Menschen mit einem ausgeprägten materiellen Statusbewusstsein eine Herausforderung sein?
Oftmals hängt das Definieren über Eigentum und Statusgegenständen mit einem geringen Selbstwertgefühl zusammen. Innere Leere und Unzufriedenheit, emotionale Nöte, ein gering ausgeprägtes Selbstbewusstsein, fehlende Zugehörigkeit und/oder Anerkennung im sozialen Umfeld wird häufig durch das Anhäufen von Gegenständen kompensiert. Wenn dem Verlust oder dem Trennen von Statussymbolen kein innerer Prozess voran geht, entsteht ein Zustand der Existenzlosigkeit und auch Wertlosigkeit, da diese Menschen sich gegebenenfalls über ihr materielles Hab und Gut, definieren.

In der Coronakrise und besonders während des 1. Lockdowns kamen viele Menschen zu der befreienden Erkenntnis, dass sie weniger benötigen als sie dachten, und dass sie dadurch auch andere Prioritäten setzen konnten. Wie können wir diese Erfahrung langfristig positiv nutzen?
Die Tatsache, dass immer häufiger Berichte in den Medien zu den Themen Nachhaltigkeit, Minimalismus und Achtsamkeit zu finden sind, zeigt meiner Meinung nach sehr deutlich, dass ein Umdenken bereits stattfindet und der Wunsch nach anderen Werten im Leben wächst. Jede bewusste Entscheidung kann einen kleinen Teil dazu beitragen. Es geht hierbei nicht um Perfektion, sondern um kleine Schritte in die richtige Richtung. Dieser Prozess ist lebensverändernd, da er unsere Sichtweise auf viele Themen auf den Prüfstand stellt. Zukünftig, wenn das Leben vielleicht wieder so normal ist wie vor Corona, kann es helfen sich auf diese Zeit und diese Erfahrung zurück zu besinnen. Es ist wie mit jeder Veränderung. Wenn wir nicht mehr aktiv über unser Verhalten nachdenken müssen, sondern einfach instinktiv handeln ist es uns in „Fleisch und Blut“ übergegangen. Dann ist alles einfacher. Das benötigt Zeit und Erfahrung. Letztendlich ist es die achtsame und eigenverantwortliche Entscheidung jedes Einzelnen diese Veränderung weiter zu tragen.

Du hast oben erzählt, dass Du nicht nur Zeit, sondern auch eine neue Form der Bewusstheit gewonnen hast. Das geht ja sehr in die Richtung Achtsamkeit, die heute auch in vielen Kursen, Coachings und Weiterbildungen thematisiert wird. Wo siehst Du hier einen direkten Bezug?
Achtsamkeit bedeutet für mich, mein Verhalten und meine Gedanken aufmerksam zu beobachten und mit den für mich wichtigen und relevanten Werten abzugleichen. Die Achtsamkeit über die so viel geschrieben und gesagt wird ist meiner Auffassung nach, eine Strategie, um einen Zustand der Zufriedenheit zu erlangen. Wenn wir immer neuen kurzzeitigen Befriedigungen nacheifern, wie beispielsweise, dem neuesten Telefon, dem besseren Partner, der schöneren Wohnung, den cooleren Schuhen, werden wir niemals einen Zustand der Zufriedenheit erlangen, sondern immer nur kurze „Glücksmomente“ erleben, die genauso schnell wieder verfliegen, wie sie gekommen sind. An der nächsten Ecke, auf der nächsten Website wartet genau das, was besser ist und du schon immer gebraucht hast, um ein besserer Mensch zu sein! Sich das bewusst zu machen, ist sehr wichtig, um dann zu entscheiden, ob das für dich funktioniert.

Welche Erfahrungen hast Du in Deinem Leben durch den zurückgefahrenen Konsum gemacht, die für Dich unterwartet waren?
Ich fühle mich freier als je zuvor in meinem Leben und konnte feststellen, dass ich mit kleinen Veränderungen, ein wenig Selbstdisziplin und ganz viel Flexibilität, Neugier und Fehlerfreundlichkeit mein Leben von Grund auf verbessern kann. Ich bin zufriedener und fühle mich rundum wohl. Ich habe nicht mehr das Verlangen mich mit anderen oder deren Besitztümern zu vergleichen, ich bin angekommen. Das Gefühl etwas zu verpassen ist verschwunden. Dafür bin ich sehr dankbar!

Wie hat Dein Umfeld auf Deine Veränderung reagiert?
Durch kleine Hinweise, Tipps und Kommentare konnte ich teilweise bei meinen Freunden und Bekannten dazu beitragen, dass Kaufentscheidungen überdacht wurden und das Konsumverhalten zumindest ansatzweise, hinterfragt wurde. Auch im Kollegenkreis konnten Gespräche dazu beitragen, Kleinigkeiten zu verändern. Da meine Veränderung nicht von heute auf morgen passierte kann ich nicht von nur einer Reaktion berichten. Ich möchte niemanden bekehren und gleichzeitig ist es mir wichtig zu zeigen, dass es einfach sein kann das eigene Verhalten zu überdenken und zu ändern.

Du hast erzählt, in wie vielen Dimensionen Du Dein Leben verändert hast. Das mag für manche Leser vielleicht unerreichbar klingen. Wie und wo können wir in kleinen Schritten anfangen?
Genau genommen jederzeit. Fang einfach an!
Tipp 1: Stelle dir 3 Kisten an eine gut zugängliche Stelle. In eine Kiste kommen alle Dinge, die verkauft werden können, in die andere alle Sachen, die gespendet werden. So hast du immer einen Ort parat, wenn du etwas loslassen möchtest. Wenn die Kiste voll ist – wegbringen. In die 3. Kiste kommen die Vielleicht-Sachen. Diese kannst du ein paar Monate nicht beachten. Falls dir eine konkrete Sache einfällt, die du doch behalten möchtest, so kannst du sie wieder herausnehmen. Der Rest kann nach spätestens 6 Monaten entsorgt werden.
Tipp 2: Mach eine No-Spend-Challenge: Verbrauche alles was du zu Hause vorrätig hast: Lebensmittel, Kosmetika, Pflegeprodukte, Putzmittel. Erst wenn alles aus einer Kategorie (z.B. Shampoo) verbraucht wurde darf es ersetzt werden. Es gibt online auch tolle DIY-Rezepte die günstig, einfach und effektiv sind. Und experimentieren kann sehr viel Spaß machen!
Tipp 3: Liste alle deine Fixkosten auf und ziehe diese von der Summe deiner Einnahmen ab. Schreibe einen Monat lang jede noch so winzige Ausgabe und Einnahme auf. Am Ende des Monats kommt die Abrechnung. Sei gespannt!
Tipp 4: Improvisieren! Viele unserer Besitztümer lassen sich umfunktionieren, lass deiner Kreativität freien Lauf. Und wenn du weniger Inhalt hast, benötigst du weniger Stauraum.
Tipp 5: Einfach mal drüber nachdenken, wenn du einen Gegenstand in der Schublade siehst: Brauche ich das? Wie oft benutze ich das? Habe ich mehrere davon, die vielleicht nur in der Schublade liegen?
Tipp 6: Goodies, Sales, Angebote ignorieren und alle Newsletter von Versandhändlern abbestellen. Gehe konkret auf die Suche, wenn dir etwas eingefallen ist, dass du wirklich brauchst. Vielleicht kannst du es auch einfach bei Freunden oder Nachbarn ausleihen? Nebenan.de ist dafür eine sehr gute Plattform.

Was möchtest Du unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?
Wie würdest du einen Schokoladenelefanten essen, der so groß ist wie ein Afrikanischer Elefant? In kleinen Stücken. Fang einfach an, indem du dir einen Bereich vornimmst, oder einen Schrank, ein Zimmer oder ein Thema. Es gibt viele Wege, jeder ist unterschiedlich und sollte zu dir passen, das ist das Wichtigste. Den ersten kleinen Schritt zu mehr innerer Zufriedenheit und Achtsamkeit zu gehen, kostet dich weniger Zeit als dieses Interview zu lesen. Es gibt keine Perfektion, es gibt keinen Maßstab, an dem du dich messen müsstest. Entscheide selbst wieviel du in deinem Leben brauchst und wann du zufrieden bist. Du bist wertvoll und vollkommen. Es gibt keinen Gegenstand, der aus dir einen besseren Menschen macht! Ich würde mich sehr darüber freuen von dir zu hören, wenn du auf diesem Weg, durch Coaching und Beratung, begleitet werden möchtest. Dein Leben wird bereichert werden!

Maren Somers ist 41 Jahre alt und lebt mit ihren beiden Söhnen im Frankfurter Norden. Sie absolviert momentan die Ausbildung zum Systemisch-Integrativen Coach, ist Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation und befasst sich seit ca 5 Jahren intensiv mit den Themen Minimalismus, Nachhaltigkeit, Finanzen und seit über 20 Jahren mit zwischenmenschlicher Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung.
Hier findet Ihr Maren auf Instagram.

Im Gespräch #11: Einladung zum Yoga mit Steffi Nold

Yoga ist keine Anordnung von Haltungen sondern eine Einladung auszuprobieren, was uns gut tut.
Lasst Euch von meiner Kollegin und Yogalehrerin Steffi Nold mitnehmen auf eine inspirierende Reise in die unglaublich wirksame und vielseitige Welt des Yoga. Steffi gibt uns eine fundierte Einführung in die Ursprünge und unterschiedlichen Yogastile sowie in deren Wirkung und macht einfach Lust, tiefer in diese faszinierende Welt einzusteigen. Kraft tanken, entspannen und mit uns selbst in Kontakt kommen sind dabei nur einige der positiven Effekte, die wir aus Yoga für uns ziehen können.

Einfach ausprobieren – erfahren – genießen!

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Anregung/ Entspannung/ loslassen: Die wunderbare Wirkung ätherischer Öle

Pünktlich zur Vorweihnachtszeit entführt uns meine Kollegin Zoë Cross in die magische Welt der Düfte.
Zoë Cross kam mit einer seltenen Form der Gesichtslähmung, dem Moebius Syndrom zur Welt. Trotz oder gerade mit dieser Diagnose arbeitet sie seit über 20 Jahren erfolgreich in internationalen Unternehmen. Seit einigen Jahren ist sie nun auch als Coach international tätig, für mehr Liebe und Erfolg bei Frauen mit außergewöhnlichem Aussehen. Gerade in den letzten Monaten sieht sie bei ihren Klienten viel Unterstützungsbedarf. Hierbei arbeitet sie seit einiger Zeit auch mit der emotionalen Wirkung von ätherischen Ölen.

Du bist ausgebildeter Coach, hast Dich aber auch auf den Einsatz von ätherischen Ölen spezialisiert. Wie bist Du dazu gekommen?
Also, ganz ehrlich, für mich waren ätherische Öle lange Zeit irgendwelche Duftstoffe, die man in Badezimmern etc. nutzen konnte, mehr nicht. Das erste Mal, als ich die erstaunlich anregende Wirkung ätherischer Öle wirklich erleben durfte, war im Frühjahr 2019, als ich regelmäßig auf Speakertrainings war und stundenlang mit anderen Teilnehmern im Seminarraum saß. Ab und zu wehte mir ein sehr dezenter, aber angenehmer, erfrischender Zitrusduft in die Nase. Irgendwann haben wir auch im Seminar dann auch das Thema Energiemanagement von Seminarteilnehmern behandelt, und mir wurde klar, dass auch der dezente Zitrusduft einen großen Beitrag dazu leistete, dass wir von morgens um 10 bis abends um 20 Uhr frisch und konzentriert bleiben konnten. Da ich bereits 2019 aufgrund einer Fuß-OP viel Zeit im Home Office verbringen musste, habe ich mich dann etwas näher mit dem Thema ätherische Öle auseinandergesetzt und festgestellt, dass sie sowohl physische wie auch emotionale Wirkung auslösen können. Da ich bereits für mich als ehemalige Skeptikerin so viel Wirkung und Unterstützung finden konnte und auch heute noch entdecke, kam mir die Idee, dass dies sicherlich die eine oder andere Klientin von mir unterstützen könnte.

Ich habe mal gehört, dass unser Geruchssinn, der Sinn ist, der am stärksten mit unserem Gehirn verknüpft ist. Wir alle haben vermutlich bereits erlebt, dass uns ein bestimmter Geruch in Sekundenbruchteilen in eine vergangene Situation katapultieren kann, obwohl wir die Situation selbst schon lange nicht mehr auf dem Schirm haben. Wie kannst Du das erklären?
Ja, das ist wirklich spannend. Eine Klientin von mir ist beispielsweise total vom Pfefferminz begeistert, weil sie dieser Duft ganz stark an eine liebe Tante erinnert. Der Grund dafür ist, dass unser Geruchssinn ganz direkt mit dem sogenannten limbischen System verbunden ist, unserem emotionalen Kontrollzentrum. Düfte wirken unmittelbar dort, also ohne erst einen Umweg über das Großhirn, der für die Vernunft und die bewusste Wahrnehmung zuständig ist. Entsprechend ist auch unsere erste Reaktion auf Gerüche: unbewusst, sehr schnell und vor allem eben auch emotional.

Was heißt das positiv für uns und unsere mentale Stärkung?
Zunächst einmal ist es natürlich wichtig, dass wir uns bewusst machen, welche Emotion wir gerade fühlen. Beispielsweise kann das diffuse Gefühl von Stress durch eine Vielzahl von Emotionen hervorgerufen werden. Die bewusste Anwendung ätherischer Öle hilft uns zunächst einmal dabei, uns bewusst zu werden, welche Emotion wir wirklich gerade empfinden, um dann mit einem ätherischen Öl die Emotion ausgleichend zu unterstützen. Das heißt, ätherische Öle können zunächst einmal zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit unseren Gefühlen anregen. Sie fördern zunächst einmal eine gewisse Akzeptanz für die Emotion, der wir dann mit bestimmten Ölen dann auch ausgleichend entgegenwirken können.

Gerade in der aktuellen Zeit es so wichtig, uns mental gut zu versorgen und in Balance zu bleiben. Wie können uns ätherische Öle dabei helfen?
Abgesehen davon, dass ätherische Öle uns, wie oben beschrieben, zunächst auch dazu anregen, uns unserer Emotionen bewusster zu werden, können wir die Öle mit ihrer unterschiedlichen emotionalen Wirkung auf vielfältige Art und Weise in unserem Alltag integrieren. Am einfachsten geht das, wenn wir zum Beispiel ein sehr hochwertiges, reines Öl tropfenweise auf unseren Handgelenken verreiben oder von den Handinnenflächen aus einatmen. Besonders schön finde ich es zum Beispiel, morgens gleich beim Aufwachen 1-2 Tropfen eines schönen Zitrusduftes (ich liebe beispielsweise Grapefruit oder Wild Orange) in den Handinnenflächen zu verreiben und tief einzuatmen, um gleich zu Beginn des Tages die Stimmung zu heben. Bei stärkeren Emotionen, die sich immer wieder zeigen, ist es ratsam, das passende Öl oder verschiedene Öle immer mal wieder zu riechen oder auch auf der Haut aufzutragen, auch mal mehrfach am Tag. Zur Entspannung ist es beispielsweise auch wunderbar, ein ausgleichendes Bad mit Lavendelöl und Fichtenöl zu nehmen. Kurz gesagt, ätherische Öle können gerade jetzt einen sehr wichtigen Beitrag dazu leisten, dass wir im Hier und Jetzt sind und dass wir Selbstfürsorge betreiben. So können wir, indem wir gut für uns sorgen, gleichzeitig unsere Immunabwehr unterstützen.

Welches Öl passt zu welcher Stimmung?
Es ist inzwischen bekannt, dass es bestimmte Überkategorien von Düften gibt, die uns unterschiedlich emotional unterstützen können. Wir unterscheiden generell zwischen der Wirkung von Zitrusdüften, Gewürzdüften, Kräutern und Gräsern, Bäumen, Blüten und Minzen. Allgemein gesagt wirken zum Beispiel Zitrusdüfte sehr stimmungsaufhellend, während die Duftöle von Bäumen uns erden und emotional auffangen können. Düfte aus Kräutern und Gräsern können unseren Geist erneuern und helfen, alte Lasten loszulassen. Gewürzdüfte können generell neue Leidenschaft erwecken, während uns Minzdüfte ermutigen und uns zu neuen Unterfangen Kraft schenken können. Die Düfte von Blüten können dagegen sehr tröstend sein, geradezu wie eine sanfte Umarmung. Darüber hinaus verwende ich bei mir und auch bei Klienten gerne auch Duftmischungen, die extra dafür zusammengestellt sind, um bestimmte Gefühlslagen auszugleichen.

Zu welchen Ölen greifst Du in der aktuellen Coronakrise, um Dich selbst und Deine Klienten mental zu unterstützen?
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich, im täglichen Kontakt mit Klienten und Interessenten, teilweise völlig unterschiedliche Lebenssituationen mitbekomme, gerade auch in diesen Zeiten. Während einige allein zu Hause als (Früh)rentner sitzen und wenig Kontakt mit der Außenwelt haben, sind andere enormem Arbeitsdruck ausgesetzt, im medizinischen Bereich, aber auch in ganz anderen Wirkungsfeldern. Wieder andere sorgen sich sehr um ihre Existenz, andere fühlen enorme Angst um ihre Gesundheit aufgrund der sehr präsenten Nachrichten, Zahlen und Statistiken. Es gibt wirklich eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie jeder einzelne Unterstützung finden kann, und am liebsten berate ich da gerne im persönlichen Gespräch, weil Menschen auch unterschiedlich reagieren. Hinzu kommt, dass ich ausschließlich mit den Ölen von Doterra arbeite, die gerade für bestimmte Gefühlszustände spezielle, ausgleichende Ölmischungen anbieten. Meine persönliche Erfahrung ist, dass es anfangs hilfreich ist, mit Einzelölen zu beginnen und dann nach und nach auch spezielle Ölmischungen auszuprobieren. Für Klienten, die bisher wenig oder gar keine Erfahrung mit den reinen Ölen von Doterra haben, rate ich zum Beispiel zunächst zu Lavendel, um gerade abends etwas mehr zur Ruhe zu kommen. Pfefferminz ist wunderbar, um einen klaren Kopf und mehr Fokus zu finden, und Zitrone kann auch gerne beim Arbeiten zu Hause helfen, sich wieder munterer zu fühlen. Viele Klienten wie auch ich selbst nutzen inzwischen aber auch gerne spezielle Mischungen, sei es, um besser den Fokus auf das Positive zu halten, Schweres aus der Vergangenheit loszulassen, oder auch, um wieder mehr Motivation zu bekommen.

Wie kann ich die Öle am besten anwenden?
Besonders gerne nutze ich und empfehle ich die Nutzung unterschiedlicher Düfte im Diffuser, um besondere Stimmungen in Räumen zu schaffen. Fürs Schlafzimmer eignen sich morgens anregende Düfte wie von Zitrusfrüchten oder auch Rosmarin, abends eher beruhigende Mischungen mit Lavendel. Fürs Arbeitszimmer zu Hause empfehle ich Düfte, die den Fokus oder die Motivation fördern. Sehr schön ist aber die topische Anwendung, d.h. das Einmassieren auf der Haut. Meistens empfehle ich, je nach Anwendung, die Verdünnung (in jeweils unterschiedlichen Mengen) mit einem sogenannten Trägeröl wie Jojabaöl oder fraktioniertem (flüssigen) Kokosöl, damit die Haut das Öl am besten aufnehmen kann und der Duft andererseits nicht zu schnell verfliegt. Wohlgemerkt, hier ist die Qualität der Öle entscheidend, ob man eine Anwendung auf der Haut empfehlen kann.

Wie bei allem gibt es auch bei ätherischen Ölen Qualitätsunterschiede. Wo kann ich sicher sein, dass die Qualität stimmt?
Es gibt in der Tat eine Fülle von unterschiedlichen Marken und Qualitäten. Ich nutze Doterra aus ganz unterschiedlichen Gründen, aber eben auch, weil die Qualität und Reinheit für mich bisher einmalig ist. Doterra bezieht die Öle aus ganz unterschiedlichen Ländern weltweit, teilweise auch dort, wo es keine Biozertifizierung geben kann. Und deshalb hat Doterra ihren eigenen Qualitätsstandard (CTPG, garantiert reine getestete Qualität) entwickelt. Um dabei auch höchste Transparenz zu garantieren, kann man sogar für die Einzelöle die jeweiligen Testergebnisse durch einen Code auf der Flasche zurückverfolgen.

Wie lange kann ich ein Öl aufbewahren?
Grundsätzlich sind Zitrusöle etwas empfindlicher. Bei den hochwertigen Zitrusölen von Doterra empfehle ich, die Zitrusöle möglichst innerhalb eines Jahres aufzubrauchen. Meistens gehen gerade solche Öle bei mir schneller zu Ende, aber viele halten sich dann auch schon mal länger. Alle anderen Doterra-Öle sind auch mehrere Jahre haltbar, auch nach dem Öffnen.

Was möchtest Du unseren Lesern auf den Weg geben?
Als ich selbst meine ersten Öle nach Hause geliefert bekam, stand ich schon etwas ehrfürchtig da und brauchte etwas Zeit, um mich mit der Nutzung und mit den vielen verschiedenen Wirkungen vertraut zu machen. Aber schon wenige Wochen später wollte ich nicht mehr ohne sie sein. Heute ist es unglaublich erfüllend, nun auch anderen Menschen eine große Freude machen zu dürfen, indem ich ihnen die unterstützende emotionale Wirkung der Öle näherbringen darf. Für mich gehören hochwertige ätherische Öle heute als integraler Teil der täglichen Selbstfürsorge dazu, etwas, was viele meiner Klienten auch nach und nach für sich entdecken. Jetzt haben wir bald Weihnachten, und mir fällt kaum ein besseres Geschenk zu Weihnachten ein, das man sich selbst oder anderen gönnen kann.

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Negative Gefühle beruhigen durch wirksame Klopftechniken

Ein spannendes Interview mit meiner Kollegin Julia Heße.

Du bist diplomierte Opernsängerin und ausgebildeter Coach und hast Dich u.a. auf das spannende Thema EFT (emotional freedom technique) spezialisiert. Was hat Dich gerade an dieser Technik so interessiert und was kann damit bearbeitet werden?
Diese Technik ist für mich deshalb so spannend, weil damit sehr schnell und wirkungsvoll Ängste, Stress, negative Glaubenssätze und vieles mehr bearbeitet werden können. Als Opernsängerin habe ich selbst und auch im Austausch mit anderen Musikern immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ein entscheidender Faktor für ein erfolgreiches Berufsleben als Musiker bzw. Sänger vernachlässigt wird: die mentale Stärke und der Umgang mit Lampenfieber bzw. Auftrittsangst. Im Rahmen meiner Coaching-Ausbildung kam dann der Gedanke, mich – gerade wegen meines beruflichen Hintergrundes – mit diesem Thema näher zu beschäftigen. Welche Methoden und Techniken gibt es, die schnell und spürbar Nervosität und Ängste abbauen und mentale Stärke fördern? So stieß ich auf die EFT, die nicht nur bei Lampenfieber hilft, sondern grundsätzlich eine Methode ist, um Ängste, Blockaden und negative Emotionen positiv zu verändern. Man kann also nicht nur musikerspezifische Probleme damit bearbeiten, sondern alle Anliegen, die mit der Veränderung dysfunktionaler Emotionen und Glaubenssätze zu tun haben. Da meine Ausbildung in diesem Bereich, auch wenn sie natürlich auf deren Grundannahmen fußt, eine Weiterentwicklung der EFT ist, möchte ich sie hier viel lieber Embodiment- oder (etwas vereinfacht) Klopftechnik nennen. Embodiment heißt nichts anderes als „den Körper mit einbeziehend“ und beinhaltet, neben der EFT, noch viele andere und sehr wirksame Techniken.

Wie wirkt Embodiment bzw. das Klopfen und warum können wir damit auch allein für uns so gut arbeiten?
Die Annahmen, die dieser Technik zugrunde liegen, wurzeln in der TCM, der Traditionellen Chinesischen Medizin, die schon vor tausenden von Jahren davon ausging, dass Körper und Seele eine Einheit bilden. In unserer westlichen Medizin und Psychologie wurde lange getrennt: Wir haben einen Körper. Und dann haben wir noch eine Seele.  Es gibt körperliche  Erkrankungen auf der einen und psychische Störungen auf der anderen Seite. Aber schon in der TCM wurde die Beobachtung gemacht, dass sich über die Stimulation von Akupunkturpunkten nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch Emotionen verändern lassen. Körper und Seele sind nunmal untrennbar miteinander verbunden. Jeder kennt das: Wenn wir unter Stress stehen oder Angst haben, reagiert unser Körper unmittelbar, sei es mit Verspannungen, Kopfschmerzen, Magenbeschwerden etc. Deshalb ist es nur logisch, auch den Körper an einer angestrebten Veränderung zu beteiligen. Mittlerweile ist es sogar wissenschaftlich erwiesen, dass, wenn wir uns haptisch, eben durch das „Klopfen“  bestimmter Punkten berühren, neuronale Bahnen im Gehirn unterbrochen werden, die mitverantwortlich für negativen Gefühle sind. Gerade die Kombination aus Gesprächs- und körperlichen Interventionen – beim Klopfen werden gleichzeitig selbstwertstärkende Affirmationen gesprochen – ermöglicht eine tiefgreifende und sehr schnelle positive Veränderung. Das Schöne an dieser Technik ist, dass sie der Klient jederzeit und genau dann anwenden kann, wenn er sie braucht. Denn das Klopfen der verschiedenen Punkte macht der Klient an sich selbst. Um es zu lernen, braucht es natürlich erst einmal eine Anleitung. Benutzen kann sie der Klient dann völlig eigenständig. Somit ist das Klopfen eine tolle Hilfe zur Selbsthilfe.

Wir leben gerade in einer Zeit, die uns emotional viel abverlangt. Große Unsicherheit, eine latente Angst, viele Einschränkungen, ggf. Konflikte mit anderen und eine Spaltung in unserer Gesellschaft. Es gibt viel, das wir aktuell irgendwie verkraften müssen.Wie kann uns Embodiment/Klopfen helfen, in Balance zu bleiben und mit Ängsten und vielleicht auch Wut konstruktiv umzugehen?
Die Klopftechnik dient zur Emotionsregulation. Gerade jetzt ist eine besorgte Grundstimmung bei vielen allgegenwärtig, aber ebenso Wut oder Frust über die vielen Einschränkungen oder  das wenig verantwortungsvolle Verhalten mancher Mitmenschen. Da ist es nur natürlich, dass wir uns mit vielen unterschiedlichen Emotionen konfrontiert fühlen, die alles andere als angenehm sind. Wenn bei Emotionen aller Art das limbische System (unser Gefühlshirn) und z.B. bei Angst die darin liegende Amygdala (unser Angstzentrum) sehr aktiv sind, wird durch das Klopfen der verschiedenen Körperpunkte deren Aktivität gesenkt. Die Aktivität anderer Hirnareale (z.B. der Großhirnrinde) hingegen wird erhöht, was dazu führt, dass wir nicht in dieser emotionalen Negativschleife hängen bleiben. Die Großhirnrinde ist sozusagen unser „innerer Beruhiger“, der uns in diesen Situationen Mut zuspricht und auch etwas Rationalität und Abstand schafft. Das heißt nicht, dass wir Emotionen verdrängen, aber es wird uns durch diese Technik ermöglicht, eine andere Perspektive einzunehmen, die uns mehr Handlungsspielraum im Umgang mit unangenehmen Emotionen und schwierigen Situationen ermöglicht.

Machen wir das Ganze mal konkret. Angenommen, ich komme zu Dir, weil ich merke, dass mich die Angst vor Ansteckung und die Frustration über die aktuelle Lage immer mehr vereinnahmen. Wie arbeitest Du mit mir? Wie sieht der Prozess aus?
Ich versuche, nicht zu detailliert, sondern kurz und knackig, diesen sehr komplexen Prozess zu beschreiben. Meistens starte ich mit einer Balance- und Überkreuz-Übung der Hände bzw. Arme, die die Gehirnhälften besser miteinander vernetzt und vorbereitet. Dann würde ich dich bitten, die unangenehmen Emotionen wirklich hochkommen zu lassen und reinzuspüren. Es folgt eine Skalierung von 1-10: Wie belastend empfindest du das Gefühl, also Angst oder Frust? Das ist sinnvoll, um nach dem Klopf-Durchgang vergleichen zu können. Der erste und sehr wichtige Punkt des Durchgangs ist der sogenannte  Selbstakzeptanzpunkt, der etwas unterhalb des Schlüsselbeins liegt und als einziger Punkt nicht geklopft, sondern gekrault oder gerieben wird. Hier wird ein Satz laut ausgesprochen, dessen Aufbau immer ähnlich ist. „Auch wenn…, liebe und akzeptiere ich mich, so wie ich bin“ oder „…bin ich total ok, genau so wie ich bin/bin ich ein liebenswerter Mensch“. In diesem konkreten Fall könnte der Satz lauten „Auch wenn ich gerade Angst habe und frustriert bin, bin ich richtig, genau so wie ich bin“. Dann starten wir das eigentliche Klopfen (jeder bei sich selbst) an den bereits erwähnten Hand-, Gesichts- und Körperpunkten. Ich mache vor und du machst einfach mit. Wichtig ist hier, dass du während des Klopfens an die negative Emotion denkst oder sie laut aussprichst. Also z.B.: „Meine Angst, mich anzustecken“ oder „Mein Frust über diese ganze Situation/diese vielen Einschränkungen“. Auch Körperempfindungen (Wo sitzt die Angst? Wo fühlst du den Frust körperlich?) können mit eingebaut werden. Nach dem Durchgang kann noch mit Augenbewegungen, ähnlich wie beim EMDR, gearbeitet werden. Dann folgt eine erneute Skalierung und wenn das Gefühl sich noch nicht deutlich oder auf das gewünschte Level verbessert hat, folgen noch ein oder zwei Durchgänge. Manchmal braucht das Gehirn einfach ein bisschen Zeit, um sich neu zu ordnen.

Ich nehme an, die meisten Deiner Klienten haben noch nie von Embodiment- bzw. Klopftechnik gehört: Wie wird das Thema grds. aufgenommen? Wie öffnest Du Klienten für diesen spannenden Prozess?
Die Klienten, die genau wie ich, aus der Klassik-Branche kommen, haben von dieser Methode oftmals schon gehört oder gelesen, eben weil sie u. a. so gut bei Lampenfieber und Auftrittsangst hilft. Diese Klienten kommen, weil sie genau diese Technik lernen wollen. Bei anderen Klienten, die noch nie davon gehört haben, ist es natürlich meine Aufgabe, erstmal genau zu erklären, was das eigentlich ist, wie es wirkt und auch ein bisschen Lust zu machen, sich darauf einzulassen und auszuprobieren. Verwerfen kann man danach ja immer noch. Manchmal sage ich dann: „Bei mir im Coaching können Sie gerne total kritisch sein. Aber bitte auch mindestens genauso neugierig!“

Wie ist das Feedback?
Sehr positiv. Eine Klientin, mit der ich zwei Tage vor einem Konzert, vor dem sie extrem aufgeregt war, ein Coaching gemacht habe, berichtete mir danach, dass sie es fast nicht glauben könne. Sie habe, kurz bevor sie auf die Bühne ging, für ein paar Minuten geklopft. Während des Konzerts habe sie sich richtig gut gefühlt und an sich selbst und ihrer Leistung fast nichts zu meckern. Bei dem Wort „fast“ musste ich schmunzeln. Klassische Musiker – natürlich nicht nur die – sind halt Perfektionisten. Aber so oder so ähnlich fällt das Feedback oft aus: Eine schnelle Wirkung, eine spürbare Erleichterung und das gute Gefühl, sich seiner Angst/seinem Lampenfieber o.ä. nicht mehr so ausgeliefert zu fühlen, sondern ein ganz konkretes Hilfsmittel an der Hand zu haben, wenn Not am Mann oder eben an der Frau ist.

Warum ist es in der aktuellen Krise so unglaublich wichtig, mit seinen Gefühlen in Kontakt zu sein und sich selbst positiv zu konditionieren?
Nicht nur in der aktuellen Krise – es ist m.M.n. immer wichtig, mit seinen Gefühlen in Kontakt zu sein, um sie zu hinterfragen, auf ihren Grund oder Ursprung hin zu überprüfen, um zu schauen, welches Bedürfnis dahinter steckt, das gerade von anderen oder auch von mir selbst vernachlässigt wird. Es ist wichtig, um handlungsfähig zu bleiben und – ja, vielleicht gerade jetzt – ein Stück weit das Gefühl der Kontrolle zu behalten. Wie oben schon erwähnt, kann das „Klopfen“ dazu beitragen, dass wir uns negativen Emotionen nicht so ausgeliefert fühlen. In der aktuellen Situation passiert es allzu schnell, dass wir uns von negativen Gefühlen und Gedanken runterziehen lassen. Für die eigene körperliche und seelische/mentale Gesundheit ist es daher extrem wichtig, seine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf Positives zu lenken, dies dann ebenso bewusst und auch sinnlich (mit unseren Sinnen) wahrzunehmen und sich so gewissermaßen selbst zu konditionieren.

Wie oft kann/ muss ich diese Technik anwenden, damit sie wirkt?
In den allermeisten Fällen verschafft die Klopftechnik eine schnelle und sofort spürbare Erleichterung. Würde ich aber behaupten, dass es „sofort“, „immer“ und „bei jedem“ wirkt, wäre das unseriös. Wenn Klienten keine Besserung spüren, kann das daran liegen, dass das Problem komplexer ist und tiefergehende Verstrickungen vorhanden sind wie z.B. Vorwürfe an sich selbst oder an andere, Loyalitätskonflikte, die jemanden in einem Verhalten oder in Emotionen gefangen halten oder vergessene bzw. verdrängte Traumata. Auch das kann man mit der Klopftechnik bearbeiten, die Veränderung braucht dann aber etwas länger. In den weniger komplexen Fällen wird jedoch meist sehr schnell eine Veränderung spürbar. Langes, konsequentes Üben oder Trainieren ist dafür gar nicht nötig. Man kann es dann tun, wenn man es braucht.

Aktuell wollen viele so wenig vor die Tür gehen wie möglich. Arbeitest Du auch online?
Ja, ich biete auch Online-Coachings via Zoom oder Skype an. Natürlich würde ich immer den persönlichen Kontakt und das Gespräch face to face vorziehen. Aber besondere Zeiten erfordern nunmal besondere Maßnahmen und vor allem Flexibilität. Auch von uns Coaches oder Therapeuten.

Was möchtest Du unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Bleibt zuversichtlich! Lenkt Eure Aufmerksamkeit jeden Tag, auch wenn das gerade alles andere als leicht ist, ganz bewusst auf Positives. Tut etwas Gutes für euch und für andere. Etwas, das für euch ganz persönlich sinn- und wertvoll ist. Findet euren(!) Umgang mit dieser Situation: bei allem, was gerade unmöglich ist, gibt es Dinge, die möglich sind oder vielleicht erst jetzt möglich werden. Seid kreativ!

Julia Katharina Heße studierte klassischen Gesang an der Universität der Künste in Berlin. Seit 2008 ist sie festes Mitglied des Chores der Oper Frankfurt und übernimmt hier auch immer wieder solistische Partien. Sie ist ausgebildeter Personal und Business Coach, geprüfte Heilpraktikerin für Psychotherapie, Embodiment-Coach, Burnout und Resilienzberaterin und Trainerin für Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Neben Themen, wie z.B. Stressmanagement, Resilienztraining, Entspannungs- und Visualisierungstechniken u.a., spezialisierte sie sich auf die Bereiche Auftritts-/ Lampenfieber-Coaching und Mentaltraining und arbeitet hier nicht nur mit Profi-Musikern, sondern auch mit Klienten, die im beruflichen oder privaten Kontext Vorträge, Reden oder Präsentationen halten und ihre Performance souveräner und erfolgreicher gestalten wollen.
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Im Gespräch #10: Gelungenes Familienleben in Coronazeiten

Corona stellt uns oft nicht nur als Individuen sondern auch als Familie vor große Herausforderungen.
Wie wir diese Herausforderungen sinnvoll und erfolgreich bewältigen können, ohne uns selbst darüber zu vernachlässigen, erzählt uns Anja Fritschi – selbst erfolgreicher Coach und 3-fache Mutter in diesem realistischen und optimistischen Interview.

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Mehr von mir findet Ihr hier.

Gefühle fließen lassen mit Musik

Wie uns Musik beflügelt und in Kontakt mit uns selbst bringt, erzählt uns meine Kollegin und Opernsängerin Almut Panfilenko.

Almut Panfilenko ist Opern- und Konzertsängerin u.a. am Saarländischen Staatstheater und Dozentin für Gesang an der Musikhochschule Saarbrücken. Inspiriert von dem Wunsch, Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten, absolvierte sie Ausbildungen zum Personal und Business Coach sowie zum Trained Hypnotist.

  • Du bist ausgebildete Opernsängerin und hast täglich mit Musik zu tun. Warum tut uns Musik gerade in schwierigen Zeiten so gut?
    Musik spricht die emotionale Ebene an, die in unserem rational geprägten Leben manchmal zu kurz kommt. Vielleicht möchten wir vor Freude tanzen, wenn wir einen Lieblingssong hören. Vielleicht sind wir zu Tränen gerührt von Musik, die „einfach so wunderschön“ ist.
    Wenn wir in Kontakt mit unseren Emotionen sind, dann sind wir auch im Kontakt mit uns selbst. Gleichzeitig stoppt dadurch das Gedankenkarussel, das sich manchmal vor Sorgen und Ängsten im Kreis dreht. Die Musik entführt uns in eine andere Welt und lässt den Alltag kurz verblassen. Ein Kurzurlaub, Wellness für die Seele.
  • Welche Kraft ziehst Du ganz persönlich in der aktuellen Coronakrise aus der Musik, und was möchtest Du unseren Lesern als positiven Impuls mitgeben?
    Wenn ich singe oder musiziere, dann ist es ein Gefühl, als würde alles in meinem Körper fließen. Es gibt keine Blockaden mehr, keine Sorgen, keine Pläne. Ich bin völlig frei und genieße den Moment.
    Ein Impuls an Euch Leser könnte sein: Gebt der Musik in Eurem Leben Raum. Vielleicht könnt Ihr selbst musizieren, vielleicht hört Ihr einfach eure Lieblingssongs und singt laut mit. Genießt die Musik mit allen Sinnen und spürt, was sie in Euch auslöst. Möchtet Ihr tanzen, lachen, weinen? Tut es! Lasst Euch fallen und gebt Euch hin. Erlaubt Euch einen Moment ohne Verstand und Bewertung, in dem Ihr einfach nur ihr selbst sein dürft.
  • Du bist vertraut mit den unterschiedlichsten Musikgattungen. Welche Wirkungen beobachtest Du bei Dir selbst bei welcher Musikrichtung?
    Klassischer Gesang löst bei mir professionelle analytische Gedanken aus, da kann ich leider nicht mehr loslassen. Aber orchestrale Werke berühren mich emotional sehr stark.
    Ich habe eine Vorliebe für Heavy Metal und Rockmusik und diese Art Musik gibt mir viel Energie. Ich möchte dann Tanzen, Mitsingen, Feiern, Spaß haben. Ruhige Meditationsmusik genieße ich als Hintergrund beim Yoga. Und es gibt bestimmte Lieblingssongs verschiedener Stilrichtungen, die „inneren Sonnenschein“ in mir auslösen oder mich an besondere Menschen oder Situationen erinnern.
  • Was sollten wir in schwierigen Zeiten definitiv in unserer Playlist haben?
    Das ist natürlich sehr individuell. Ich würde vorschlagen, Songs für bestimmte Emotionen oder Erinnerungen auf Vorrat zu haben.
    Also z.B. suche ich mir Lieder,
    bei denen ich tanzen möchte und nicht stillsitzen kann
    die mein Herz berühren und erwärmen
    die mich beruhigen, wenn ich vielleicht nervös oder ängstlich bin
    die mich an ganz besondere schöne Situationen oder Menschen erinnern
    bei denen sich immer ein Lächeln auf mein Gesicht zaubert
  • Als Sängerin bist Du sozusagen Dein eigenes Instrument. Selbst-Bewusstheit und Atmung spielen beim Singen eine zentrale Rolle. Dies sind auch ganz wichtige Elemente der Achtsamkeitslehre. Wo siehst Du für Dich einen Zusammenhang zwischen Singen, Atmung und Achtsamkeit?
    Man könnte sagen, „Singen ist Atmung“. Man atmet tief ein und dann atmet man ganz langsam wieder aus und erzeugt dabei Töne.
    Ganz allgemein hat Singen viel mit Körperwahrnehmung und Achtsamkeit zu tun.
    Als Gesangslehrerin helfe ich meinen Schülern wahrzunehmen, wo im Kopf bzw. Körper sie Vibrationen von Tönen oder den Atem spüren können. Daraus entsteht mit der Zeit die Gesangstechnik, indem Töne z.B. an einen bestimmten Platz gelenkt werden können.
    Aber auch „einfach so singen“ enthält Elemente der Achtsamkeit. Die Konzentration ist in diesem Moment völlig beim eigenen Körper, der Stimme, der Melodie, die gesungen wird. Vielleicht liegt die Aufmerksamkeit nicht bewusst beim Atem, aber er wird zum Singen genutzt und fließt dadurch ruhig und gleichmäßig. So entsteht das Fließen in Körper und Geist, das Blockaden und kreisende Gedanken zumindest für den Augenblick verschwinden lässt.
  • Inwiefern ergeben sich hier sinnvolle Impulse zur aktuellen Krisenbewältigung?
    Diese Konzentration auf sich selbst und den eigenen Körper kann sehr hilfreich sein. Die sorgenvollen Gedanken dürfen einmal ruhen und werden durch die Beschäftigung mit der Musik abgelenkt. Die gleichmäßige Atmung beim Singen beruhigt und kann helfen, wenn ein Mensch nervös oder ängstlich ist.
    Die Vibrationen des Gesangs im Körper in Verbindung mit der Musik lösen Glücksgefühle und Freude aus und das ist natürlich hilfreich gegen negative Stimmungen aller Art.
    Wenn man laut singt, spürt man auch Kraft und Stärke in der Stimme und im Körper, was dazu führen kann, dass man sich ingesamt stärker und mutiger fühlt und sich mehr zutraut. Das Selbstbewusstsein wächst durch das positive Erlebnis mit der eigenen Stimme.
  • Du hast ja auch eine Ausbildung zum Coach absolviert. Kannst Du Dir vorstellen, Deine Erfahrung als Sängerin in Deine Coachings einfließen zu lassen und wenn ja, wie?
    Zwei Themen bieten sich sofort an: 1. Arbeit an der Stimme, um besser, klarer, deutlicher und gesünder sprechen zu können. 2. Auftrittstraining (Ausstrahlung, Präsenz), um z.B. besser vor Gruppen sprechen zu können oder beim Kunden eine Präsentation durchzuführen.
    Ein anderes Element ist z.B. das Thema Blockade auf der einen Seite und „fließen lassen“ auf der anderen Seite.
    Beim Singen und Musizieren erlebe ich oft, wie die Musik durch mich strömt und alles in meinem Körper frei fließen darf. Dieses Gefühl möchte ich anderen Menschen vermitteln. Teilweise verwende ich dazu musikalische Elemente, aber auch z.B. Hypnose.
  • Ich selbst hatte auch eine Zeitlang Gesangsunterricht – leider mit überschaubarem Erfolg. Dennoch habe auch ich gemerkt, wie gut das Singen der Seele tut, und wie leicht wir uns beim Singen auf uns selbst fokussieren können. Warum hat Singen so eine positive Auswirkung auf unsere mentale Verfassung?
    Ich halte Singen für einen sehr natürlichen Zustand wie beispielsweise gehen und laufen.
    Ganz im Gegenteil zu Tätigkeiten wie am Computer sitzen oder mit dem Handy spielen.
    Meiner Meinung nach sind wir viel zu weit entfernt von dem, was unsere Natur/unser Körper eigentlich möchte. Singen ist ein natürlicher freudiger selbstverständlicher Ausdruck und ich glaube neben den angesprochenen Punkten Achtsamkeit, Beschäftigung mit sich selbst und Ankommen im Hier und Jetzt ist das einer der Gründe, warum uns Singen so gut tut.
  • Wenn ich anfangen möchte zu singen, was sollte ich unbedingt beherzigen, um nicht sofort frustriert das Handtuch zu werfen?
    Zuallererst dient Singen der eigenen Freude. Von daher gilt zu Beginn: Einfach Spaß haben, die klingende Stimme genießen und den Körper wahrnehmen. Erwartungen und Ziele sollten realistisch gesteckt sein. Kein Vergleich mit anderen Sängern, sondern, wenn überhaupt, nur überprüfen, ob es einen Fortschritt in der eigenen Entwicklung gibt.
  • Was möchtest Du unseren Lesern positiv mit auf den Weg geben?
    Wenn der gewohnte Pfad plötzlich versperrt ist, dann tun sich neue Wege auf. So kann eine Krise auch positive Aspekte z.B. im Bezug auf die persönliche Weiterentwicklung haben. Seht die Chance und nicht nur das Problem. Verbringt Zeit mit Dingen und Menschen, die Euch am Herzen liegen und genießt es mit allen Sinnen.

Mehr zu Almut erfahrt Ihr hier:
Sängerin: www.almutpanfilenko.de
Gesangsstudio: www.meine-stimme-und-ich.de
Coaching: www.coaching-saar.de

Foto: Music_Pixabay/ Pexels.com

Im Gespräch #9: Eintauchen in die Magie des Shinrin-Yoku

Lasst uns den Wald neu entdecken!
Mein großartiger Coachingkollege Thomas Huscher ist ausgebildeter Waldführer und absoluter Experte, wenn es um das Thema Waldbaden geht. In dieser Podcastfolge erzählt er uns, warum der Wald besser ist als jedes Fitnessstudio, warum er jeden Tag aufs Neue ebenso faszinierend wie inspirierend ist und wie gut es tut, uns von Bäumen erden zu lassen.
Also nichts wie raus und neue Energie tanken!

Hier geht es zur neuen Podcastfolge!

Alle Infos zu Thomas findet Ihr hier.
Weitere Inspiration und jede Menge spannende Themen findet Ihr auf meinem Blog.

Foto: Kirsten Schmiegelt

Wellness für Körper und Seele – Dein persönliches Corona Care-Paket!

Seit Monaten hat uns die Coronakrise inkl. diverser Einschränkungen und Ängste fest im Griff, und gerade jetzt, wo die Tage kürzer, kälter und dunkler werden, merken viele, dass es mit der guten Laune und dem Optimismus bergab geht.
Frust, weil wir vielen lieb gewonnenen Freizeitaktivitäten nicht nachgehen können, Trauer, weil wir Menschen, die uns wichtig sind, nicht so frei und zahlreich treffen können wie gewohnt, eventuell auch Ärger oder sogar Verzweiflung über gesellschaftliche Entwicklungen. Viele merken mittlerweile, dass das Gefühl der Einsamkeit stärker wird und sich eine allgemeine Müdigkeit breitmacht. All diese Faktoren können uns emotional und körperlich sehr belasten.
Wir wissen nicht, wie lange diese Situation noch anhalten wird, und deshalb ist es jetzt besonders wichtig, dass wir gut auf uns achten und uns mit vielen positiven Impulsen füttern.
Damit wir unsere Kraft behalten und uns mehr auf das fokussieren, was uns bleibt anstatt auf das, was aktuell fehlt.
Dabei unterstütze ich meine Klienten aktuell gefühlt Tag und Nacht mit ganzem Herzen und vollem Engagement.
ABER: Es gibt noch viel mehr, was Du für Dich tun kannst, und wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Fan davon bin, stets Neues zu entdecken und dazuzulernen. Daran möchte ich Dich teilhaben und davon profitieren lassen.

Deshalb wirst Du in den nächsten Wochen auf meinem Blog viele tolle Interviews und Podcast-Folgen zu Themen finden, die Dir dabei helfen, Dich trotz Corona, Einschränkungen und kurzen Tagen wohlzufühlen.
Freu Dich auf viele schöne Ideen, O-Töne und Impulse und stell Dir Dein persönliches Corona Care-Paket zusammen!

Alle Beiträge findest Du hier auf meinem Blog.
Viel Spaß!

Foto: kaboompics/ pexels.com

Im Gespräch #8: Schmerzen lindern durch Hypnose mit Ute Riegel

Meine erste Folge nach Ausbruch der Coronakrise – und gleich mit so einem spannenden Thema! Meine wunderbare Kollegin Ute Riegel gibt uns Einblick, wie sie Ihre Klienten durch wirksames Schmerzcoaching und Hynpose bei chronischen Schmerzen und Migräne dabei unterstützt, die hilflose Opferrolle zu verlassen und den Schmerzen die Stirn zu bieten.

Zum Interview geht es hier!
Mehr zu Ute gibt es auf Ihrer Homepage.

Weitere Blogbeiträge und Neuigkeiten gibt hier.

Foto: Walter Torres: www.pexels.com

Ruhe im Kopf!

In Zeiten, die seit Monaten durch Unsicherheit, diffuse Bedrohung, extreme Meinungen, absurde Theorien und jede Menge aufgeheizte Emotionen geprägt sind, möchten viele meiner Klienten eigentlich nur eins: Endlich mal Ruhe haben!

Ruhe vor den aktuell ständig steigenden Corona-Zahlen und den damit verbundenen Ängsten, eine Auszeit von der zur Schau gestellten Verantwortungslosigkeit zahlreicher demonstrierender Gruppen unter dem Deckmantel der Grundrechtswahrung oder auch einfach nur mal wieder eine U-Bahnfahrt, ohne die Rücksichtslosigkeit in Form einer unter dem Kinn baumelnden Maske ertragen zu müssen.
Diese Zeit verlangt uns allen viel ab. Zum einen müssen wir lernen, mit der andauernden Unsicherheit umzugehen, uns in Akzeptanz zu üben und daraus das Beste zu machen. Was das Beste ist, werden wir vermutlich anhand unserer individuellen Wertecharta entscheiden. Diese Charta sieht offensichtlich bei Vielen unterschiedlich aus. Werte wir Solidarität, Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme sowie die Bereitschaft, sich zum Wohle Anderer zumutbar einzuschränken, scheinen leider bei vielen Menschen nicht ganz oben auf der Liste zu stehen. Dies zu sehen tut weh, besonders wenn wir uns selbst auf die Seite der Verantwortungsvollen stellen, und dafür von anderen als manipulierte Mitläufer betitelt werden und jeder konstruktive Dialog verweigert wird.
Vielleicht müssen wir ertragen, dass sich Menschen, die uns nahe waren, auf die andere Seite stellen und eventuell werden wir frühere Freunde durch diese Krise verlieren, weil wir spüren, dass sich hier ein unüberbrückbarer Graben aufgetan hat. Menschen, die wir glaubten zu kennen und mit denen wir uns auf einer Wellenlänge fühlten. Dies macht uns traurig, wütend, vielleicht fassungslos. Und vielleicht haben wir Momente, wo wir an dem, was gerade geschieht und an den beteiligten Akteuren verzweifeln möchten. Es stresst uns. Oft viel zu sehr, und ein Ende ist nicht wirklich in Sicht.

Wie bekommen wir sie – die Ruhe im Kopf und im Herzen? Wie können wir uns von den negativen Einflüssen abgrenzen und in uns stark bleiben?

Auf Abstand zu denen gehen, die uns widerstreben und näher zu denen rücken, mit denen wir uns gerade jetzt verbunden fühlen, ist Selbstfürsorge.
Uns zu erlauben, Distanz zu wahren, ohne ignorant zu werden, uns Auszeiten gönnen, um aufzutanken und den Mut nicht zu verlieren. Sei es durch räumlichen Abstand in der Natur oder durch Versenkung in unserem Inneren, um uns selbst besser kennenzulernen.
Uns nicht mit Denen von negativer Energie füllen zu lassen, die Unfrieden und Aggression sähen wollen. Gerade jetzt ist es wichtig, Klarheit über unsere Werte zu schaffen und uns stabil zu positionieren, um die innere Unruhe zu besänftigen. Uns selbst die Ruhe zu schaffen, die wir von außen nicht bekommen.

Ruhe im Kopf fängt mit einem ruhigen Herzen an und der Erlaubnis an uns selbst, dem Kopf auch mal eine Pause zu gönnen – egal, wie turbulent die Zeiten auch sein mögen. Uns eine gute Portion Optimismus zu erlauben, um der manchmal aufkommenden Verzweiflung die Stirn zu bieten.
Und für uns einen Ort zu finden, der uns genau die Ruhe und Sicherheit vermittelt, die wir brauchen. Wo wir einfach nur wir selbst sein dürfen, ohne zu bewerten und bewertet zu werden.
Der uns mit positiver Energie füllt, statt sie uns zu rauben.
Ein Ort der uns bleibt, vor, nach und während einer Krise.

Wie sieht dieser Ort für Sie aus?

Foto: Kirsten Schmiegelt

DER LANGE WEG ZUM GUTEN COACH

Eine spannende Reise zu sich selbst und mit Anderen

Als selbständiger Coach kann man sich seine Zeit stets frei einteilen und sich genau die Kunden auswählen, auf die man Lust hat. Man ist also ständig von spannenden, coolen und freundlichen Menschen umgeben, mit denen man nette Gespräche führen kann.
Dazu verlangt man hohe Stunden- und Tagessätze, arbeitet online von den schönsten Plätzen der Welt und bekommt regelmäßig begeistertes Kundenfeedback, was dann dazu führt, dass man das eigene Honorar ständig weiter steigern kann.
Und das Beste: Da viele ja glauben, per se schon ein guter Coach zu sein, da ihnen irgendwann mal gesagt wurde, sie könnten gut zuhören und gäben immer so gute Ratschläge, müsse man eigentlich gar nicht mehr viel lernen oder in die Ausbildung investieren.
Man legt einfach los – und ein traumhaft leichtes Leben als Coach in Wohlstand und Glückseligkeit erwartet uns!

So oder so ähnlich wollen es uns zumindest einige (angebliche) Coaches in Ihren Werbevideos suggerieren, in denen sie unwissende Interessenten dazu animieren möchten, ihre (natürlich hochpreisigen)  Kick-off-Trainings zu kaufen.

Die Wahrheit sieht wie meistens anders aus, in diesem Fall aber ist sie (meiner Meinung nach) sehr viel spannender als die hippe selfmade-man-Welt, die in diesen Videos dargestellt wird.
Der Weg zum guten Coach ist eine lange Reise, die häufig die ein oder andere Klippe, viele Umwege und auch die ein oder andere Sackgasse beinhaltet – aber auch jede Menge tolle Ausblicke, neue Perspektiven und wertvolle Begegnungen in Kombination mit einer Masse an neuen Erkenntnissen bietet. Sie führt uns zuerst zu uns selbst, zu unseren Bedürfnissen und Schmerzpunkten, zu unseren Ängsten, Träumen und Visionen. Sie stößt uns auf unsere eigenen negativen Denk – und Verhaltensmuster und zeigt uns Möglichkeiten, diese positiv zu verändern. Eine gute (und zeitintensive) Ausbildung zum Coach gibt uns die vielleicht einmalige Möglichkeit, uns selbst aufzuräumen, langjährige Blockaden zu lösen und mit uns selbst mehr ins Reine zu kommen. Nur wenn wir diese Reise für und mit uns selbst unternehmen und sie mutig, diszipliniert und zuversichtlich Schritt für Schritt gehen, werden wir in uns die Basis schaffen, unseren Klienten auf der wertneutralen, respektvollen Ebene zu begegnen, die diese brauchen, um einen vertrauensvollen Rapport zu uns aufzubauen und mit unserer Unterstützung genau die Lösung zu entwickeln, die zu ihnen und ihrem Anliegen passt.

Ein guter Coach zu sein, heißt nicht, gute Ratschläge zu geben, also Lösungen anzubieten. Coaching bedeutet, den Klienten durch zielorientierte, wertungsfreie Impulse beim Finden seiner eigenen Lösung und Strategie zu unterstützen. Und dies stellt den Coach häufig vor eine große Herausforderung: Er muss lernen, seine eigenen Bewertungen und Meinungen vollkommen aus dem Prozess rauszulassen, um den Klienten auf der wertneutralen Akzeptanz-Ebene zu begegnen, die diese von ihm erwarten dürfen. Als Coach sind wir eben KEINE Berater, sondern zielfokussierte Begleiter. Und das Ziel entwickelt der Klient selbst – egal, ob uns das als Coach passt oder nicht und wir mit seiner Lösung einverstanden sind. Das müssen wir als Coach aushalten.
Es braucht Zeit und liebevolle Geduld, damit wir dieses Selbstbild als Coach entwickeln und die Basis für eine professionelle, klientenorientierte Prozessbegleitung schaffen können.

Darüber hinaus bedeutet der Weg zum guten und erfolgreichen Coach (wie auch immer jeder Einzelne Erfolg für sich definieren mag) vor allem eins: Harte Arbeit und die Disziplin, am Ball zu bleiben, auch wenn es mal nicht steil bergauf geht. Eine vielseitige, professionelle Ausbildung , die Zeit nach Feierabend und an den Wochenenden beansprucht. Die Selbstdisziplin, sich an den Rechner oder die Bücher zu setzen, während Andere draußen grillen, netflixen oder vielleicht einfach noch schlafen – all dies erfordert Disziplin und eine individuelle kraftvolle Vision, wohin uns diese Reise konkret führen soll. Haben wir als „Anfänger“ diese Vision nicht, werden wir vermutlich ins Leere laufen. Die Entwicklung einer zugkräftigen Vision, die uns den Weg zum guten Coach mutig Schritt für Schritt gehen lässt, verlangt Struktur, Zeit und ein tiefes in sich hineinspüren, um authentisch ihre Kraft entfalten zu können.

Ist diese fachliche und mentale Basis gelegt, rennen uns die Klienten in der Regel nicht von selbst die Tür ein. Es reicht auch nicht, die eigene Homepage endlich online gestellt zu haben (auch wenn das natürlich ein ganz wichtiger Schritt ist!). Der Aufbau der erfolgreichen Selbständigkeit als Coach ist ein konstantes mutiges ausprobieren, akquirieren, sich bewähren, weiterentwickeln, sich selbst reflektieren und hinterfragen und permanent mit anderen Kollegen ins Gespräch gehen, um dazu zu lernen und Erfahrungen zu teilen.
Ein guter Coach zu werden und davon leben zu können, kostet viel Kraft – nicht nur einmalig, sondern dauerhaft. Manchmal kann es schmerzhaft werden, oft ist es anstrengend, meistens ist es wunderbar.

Persönlich bin ich zutiefst dankbar, diesen Weg gehen zu dürfen, täglich dazuzulernen und mich ständig weiter zu entwickeln. Ich empfinde es als ein unglaublich wertvolles Geschenk, für einen bestimmten Zeitraum den Weg mit meinen Klienten gehen zu können, das Privileg zu haben, an ihrer Welt, ihren Gedanken und Gefühlen teilzuhaben und sie empathisch und lösungsorientiert zu unterstützen. Durch den intensiven Austausch mit Klienten und Kollegen durfte ich meinen Blick weit über den Tellerrand hinaus öffnen und Perspektiven und Alternativen kennenlernen, die mir sonst verborgen geblieben wären sowie eigene Baustellen aufräumen. Dafür nehme ich jeden Aufwand gern in Kauf – aber das entscheidet natürlich jeder Coach-Anwärter für sich selbst.

Ich unterstütze Sie, diese spannende Reise zum guten Coach erfolgreich, in Ihrem eigenen Tempo zu gehen. In einem strukturierten Prozess entwickeln wir gemeinsam die Schritte, die sich für Sie stimmig anfühlen, um dauerhaft am Ball zu bleiben, kraftvoll ihre eigene Vision von einem guten Coach zu entwickeln und in die Tat umzusetzen.

Mehr Informationen zu meinem Angebot gibt es hier!

Foto: https://www.pexels.com/

Im Gespräch #7: Was tun, wenn Konflikte keine Lösung finden?

Nicht nur in Krisenzeiten kochen Emotionen in Konfliktsituationen häufig hoch und verhindern konstruktive Lösungen. Was können wir tun, wenn wir in einem Konflikt feststecken? Aufgeben, Verzweifeln, Kämpfen um jeden Preis?
Gemeinsam mit Volker Kleinert zeige ich Möglichkeiten auf, wie wir in zehrenden Konfliktsituationen für uns sorgen und eine Auszeit vom Konflikt nehmen können, ohne die Chance auf eine spätere Lösung zu verpassen.
Zum Interview geht hier!

Mehr zu Volker gibt es hier: http://gesundheits-investment.de/

Foto: www.pexels.com

Im Gespräch #6: Die schönen Dinge im Alltag finden!

Es ist Zeit für die schönen kleinen Momente in unserem Alltag! In dieser inspirierenden Podcast-Folge nehmen meine strahlende Kollegin Petra Reifschneider vom Podcast Geliebt – Geborgen – Glücklich und ich die Frage unter die Lupe, wie wir uns im Alltag mehr auf die vielen schönen Momente konzentrieren können, statt uns von Kleinigkeiten die Laune verderben zu lassen.
Hier geht es zum Gespräch!
Mehr Inspiration findet Ihr auf meinem Blog.
Alle Infos zu Petra gibt es hier!

Im Gespräch #5: Den Krebs als Chance nutzen!

Dies ist vermutlich die emotionalste Podcast-Folge, die ich jemals machen werde. Meine liebste Freundin Carmen teilt mit uns die Geschichte ihrer Krebsdiagnose und wie es ihr gelungen ist, damit kraftvoll und optimstisch umzugehen.
Unser Gespräch findet Ihr hier!
Wir haben dieses Gespräch Ende Februar geführt, seitdem ist viel passiert. Deshalb hat Carmen noch einen Nachtrag beigefügt:

„Vor über einem Monat haben wir den Podcast, wie ich mit meinem Brustkrebs umgegangen bin, aufgenommen, und seitdem ist unglaublich viel passiert.
Der Corona-Virus, der zum Zeitpunkt der Aufnahme noch weit weg in China war, ist nun hier, und ich habe das Bedürfnis, unser Gespräch auch um diesen Aspekt zu ergänzen.
Beim nochmaligen Anhören unseres Gesprächs ist mir aufgefallen, dass ich einen für mich zentralen Begriff nicht konkret genannt hatte. Ich hoffe aber, er ist immer mal wieder durchgeschienen, und zwar ist es der Begriff der Akzeptanz. Ich habe die Tatsache, dass ich Brustkrebs habe, sehr schnell akzeptiert – und konnte aus dieser Position heraus selbstbestimmt in die Handlung gehen und Entscheidungen fällen. Dadurch habe ich mich nie als Opfer gefühlt, sondern immer als handelndes Subjekt.
Die letzten Wochen hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Welt unfreiwillig in eine ähnliche Situation gerutscht ist, in der ich mich vor vier Monaten befunden habe: Wir haben mit einer Krankheit zu kämpfen, die wir nicht genau einschätzen können und die wir nur bedingt kontrollieren können. Die Zukunft ist komplett ungewiss, und die Nachrichten und Informationen verändern sich rasant. Keiner weiß, was morgen oder in einer Woche ist. In vielerlei Hinsicht wurde die Stopptaste gedrückt.
Ich beobachte, dass viele Diskussionen sich darum ranken, wann wir endlich wieder zurück zur Normalität kommen. Wir wollen nicht loslassen und wünschen uns unser altes Leben zurück. Dabei haben wir jetzt auch die Chance, innezuhalten, als Individuen und als Gesellschaft, und zu schauen: Was brauchen wir wirklich? Was hat uns gut getan in unserem alten Leben und welche sind die Dinge und Personen, bei denen wir vielleicht auch ganz froh sind, dass wir Corona-bedingt etwas Abstand gewinnen? Bei welchen Prozessen finden wir es insgeheim gar nicht so schlimm, dass sie verlangsamt werden oder gar eine Zwangspause einlegen?
Während Wissenschaftler, Ärzte und Politiker um die Eindämmung der Pandemie kämpfen, bleibt uns zuhause nichts anderes übrig, als das Hier und Jetzt zu akzeptieren. Die Situation ist da, und wir können das Außen nur sehr bedingt kontrollieren. Worüber wir aber sehr wohl volle Kontrolle haben, ist unsere Einstellung zu unserer ganz persönlichen Situation und was wir daraus machen.
Mir hat Akzeptanz geholfen, mit dem Krebs umzugehen, und mir hilft sie auch jetzt. Und ich hoffe, dass sie jetzt und in Zukunft auch vielen anderen Menschen hilft.“

Danke Carmen für Deine Offenheit und dass Du meine Freundin bist!

Im Gespräch #4: FAIR-Handeln in der Krise

Gute und fokussierte Kommunikation ist immer sinnvoll, aber gerade in Krisenzeiten, wo die Emotionen oft hochkochen, ist es besonders wichtig, Wertschätzung und Zielorientierung zu behalten. Wie das gelingen kann und wie man FAIR-handelt, diskutieren mein Kollege Volker Kleinert und ich in meiner neuen Podcastfolge!

Weitere Folgen und Blogbeiträge gibt es hier.
Alle Infos zu Volker findet Ihr auf seiner Homepage.

Podcast: 3 Impulse zur Corona-Krise

Viele Klienten haben mich gefragt, wie ich als Coach durch diese schwierige Zeit gehe, ob ich bestimmte Tools oder Tipps habe. Besonders in einer großen Stadt wie Frankfurt kann es in Zeiten dieser noch die dagewesenen Krise anstrengend sein. In dieser Podcast-Folge gebe ich Euch 3 Impulse mit auf den Weg, die mir persönlich helfen.
Zum Podcast geht es hier!

Im Gespräch #3: Was heißt gute Führung?

In dieser neuen Podcast-Folge gehe ich in einen intensiven Dialog mit meinem wunderbaren Kollegen Stefan Günther zu dem Thema „Was genau bedeutet eigentlich gute Führung?“
Was brauchen Mitarbeiter heute, um Eigenverantwortung zu übernehmen und langfristig motiviert zu bleiben? Wie können Führungskräfte ihr Team sinnvoll unterstützen und ihre Rolle authentisch füllen? Und was können wir als Coaches und Trainer tun, um die Entwicklung als Individuum und als Team zu ermöglichen und positiv zu fördern?
Diese und weitere Impulse diskutieren wir anhand unserer langjährigen Trainererfahrung ausführlich und wie immer: echt, ungeschnitten und authentisch!
Zum Interview geht es hier!

Hier sind die Infos zur Stefan Günther: https://in-verbindung-führen.de/

Alle Infos zu mir findet Ihr hier: https://www.schmiegelt-coaching.de/
Alle Podcastfolgen und weitere Artikel gibt es auf meinem Blog: https://www.schmiegelt-coaching.de/blog/

Im Gespräch #1: Mit Monika Stepan

Ab jetzt gibt es was auf die Ohren!

Hier ist die erste Folge meines neuen Podcasts „Im Gespräch“: https://www.youtube.com/watch?v=R77wsVBCQVg

In der ersten Folge meines neuen Podcasts darf ich meine wunderbare Kollegin Monika Stepan interviewen, die ein ganz besonderes Spezialgebiet für sich gewählt hat und uns an Ihren Erfahrungen teilhaben lässt. Tolle Impulse, neue Ideen und ein wunderbares Gespräch – alles O-Töne, alles authentisch, alles echt!

Viel Spaß beim Zuhören!
Monas Kontaktdaten
Weitere Impulse findet Ihr hier!

SPIRITUELLER OVERKILL

2020 soll alles besser werden!

Sabine ist hochmotiviert für das neue Jahr.
Schließlich ist es nicht irgendein Jahr, nein, es ist ein neues Jahrzehnt, und deshalb muss es jetzt endlich mal vorwärts gehen und zwar irgendwie mit Allem. 2020 steht für sie im Zeichen der endlich erfolgreichen Partnerfindung in der Mainmetropole Frankfurt, dem lange ersehnten Karriereschub und vor allem der inneren Selbstoptimierung. Sie möchte jetzt endlich zu sich selbst finden, authentisch für sich einstehen, ihr Wunschgewicht halten, Gelassenheit erlangen, kreativ  und selbständig ihr Leben gestalten.
Dafür hat Sie bereits Einiges unternommen. Sie hat einige Coachings durchlaufen, online-Kurse absolviert, verschiedene Retreats gebucht und zuhause eine kleine Bibliothek von Büchern zum Thema Persönlichkeitsentwicklung gesammelt. Die Yoga-App ist installiert, das Low-Carb-Kochbuch gekauft, zusätzlich möchte Sie täglich meditieren. Sich selbst zu empowern und die innere Mitte zu finden steht für sie an erster Stelle. 2020 ist das perfekte Datum für diesen Neuanfang.

Sabine ist gestresst.
Auch wenn Sie das alles zwar irgendwie will, fühlt sie sich davon überfordert. Bei allen anderen scheint das so einfach zu gehen. Die sich selbst äußerst erfolgreich vermarktenden Coaching-Influencer strahlen vor ihrer Teetasse sitzend auf ihren Homepages um die Wette und vermitteln den Eindruck, dass alles pure Liebe, Energie und Leichtigkeit ist und sie nichts und niemand aus der Ruhe bringt. Wirklich zu beneiden. Wie soll sie das als Normalo jemals schaffen? Und dabei hat sie doch schon so viel ausprobiert und an Wissen angehäuft. Aber die wahre Erleuchtung, das spirituelle Aha-Erlebnis will sich einfach nicht einstellen. Aber genau das ist doch nötig, damit sich auch in allen anderen Lebensbereichen etwas positiv bewegt, oder?
Wo ist denn jetzt die allseits gepriesene Achtsamkeit? Selbst im Wald muss man jetzt offensichtlich „baden“ statt zu laufen. Wer soll da noch durchblicken? Es ist deprimierend.

Das Problem

Sabine leidet an einem sehr aktuellen Phänomen in Zeiten der niemals enden wollenden Selbstoptimierung. Sie hat einen Selbstentwicklungs-Overkill. Sie hat hier überkonsumiert, wollte alles besser machen, sich endlich finden, und hat am Ende das Gefühl sich irgendwie verloren zu haben, da sie jetzt gar nicht mehr weiß, was für sie der richtige Weg ist.
Es herrscht eine neue Dimension der umfassenden Erleuchtung – zumindest, wenn man den sozialen Netzwerken, Reportagen und zahlreichen Zeitschriften Glauben schenken mag. Genau jetzt sind die Weichen zu stellen für noch mehr Dankbarkeit, totale Gelassenheit, die perfekte Ernährung, die ultimative Beziehung, alles erhellende Spiritualität –  alles aber natürlich mit einer großen Portion „Hygge“, um im „Flow“ zu bleiben und seine „Happiness“ zu wahren. Alles klingt so einfach, sieht so mühelos und perfekt Instagram-gefiltert schön aus – und ist doch so anstrengend.

Was ist hilfreich?

Alles davon hat seine Berechtigung, alles kann hilfreich sein. Hier wird ein aktuelles Bedürfnis unserer Gesellschaft nach mehr Ruhe und Erfüllung erkannt und offenbar bedient. Aber wie überall gilt es für uns das richtige Maß zu finden, das uns wirklich gut tut. Und das bedeutet, dass wir tatsächlich genau das tun sollten, was uns diese ganzen Angebote eigentlich vermitteln: Unser eigenes Ding machen um in Ruhe herauszufinden, was wir individuell brauchen. Um ein für uns erfülltendes Leben zu führen, vollkommen egal, was der Nr. 1 Podcast oder das glänzendste Magazin uns weismachen wollen. Davon abgesehen, dass auch hier niemand das Rad neu erfindet, sondern es nur geschickt neu benennt und auf verschiedene Arten hübsch verpackt.
Wir alle schreiben unsere eigene Geschichte, und wie jede gute Geschichte, wird sie Höhen, Tiefen und ruhige Passagen haben. Das wird und darf uns niemand abnehmen, kein Influencer, kein Guru, kein Coach. Allein wir sind der Autor und tragen die volle Verantwortung. Teil dieser Verantwortung ist, in Ruhe zu wählen, was wir wollen, brauchen und loslassen wollen. Und genau darin liegt unsere größte Freiheit, unser eigenes Leben mutig so zu erschaffen, wie es uns entspricht und gefällt.

Das Ziel

Sabine möchte eigentlich nur ihre Ruhe haben und den inneren Druck der Selbstoptimierung loswerden. „Vielleicht sollte ich einfach mehr spazierengehen“, meint Sie, als sie bei mir in der Praxis sitzt. „Alles mal sacken lassen und das neue Jahr einfach beginnen.“
„Spirituelles Detoxing, einfach nur mal durchatmen und Spaß haben“, sagt sie dann lachend.
Das klingt doch nach einem sinnvollen Start in ein neues Jahrzehnt!

Ich wünsche Ihnen allen ein gesundes und zufriedenes neues Jahr!

Foto: Kirsten Schmiegelt

PERSPEKTIVWECHSEL: UND DIE WELT WIRD GRÖßER

DER UMGEDREHTE ZEIGEFINGER

Inka ist stocksauer. Vor Wut rauchend sitzt sie Samstag in Frankfurt im Café mit Ihrer besten Freundin Hannah und lässt erstmal Dampf ab.
Ihr Freund Martin ist für das Wochenende mit seinen Freunden in die Berge gefahren, obwohl Inka das nicht wollte. Sie schreibt am Montag eine wichtige Klausur und hätte sich in den Tagen davor noch etwas mentale Unterstützung und ein paar Streicheleinheiten von Martin gewünscht, aber der unsensible Klotz haut einfach ab.
Dabei hätte er doch wissen müssen, was Inka eigentlich wollte, oder? Klar, er hat vor ein paar Wochen gefragt, ob sie etwas dagegen hätte, und sie sagte: „Quatsch fahr Du nur.“ Aber eigentlich hätte Sie gern gesagt: „Ich fände es schön, wenn Du genau an diesem Wochenende bei mir bleibst.“ Das hat sie sich aber nicht getraut, sie wollte ja nicht als Spaßbremse dastehen.
Aber trotzdem: Wenn Martin sie wirklich lieben würde, dann wäre es nicht nötig gewesen, dass sie das sagt, oder? Dann hätte er das doch sowieso wissen müssen!
Jetzt ist Inka so sauer und verletzt, dass an fokussiertes Lernen kaum noch zu denken ist, sie wird die Klausur also wahrscheinlich auch noch verhauen – und an allem ist Martin schuld. Na toll! Da fragt man sich doch echt, ob es nicht besser wäre, Single zu bleiben, dann muss man so einen Mist nicht mitmachen, oder?
Hannah weiß erstmal nicht, was sie sagen soll, nachdem Inka 10 Minuten non-stop gewütet hat. Schließlich wirft sie zaghaft ein: „Aber wenn Du Martin gesagt hast, dass es ok ist, kannst Du ihm eigentlich keinen Vorwurf machen, oder?“
Das bringt Inka nun völlig auf die Palme: „Willst Du mich verarschen? Bist Du etwa auf seiner Seite?“
Damit ist die Idee eines gemütlichen Milchkaffee-Vormittags gescheitert.

Das Ende vom Lied ist, dass zwischen den beiden nun auch noch ein handfester Streit entflammt, so dass Hannah schließlich aufsteht und zum Abschluss Inka an den Kopf wirft: „Du siehst immer nur Dich, immer sind die Anderen schuld! Bloß, weil Du zu feige bist zu sagen, was Du wirklich willst!“
Das hat gesessen.

WO LIEGT DAS PROBLEM?

Inka schimpft, Inka ist sauer – und das darf sie sein. Sie spürt aber auch, dass Hannah den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Ja, sie hätte sagen sollen, was sie wirklich wollte. Aber dazu fehlte ihr irgendwie der Mut. Deshalb sitzt sie jetzt hier allein und ist wütend auf die beiden Menschen, die ihr nahe stehen. Vielleicht auch ein bisschen auf sich selbst, aber das kann warten.
Trotzdem: Martin hätte das von selbst wissen sollen!

Aber wie hätte er das tun sollen, wenn Inka ihm explizit die Erlaubnis gibt, am Wochenende wegzufahren?

Aber für diese Frage ist Inka noch nicht bereit. Denn dann müsste sie ihr eigenes Verhalten überprüfen und vielleicht einlenken, und darauf hat sie keine Lust.
Also wird der Streit mit Martin vermutlich weitergehen, sobald er zurück ist, und mit Hannah ist erstmal Funkstille.
So wie Inka ist es uns sicher allen schon mal gegangen. Wir regen uns über eine Person oder Situation auf, sind vollkommen in unserer eigenen Wahrnehmung gefangen und wollen keine kritische Stimme gelten lassen. Denn das hieße, dass wir unser Verhalten ebenfalls in Frage stellen müssten, und ehrlich gesagt, sitzt es sich doch auf unserem hohen Ross ganz gut, oder?
Wir bleiben nur bei unserer Ansicht und blenden andere Meinungen und Perspektiven aus. Sollen sich doch die Anderen bewegen und einsehen, dass wir Recht haben!
Das hilft uns aber nicht weiter, um das Problem zu lösen und die Situation zu entspannen. Und genau hier setzt mein Coaching zur positiven Persönlichkeitsenwicklung an:

PERSPEKTIVENWECHSEL ERFORDERT MUT

Unsere eigene Sichtweise zu reflektieren und zu hinterfragen erfordert Mut, denn wir gehen das Risiko ein zu sehen, dass wir vielleicht doch nicht das Maß aller Dinge sind. Ein Perspektivenwechsel erfordert Empathie, die Fähigkeit sich in den anderen Part hinein zu versetzen, durch seine Augen zu sehen und unser Verhalten aus seiner Sicht wirken zu lassen.
Wir müssen den Zeigefinger, den wir gerade noch genüsslich auf den Anderen gerichtet haben, umdrehen.
Und wenn wir dann auf uns selbst deuten, kommen wir automatisch zu der Frage:
Was hat das mit mir zu tun? Was ist mein Anteil an dieser Situation?

Inka trägt für diese Eskalation Verantwortung. Vielleicht hätte Martin nochmal fragen können, vielleicht hätte Hannah sich etwas feinfühliger ausdrücken können, aber wenn Inka den Mut gehabt hätte, Martin die Wahrheit zu sagen, oder auf Hannahs Einwurf einzugehen, wäre alles ganz anders gelaufen. Vermutlich besser.
Aber das will sie noch nicht zulassen. Wenn sie ihren Anteil an der Situation erkennt, gerät sie vielleicht in die Defensive, und wer will das schon? Da beharrt sie lieber auf ihrem Standpunkt, redet sich ein, dass sie völlig im Recht ist. Martin ist ein Eisblock, Hannah eine dumme Kuh. Und das flaue Gefühl in der Magengegend wird einfach ignoriert.

So weit, so schlecht.

PERSPEKTIVENWECHSEL MACHT UNS GROß

Unseren Anteil an einer negativen Situation anzuerkennen ist oft nicht angenehm. Wir haben das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, haben vielleicht einen anderen Menschen verletzt oder eine unbefriedigende Leistung erbracht. Dafür Verantwortung zu übernehmen und die Positionen Anderer anzunehmen erfordert Größe.
Wir hinterfragen dann uns selbst, unsere Bewertungen und unseren Standpunkt, auf den wir uns bis jetzt gestützt haben. Diese Stütze kann nun wegbrechen, und was dann? Werden wir dann zum Opfer?

NEIN!

In dem Moment, wo wir uns unserer Verantwortung an einer Situation stellen, haben wir wieder die Möglichkeit, die Situation aktiv zu gestalten – und das macht uns viel größer als wir es in unserer Ankläger-Position waren. Das heißt nicht, dass wir die Position des Anderen bedingungslos annehmen müssen, aber wir haben den Sachverhalt nun von verschiedenen Perspektiven gesehen und reflektiert und können darauf aufbauen. Zu diesem Punkt zu gelangen, gelingt manchmal leicht. Bisweilen fällt es uns aber sehr schwer. Zu tief sind vielleicht zunächst erlittene Verletzungen, Enttäuschungen oder Diskrepanzen in unserem Wertesystem.
Sich der eigenen Verantwortung zu stellen, ist ein Prozess. Er kann anstrengend sein, aber er lohnt sich immer.

Inka hat nach einer großen Joggingrunde Hannah eine versöhnliche SMS geschrieben. Mit Martin dauerte die Versöhnung etwas länger, die dafür nötigen ehrlichen Gespräche haben die Beziehung stabilisiert letztlich neue Wege für ein gelungenes Miteinander geöffnet.

Wenn Sie ein Coachig zur Unterstützung bei Ihrem persönlichen Perspektivenwechsel benötigen: Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!

 

SO COACHE ICH!

LÖSUNGSFOKUSSIERTES COACHING NACH DER RAKETE-METHODE

Ein stabiles Werteverständnis und eine klare Positionierung sind für mich unverzichtbar, um authentisch zu bleiben und erfolgreich als Coach in Frankfurt zu arbeiten. Laufende Selbstreflektion spielt dabei eine wichtige Rolle. Und so habe ich mich besonders zu Beginn meiner Tätigkeit oft gefragt: „Was sind eigentlich die Säulen, die meine Arbeit als Coach tragen sollen? Was sind meine unumstößlichen Werte, auf denen mein Coaching basiert? Wie kann ich meine Klienten am sinnvollsten und erfolgreichsten unterstützen? Meine Maxime und meine Vision eines guten Coachings auf Augenhöhe in klare Worte zu fassen und laufend zu reflektieren, ist eine wertvolle Erfahrung, die mich sowohl näher zu mir als auch zu meinen Klienten und ihren Bedürfnissen geführt hat.

Meine Antwort auf die obigen Fragen lautet: Ich coache nach meiner RAKETE-Methode.

R steht für Respekt.

Dieser ist für mich die Basis jeder gelungenen zwischenmenschlichen Interaktion. Ich respektiere meine Klienten und ihre Welt bedingungslos (und sollte es wirklich mal ein Anliegen geben, dass ich selbst ethisch nicht vertreten kann, kommuniziere ich dieses klar und nehme von einer Zusammenarbeit Abstand). Respekt heißt für mich, jeden Gedanken und jede Emotion meiner Klienten an- und ernst zu nehmen.  Alles, was mir der Klient anvertraut, ist wertvoll und kann zielführend ins Coaching integriert werden. Meine eigenen Wertungen und Ansichten spielen im Coaching keinerlei Rolle. Fokus ist und bleibt der Klient.

A steht für Anregung.

Coaching ist ein konstruktiver, nach vorn gewandter Prozess. Lösungsfokussiert und zielorientiert. Meine Aufgabe als Coach ist, dem Klienten für die gewünschte Veränderung sinnvolle Impulse zu geben und ihn zu bestärken, seinen Weg der Veränderung aktiv und optimistisch zu gehen. Meine Anregungen, verschiedene Perspektiven einzunehmen, eingefahrene Muster zu durchbrechen und unterschiedliche Handlungsoptionen auszuprobieren, geben dem Coaching die nötige Dynamik für eine erfolgreiche Prozessgestaltung.

K steht für Kreativität

Jeder Mensch besitzt kreative Fähigkeiten. Als Kinder leben wir diese weitgehend unbehindert aus. Als Erwachsene verschiedenen Regeln unterworfen, geht uns die Kreativität oft verloren, so dass wir uns häufig im vielzitierten Hamsterrad wiederfinden. In meinen Coachings ermutige ich meine Klienten dazu, wieder mehr Zugang zu einem kreativen Umgang mit sich selbst und ihrer aktuellen Situation zu finden und das Hamsterrad zu durchbrechen. Wir entwickeln neue Strategien, um alte Gewohnheiten und Muster verändern. Dazu nutze ich mein breites Portfolio an Tools und Kompetenzen und helfe, den kreativen Blick über den Tellerrand zu wagen und die neuen Optionen sinnvoll zu nutzen.

E steht für Empathie.

Die Fähigkeit zur Empathie ist essentiell wichtig, um mich in meine Klienten und ihre jeweilige Situation einfühlen zu können. Dazu gehört auch meine Bereitschaft und der Mut, mich als Coach für die Gefühle und Wahrnehmungen meiner Klienten wertungsfrei zu öffnen. Nur mit diesem tiefen Verständnis und dem „Mitfühlen“ kann eine vertrauensvolle, wertschätzende Beziehung zwischen mir als Coach und meinen Klienten entstehen. Und diese Beziehung ist sowohl Grundlage als auch Voraussetzung für ein erfolgreiches Coaching. Der oben genannte Respekt vor den Gefühlen und der Geschichte meiner Klienten spielt auch hier eine entscheidende Rolle. Meine Klienten empathisch da abzuholen, wo sie aktuell stehen, dieses Stadium zu würdigen und gemeinsam im passenden Tempo vorwärts zu gehen, ist die Basis eines erfolgreichen Coaching-Prozesses.

T steht für Transparenz

Transparenz in der Arbeit mit meinen Klienten ist für mich selbstverständlich. Ein Coaching ist für mich keine Spielwiese, auf der ich mich munter am Klienten ausprobiere – dies wäre Kreativität im falschen Sinne! Ich erkläre stets den Sinn und das Ziel der von mir angewandten Methoden und mache den Coaching-Prozess erleb- und greifbar. Feedback und wertschätzende Kritik meiner Klienten sind für mich wertvolle Anregungen, mich laufend weiter zu entwickeln und als Coach stetig zu verbessern.

E steht für Ermutigung.

Jede Veränderung braucht Mut. Mut, Altes hinter sich zu lassen, und das Risiko auf sich zu nehmen, Neues zu wagen – manchmal ohne von vornherein zu wissen, wo genau dies hinführen wird. Diesen Mut aufzubringen, ist nicht immer leicht. Meine Aufgabe als Coach ist, meine Klienten für die gewünschte Veränderung zu stärken und die Voraussetzungen zu schaffen, den neuen Weg mit Mut und Zuversicht zu beschreiten. Hierbei arbeite ich unter anderem mit Ressourcen die beim Klienten bereits vorhanden sind, und unterstütze dabei, diese Ressourcen und Stärken wieder zu aktivieren und zielgerichtet zu nutzen. Meine bisherige Erfahrung gibt mir Recht, dass diese sechs Säulen, die ich für mich gefunden habe, das richtige Fundament für ein erfolgreiches Coaching sind. Probieren Sie es aus!

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen!

www.schmiegelt-coaching.de

 

ALLES NEU BITTE!?

DIE MAGIE DES 1. JANUAR

Es ist da! Das neue Jahr hat begonnen, und alle Jahre wieder legt sich der von Hermann Hesse so schön beschriebene Zauber des Anfangs über uns.Werden sich unsere Wünsche und Hoffnungen erfüllen? Was wird uns dieses Jahr erwarten?

Flirrende Energie, Abenteuerlust, Hoffnung, vielleicht auch Angst und Zweifel – die Jahreswende hat jede Menge Gefühle und Gedanken im Gepäck. Wird es diesmal endlich klappen mit der Partnerschaft, der Beförderung, ein paar Kilos weniger? Werden wir es diesmal schaffen, wirklich regelmäßig Sport zu machen, weniger zu trinken, mehr an die frische Luft zu gehen und einfach mal mehr an uns zu denken? Die berühmte Liste der guten Vorsätze ist oft lang, unser Durchhaltevermögen dauert oft nicht länger als das Überwinden des Silvesterkaters. Und dabei haben wir doch so viel vor für 2018! Der 1. Januar eignet sich einfach perfekt, um uns für das vor uns liegende Jahr ein neues, besseres Leben auszumalen, in welchem wir unsere Ziele erreichen und unsere bessere Version des Vorjahres werden.
Doch egal, welches Datum der Kalender schreibt: Warum fällt es uns oft so schwer, diese Ziele durchzuhalten? Warum wird unsere Motivation so schnell übertönt von den immer gleichen Stimmen der Bequemlichkeit?

„So schlimm ist es doch gar nicht“, „bis jetzt hat das ja auch immer irgendwie geklappt“, „könnte noch schlimmer sein – warum etwas verändern“? „Das ist doch alles viel zu anstrengend!“
Diese Stimmen haben uns meist fest im Griff, und das ist schade. Denn sie verhindern oft genau die Bewegung und Veränderung, die wir bräuchten, um das vor uns liegende Jahr zu einem Besonderen zu machen.

DIE KRAFT DER VISION

Möglich, dass wir uns manchmal zu hohe Ziele stecken, deren Erreichbarkeit von vornherein in Frage steht. Wenn wir uns vornehmen, gleich einen Marathon zu laufen, kann uns das von vornherein entmutigen und Angst machen. Dieser „Berg“, der vor uns liegt, erscheint unüberwindbar, der Frust ist vorprogrammiert, der Misserfolg im Kopf bereits beschlossene Sache. Erstmal mit 10 km anzufangen, wäre motivierender und schneller, oder?

Realistische und erreichbare Ziele werden greifbar, auch wenn Sie nach außen manchmal klein erscheinen mögen. In unserer Optimierungs- und Perfektionsfokussierten Gesellschaft werden wir dafür manchmal belächelt. „Think big“ ist die Devise, alles andere ist was für Weicheier. Aber bringt uns dieser Status- und Leistungsdruck wirklich ans Ziel? Überambitionierte, irreale Ziele und Vorsätze verwandeln sich in Druck und Belastung.
Für uns passende Ziele werden zu einer Vision, die uns in die richtige Richtung zieht. Vielleicht hat Hermann Hesse auch diese visionäre Kraft des Anfangs mit Zauber gemeint?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die Kraft einer individuell passenden Vision kann Berge versetzen und uns am Ende weiter bringen, als wir es je für möglich gehalten hätten. Eine sinnvolle Planung und konkrete Teilschritte geben der Vision anschließend die passende Form.

WER IST DAGEGEN?

Aber auch wenn wir ein für uns machbares Ziel gefunden haben und die Planung grds. steht: Unsere inneren Kritiker und Faulenzer leisten oft ganze Arbeit, uns dennoch vom Kurs abzubringen. Wir sind zu müde, zu bequem, haben einfach keine Lust oder glauben unbewusst weder an uns, noch daran, dass wir ein kleines bisschen Glück verdient haben. Spätestens im Februar bekommen wir meistens wieder die geballte Kraft des inneren Schweinehunds zu spüren.

Warum sollte es diesmal anders werden als im letzten Jahr?

Oft ist uns gar nicht klar, wie viele blockierende Glaubenssätze wir in uns tragen und wie oft wir uns selbst demontieren. Wie viele unterdrückte Sehnsüchte und Bedürfnisse in uns lebendig sind und konstant von und vor uns versteckt werden.
Wenn wir diese negativen inneren Programme jedoch ansehen und positiv bearbeiten, wenn wir uns unseren Sehnsüchten ehrlich stellen, dann wird Veränderung wirklich möglich. Dazu gehört jedoch, dass wir mutig genug sind, uns wirklich kennen zu lernen und auch das anzuschauen, was wir gern vor uns und anderen verbergen.

DER EINZIG WAHRE VORSATZ

Meiner Meinung nach ist der einzig wahre gute Vorsatz, den wir haben sollten: Sei ehrlich zu Dir selbst, nimm Dich selbst wertschätzend an, und sei mutig, Deine eigene Vision zu entwickeln und zu verfolgen.
Vielleicht muss gar nicht alles komplett neu werden. Wenn wir uns trauen, uns selbst gegenüber ehrlich zu sein und herausfinden, was wir wirklich wollen, werden wir mehr Potenzial für positive Veränderung erkennen, als wir es heute für möglich halten.
Wenn wir uns selbst wertschätzen und wichtig nehmen, werden wir dieses Jahr unglaublich viele Ressourcen erkennen und nutzen können.

Da kann keine 0815-Liste guter Vorsätze mithalten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute für das Neue Jahr und unterstütze Sie dabei, dass 2018 für Sie ein ganz besonderes Jahr wird!

 

Bildnachweis: Kirsten Schmiegelt

 

DIE BASIS GUTER FÜHRUNG: WERTSCHÄTZUNG IM UNTERNEHMEN

KEIN AUFWAND – RIESIGE WIRKUNG!

Wohl jeder von uns hat als kleines Kind beigebracht bekommen, „Bitte“ und „Danke“ zu sagen. Und auch, wenn uns der Sinn und die Wirkung dieser beiden Wörter in jüngsten Jahren wahrscheinlich wenig klar waren (und uns vielleicht sogar als lästiger Umweg zum gewünschten Ziel erschienen), haben wir gelernt, dass uns diese beiden Wörter das Leben ein bisschen leichter machen.
Frei nach dem Kategorischen Imperativ sollten wir unser eigenes Handeln so gestalten, dass wir es als allgemeines Gesetz akzeptieren könnten. Wir haben hoffentlich alle die Erfahrung gemacht, dass wir andere nett behandeln sollten, wenn wir möchten, dass mit uns ebenfalls freundlich umgegangen wird.
Und der Umgang fängt mit Kommunikation an. Diese kann sowohl verbal- als auch non-verbal erfolgen.

Der Ton macht die Musik

Ein freundliches Lächeln öffnet Türen, ein mürrisch-verkniffenes Gesicht öffnet nicht nur keine Türen, sondern kann diese sogar dauerhaft verschließen. Mimik und Gestik sind unumstritten umgangsbestimmende nonverbale Kommunikations-Faktoren, welche manchmal bewusst und oft unbewusst eingesetzt werden – manchmal mit gewünschtem und oft auch mit kontraproduktivem Ausgang.
Kontraproduktiv, weil unsere Mimik und Gestik ein Teil von uns sind, den wir nicht immer vollständig kontrollieren können. Reflexmäßig gucken wir vielleicht genervt, wenn uns ein Kollege immer wieder denselben Vortrag hält – und dieser fühlt sich dann (zu Recht) respektlos behandelt und wird in der Mittagspause sicher nicht neben uns sitzen wollen. Wir sind keine Roboter – und Kommunikations-Faux-pas sind menschlich und grundsätzlich verzeihbar.
Aber sie sind nicht nur verzeihbar, sondern oft auch vermeidbar!
Besonders bei der verbalen Kommunikation gibt es ein paar einfache Grundregeln, die leider in vielen Unternehmen und anderen Sozialgefügen konstant missachtet werden.

„Bitte“ und „Danke“ sind Zauberwörter

„Das ist doch wirklich völlig banal!“, mag der ein oder andere nun denken. Und: „Das weiß doch wirklich jeder!“
Wir alle wissen, dass diese beiden kleinen Wörter nicht nur zum guten Ton gehören und auf eine zivilisierte Herkunft schließen lassen. Wir erfahren auch täglich, dass unsere Sympathie beim Gegenüber steigt, wenn wir uns die Zeit nehmen, höflich zu bitten anstatt zu fordern, und wenn wir uns aufrichtig bedanken, anstatt wortlos mit dem Gewünschten von dannen zu ziehen.
Es ist wirklich banal. Und trotzdem wird bereits dieser kleinste Nenner wertschätzender Kommunikation oft nicht erfüllt. Nicht im privaten Umfeld und leider erst Recht nicht in Unternehmen.

„Ich habe keine Zeit, ich bin im Stress.“

„Der weiß doch, dass ich das brauche, da muss ich nicht drum bitten.“

„Das gehört zu Ihren Aufgaben, da muss ich mich nicht immer wieder bedanken.“

Das sind Standardsätze, die fallen, wenn wir Kommunikations-Situationen und -Probleme analysieren. Und auch wenn diese „Argumente“ vielleicht einerseits vertretbar sind, so sind sie doch ein trauriges Signal für den aktuell herrschenden sozialen Umgang miteinander.
Wenn der kleinste Nenner, also die Basis wertschätzender Kommunikation bereits wackelt, wie soll darauf eine stabile Grundlage für die weitere Kommunikation und ein konstruktives Miteinander entstehen? Wie sollen Mitarbeiter langfristig motiviert bleiben und hinter ihrem Unternehmen stehen, wenn Sie das Gefühl haben, dass ihre Arbeit weder wahrgenommen noch wertgeschätzt wird?

Wertschätzung ist ein Grundbedürfnis

Höflichkeit und Freundlichkeit sind weit mehr als ein Zeichen guter Erziehung. Sie signalisieren Wertschätzung. Und wertgeschätzt zu werden, ist ein menschliches Grundbedürfnis.
Wir alle haben wohl schon selbst einmal erfahren, wie frustrierend es ist, in einer Gruppe zu sein, wo wir nicht gesehen und für das, was wir tun, nicht anerkannt werden. Dieser Frust lässt uns langsam aber sicher resignieren, wir fühlen uns nicht respektiert und stellen uns irgendwann die Sinn-Frage:

„Was hat das hier für einen Sinn, wenn es doch niemanden interessiert, was ich täglich leiste? Wenn ich statt eines freundlichen Wortes noch einen blöden Spruch reingedrückt bekomme oder gar nicht wahrgenommen werde? Wenn alles, was ich tue als selbstverständlich abgetan wird und ich weder gelobt noch gefördert werde?

Dieses Szenario ist in vielen Unternehmen leider traurige Wahrheit – die innere Kündigung, die fehlende Motivation der Mitarbeiter und zurückgehende Produktivität sind die logische Folge. Auf Dauer wirkt sich dies schädigend für das Unternehmen aus, auch wenn man ständig hört, dass heutzutage „jeder irgendwie ersetzbar“ ist.
Dabei kann es doch so einfach sein, durch ehrliche wertschätzende Kommunikation die Menschen zu würdigen und dauerhaft zu motivieren.

Kein Aufwand – riesige Wirkung

Es ist tatsächlich kein Aufwand, die absoluten Grundlagen wertschätzender Kommunikation täglich anzuwenden:
ein freundliches „Guten Morgen“, anstatt wortlos im Büro zu verschwinden,
ein ehrlich gemeintes Lob für eine abgeschlossene Arbeit,
eine anteilnehmende Frage, sofern bekannt ist, dass ein Kollege gerade vor einer besonderen Herausforderung steht,
einen Wunsch als Bitte und nicht als brachiale Forderung zu formulieren, und sich „sogar“ für ein Vergreifen im Ton entschuldigen zu können.
Die Liste dieser Kleinigkeiten lässt sich beliebig fortführen

Es bedarf weder eines perfekten Beherrschens der gewaltfreien Kommunikation, noch müssen sich alle Beteiligten ständig in den Armen liegen. Es sind wie so oft die kleinen Dinge, die, sofern sie konstant angewandt werden, eine dauerhafte positive Veränderung erreichen. Und die Wirkung dieser kleinen Veränderungen im Umgang miteinander ist bewiesenermaßen riesig: Es sind immer wiederkehrende kleine Zeichen der Wertschätzung, die jeden von uns aufbauen und uns das nötige Selbstvertrauen geben, uns weiter zu entwickeln und zu engagieren. Je mehr wir uns gegenseitig davon geben, desto mehr bekommt jeder einzelne von uns zurück.
Die Folge für das große Ganze: Je stärker und motiviert der Einzelne ist, desto besser entwickelt sich das ganze System, die Organisation oder das Unternehmen.

Sind das nicht ein paar wirklich gute Gründe dafür, das Thema Wertschätzung in Zukunft nicht nur theoretisch zu würdigen und wirkungsvoll auf der Website zu platzieren, sondern sinnvoll mit Leben zu füllen?

 

Bildnachweis: „Thank you“: Rhedee// flickr.com

 

EIN SATZ, DER DEIN LEBEN VERÄNDERT: ICH DARF!

Wie wir es schaffen, aus dem Ich-Muss-Modus auszusteigen

Es ist Sonntag. Kein Wecker klingelt, trotzdem schlage ich schon gegen halb neun die Augen auf. Meine innere Uhr schlägt schon wieder Alarm. Ich bin wach. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, endlich mal „so richtig auszuschlafen“, das chronische Schlafdefizit der Woche wenigstens etwas auszugleichen. Hat ja mal wieder super funktioniert. Und ohne es zu wollen, gibt es auch heute wieder „the same procedure like every morning“. Kaum bin ich einigermaßen bei Bewusstsein, taucht die imaginäre to-do-Liste des heutigen Tages vor meinem inneren Auge auf: Sport machen (muss man ja, um einigermaßen schlank und fit zu bleiben, alles andere wäre doch unverantwortlich), etwas Haushalt erledigen (schaffe ich ja unter der Woche kaum), ein paar Kleinigkeiten abarbeiten, bevor sich ab Montag der Berg wieder zu hoch auftürmt, Freunde treffen (dafür bleibt unter der Woche ja kaum Zeit, und die sollen doch merken, dass es mich noch gibt und sie mir wichtig sind), vielleicht schaffe ich es auch noch in die aktuelle Ausstellung (die läuft ja nicht mehr so lange, wäre doch schade, wenn ich sie verpasse), ein bisschen raus in die Natur wäre auch ganz dringend nötig – und die Familie würde sich ebenfalls freuen, wenn ich mal wieder vorbeischaue. Ok, dafür bleiben mir alles in allem ungefähr zwölf Stunden, das wird mal wieder ein straffes Programm, auch wenn das Meiste davon ja grundsätzlich Spaß macht. Ich spüre, wie mein Stresspegel schon wieder steigt, dabei bin ich noch nicht mal aufgestanden. Eigentlich will ich es doch nur einmal schaffen, den ganzen Tag auf dem Sofa zu gammeln, nichts machen, mich einfach ausklinken.

Es ist schließlich Sonntag!

WARUM KLAPPT DAS NICHT?

Kann es wirklich angehen, dass ich auch am Sonntag bereits vor dem Aufstehen dermaßen angespannt bin? Was kann ich dagegen tun? Noch effizientere Zeitpläne erstellen, noch schneller werden? Noch mehr Sachen parallel machen und mir einbilden, dass ich als Frau ja so besonders multi-tasking-fähig bin? Vermutlich packe ich mir die dadurch eventuell entstehenden Freiräume auch wieder zu, denn „irgendwas“, was ganz dringend erledigt werden müsste, findet sich doch immer, oder.
Immer mehr, immer schneller, immer multioptionaler! Ich spüre, das kann nicht die Lösung sein!
Aber was dann?
Wie kann ich es endlich mal schaffen, tatsächlich frei zu haben? Hängt das wirklich von der kompletten Abwesenheit zu erledigender Aufgaben ab, oder muss ich mir selbst frei nehmen?
Da es ständig irgendwas gibt, das ich erledigen oder unternehmen KÖNNTE, ist es wohl sinnlos, mich auf die äußeren Umstände zu beziehen, wenn ich etwas verändern will.

WENN NICHT AUßEN, DANN INNEN

Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als bei mir selbst hinzuschauen, wenn ich auf Dauer entspannter durch den Tag gehen will. Aber wo soll ich anknüpfen?
Natürlich hat die innere Einstellung und die daraus resultierende Bewertung einer Situation großen Einfluss darauf, ob ich mich überlastet oder entspannt fühle. Bin ich grundsätzlich eher diszipliniert und will alles schnell erledigen, oder kann ich gut und gern auch mal fünfe gerade sein lassen? Kann ich gut abschalten, auch wenn die ein oder andere Baustelle noch offen ist, oder grübele ich dann ununterbrochen darüber?
Was passiert in mir, wenn ich fast alles als dringend und stressend empfinde – und viel wichtiger: Wie kann ich das verhindern?
Wenn ich meine To-Do-Liste Revue passieren lasse, fällt mir auf, dass ich die einzelnen Punkte mir gegenüber nicht als Angebot, sondern als Befehl formuliere.

REDE MIT DIR!

Wie rede ich eigentlich mit mir selbst, wenn ich etwas zu erledigen habe? Bin ich positiv oder negativ? Kommuniziere ich mit mir freundlich oder eher barsch?
Noch im Bett liegend gehe ich alles durch, was ich für heute geplant habe, und mir fällt auf, dass ich ständig im Ich-muss-Modus unterwegs bin.
„Ich muss“ macht Druck, „ich muss“ klingt nach Befehl, nach Null Entscheidungs. und Gestaltungsfreiheit. „Ich muss“ verdirbt mir von vornherein schon die Lust auf den Tag. Wenn jemand zu mir sagt „Du musst“, gehe ich automatisch in Widerstand. Dann fühle ich mich fremdbestimmt. Und das stresst mich total.
Wie die meisten Menschen, bin ich wohl auch auf Disziplin, Verbindlichkeit und Leistung getrimmt. Das ist grundsätzlich sicher nicht immer verkehrt, aber wäre ein bisschen weniger nicht besser?
Was könnten sinnvolle Alternativen sein, um diese Negativschleife zu durchbrechen?

DER TON MACHT DIE MUSIK

Ich teste meine innere Kommunikation am Beispiel Sport machen:
„Ich muss heute Sport machen!“
Automatisch spüre ich, wie sich meine Schultern verkrampfen und ich leichte Bauchschmerzen kriege. Nicht, dass ich Sport nicht gern mache, aber schon allein dieser Zwang führt zu dem Ergebnis, dass ich Sport als einen weiteren Punkt auf meiner sowieso schon übervollen To-Do-Liste werte und sich in mir ein Gefühl der Überlastung ausbreitet.

„Ich will heute Sport machen.“
Das fühlt sich tatsächlich ganz anders an, viel entspannter. Denn hier habe ich selbst die Wahl und entscheide mich aktiv dafür, eine Stunde im Fitnessstudio zu verbringen. Ich könnte es genauso gut sein lassen, die Entscheidung liegt bei mir. Ich fühle mich viel befreiter als bei der obigen Alternative. Auf einmal ist der Gedanke an die Stunde Sport am Sonntag nicht mehr belastend, sondern positiv besetzt.

So weit, so gut.
Vom Ich-Muss in den Ich-will-Modus zu wechseln ist schon ein erster wichtiger Schritt. Allerdings macht allein das die to-do-Liste noch nicht kleiner.
Da ich mich offensichtlich meistens unbewusst im Pflicht-Modus befinde, sollte ich vermutlich genau dort gegensteuern. Ich will ja eben nicht mehr alles erledigen – selbst dann nicht, wenn es eine selbstbestimmte Entscheidung ist.

ICH DARF!

Ich tue etwas, was in unserer Leistungsgesellschaft schon fast verrückt klingt: Ich fange an, mir die Erlaubnis zum Weniger-Tun zu geben.
„Ich darf Pause machen.“
„Ich darf das bis morgen liegen lassen.“
„Ich darf die Verabredung rechtzeitig absagen.“
„Ich darf heute nur an mich denken.“

Das ist erstmal ungewohnt, aber nachdem ich es ein paarmal geübt habe, fühlt es sich  verdammt gut an.
Es entspannt mich, mir bewusst die Erlaubnis zur Entspannung, Regeneration und zum gesunden Egoismus zu geben. Es hilft mir auch, Prioritäten zu setzen und Vieles etwas weniger ernst anzugehen und als weniger stressend zu empfinden.
Nur wenn ich mir regelmäßig das erlaube, was mir gut tut und worauf ich Lust habe, kann ich das, was ich tun will (und oft auch tun muss), dauerhaft bewältigen.
Gib Dir selbst die Erlaubnis, Dich zu erholen, auszuklinken, Abstand zu gewinnen, Neues auszuprobieren oder auch einfach nur, am Sonntag liegen zu bleiben.

ICH DARF! Ein Satz, der unser Leben verändert.

Wie oft wendest DU ihn an?

 

Foto: Alexander Welitschko

 

 

MEIN SCHATTEN UND ICH

Wer bin ich eigentlich wirklich?

Wenn sich Katharina mit drei Schlagwörtern selbst charakterisieren soll, nennt sie wie aus der Pistole geschossen: Selbstbewusst, zielorientiert, tough. Sie hat ihr Leben fest im Griff, hat bereits mit Anfang 30 eine bemerkenswerte Karriere im Marketing hingelegt, ist vielseitig gebildet und geht jede Woche dreimal zum Sport. Sie tritt selbstsicher auf, vertritt ihre Meinung vor anderen souverän und wird von ihren Freunden für Ihre Unabhängigkeit bewundert. Dies hat sie nicht zuletzt auch der Erziehung durch ihre alleinerziehende Mutter zu verdanken, die ihr von klein auf eingeimpft hat, wie wichtig Stärke und Unabhängigkeit sind. Katharina ist schon lange Single und wünscht sich endlich eine dauernde, stärkende Beziehung. Sobald ein geeigneter Kandidat in Sichtweite kommt, passiert bei Katharina allerdings etwas Merkwürdiges: Aus der souveränen, selbstsicheren Businessfrau wird nach und nach ein kleines, anhängliches Mädchen, das seine Selbständigkeit und Selbstsicherheit immer mehr zu verlieren scheint. Sie beginnt zu klammern, wird immer weinerlicher, Eifersucht und Verlustangst machen sich bemerkbar. Dies irritiert dann verständlich den neuen Partner, der eigentlich dachte, er habe eine selbstbewusste, unabhängige und lockere Frau erwischt. Klammern und Eifersucht standen nicht auf seiner Wunschliste, folglich sucht er schnell das Weite. Katharina selbst ist von Ihrem zweiten Ich ebenso verunsichert wie abgestoßen. Wie kann es sein, dass sie genau die Seiten, die sie bei anderen Frauen so verabscheut, in einer Beziehung selbst zu entwickeln scheint?

Wie viele Seelen schlagen eigentlich wirklich in unserer Brust?

Markus, 35 Jahre alt, ist mit seiner Frau bereits seit 15 Jahren zusammen. Seit 10 Jahren ist er verheiratet, hat drei Kinder und lebt ein geordnetes Leben im finanzierten Eigenheim am Rande einer hessischen Kleinstadt. Er hat seine Frau noch nie betrogen und ist sehr stolz auf seine gefestigten Werte wie Disziplin, Ordnung, Treue und Respekt. Ohne Plan in den Tag hinein zu leben, ist ihm fremd. Er hält sich für einen reifen Mann, der erkannt hat, dass „man“ eben irgendwann erwachsen werden muss und sich dementsprechend festzulegen hat. Hier hat er sich ganz klar und bewusst von seinem eigenen Vater abgegrenzt, der die Familie verlassen hat, als Markus noch klein war und sich als Lebenskünstler nach Bali abgesetzt hat. Die Ehe von Markus ist stabil, ohne große Höhen und Tiefen, allerdings auch ohne große Leidenschaft. Sie haben sich in ihrem Alltag arrangiert. Dennoch gibt es manchmal Momente, in denen Markus vom Auswandern und durchwachten Nächten in den Armen einer feurigen Frau träumt.

Markus‘ Freund Oliver ist das genaue Gegenteil. Als umtriebiger Langzeit-Single wechselt er die Frauen wie seine Socken, lebt als freiberuflicher Web-Designer in einer kreativen Erwachsenen-WG und genießt das Leben so, wie es eben kommt. Markus verabscheut Olivers Frauen-Verschleiß und sein unstrukturiertes Leben, da es ihm in seinem eigenen Ordnungs- und Sicherheitsdenken komplett widerstrebt. Gleichzeitig merkt er aber auch, dass es Momente gibt, in denen er Oliver um seine Lockerheit und seine sexuellen Abenteuer beneidet. Selbstverständlich unterdrückt Markus diese Gedanken sofort, sobald er sie bemerkt, aber tief in seinem Inneren spürt er, dass diese Sehnsucht trotz allen Verurteilens und Verdrängens lebendig bleibt.

Warum wünschen wir uns oft genau das, was wir glauben, offiziell verurteilen zu müssen?

Auch Markus kann sich mit seinem Bedürfnis nach Abenteuer und sexueller Freizügigkeit nicht anfreunden. Es macht ihm Angst, folglich verschanzt er sich hinter allem, was ihm die gewohnte Sicherheit und Stabilität verspricht. Aber ist das der richtige Weg?
Sowohl Markus als auch Katharina werden immer wieder mit mehr oder weniger unbewussten persö¶nlichen Anteilen konfrontiert, die ihrem etablierten Selbstbild, der gewünschten Außenwahrnehmung und ihren vertretenen Werten widersprechen. Statt ihre unbewussten Anteile bewusst anzusehen, kennen zu lernen und konstruktiv in Ihr Leben zu integrieren (und das heißt NICHT, dass Markus jetzt munter durch andere Betten turnt und Katharina zum Heimchen am Herd mutieren soll), gehen Sie auf Konfrontation. Sie unterdrücken alles, was nicht in das von Ihnen gewünschte Bild passt, Sie verbannen ihre „Schatten“ in die hinterste Ecke ihre Psyche, in der Hoffnung, dass sie dort bleiben und sich still verhalten. Das funktioniert jedoch nicht.

Wie können wir einen Schatten erkennen?

Der berühmte Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie Carl Gustav Jung geht in seinem tiefenpsychologischen Persönlichkeitsmodell davon aus, dass die Psyche bewusste und unbewusste Anteile hat. Diese unbewussten Anteile (in Anlehnung an Platos Höhlengleichnis werden sie manchmal Schatten genannt), werden z.B. in Träumen besonders sichtbar. Sie sind ständig in uns aktiv, meistens aber eben UN-bewusst. Deshalb können wir uns, unser Verhalten und unsere Gefühle oft nicht vollständig begreifen. Wie auch, wenn wir wichtige Anteile in uns verdrängen und versuchen, abzuspalten?
Ziel ist, unsere unbewussten Anteile zu integrieren und vom Widerstand in die Öffnung zu gehen, dafür müssen wir aber zunächst herausfinden, was genau wir zu verdrängen zu versuchen, also wo genau unsere Schatten liegen.

Hierfür gibt es eine einfache Grundregel: Das, was uns an anderen am meisten aufregt (also nicht nur etwas stört, sondern uns sofort den Puls in die Höhe schnellen lässt und starke negative Emotionen hervorruft) ist in der Regel ein Anteil, den wir uns selbst verbieten. Wenn Markus also seinen Freund Oliver für seine Freizügigkeit vehement verurteilt, ist die Chance sehr hoch, dass es ich hier um einen eigenen, allerdings unterdrückten Anteil von Markus handelt.
Wenn Katharina sich leidenschaftlich im Kreise gleichgesinnter Freundinnen über die „verzweifelte und unterwürfige“ Anschmiegsamkeit der Dame am Nebentisch aufregt, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie selbst diese eigene Sehnsucht tief in den dunklen Keller Ihres Unterbewusstseins verbannt hat.

Unsere eigenen Reaktionen auf das Verhalten Anderen sind also ein guter Indikator, welche Anteile wir von uns selbst nicht genug würdigen und unterdrücken.

Was will uns unser Schatten sagen?

Dass Unterdrückung nicht dauerhaft funktioniert, wissen wir nicht nur aus der Psychologie. Unterdrückung kann eine Weile ihren Zweck erfüllen, aber wir können sicher sein: Unter der Oberfläche brodelt es gewaltig, und irgendwann werden sich diese Anteile Bahn brechen, und dann vermutlich extrem.

Ist es nicht sinnvoller, unseren „Schatten“ offen zu begegnen und sie bei Licht zu betrachten?

Welche Botschaft haben die Anteile, die wir unterdrücken, und warum unterdrücken wir sie überhaupt? Wie können wir diese Anteile sinnvoll und positiv in uns, unser Fühlen und Verhalten integrieren? Allein können wir die Antworten in der Regel nicht finden, hier ist ein gutes Coaching nötig. Besonders die Herleitung und Hinterfragung unser anerzogenen Werten und Glaubenssätze spielt hier eine zentrale Rolle.

Meine Schatten und ich sind gute Freunde

Fest steht: Unsere unbewussten „Schatten“ sind genauso ein Teil von uns, wie die Anteile, die wir bewusst zulassen. Letztlich haben wir die Wahl: Sollen unsere Schatten unsere Freunde werden, oder sollen sie auch in Zukunft flatterhafte Gespenster bleiben, die uns unkontrollierbar das Leben schwer machen?

Nur, wenn wir uns allen unseren Anteilen stellen, können wir psychisch gesund und mit uns im Reinen bleiben. Nur, wenn wir allen unseren Anteilen erlauben, „sein“ zu dürfen und die positive Botschaft dahinter erkennen, sind wir imstande, unser Potenzial voll zu nutzen und authentisch zu sein. Das Ergebnis sind positivere zwischenmenschliche Beziehungen, mehr innere Gelassenheit und die Fähigkeit, unser Leben authentisch und auf die eigenen Ziele fokussiert zu gestalten.

Wer Lust hat, tiefer in dieses faszinierende Thema einzusteigen, findet hier einen spannenden Workshop: Starke Frau – starker Mann – starkes Duo!

 

 

POTENZIALE AUFDECKEN UND NUTZEN

POTENZIALE AUFDECKEN UND NUTZEN

Man erkennt die verborgenen Fähigkeiten eines Menschen erst, wenn man ihn ins richtige Licht rückt.

… und genau deshalb ist die Kooperation von mir und Oliver Grubert so sinnvoll!

Oliver Grubert:

Die wertvollste Ressource jedes Unternehmens ist sein Personal. Neben ihrer fachlicher Qualifikation bringen die Mitarbeiter eine Vielzahl individueller Kompetenzen mit, die eine Firma voranbringen. Ein strukturierter Analyseprozess hilft Arbeitgebern dabei, die Potenziale ihrer Beschäftigten und Bewerber besser zu erkennen und für den unternehmerischen Erfolg zu erschließen. Ausgehend von dem Engagement Index des Gallup Institutes sind in Deutschland etwa 15 Prozent der Mitarbeiter unzufrieden, haben keine Bindung an das Unternehmen und bringen kaum Leistung, sie haben bereits innerlich gekündigt. Die breite Masse erledigt ihre Aufgaben zufriedenstellend, hat aber deutlichen Steigerungsbedarf. Und nur ein kleiner Anteil der Beschäftigten in Deutschland macht einen wirklich ausgezeichneten Job. Das ist leider eine dürftige Bilanz. Mit Hilfe der DNLA HR Expertentools („Discovering Natural Latent Abilities“) können wir Unternehmen durch Analysen und Erfolgsprognosen bei Personalentscheidungen und bei der Personalentwicklung unterstützen. Das Ziel dabei ist, natürlich vorhandene Potenziale der Mitarbeiter zu erkennen, um diese im Sinne einer bestmöglichen Leistung weiterzuentwickeln. Die DNLA HR Expertensysteme werden seit über 25 in Unternehmen, Akademien und Trainingszentren eingesetzt und sind zum Teil in über 15 Sprachen verfügbar. Die Systeme basieren auf wissenschaftlicher Grundlagenforschung des Max Planck Institutes München. Berater sowie der DNLA Ablauf unterliegen der DIN Norm 33430 für berufsbezogene Eignungsdiagnostik. www.dnla.de

Für mich, als DNLA-Berater, steht dabei die Frage im Vordergrund, was eine Person braucht, um beruflich erfolgreich zu sein. Eine Potenzialanalyse eines Beschäftigten in einem Unternehmen beginnt daher immer mit einem Online-Fragenkatalog. Hierbei werden Mitarbeiter oder Kandidaten für eine zu besetzende Stelle gebeten, zu verschiedenen Aussagen und Arbeitssituationen Stellung zu nehmen. Die Fragen sind strikt arbeitsplatzbezogen. Es wird nicht nach individuellen Vorlieben gefragt, wie es in machen Persönlichkeitstests üblich ist. Auf Basis der Antworten wird ein Gutachten – das sogenannte Erfolgsprofil Soziale Kompetenz – erstellt. Diese Analyse weist die Ausprägung von Potenzialen etwa in den Bereichen wie Eigenverantwortlichkeit, Motivation, Selbstvertrauen, Kontaktfähigkeit, Misserfolgstoleranz, Flexibilität und Arbeitszufriedenheit aus. Es ist wissenschaftlich belegt, dass diese Faktoren relevant für beruflichen Erfolg sind. Jedes Gutachten wird anschließend von einem DNLA-Berater bei einem strukturierten Interview erläutert. Diese Gespräche finden mit den jeweiligen Kandidaten und deren direkten Vorgesetzten statt. Erstere bekommen dabei Gelegenheit, die Gründe der verschiedenen Ausprägungen ihrer Potenziale zu ergründen und zu erklären. Dieses Vorgehen führt zu zwei Effekten: Geht es um eine Stellenbesetzung, werden Bewerber auf der Basis der erstellten Gutachten vergleichbar. Das Unternehmen hat so die Möglichkeit, von vornherein den optimalen Bewerber zu identifizieren. Im Falle einer Personalbilanz bekommen Führungskräfte ein Bild davon, welcher Förder- oder Veränderungsbedarf bei den jeweiligen Beschäftigten vorliegt. Die Mitarbeiter können dann an der für sie am besten passenden Stelle eingesetzt und individuell gefördert werden und den größten Mehrwert für sich und das Unternehmen generieren. Diese win-win-Situation ist die Basis für dauerhaften Personal-Erfolg. So können bei den Gesprächen und dem Analyseprozess beispielsweise bislang unbekannte Qualitäten, aber auch Hemmnisse erkannt werden, die sich dann zielfokussiert lösen lassen. Denkbar ist, dass unterforderte oder gelangweilte Beschäftigte im Job aufblühen, wenn sie mit anderen Aufgaben betraut werden oder mehr Aufmerksamkeit bekommen. Wer aber nicht nach Ursachen und Möglichkeiten fragt, wird die Potenziale seiner Belegschaft nicht aufdecken und erschließen können. Eine strukturierte Analyse lohnt sich für jede Firma, die vorausschauend in die Mitarbeiter investieren und Nachwuchskräfte identifizieren und langfristig fördern will.

Kirsten Schmiegelt:

Diese Analyse ist die optimale Ausgangsbasis für ein erfolgreiches Coaching, denn sie bietet bereits konkrete Anhaltspunkte für den status quo und liefert die Impulse, die der Coaching-Prozess für den erfolgreichen Weg zum Ziel benötigt.

Die klare Standortbestimmung ist hierbei äußert wertvoll. Hier wird dem Klienten nicht nur die Ist-Situation sondern auch das daraus abgeleitete Ziel klar vor Augen geführt. Ich als Coach unterstütze durch mein breites Portfolio an Kompetenzen die schnelle und dauerhafte Zielerreichung und rege den Klienten dazu an, sich selbst zu reflektieren und vorhandene Ressourcen optimal zu aktivieren und zu nutzen. So erhalten sowohl der Klient als Individuum als auch das Unternehmen den größten Mehrwert und legen die Basis für eine dauerhafte und motivierte Zusammenarbeit. Ob im Bereich Führungskräfteentwicklung, Talentmanagement oder berufliche Neupositionierung und Umstrukturierung: Individuelles zielfokussiertes Coaching ist die logische und optimale Konsequenz, welche die DNLA-Analyse benötigt.

Eigene Kompetenzen nicht nur zu erkennen sondern auch bestmöglich einzusetzen und die eigene Selbstwirksamkeit und Zufriedenheit zu erhöhen, sind der Fokus meiner Coachings. Die gegenseitige Bereicherung und win-win-Situation für Mitarbeiter und Unternehmen sind das positive Ergebnis.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen!

Kirsten Schmiegelt und Oliver Grubert

 

Bild: XoMEoX: Chains / flickr.com

 

MUT ZU KULTUR!

MUT ZU KULTUR!

Versus die Angst vor Visionen und Werten

Es gibt wenige Themen, bei denen ich mit meinen Business-Gesprächspartnern so viel Einigkeit erfahre, wie über den Punkt, dass tragfähige Werte und eine authentische Kultur für Unternehmen essentiell wichtig sind, um kompetente Mitarbeiter zu engagieren und dauerhaft zu halten. Genauso viel Zuspruch erhalte ich dafür, dass ich meine Schwerpunkte auf diese Themen im Rahmen meiner Business-Coachings lege.

Ja, Sie haben vollkommen Recht, ohne eine überzeugend gelebte Kultur geht gar nichts. Werte sind nicht nur wichtig, sie sind sogar die Voraussetzung, um als Unternehmen authentisch wahrgenommen zu werden. Eine stimmige Unternehmensvision ist das A und O, besonders auch bei den Themen Führungskräfte- und Mitarbeiterentwicklung. 

Ja, meine Damen und Herren, Sie haben ja so Recht!

Über zu wenig theoretische Erkenntnis und Einsicht können wir uns bei diesem Thema wirklich nicht beschweren. Unzählige Publikationen werden dazu täglich veröffentlich. Auf fast jeder Unternehmenshomepage finden wir meist in sehr blumigen Worten, welchen Werten, welcher Ethik das Unternehmen folgen will und was Mitarbeiter erwarten dürfen. Von „spannenden Dynamiken, „Spaß an der Sache“ und einem „inspirierenden Miteinander auf Augenhöhe“ ist dann oft die Rede. Aber was genau soll das heißen? Welche Vision des Unternehmens verbirgt sich dahinter konkret? Die Themen Werte und Kultur sind „heiß“, darüber lässt sich wunderbar bei Networking-Veranstaltungen philosophieren. Ich persönlich kenne niemanden, der nicht begeistert mit einstimmt, wenn diese Schlagworte zur Sprache kommen. Dass Mitarbeiterbindung, Führungskräfteentwicklung und das Leben authentischer Werte von der Management-Ebene top down prioritäre Themen sind, steht außer Frage. Irgendwie…

Das Problem ist, dass eine irgendwie geartete Vision oder irgendwie vorhandene Werte kein tragfähiges Fundament bilden können, um den aktuellen und künftigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Das versteht sich eigentlich von selbst.

WARUM WERDEN KULTUR UND WERTE DENNOCH IMMER WIEDER VERNACHLÄSSIGT?

Kultur, Werte und Visionen sind zunächst wenig greifbar. Ihre positive Wirkung zunächst schwer messbar. Dazu kommt die unangenehme Vorahnung, dass das nachhaltige Definieren derselben mit Zeit und Aufwand verbunden ist. Sofortiger Widerstand seitens des Managements ist oft die Konsequenz. So lange es irgendwie funktioniert, wird nichts geändert. Wir haben auch so wenig Zeit, das Tagesgeschäft muss ja laufen (muss es auch!), da bleibt für solche „soften Themen“ wie das Entwickeln einer wirklichen Vision und die Definition stimmiger Werte kaum Raum. Deshalb geht es weiter wie gehabt, auch wenn Führungskräfte überfordert und Mitarbeiter zunehmend orientierungslos und demotiviert sind. Ein fataler Fehler!

Ich kann aus meiner Erfahrung als Coach sagen, dass die Bereitschaft, sich überdurchschnittlich zu engagieren, bei den allermeisten Mitarbeitern, egal auf welcher Ebene gegeben ist. Was jedoch oft fehlt, ist das Erkennen eines Sinns in der eigenen Arbeit, die Identifikation mit dem Unternehmen und das Gefühl, einer gemeinsamen Vision zu folgen und dazu einen wertvollen Beitrag zu leisten. Genau das sind aber letztlich die Motoren, die uns alle antreiben. Stattdessen höre ich seitens der Management-Ebene oft den Satz:

Den Mitarbeitern muss doch klar sein, wofür unser Unternehmen steht und was sie machen sollen! Das ergibt sich doch von selbst!

Woher soll diese Klarheit denn kommen?

Was vermisst wird, ist eine überzeugende, leitende Unternehmenskultur, die Mitarbeiter fördert, motiviert und zur Weiterentwicklung herausfordert. Aber statt hier den fruchtbaren Boden für nachhaltige Entwicklung und eine starke Identifikation zu bereiten, werden meistens (wenn überhaupt) pro forma Gießkannen-Angebote gemacht, um sich mit dem Gedanken zu beruhigen, zumindest „irgendetwas“ in diesem Bereich getan zu haben: Ein Standard-Kommunikationstraining hier, ein 0815-Führungskräftetraining dort, ein Hochseilgarten-Teambuilding-Event zur Abwechslung. Die Kataloge etablierter Anbieter sind voll von solchen Angeboten. „Überraschenderweise“ haben diese Maßnahmen meist keinerlei nachhaltige Wirkung. Wie auch, wenn Sie nicht in Übereinstimmung und auf dem Boden einer fundierten Unternehmenskultur (die ja meistens leider nicht existiert) maßgeschneidert konzipiert werden? Unternehmenskultur lässt sich nicht einkaufen, sie muss nachhaltig aus dem Unternehmen heraus entwickelt werden. Nur so kann Sie ihre positive Wirkung innerhalb und außerhalb des Unternehmens entfalten.

VORBEHALTE SIND VERSTÄNDLICH ABER NICHT ZIELFÜHREND

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass unter dem Druck des Tagesgeschäfts Vorbehalte bzgl. des Aufwands bestehen, den eine fundierte Kultur- und Wertearbeit mit sich bringen kann. Vorab: Der Zeitaufwand für das Definieren einer Unternehmensvision kann durchaus überschaubar sein. Auch hier gilt: Sobald man sich einmal dran gemacht hat, fließt vieles unkomplizierter als man anfangs gedacht hat. Diesen Prozess strukturiert und zielführend zu moderieren ist unter anderem meine Aufgabe als Coach. Es geht hier nicht darum, sich wochenlang einzuschließen und Romane über Visionen zu schreiben, die dann überall im Unternehmen an die Wand gepinnt werden (O-Ton eines Managers), sondern darum, eine Vision stimmig und prägnant in wenigen Sätzen definieren. Diese Vision und die damit verbundenen Werte sind die unverzichtbare Basis für eine authentische und zukunftsorientierte Entwicklung. Themen wie offene Kommunikation, Wertschätzung sowie Teilhabe und individuelle Förderung können hier wichtige Komponenten sein. Nur wenn ein Unternehmen klar darstellen kann, wofür es steht, welche Werte es täglich lebt und wie seine Kultur konkret im Alltag umgesetzt wird, schafft es ein starkes Profil und wird sich dementsprechend positiv vom Großteil der Konkurrenten im Kampf um qualifizierte Mitarbeiter abheben. Diese kulturelle Positionierung zu schaffen, erfordert Bereitschaft zu Reflektion, Lust auf Innovation und ein gewisses Maß an Zeit zur Implementierung.

Was vielen Unternehmen fehlt, ist hier nicht die Erkenntnis, sondern der Mut, diesen Prozess anzustoßen. Wer sich für den Weg einer starken Vision entscheidet, wird den Mehrwert auf allen Ebenen schnell erkennen.

Ich unterstütze Sie dabei.

 

 

EMPATHIE – DARF’S EIN BISSCHEN MEHR SEIN?

EMPATHIE: DARF’S EIN BISSCHEN MEHR SEIN?

Vor kurzem gab ich einen Workshop speziell für Frauen zum Thema „die eigenen Stärken erkennen und nutzen“. Als die Teilnehmerinnen ihre hervorstechendsten Stärken nennen sollten, sagte jede unabhängig voneinander: Empathie!

Auch auf meiner persönlichen Stärkenliste steht Empathie ganz oben (wäre für mich als Coach auch schlecht, wenn ich nicht darüber verfügen würde). Aber wenn ich mich in meinem direkten Umfeld und darüber hinaus umsehe, drängt sich mir immer mehr die Frage auf:

Wie viel Empathie tut mir gut – und ab wann bremst sie mich aus und schadet mir?

Um klar zu bleiben: Empathie ist für mich der Schlüssel, um Menschen zu verstehen, Nähe zu erzeugen und eine tiefe Bindung herzustellen. Empathie hilft mir, den Standpunkt des Anderen zu erfassen und die Perspektive wechseln zu können.

Empathie ist für mich die Grundvoraussetzung, um mit meinen Mitmenschen respektvoll, offen und herzlich umgehen zu können. Wenn mir Empathie fehlt und ich mich nicht in mein Gegenüber hineinversetzen kann, verhalte ich mich vermutlich egoistisch, kaltherzig und engstirnig. Dann sehe ich nur mich, meinen Standpunkt, meine Interessen und die für mich bequemste Lösung.

Jetzt denkt der ein oder andere vielleicht:

Na und, klingt doch super und erspart mir eine Menge Probleme!

Und das mag vielleicht sogar stimmen, gerade in der heutigen Zeit drängt sich mir immer mehr der Verdacht auf, dass unsere Gesellschaft vornehmlich aus egomanischen Zombies besteht, die unter dem Deckmantel der Selbstverwirklichung immer unfähiger werden, über ihren eigenen begrenzten Tellerrand hinaus zu blicken. Und irgendwie scheinen sie damit durch zu kommen, wenn man der makellosen erfolgreichen Fassade Glauben schenken will.

Empathie als überholter Trend?

Ist Empathie also heute zu einer alten und überholten Tugend geworden? Ist sie möglicherweise für unsere aktuelle Gesellschaft nicht mehr zeitgemäß? Sollten wir uns alle nur noch auf uns selbst konzentrieren? Und viel wichtiger: Sind die Menschen, die auf Andere und deren Gefühle achten, nur gefühlsduselige Idioten, die nicht erkannt haben, dass einzig und allein der eigene Nutzen zählt?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mich Empathie bereits des öfteren in eine Sackgasse geführt hat. Mein Gegenüber fand es toll, dass ich so nett und verständnisvoll war und es ihm damit so einfach gemacht habe. Verlassen, verarscht und verletzt wurde ich trotzdem. Und dann saß ich da als selbstloser Gutmensch gebrandmarkt, zerfressen von Enttäuschung, Trauer und Frust und habe mir Herz und Hirn zermartert, ob ich meine Empathie nicht endlich und endgültig über Bord werfen sollte.

Bringt ja alles nichts.

Wieviel Empathie tut mir gut?

Um es kurz zu machen: Das mit dem über-Bord-werfen funktioniert für mich nicht. Andere und deren Gefühle auszublenden, widerstrebt mir komplett – und das soll auch so bleiben.

Für mich ist und bleibt Empathie eine Stärke, die ich beibehalten möchte. Aber im Zuge meiner Erfahrungen habe ich für mich etwas Wichtiges gelernt: Empathie ist eine Stärke, die in einem gewissen Maß angewandt am besten wirkt.

Mir ist es oft passiert, dass ich so voller Empathie für mein Gegenüber war, dass ich mich selbst in der Wahrnehmung und Äußerung meiner eigenen Gefühle und Bedürfnisse komplett ausgebremst habe. In diesen Momenten war nur der Mensch, der mir gegenüber saß, wichtig, seine Geschichte, seine Gefühle, seine Wünsche. Ich hatte ja so wahnsinnig viel verdammtes Verständnis.

Und so habe ich mich unbewusst ins worst-case-Szenario katapultiert.

Dann mutiert meine Empathie von einer Stärke zur Schwäche: Dann fokussiert sie mich so auf den Anderen, dass ich mich selbst komplett vernachlässige. Dann schade ich mir selbst und gewinne nichts. Und so weit sollte es wirklich nicht kommen.

Das richtige Maß finden

Diesen schmalen Grad zu erkennen und seinem Überschreiten achtsam entgegen zu wirken, ist mein persönliches Ziel, um meine Stärke der Empathie sinnvoll zu nutzen. Auf andere Menschen eingehen zu können, mitfühlen zu dürfen und sie dennoch nicht als Maß aller Dinge ständig über meine eigenen Bedürfnisse zu stellen. Offen für Andere zu sein, aber für mich selbst einzustehen und das auch nach außen zu vertreten.

Wenn mir diese Balance gelingt, kann ich mit meiner empathischen Begabung gesund haushalten und Andere davon profitieren lassen.

Ein Freund und Kollege, der sich auf provokatives Coaching spezialisiert hat, sagte vor zwei Jahren zu mir:

„Deine Über-Empathie ist echt zum kotzen! Was willst DU eigentlich?“

Dies waren natürlich nicht die Worte, die ich damals hören wollte, aber ich habe sie nie vergessen. Die Erinnerung an diesen harten Satz hilft mir, mich wieder auf Kurs zu bringen, wenn drohe, mich zu weit von mir zu entfernen und den Anderen zum Mittelpunkt meiner Welt werden zu lassen.

Offensichtlich habe ich diesen Klartext gebraucht.

WIE STEHT IHR ZUM THEMA EMPATHIE?

 

Bild: Ron Mader: Buzzword Bingo: Empathy Museum @ romankrznaric / flickr.com

 

 

 

 

 

WAS SIE ÜBER DAS GEHIRN WISSEN SOLLTEN

Dies ist ein Gastbeitrag meines Kooperationspartners Dr. Hendrik Wahler von mindyourlife in Mainz:

Was Sie über Ihr Gehirn wissen sollten

Die wichtigsten Fakten über das komplexeste Organ der Welt

Ohne Hirn geht nichts

Jeden Menschen interessieren die „großen Fragen“: Was ist der Sinn meines Lebens? Wie kann ich glücklich werden? Wer bin ich? Wie werde ich der, der ich sein möchte? Was sind meine wirklich wichtigen Ziele? Wie erreiche ich diese Ziele? Wie kann ich ein gelingendes Leben führen?

Seit Jahrtausenden versucht die Philosophie, Antworten auf diese Fragen zu finden. Seit längerem erforscht dies aber auch die Psychologie, die sich vor mehr als 100 Jahren aus der Philosophie löste und eine eigene Disziplin wurde. Aber auch die Hirnforschung (auch: Neurowissenschaft, Neurobiologie) redet in den letzten Jahrzehnten in diesen Fragen ein Wörtchen mit. Gegenwärtig hat diese Erforschung des Gehirns so viele Einsichten zu bieten, dass sich behaupten lässt: Auf dem Weg zu einem gelingenden Leben kommt man um ein gewisses Grundwissen über das eigene Gehirn nicht herum. Viele Experimente belegen, dass alle psychischen Funktionen wie Erleben, Fühlen, Denken, Wahrnehmen, intendierte Bewegungen usw. auf dem Feuern von Neuronen beruhen, den Nervenzellen des Gehirns. Das heißt natürlich nicht, dass das Gefühl der Liebe nichts anderes ist als ein Feuerwerk im Kopf – es heißt nur, dass es ohne dieses Feuern von Neuronen keine gefühlte Liebe gibt. Darüber hinaus sind viele Forscher der Meinung, dass man die Prinzipien von psychischen Abläufen wie z.B. Gefühlen genau dann versteht, wenn man sie als neuronale Prozesse verstanden hat. Wie Sie sich also am besten motivieren, können Sie erst sagen, wenn Sie verstanden haben, wie Motivation in Ihrem Gehirn funktioniert. Ohne Hirn geht also nichts.

Mit mehr Hirn zu mehr vom Hirn!

Mit wenig Hirn geht aber auch nicht viel: Um sein Gehirn zu Höchstleistungen zu bringen, muss man es erst einmal richtig verstehen. Sonst wäre man wie ein Rennfahrer, der einen Streckenrekord aufstellen will, ohne zu verstehen, was eigentlich der Unterschied zwischen Gas und Bremse ist. Natürlich kann man so etwas durch Ausprobieren herausfinden. Aber die Feinheiten lernt man eben nur, wenn man auch die Prinzipien versteht. Sie erinnern sich vielleicht daran, dass man lange Zeit beim olympischen Hochsprung mit dem Bauch nach unten über die Messlatte gesprungen ist. Zweifelsohne konnten alle diese Hochspringer herausragend gut hochspringen. Ein bisschen mehr physikalisches und bewegungsphysiologisches Wissen hätte aber vielleicht dazu geführt, dass man schon früher angefangen hätte, mit dem Rücken nach unten über die Latte zu springen – und so schon früher deutlich höher gekommen wäre.

Ein solches Grundwissen über das Gehirn soll Ihnen dieser Blog-Post in ganz groben Zügen vermitteln – und zwar immer mit dem Fokus auf das allgemeine Feld der Persönlichkeitsentwicklung und des erfüllenden Glücks.

Der Supercomputer in unserem Kopf

Die Natur hat viele unfassbar schöne und ausgetüftelte Dinge hervorgebracht. Doch als Krone der Schöpfung gilt vielen Forschern das menschliche Gehirn, das sich über 500 Millionen Jahre Evolution zu einem der komplexesten Gebilde dieser Welt entwickelt hat.

Leistungsstark und effizient

Das Gehirn besitzt etwa so viel Rechenleistung wie die derzeit leistungsstärksten Computer. Trotzdem verbrauchen solche Computer 5000-mal so viel Energie wie unser Gehirn – es ist also hochgradig effizient.

Ein Multitasker

Während Computer seriell (nacheinander) Rechenprozesse verarbeiten, kann das Gehirn dies parallel. Das Gehirn kann mehrere Daten gleichzeitig abspeichern – Computer nur nacheinander. Sie kennen das: Wenn Sie einen Datentransfer auf Ihrem Rechner laufen haben, wird ein zusätzlicher Datentransfer zur Qual für Ihren Computer und Ihre Nerven. Zum Glück ist das im Gehirn nicht so.

Gut versorgt, gut geschützt

Das Gehirn umfasst 100 Milliarden Neuronen und wird über vier Arterien mit Sauerstoff versorgt. Wie wichtig das Gehirn für den Menschen in biologischer Hinsicht ist, zeigt sich daran, dass es nach Millionen Jahren Evolution das am besten geschützte menschliche Organ ist.

Wozu brauchen wir unser Gehirn?

Wir benötigen unser Hirn in erster Linie nicht zum Denken, sondern zur Orientierung in unserer Umwelt: Unser Gehirn soll uns das Leben retten, uns am Leben erhalten und für unsere Fortpflanzung, also letztlich für die Erhaltung der Gattung Mensch sorgen. Natürlich ist das Gehirn primär auf eine andere Welt ausgelegt als wir sie heute kennen: Gefährliche Tiere sind dem Gehirn evolutionär bekannter als gefährliche Schusswaffen oder Taser.

Anpassungsschwierigkeiten

Einige heute typische Probleme erwachsen erst daraus, dass wir uns als biologische Wesen nicht schnell genug den rasanten Veränderungen der modernen Welt

anpassen können (Rückenschmerzen durch den Büroalltag, Sinnlosigkeit durch die Überflussgesellschaft, Burnout durch permanente Aktivität und Erreichbarkeit etc.).

Unsere Wirklichkeit – nur ein Konstrukt?

Alle Leistungen des Gehirns dienen dem Ziel des Überlebens – auch das Denken, das Wahrnehmen oder die Gefühle. Nur einen ganz kleinen Teil dessen, was in unserem Gehirn abläuft, erleben wir auch bewusst. Wir sehen z.B. nicht alles bewusst, was unsere Augen an visuellen Informationen empfangen. Was wir von der Welt erkennen, ist kein Abbild, sondern eine nützliche Landkarte der Welt. Mit dieser Landkarte können wir uns dann in der Welt orientieren und überleben. Man spricht hier davon, dass unser Gehirn unsere Realität konstruiert.

Wie können Sie Ihre Wirklichkeit beeinflussen?

Wenn aber unser Erleben tatsächlich am Ende vielmehr ein Konstrukt und kein realistisches Bild der Welt ist, hat unser Gehirn offenbar einen gewissen Spielraum: Unsere erlebte Wirklichkeit wird nicht direkt von der Außenwelt bestimmt. Hier stellt sich nun die zentrale Frage: Können wir dieses Konstrukt so beeinflussen, dass die Welt für uns schön ist, dass wir schöne Gefühle empfinden, dass wir ein erfüllendes Leben führen? Das erfahren Sie in unseren Blog-Posts in den folgenden Wochen, die das menschliche Gehirn weiter beleuchten werden.

Zum Weiterlesen:

GRAWE, Klaus (2004): Neuropsychotherapie, Göttingen: Hogrefe.

KANDEL, Eric R. / SCHWARTZ, James H. / JESSEL, Thomas M. (2011): Principles of Neural Science, 5th Ed., New York: McGraw-Hill Medical Publishing Division.

ROCKSTROH, Sybille (2011): Biologische Psychologie, München: Reinhardt.

SCHRÖGER, Erich (2010): Biologische Psychologie, Wiesbaden: VS, Verlag für Sozialwissenschaften.

 

 

 

GUTE FÜHRUNG IN STÜRMISCHEN ZEITEN

GUTE FÜHRUNG IN STÜRMISCHEN ZEITEN

Was verstehen Mitarbeiter unter guter Führung?

Wie kann eine Führungskraft heute den aktuellen Herausforderungen wie Digitalisierung, demographischem Wandel und flexiblen Arbeitsmodellen begegnen?

Welche Fähigkeiten muss eine moderne Führungskraft besitzen, um ihre Mitarbeiter dauerhaft zu motivieren und zu fördern?

Dies sind nur einige der Fragen, die Führungskräfte und HR-Manager heute umtreiben – und diese Fragen verlangen konkrete und konstruktive Antworten.

Fest steht, dass etablierte Führungsmethoden mit der aktuellen Dynamik oft nicht mehr vereinbar sind und in Zukunft nicht mehr erfolgreich sein werden.

Aber was sind vor diesem Hintergrund die aktuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter, und wie nehmen sich Führungskräfte in Ihrer Rolle wahr?

Welche Rolle spielen Unternehmenswerte und Kultur, um einen Wandel in Richtung Zukunft gelungen zu initiieren?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, haben mein Kollege Jens Engel und ich für unsere Firma UnternehmerSinn eine Studie mit Mitarbeitern UND Führungskräften in 60 Unternehmen verschiedener Größe durchgeführt.

Die Ergebnisse sind spannend und geben Raum für Fragen und kreative Lösungsansätze.

Lassen Sie sich inspirieren – zur Studie geht es hier: http://unternehmer-sinn.de/?p=397

 

Foto: „Management versus Leadership“, David Sanabria / flickr.com

 

LOSLASSEN – KUNST ODER QUATSCH?

LOSLASSEN – KUNST ODER QUATSCH?

 

„Ganz ehrlich: ich kann dieses Wort nicht mehr hören. Wie soll das überhaupt funktionieren? Einfach löschen, oder was? Jeder redet vom Loslassen, aber mich kotzt dieses Thema mittlerweile echt an.“

 Dies sagte vor Kurzem eine Teilnehmerin in einem meiner Seminare. Hintergrund war bei Ihr das Überwinden einer Erfahrung des Scheiterns in beruflicher Hinsicht.

Ich konnte Ihren Ärger gut nachvollziehen, auch mir begegnet das Loblied aufs Loslassen gefühlt an fast jeder Ecke und in jedem zweiten social-network-post, meist noch dekoriert von einem lächelnden Buddha oder einem fliegenden Luftballon. Und irgendwie lassen mich diese ganzen beseelten guten Ratschläge kalt. Obwohl ich meine Kompetenz im Loslassen gern erweitern würde.

Aber was genau heißt eigentlich loslassen, und was ist so toll daran?

Ich habe viel darüber nachgedacht, in mich hinein gespürt und nach einer Bedeutung gesucht, die sich für mich richtig anfühlt.

Vermutlich wünschen wir uns alle manchmal einen „delete-button“, einen Knopf, mit dem wir negative und verletzende Erfahrungen löschen können, wenn sie zu weh tun und wir keinerlei Nutzen in diesem Leid erkennen. Wenn uns die große Liebe das Herz bricht, wenn der berufliche Erfolg ausbleibt, obwohl wir alles dafür gegeben haben, oder wenn wir einen Verlust erleiden, der uns emotional den Boden unter den Füßen wegzieht. Wenn uns schlechte Erinnerungen immer wieder verfolgen und einholen, egal wieviel Zeit vergehen mag und das Licht am Tunnel einfach nicht aufleuchten will. Dann wäre es toll, die Stopp-Taste zu drücken und alle diese Gefühle in den mentalen Papierkorb zu verschieben. Endlich wieder frei von Schmerz, endlich mal wieder Ruhe!

Aber ganz ehrlich: Wann immer ich dieses theoretische Löschen-Szenario in meinem Kopf und Herzen durchgespielt habe, hat sich ihn mir etwas gesträubt. Ich wollte diese Erfahrungen gar nicht wirklich loswerden, diesen Menschen nicht vergessen, diesen Teil von mir nicht abspalten. Ich wollte sie behalten – aber eben weniger schmerzhaft.

Loslassen bedeutet nicht auslöschen

 Wenn Loslassen nicht löschen heißt, was kann es dann bedeuten? Wie kann ein Kompromiss aussehen zwischen Behalten und dennoch Distanz schaffen? Wie kann ich zu dem Punkt gelangen, schmerzhafte Erfahrungen so in meine Geschichte zu integrieren, dass Sie mich nicht lähmen sondern im Idealfall sogar bereichern?

Der erste Schritt könnte sein zu akzeptieren, dass auch schmerzhafte Erfahrungen zu meiner Geschichte gehören und darauf zu vertrauen, dass sich mir irgendwann ihr Wert erschließt. Diese Akzeptanz braucht Zeit und Geduld.

Schmerz, Verletzung und Scheitern anzunehmen ist eine Herausforderung, in der Regel möchten wir diese negativen Gefühle vermeiden. Und wenn sie doch eintreten, reagieren wir mit Abwehr, machen Andere dafür verantwortlich, sind wütend, verbittert, fühlen uns ungerecht behandelt oder verfallen in Selbstmitleid. War ja klar, dass uns das wieder passieren muss, oder?

All diese Gefühle sind berechtigt und dürfen ihre Zeit haben – aber fürs Loslassen hilft das nicht wirklich weiter. Und wenn wir uns dann noch voller Ungeduld oder Schuldgefühlen unter Druck setzen, weil das mit dem Loslassen partout nicht funktionieren will, klappt oft gar nichts mehr. Dann fühlen wir uns mehr denn je gefangen in diesem grauen Kreislauf. Mir zumindest ist es oft so gegangen.

Loslassen braucht Zeit

Wie können wir also für unsere schmerzhaften Erfahrungen einen erträglichen Platz schaffen, wenn wir die Zeit der akuten Trauer, Wut und Enttäuschung in unserem Tempo überwunden haben? Wie können wir den abstrakten Begriff des Loslassens mit Inhalt füllen?

Ich habe vor kurzen einen Satz gelesen, der mir endlich wirklich dabei geholfen hat, das Thema Loslassen für mich greifbar zu machen.

Loslassen bedeutet nicht Loswerden.

Dieser Satz hat mich persönlich tief angesprochen, weil er mir einerseits die Erlaubnis gibt, meine Erfahrungen und Gefühle zu behalten und gleichzeitig nach vorne blickt. Weil ich nichts unwiderruflich weggeben „muss“, wenn ich es nicht will.

Loslassen heißt Sein-lassen

Wie kann ich also halten und gleichzeitig vorwärtsgehen?

Für mich liegt die Lösung im Sein-lassen.

Den Moment zu erreichen, wo ich die Erfahrung annehme und sie als einen Teil von mir in Ruhe lasse. Sie ohne Drama akzeptieren und mir nicht mehr den Schlaf und die gute Laune rauben lassen. Wo ich ihren Wert erkennen und die Erkenntnisse, die sie mir geliefert hat, nutzen kann. Einfach SEIN lassen und mit Abstand ohne Zorn betrachten. Dies kann ein langer, beschwerlicher Weg mit vielen Kurven und Stolpersteinen sein. Ein Weg, der seine Zeit braucht. Aber am Ende dieses Weges strahlt mir ein unglaublich kraftvolles Ziel entgehen:

NEUANFANG!

 

Was bedeutet Loslassen für Dich?

 

 

 

 

VERÄNDERUNG!

VERÄNDERUNG! 

Erst der Schmerz, dann das Vergnügen

Mir reicht’s!

So kann es nicht weitergehen!

Es muss sich was verändern!

Wie oft sagen wir diese Sätze, wenn wir die Nase voll haben, wenn uns das Gewohnte zur Weißglut treibt oder einfach nur zu Tode langweilt?

Und wie häufig begegnen uns solche Sprüche in unserer Umgebung? Wenn wir im Café (meist ungewollt) den Gesprächen am Nebentisch zuhören, wir in irgendeiner Warteschlange stehen oder uns zum x-ten Mal von der besten Freundin anhören, dass sie Ihre aktuelle Partnerschaft eigentlich schon abgeschrieben hat, wenn…. Ja wenn sich nicht endlich was ändert.

Manchmal macht es einfach nur Spaß, Dampf abzulassen, sich über jemand anderes leidenschaftlich zu beschweren, sich in Gemeinschaft aufzuregen oder traumhafte Luftschlösser zu bauen.

Aber oft liegt in solchen Äußerungen auch ein tiefes Bedürfnis nach Wandel, ein offenes oder unterdrücktes Unglücklichsein mit dem, was ist und eine Sehnsucht nach einer irgendwie gearteten Verbesserung. Ach ja, es soll sich was verändern!

Veränderung ist ein großes Thema, Veränderung ist Bewegung, Veränderung geht vorwärts.

Veränderung ist irgendwie cool und entspricht unserem dynamischen Zeitgeist. Schnell, lösungsorientiert, auf Optimierung ausgerichtet.

Aber was genau ist Veränderung eigentlich, und was ist unsere Rolle in diesem „game of change“?

Veränderung fängt bei Dir an!

Die meisten meiner Klienten kommen mit dem Wunsch nach Veränderung zu mir. Viele haben sogar eine konkrete Idee, wie das Ergebnis dieser Veränderung aussehen soll.

Aber ganz ehrlich: Wenn wir uns eine Veränderung wünschen, haben wir dabei oft die anderen im Visier, oder?

Mein Chef soll mich endlich anerkennen.

Mein Mann soll mich besser verstehen.

Meine Frau soll mehr Verständnis für meine berufliche Belastung zeigen.

Wünsche nach Veränderung haben wir viele – Andere zu deren Erfüllung zwingen können wir leider meistens nicht.

Und das ist die erste Erkenntnis, der wir uns stellen müssen:

Veränderung fängt bei Dir, bei mir und bei jedem Einzelnen an, der eine Veränderung erreichen möchte. Delegieren funktioniert hier nicht.

Sicher gibt es ein paar Veränderungen, die von außen an uns herangetragen werden, und mit denen wir irgendwie klarkommen müssen: Umstrukturierungen in der Firma, schlechtes Wetter im Urlaub, der Diebstahl der Handtasche sind lästige Ereignisse, denen wir mehr oder weniger ausgeliefert sind.

Die meisten Veränderungen in unserem Leben können wir aber glücklicherweise beeinflussen und selbst gestalten. Voraussetzung dafür ist Eigeninitiative, und Eigeninitiative ist anstrengend.

Ist die Veränderung immer noch Dein Ziel, oder nimmt die Bequemlichkeit gerade wieder überhand?

Ist es vielleicht so, wie es ist, doch nicht so schlimm? Ist es nicht doch angenehmer, im gewohnten Frust zu bleiben als die Chance auf einen (möglicherweise unbequemen oder beängstigenden) Neuanfang zu ergreifen?

Schon bei dieser ersten Etappe der Veränderung biegen viele in Richtung gewohnte Komfortzone ab. Schade!

Jede Veränderung zieht Kreise 

Der berühmte Spruch von Albert Einstein besagt, dass der größte Wahnsinn ist, alles beim Alten zu lassen und zu erwarten, dass sich etwas verändert – und wie so oft liegt er damit richtig. Ohne Abweichen vom Gewohnten keine Veränderung.

Die nächste Erkenntnis ist, dass eine Veränderung nie isoliert wirkt, sondern in unserem Leben weite Kreise zieht. Sie wirkt auf unser gesamtes System. Wenn wir an einer kleinen Schraube drehen, werden sich automatisch auch andere Komponenten unseres Lebens verändern.

Und das kann zu Erschütterungen führen, zu Verlusten und Chaos, bevor sich dieses wieder lichtet und sich ein freier Neuanfang abzeichnet.

Diesen Prozess zu durchschreiten kann sehr schmerzhaft sein.

Bist Du bereit, das auszuhalten?

Veränderung hat ihren Preis

Für alles, was wir durch die Veränderung an Neuem gewinnen, zahlen wir einen Preis. Wir lassen Altes zurück.

Manchmal zeigt sich dieser Preis sofort:

Ein Klient trennt sich von seiner Frau, sie zieht aus und nimmt die Kinder mit. Der Mann hat nun zwar die lang ersehnte Freiheit, sieht seine Kinder aber nur noch alle zwei Wochen.

Manchmal kommt der Preis erst langsam ans Licht:

Eine Klientin hat endlich die ersehnten 20 Kilo abgenommen und fühlt sich jetzt wie ein Top-Model. Herrlich! Genau das, was sie schon so lange wollte! Dumm nur, dass sie jetzt auf das regelmäßige Kuchen- und Abendessen mit ihren Freundinnen verzichtet, denn das könnte ihren Vorsatz, rigoros auf Zucker und Weizen und Kohlehydrate nach 18 Uhr zu verzichten, wieder zunichtemachen. Langsam beginnt sich die Topmodel-Figur-Frau einsam fühlen, und der Verdacht kommt auf, dass das Aufgeben der Geselligkeit ein ziemlich hoher Preis für 20 Kilo weniger ist.

Was nun?

Welchen Preis bist Du bereit zu zahlen – und wie sehr willst Du die Veränderung wirklich?

Diese beiden Fragen können uns sehr lange beschäftigen, denn hier spielen fast alle Faktoren, die unser Leben prägen, eine Rolle. Unser soziales und familiäres System, unsere Werte, Glaubenssätze und Ideale, unsere Vorstellungen von Karriere, Erfüllung, Erfolg etc.

Wenn wir wirklich den Mut zur Veränderung (und ich rede hier jetzt nicht von dem Kauf eines Mohn- anstelle eines Sesambrötchens, sondern von einer wirklichen, lebensbeeinflussenden Veränderung) haben, werden wir eine Lawine von Konsequenzen lostreten, die wir zwar zum Teil im Voraus bedenken, aber nicht alle im Verlauf planen können.

Und diese Konsequenzen können schmerzhaft werden, weil wir Gewohntes aufgeben, weil wir etablierte Strukturen aufbrechen, wir uns selbst neu erfinden und unser altes Ich verabschieden. Weil wir vielleicht ertragen müssen, dass Andere unsere Veränderung verurteilen und sich gegen uns stellen.

Deshalb nochmal die Frage:

Wie sehr willst Du die Veränderung wirklich?

Echte Veränderung braucht Mut zur Ehrlichkeit

Manchmal brüllt uns der Wunsch nach Veränderung regelrecht an:

Wenn wir jeden Morgen mit Magenschmerzen und Herzrasen zur ungeliebten Arbeit gehen, deswegen nachts nicht schlafen können und uns ständig gereizt fühlen, können wir uns dem Handlungsbedarf wohl kaum entziehen (und NEIN: Burnout ist keine gute Lösung!).

Wenn wir auf dem Dorf leben und uns dabei ertappen, wie wir ständig sehnsüchtig an diverse Großstädte denken, uns wie in Ketten fühlen und den Eindruck haben, dass das Leben an uns ungenutzt vorbeizieht – dann sollten wir uns auf den Weg machen.

Dann ruft die Veränderung ganz laut!

Aber es gibt nicht nur die lauten Stimmen, die uns zurufen, dass sich endlich etwas verändern soll, es gibt auch die leisen Töne, das innere Flüstern, dass uns zuraunt, dass wir in manchen Bereichen unseres Lebens nicht wirklich zufrieden sind und uns nach Veränderung sehnen. Das Flüstern, dass wir gern für lange Zeit überhören und versuchen, mit vernünftigen Argumenten zum Schweigen zu bringen. Dieses abgeklärte „eigentlich ist alles ok, aber…“

Uns diesen Stimmen zu stellen, fordert von uns Mut und Ehrlichkeit.

„Eigentlich bin ich glücklich in meiner Partnerschaft, aber ich muss ständig an die faszinierende Frau denken, die ich zufällig kennen gelernt habe und bei der ich mich so lebendig fühle, wie schon lange nicht mehr.“

„Eigentlich bin ich zufrieden mit der Stelle im Betrieb meines Schwiegervaters, ist auch die vernünftigste Lösung. Wenn da bloß nicht die schlaflosen Nächte wären, in denen ich mich frage, warum ich damals nicht den Mut hatte, mich mit meiner eigenen Manufaktur selbständig zu machen.“

Diese leisen Stimmen meinen es gut, denn sie zeigen uns unsere innersten Wünsche und führen uns ganz nah an unsere Seele heran. Aber sie können auch sehr grausam sein, denn sie zeigen uns, dass wir Sehnsüchte und unerfüllte Bedürfnisse haben, obwohl es uns „eigentlich“ gut geht, bzw. gut zu gehen hat!

Sie sagen uns, dass wir etwas Wichtiges in unserem Leben vermissen. Dann kriegen wir oft ein schlechtes Gewissen, haben Angst, Andere, die es gut mit uns meinen, zu verletzen, ein an sich stabiles und laufendes System zu erschüttern und viel kaputt zu machen. Dann möchten wir uns manchmal einfach nur verkriechen und hoffen, dass diese „Phase“ irgendwie wieder vorübergeht.

Aber gerade diese latenten Sehnsüchte, diese leisen Stimmen in uns verdienen, gehört zu werden. Denn von selbst schweigen werden sie nicht.

Diese Stimmen sind wie ein brodelnder Vulkan, auf dem wir versuchen, verzweifelt zu tanzen, bevor er irgendwann unweigerlich ausbricht – wenn wir nicht den Mut aufbringen, ehrlich zuzuhören.

Was willst Du mir sagen?

Der Wunsch nach Veränderung entsteht nicht aus dem Nichts, er entsteht in uns und ist Zeichen der Sehnsucht, uns zu verwirklichen und uns treu zu bleiben. Uns freizumachen von Zwängen, Konventionen und Strukturen, die vielleicht einmal gepasst haben, denen wir uns aber, wenn wir ehrlich sind, entwachsen fühlen.

Unsere innere Sehnsucht stellt uns genau die Fragen, die wir brauchen, um uns individuell entfalten zu können. Wenn wir unseren persönlichen Weg finden und gehen möchten, müssen wir Ihnen zuzuhören. Bringen wir diesen Mut nicht auf, ist jeder Versuch einer authentischen Veränderung sinnlos.

Was erfüllt mich wirklich?

Woran hängt mein Herz?

Wie kann ich meinen Werten entsprechend leben?

Worauf will ich in Zukunft verzichten?

Diese Fragen sind der Antrieb, den wir benötigen, um uns auf den Weg zu machen.

Ehrlich in uns reinzuspüren und diese Botschaften liebevoll anzunehmen, ist die Voraussetzung für eine gelungene und authentische Veränderung.

Nur dann können wir die Antworten finden, die uns wirklich weiterbringen. Nur dann können wir klar sehen und unseren Veränderungsprozess erfolgreich gestalten.